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Nässe zwischen Fensterrahmen und -Flügel
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Nässe zwischen Fensterrahmen und -Flügel

Hallo,
wir haben im September einen Neubau mit Lärchen-Holzfenstern (Dreh-Kipp&Dreh) bezogen. Bei Minustemperaturen sammelt sich viel Feuchtigkeit zwischen den Flügeln und dem Rahmenholz (nur am Rahmen): Rundherum sitzen Tröpfchen, unten bilden sich größere Pfützen, die z.T. auch auf die Fensterbank durchlaufen. Ich trockne die Fenster 2x täglich (viel Arbeit), trotzdem gibt's die ersten Gammelspuren. Geheizt und gelüftet wird gut, die Luftfeuchtigkeit liegt an trockenen Tagen bei 30-40 %.
Kann man da irgendwas machen? Liegt möglicherweise ein konstruktiver Mangel vor oder muss man das ertragen?
Vielen Dank für Antworten im Voraus!
U. Krawutschke
  • Name:
  • Krawutschke
  1. guxtu: : :

  2. Habe geguckt!

    OK , den Abschnitt " Kondensatbildung auf Regenschutzschienen bei Holzfenstern" hatte ich gelesen  -  vielleicht habe ich's nur nicht begriffen. Wasser findet sich ja an allen vier Seiten des Rahmens und nicht nur unten an der Regenschutzschiene. Wenn ich es richtig sehe, stößt diese in der Tat mit ca. 4 mm Höhe gegen eine rundum laufende Dichtung auf dem Fensterflügel.
    Als einzige wirkungsvolle Abhilfe wird genannt: "Abdichtung der Fuge zwischen Rahmen und Flügel durch eine Flügelaufschlagdichtung, wie sie bei Schallschutzfenstern generell eingebaut wird. " Ist das der entscheidende Tipp? Muss ich ohne die immer mit in wenigen Jahren vergammelnden Fenstern rechnen?
    • Name:
    • Krawutschke
  3. meinen Sie: Tauwasser im Falzbereich?

    Wenn es um Kondensat im Falzbereich von Holzfenstern mit Einfach-Lippendichtung geht, dann folgendes: Der raumseitige Überschlag Holz auf Holz ist auch bei neuen Fenstern nie so richtig dicht, sodass dort Raumluft in den Falzbereich einwandert, dort stark abkühlt und kondensiert und bei starkem Frost sogar gefriert (Habe ich bei meinen Holzfenstern vorzugsweise im Stulpbereich grad wieder erlebt). Dem können Sie tatsächlich nur durch den Einbau einer raumseitig liegenden zweiten Dichtungsebene begegnen, wie sie von K.H. Ries empfohlen wird. Andernfalls dürfen Sie alle 1 bis 2 Jahre die Anstriche im Falzbereich prüfen und überarbeiten weil sonst das Rahmenholz Feuchte zieht und langsam vergammelt.
  4. Hier eine Antwort, auch wenn mich meine Kollegen dafür hassen werden.

    Foto von Jürgen Sieber, Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger

    So wie Sie den Fall schildern, scheint die Ursache des Falles ziemlich klar zu sein.
    Erklärung:
    Holzfenster haben eine Dichtung in der Mitte der Fensterfälze. Bei den herkömmlichen Fensterkonstruktionen haben Sie eine kleine Fuge zwischen Rahmen und Flügel, dort können Sie bspw. ein Stück Papier dazwischen schieben.
    Dies ist Normal und bei Fenster vom Typ IVAbk.-68 konstruktionsbedingt und richtig so.

    Dieser Fenstertyp hat Jahrzehnte lang funktioniert. Er funktioniert auch heute noch, solange er nicht in Häuser eingebaut wird die dem Niedrigenergiehausstandard entsprechen. (Da heute aber fast alle Häuser so gebaut werden gibt's immer öfter die Probleme die Sie beschrieben haben.)

    In Niedrigenergiehäusern herrscht im Hausinnern ein etwas höherer Dampfdruck als bei anderen herkömmlichen Häusern. Dieser Dampfdruck dringt in die Fuge zwischen Rahmen und Flügel ein und wird erst bei der Dichtung in der Mitte des Fensters gestoppt. Dort sind die Temperaturen aber schon deutlich geringer als im Rauminneren, weshalb es zu Kondensat exakt am Dichtungsfalz kommt.

    Das Problem ist behoben, wenn auf der Flügelinnenseite (am Flügelüberschlag) eine zweite Dichtung eingebaut wird. Dann kann der Dampfdruck nicht in die Falzkonstruktionen der Fenster eindringen. Von Kunststoff-Fenstern kennen wir diese Dichtungen seit Jahren.

    Wenn Sie also ein Niedrigenergiehaus besitzen, dann ist die Ursache sehr wahrscheinlich darin zu suchen. Natürlich kann eine überhöhte Luftfeuchtigkeit ebenfalls mit eine Ursache für die Schimmelpilzbildung sein, sie trägt aber für dieses.

    Wenn das Haus nach 2002 gebaut wurde, hätte der Fensterbauer von diesen bauphysikalischen Zusammenhängen etwas wissen sollen. Es wurde zu genüge in den Fachzeitschriften publiziert.
    Lässt sich die Schimmelursache so bestimmen, wie ich es oben geschildert habe, dann schlage ich in solchen Fällen immer folgende Lösung vor.
    Der Fensterbauer fräst eine innere Überschlagsdichtung ein.
    Der Kunde bezahlt den Preis, den die Dichtung gekostet hätte, hätte er diese zum Zeitpunkt der Beauftragung der Fenster bestellt.
    Die Mehrkosten für den Aufwand der jetzt durch den eingebauten Zustand der Fenster entsteht, trägt der Fensterbauer.
    MfG
    Jürgen Sieber

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