"Baumarktfenster" als Kastenfenster mit U=0,7
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

"Baumarktfenster" als Kastenfenster mit U=0,7

Wir bauen nächstes Jahr ein Haus, zweischalig, innen 365er (T16), 150 mm Kerndämmung (035), 115er Außenschale (T24).
Wir wollen zwei "Baumarktfenster" (=2x250 €) im Abstand von ca. 150 mm einbauen, weil dämmtechnisch gleichwertige Fenster glatt doppelt so teuer sind (>1000 €)! :-((Den Aufwand des Einbaus von 54 Fenstern gegenüber 27 Hitec-Fenstern würde ich natürlich gern umgehen. In eine große Falle möchte ich aber auch nicht sappen (treten auf sächsisch).
Geht mal davon aus, dass ich in der Lage bin, Fenster dicht einzubinden, dass die Innenfenster innen gesperrt und Außenfenster komplett diffusionsoffen eingebaut werden, etc.
Frage: Muss ein Passivhausfenster wirklich so viel teurer sein?
Frage: Welche Fallen stellen "meine Erfindung" in Frage?
Bin gespannt!
  1. zwischen den beiden Fenstern

    wird sich unter Umständen ein Problem ergeben: mir ist keine Lösung bekannt, die eine dauerhafte 100 % Luft- und Dampfdichtigkeit (Luftdichtigkeit, Dampfdichtigkeit) für den Bereich zwischen den beiden Fenstern ermöglicht. Hier werden sich diffusionbedingt Temperaturen und Feuchtigkeitsverhältnisse einstellen, die IMHO eher einer Pilz- oder Schimmelzucht angemessen sein dürften.
    Damit Sie den Fensterzwischenraum entweder nach innen oder nach außen so belüftet bekommen, dass Sie keinerlei Probleme haben, müssen die Lüftungsquerschnitte so groß sein, das Sie das entsprechende andere Fenster auch gleich weglassen können ...
    Nur Laienmeinung: IMHO sollten Sie jemanden Fragen, der Ihnen für die von Ihnen bevorzugte Lösung den "Segen" gibt. Billig ist immer teurer als richtig!
  2. Hallo Jens Kriegen sie denn die äußeren Flügel ...

    Hallo Jens
    Kriegen sie denn die äußeren Flügel überhaupt auf? (Wenn die Flügelöffnung nach innen gehen soll). Ich denke, dass das nicht so einfach geht wie sie sich das vorstellen. Erstens: Wenn es so richtig wäre, warum sind dann die letzten 50 Jahre sonst niemand darauf gekommen. Zweitens wie würden Sie die Fuge zwischen Innen- und Außenfenster schließen? Drittens: Wer garantiert Ihnen für die richtige Ausführung, Werteangaben, Gleichmäßigkeit, Dichtungsmontage etc. der Baumarktfenster? Der Baumarkt?
    Außerdem bin ich der Meinung, das sich das Ergebnis (Energieeinsparung) zwischen den verschiedenen U-Werten nicht so deutlich unterscheidet, wie sie wahrscheinlich vermuten.
    Ps. Haben Sie auch noch ein Schallproblem oder ist das alles nur für Passivhaus?
    Wenn nur fürs Passivhaus, dann nehmen sie doch Festverglasungen im EGAbk. dann reduziert sich die Menge der teuren Flügelfenster um die Hälfte. Ach ja, wenn Sie aus dem oben zuerst genannten Grund Passfenster benötigen, weiß ich, dass "die" beim Baumarkt auch nicht sooo viel billiger sind als beim "normalen" Fensterbaubetrieb. Vergleichen lohnt sich.
    Mit freundlichen Grüßen
  3. Dämmwert mit Lüftungsöffnungen

    Danke für die ersten Antworten.
    Ja, es wäre möglich, dass die Fenster im Winter nicht geöffnet werden dürfen, damit keine Feuchtigkeit in den Kasten kommt. Kann denn jemand Aussagen zur Wärmedämmung des Kastenfensters machen, wo ausreichende (?) Lüftungsöffnungen nach außen einbezogen werden? Also nach dem Motto: bei 1 cm³ Öffnung verändert sich der Dämmwert von 1,4 auf 1,5 oder so?
    Also, man soll die Fenster schon öffnen können! Die inneren Fenster sollen um ca. 12 cm größer sein, damit der Außenflügel durchpasst. Den "Kasten" könnte ich mit Kunststoffplatten verblenden, die eingeklebt oder geschweißt werden.
  4. Eine Sparbaumarktfensterkastenhilfskonstruktion

    Foto von Josef Schrage

    mit ungewissem Ausgang wird das.
    Freundliche Grüße
  5. Konstruktiv?

    Naja, besonders konstruktiv ist die Antwort nicht, insbesondere bezüglich der Preisgestaltung und Amortisation bei Passivhausfenstern. Außerdem werden wohl dann und wann billige Fenster verwendet, jedenfalls bei uns hier in der Gegend. Und einen Kasten kann ich mir selbst nicht so gut bauen wie ein Tischler, dem kann ich das auch überlassen und bin immer noch günstiger, als mit HiTec-Fenstern.
  6. Wir wollen möglichst hochwertig (Passivhaus) und billig bauen

    Foto von Josef Schrage

    Hallo Herr Küchler,
    wer will das nicht! Zwischen Ihrer "Idee" und der praktischen Ausführung steht die von Ihnen gestellte Frage, ist dass so möglich? Einige Hinweise über mögliche Probleme haben hier schon Arnd Wahle und Georg Battran gegeben. Ausgehend von Ihrem Leitgedanken, s.o., währe eine genaue Analyse des Wandaufbaus im Hinblick auf die Stellung der Fenster in der Wand mit einer Isothermenberechnung etc. etc. erforderlich. Weiterhin, sollte das Ergebnis zufriedenstellend und ausführbar sein, eine Kosten-Nutzen Berechnung. Bin gespannt ob sich hier jemand findet der diese Arbeit für Sie ausführt und auch dafür geradesteht.
    Mein "konstruktiver Vorschlag" sollte nur die bisher gemachten Hinweise untermauern.
    Freundliche Grüße
  7. fakten?

    von welcher Fenstergröße ist überhaupt die rede?
    wenn jemand von "1 Stück Fenster" schreibt, denk ich immer an 110x130?
    selbstmurks schließt passiv-Zertifizierung aus  -  ist klar, oder?
    ob "Nebenanforderungen" an das Fenster erreicht werden, ist mit der
    Bastellösung auch nicht gesichert ;-)
  8. Selbstbau = Selbstgewährleistung: Wozu benötige ich dann eine Zertifizierung?

    Die Fensteröffnungen außen sind 90 breit 120 hoch, hinter dem Anschlag sind die Fenster dann 103breit, die Außenfenster werden in die Außenschale eingebaut (also vor die Dämmung), die Innenfenster in die 365er Wand (also hinter die Dämmung). Den Kasten könnte ein 15 cm breiter Kunststoffstreifen bilden, der eingeschweißt oder eingeklebt wird (?).
    Die Größe der Innenfenster ist entsprechend 115 breit x 132 hoch.
    Das Glas soll 1.1 haben, der Rahmen ist wohl schlecht.
    Ich denke jedoch, dass die schlechten Eigenschaften eines Rahmens durch die Konvektion im Kasten wieder etwas aufgehoben werden, da am Rahmen des Innenfensters doch höhere Temperaturen anliegen.
    An Festverglasung habe ich auch schon gedacht, aber höchstens an der Nordseite. Die (Selbstbau!) Lüftungsanlage (mit Paul-WT) könnte das erlauben.
    Hat nicht einer Vertrauen in deutsche Ingenieure? Oder kann einfach nicht sein, was nicht sein darf?
  9. doch, ich ..

    ... vertrauen habe ich  -  aber Kontrolle ist besser . -)
    den Anmerkungen der Vorredner ist fast nichts hinzuzufügen, nur .. was speziell
    Passivhäuser betrifft: ist schon klar, welchen Einfluss Fenster haben?
    schon mal das phvp laufen lassen?
    oder ist "ph" nur ein lippenbekenntnis, wenn's nichts wird .. macht nix? ;-)
  10. g-Wert

    Bedenke auch, dass der Energiedurchlassgrad drastisch sinkt, da er multipliziert werden muss. also etwa: 0,6 x 0,6 = 0,36. Für ein Passivhaus ist das auch nicht unwichtig. PH-Fenster haben so um 0,5.
    Und du hast 27 Fenster? Ich habe 16 in meinem PH. Vielleicht solltest Du weniger, aber dafür größere verwenden, da verbessert sich die Kostensituation auch.
  11. Energiedurchlassgrad und Licht

    Hallo Herr Krautgärtner,
    habe ich das richtig verstanden, dass der Lichteinfall (ggf. Energieeintrag, der bei mir leider keine Rolle spielt) auf 36 % sinken würde?
    Größere Fenster, dafür weniger  -  leider bin ich nicht so frei. Es nennt sich "Ersatzneubau im Bestand", d.h. ich reiße das Haus stückweise ab und errichte es neu im wesentlichen nach altem Erscheinungsbild, da das Grundstück nicht bebaut werden darf (Streuobstwiese und 2. Reihe: Bebauung auf Dauer unmöglich). Dabei handelt es sich um ein verfallenes Bauernhaus mit den Maßen 7 m x 13 m, EGAbk., OGAbk. mit je 70 m², DGAbk. ggf. 60 m². Die Fenster haben wir schon von 60x90 auf 90x120 vergrößert. Energieeintrag ist durch die südsseitig nahe stehende Scheune nicht möglich.
    Welches Glas hat den bei annehmbarer WDAbk. die höchsten Durchlassgrade und wie schlägt sich das preislich nieder?
    Danke!

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