Wasser im Fensterrahmen bei kalten Außentemperaturen
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Wasser im Fensterrahmen bei kalten Außentemperaturen

Problem/Mangel: Seit 3 Jahren, also seit Bezug unseres Neubaus im Februar 2018, zeigt sich folgendes Problem. Im Fensterrahmen/-falz außen steht Wasser. Das Wasser steht ausschließlich nur bei Niedrigtemperaturen (umso kälter umso stärker)  in/um unsere Fensterrahmen, hin und wieder friert es auch an. Auch am Rollladen finden sich innenseitig Wassertropfen, hin und wieder friert dieser fest bzw. es bilden sich Eiszapfen. Eine Schimmelbildung ist bereits leicht in den schlecht erreichbaren Ecken sichtbar. Der sonstige Rahmen ist schimmelfrei, da beim regelmäßigen Lüften das Wasser von uns mit Tüchern aufgenommen und der Rahmen gereinigt wird. Hauptsächlich bildet sich das Wasser über Nacht. Beim Lüften am Morgen steht das Wasser im Rahmen. Beim Lüften in der Mittagszeit und am Abend ist kaum bis kein Wasser im Rahmen, hier kommt es aber auch wieder auf die Temperaturen an. Wobei hauptsächlich 2 x gelüftet wird (morgens/abends) 3 x (Mittag) seltener. Es befindet sich kein Wasser an den Fensterscheiben. Die Wasserabläufe sind frei. Betroffen sind nicht alle Fenster unseres Hauses, sondern alle Fenster im 1. OGAbk.. Wenn die Außentemperatur sehr tief ist, sind auch 4 Fenster im EGAbk. betroffen. Im UGAbk. sind keine Fenster betroffen. Es sind Fenster mit und ohne Rollladen betroffen.

Beim Lüften tropft das Wasser jeden Tag aufs Neue auf Bodenbelag und Möbel. Das tägliche Reinigen und Auffangen/-wischen des Wassers ist ein nerviger und aufwändiger Prozess.

Sobald es wärmer wird, ist das Problem nicht mehr vorhanden.

Wir beanstanden das Problem bereits seit Bezug unseres Hauses bei unserem Bauträger immer wieder. Zu Anfang wurde es mit der Baufeuchtigkeit im Haus begründet. Mittlerweile sind seit Einzug 3 Jahre vergangen. Es hat sich an der Situation nichts geändert.

Nach mehreren Ortsterminen wurden im letzten Jahr von der Fensterbaufirma Fensterfalzlüfter eingesetzt, Fazit keine Besserung des Problems.

Der Bauträger stellt aktuell die Vermutung an, dass wir eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Haus haben, die das Problem verursachen würde. Diese Luftfeuchtigkeit würden wir durch falsches/ungenügendes Lüften verursachen. Bisher wurden eine zu hohe Luftfeuchtigkeit in unserem Haus bei den Ortsterminen "gefühlt" ausgeschlossen. Vorgeschlagen wird eine Luftfeuchtigkeitsmessung durch einen Sachverständigen durchzuführen. Würde eine zu hohe Luftfeuchtigkeit gemessen werden müssten wir diese Messung bezahlen. Sollte keine zu hohe Luftfeuchtigkeit gemessen werden, müsste man sich erneut mit Fensterfirma und Bauphysikabteilung austauschen.

Wir gehen nicht von einer zu hohen Luftfeuchtigkeit in unserem Haus aus, haben uns aber vorsichtshalber ein Messgerät für Luftfeuchtigkeit zugelegt und seit 5 Tagen zunächst im OG aufgestellt. Dieses ist zwar kein geeichtes Gerät, liefert aber zumindest mal einen Anhaltspunkt. Wir liegen im Schlafzimmer/Ankleide, dort wo Wasser am/im Rahmen mit am stärksten, bei durschnittlich 48  -  50 % Luftfeuchte bei 2 x Lüften.

Was uns stutzig macht, ist, dass ein großer Bauträger und die Fensterfirma uns mehrfach berichteten, dass dieses Problem ihnen vollkommen neu und unbekannt ist. Wir stoßen im Netz aber mehrfach auf dieses Problem. Leider aber auf keine Ursache oder Lösung.

Auch fragen wir uns, warum bisher nie die Fenster geprüft wurden. Kältebrücke? Dämmung?

Daten: Rheinland-Pfalz Es ist ein KfW-Effizienzhaus-70 ohne automatische Lüftungsanlage ("Keine zusätzliche Maßnahme zur Sicherstellung des Außenluftvolumenstroms für den Feuchteschutz erforderlich. ")

Blower-Door-Test (BDT): N50= 0,80 1/h

Fensterdaten: bewa-Plast Kunststofffenster, Fenstersystem K85 Vario 7,85 mm Bautiefe, Rahmen generell stahlverstärkt, Rahmenprofil AD-BLR Vario 7003  -  80 mm. 6-Kammer Markenprofile mit 3-fach Verglasung (Wärmedämmglas), umlaufende witterungsbeständige Lippendichtung.

Über Hilfestellung, Erfahrungen oder gar Lösungsansätze würden wir uns sehr freuen.

Anhang:

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  1. Fenster dicht?

    Kann es sein dass die Fenster nicht richtig dicht schließen? Selbst wenn minimal Luft von innen nach außen strömt, würde diese am kalten Metall im Rahmen kondensieren ... Vielleicht mal neu einstellen.
  2. Kumma hier:

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Je nach Dichtigkeit des Gebäudes kann es 5 Jahre dauern bis die Substanz trocken ist.

  3. vermutlich mangelhafte Fenster

    Die Schilderung lässt auf mangelhafte Fenster schließen.

    DAS ganze ist aber eine recht komplexe Frage. Es können sowohl mangelhafte Fenster als auch ein falsches Lüftungsverhalten in Frage kommen.

    Da Ihr ja noch "ein wenig Zeit" habt, wäre ein Gutachter sinnvoll. Mit entsprechender Technik, können die wichtigsten Daten zu Temperatur und relativer Luftfeuchte über einen längeren Zeitraum belegt werden. (Besonders im Winter wichtig.)

    Wenn dadurch das "falsche" lüften entkräftet werden kann, wäre das der erste Schritt.

    Der zweite Schritt ist der sofortige Gang zum Fachanwalt für Baurecht.

    Auch wenn noch Zeit ist, wird die langsam knapp. Und alles was IHR mit dem Bauträger kommuniziert, kann euch teuer zu stehen kommen.

  4. Erstaunlich

    ... wie man mit einem einfachen Baumarkt-Thermo-Hygrometer die "durchschnittliche" relative Raumluftfeuchte ermitteln kann! Wie habt ihr das gemacht? Alle halbe Stunde den Messwert aufgeschrieben und dann nach einem Tag die Summe aller Messwerte durch 48 geteilt?

    Egal. Das ganze Geschwätz über korrektes Heiz- und Lüftungsverhalten (Heizungsverhalten, Lüftungsverhalten) ist doch ohne genaue Kontrolle mittels Datenlogger alles nichts Wert und reine Augenwischerei.

    Die Bude ist zu dicht! 2x täglich lüften reicht nicht aus um den Mindestluftwechsel sicher zu stellen. Bei Corona (Homeoffice und Homeschooling) und ganztägiger Anwesenheit braucht man 3-4x täglich Stoßlüftung. Ja  -  auch wenn es draußen kalt ist.

    Diskussionen über Wärmebrücken sind an dieser Stelle auch Quatsch solange der Schimmel nicht in der Anschlussfuge zwischen Fensterrahmen und Wand auftritt.

    Herr Ries hat schon gute Hinweise gegeben und nun ... tief Luft holen und sich auf neue Gedanken einstellen:

    1. Kontrollfrage an den Planer/GUAbk.: Wo ist eigentlich das Lüftungskonzept nach DINAbk. 1946-6, welches seit etlichen Jahren bei Neubauten vom Planer zu erstellen und an den Bauherrn zu übergeben ist? Wie  -  er hat keins erstellt, weil er das für nicht erforderlich hält? Planungsmangel! Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei einem BDT-Wert von 0,80 keine Lüftungstechnischen Maßnahmen erforderlich sein sollten! Die Bude ist zu dicht, sodass durch das bisl Infiltration nicht mal die normativ notwendige nutzerunabhängige Grundlüftung ("Lüftung zum Feuchteschutz") erfüllt wird.

    2. Kontrollfrage an den Fensterbauer: Schon mal einen Papierstreifentest zur Kontrolle des Andruckes der inneren Dichtung gemacht? Das Tauwasser gelangt doch nur in den Falzraum und kondensiert dort, wenn die raumseitige Dichtung undicht ist und nur die äußere Dichtung tatsächlich dicht anliegt. Also Fenster besser einstellen oder raumseitig eine dickere Lippendichtung einziehen ODER sowieso gemäß DIN 1946-6 Fensterfalzlüfter nachrüsten, welche den Falzraum als Lüftungskanal nutzen.

  5. Sind sie noch ganz dicht?

    Foto von Klaus-Hermann Ries

    Nein, die Fenster sind nicht ganz dicht, das müssen sie auch nicht. Spätestens am Scherenlager gibt es Undichtigkeiten beim Anschlagdichtungssystem. Der Wasserdampfdruck drückt Feuchtigkeitsmoleküle in den Falz, da ist es kalt, sie kondensieren, und es wird nass und später schwarz. Auch wenn der über die Wasserablauföffnungen belüftet wird.

    Ich habe mal ein Gebäude trocken gelegt, bei dem dasselbe Problem vorlag. Da "durften" die Bewohner das oberste Fenster im Gebäude nicht ganz zumachen. So entstand ein Unterdruck, denn die warme Luft strömte nun nach oben und durch den Spalt nach außen, und wir hatten eine funktionierende Abluftöffnung (aus der eimerweise Wasser lief). Der Wasserdampfdruck ist oben auch höher als unten. Nach zwei Heizperioden war das Haus trocken, die Fälze der Fenster waren das bereits nach ein paar Tagen, weil da nämlich nun kalte trockene Luft von außen nach innen strömte und nicht umgekehrt. In winzigen, aber ausreichenden Mengen.

    Ein feuchtegeregelter Abluftventilator im Gäste-WC schafft das auch, vielleicht auch etwas eleganter.

    Fensterfalzlüfter sind Zuluftgeräte. Da wo Winddruck von außen auf diese trifft, werden die Fälze trocken sein. Auf der Lee-Seite hingegen, wo die feuchte Luft abfließt, werden im Winter die Beschläge vereisen und die Rollläden sowieso.

    Und: Nein, es wird keiner arm weil es dann "zieht wie Hechtsuppe". Es wurden ja unglückseligerweise einige € "gespart" durch das Einsparen der Lüftungsanlage, diese Kohle fordert das Gebäude nun ein.


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