Passivhausfenster undicht
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Passivhausfenster undicht

Bin gerade dabei ein Passivhaus zu bauen. Beim Blower-Door-Test hat sich heraus gestellt, dass die Glasleisten der Fixverglasungen nicht überall satt auf dem Stock aufliegen. Durch die entstehenden rund einen halben bis einen Millimeter breiten Fugen kommt Zugluft. Dies ist sowohl mit dem Messgerät als auch mit der bloßen Hand festzustellen.
Die Fensterfirma, ich nenn sie vorerst nicht, meint nun, dass der Fehler innerhalb der Toleranz liegt. Die Fenster sind übrigens als Passivhauskomponenten zertifiziert.
Ich habe ja Fixverglasungen verwendet, um mögliche Undichtigkeiten bei den Flügeldichtungen zu vermeiden. Jetzt zieht es woanders, das kann nicht der Sinn eines Passivhausfensters sein.
Gibt es hier Normen und Grenzwerte für die Luftdichtheit? Bei normalen Fenstern, oder seitens des Passivhausinstitutes für Passivhausfenster?
  • Name:
  • Gurki
  1. Warum nicht nennen

    Foto von Stephan Langbein

    war da nicht vor kurzem ein Beitrag, dass man sich auch auf Skurrile Art Luft machen kann. Was Scheit ein Hersteller mehr als schlechte Öffentlichkeitsarbeit?
  2. deshalb

    Foto von Lieselotte Tussing

    nicht nennen, weil es  -  gerade bei Namensnennungen verbunden mit schlechter Werbung  -  riesige rechtliche Probleme fürs Forum geben kann.
    Wenn Gurki den Namen angeben will, sollte er dies in PN/PM tun.
    • Name:
    • Tu
  3. Ihr meint sicher das hier:

    Ich würd schon sagen dass Aufgrund dieses Urteils es schon erlaubt sein muss, im Einzelfall zumindest bestehende und belegbare TATSACHEN in Verbindung mit dem Firmennamen zu nennen (in dem Urteil wird das ja sogar auf sarkastische Darstellungen ausgedehnt!). Oder?
    Nur verallgemeinern darf man das dabei nicht.
    (Bauherrenmeinung)

  4. Ungenau

    Genau kann ich es jetzt nicht sagen, aber wenn a: die Firma Werbung macht mit Passivhaustauglichen Fenstern, dann implizert das eine Luftdichtigkeit! Da gibt es wohl auch nicht viel Toleranz ... Dicht ist dicht und nicht nur ein bisschen.
    Die rechtliche Folge wäre jetzt die Aufforderung zur Mängelbehebung. (natürlich sollte man es erstmal im guten probieren)
  5. Ganz langsam!

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Die Veröffentlichung von Firmennamen in Verbindung mit einem Mangel mag zwar gesetzlich erlaubt sein, es stellt sich aber immer noch die Frage, ob das was der Laie als Mangel bezeichnet auch wirklich einer ist! Wenn nicht wird's gefährlich.

    Fenster (auch Passivfenster sind Fenster) müssen einen gewissen Fugendurchlasskoeffizient in Bezug auf die Dichtigkeit erfüllen.
    Ein Fenster darf demnach 1 m³ Luft / Stunde / Meter Fuge bei 10 Pascal Druckunterschied zwischen innen und außen durchlassen.

    Wenn die Undichtigkeit tatsächlich unterhalb dieses o.g. Wertes liegt gilt das Fenster als dicht.

    Unabhängig von Luftströmungen besteht hier  -  für mich  -  eine viel größer Gefahr.
    An der Lee-Seite des Hauses (Sog) wird die Luft durch diese Fugen in die Fensterkonstruktion gesogen. Dort kann warme Raumluft unkontrolliert kondensieren und somit Schimmelpilz bilden.
    Aus diesem Grund würde ich die Fugen bemängeln.
    MfG
    Jürgen Sieber

  6. Ganz langsam!

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Die Veröffentlichung von Firmennamen in Verbindung mit einem Mangel mag zwar gesetzlich erlaubt sein, es stellt sich aber immer noch die Frage, ob das was der Laie als Mangel bezeichnet auch wirklich einer ist! Wenn nicht wird's gefährlich.

    Fenster (auch Passivfenster sind Fenster) müssen einen gewissen Fugendurchlasskoeffizient in Bezug auf die Dichtigkeit erfüllen.
    Ein Fenster darf demnach 1 m³ Luft / Stunde / Meter Fuge bei 10 Pascal Druckunterschied zwischen innen und außen durchlassen.

    Wenn die Undichtigkeit tatsächlich unterhalb dieses o.g. Wertes liegt gilt das Fenster als dicht.

    Unabhängig von Luftströmungen besteht hier  -  für mich  -  eine viel größer Gefahr.
    An der Lee-Seite des Hauses (Sog) wird die Luft durch diese Fugen in die Fensterkonstruktion gesogen. Dort kann warme Raumluft unkontrolliert kondensieren und somit Schimmelpilz bilden.
    Aus diesem Grund würde ich die Fugen bemängeln.
    MfG
    Jürgen Sieber

  7. Kleine Korrektur

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Der Fugendurchlasskoeffizient bei Passivfenster liegt bei 0,6 nicht bei 1,0.
    MfG
    Jürgen Sieber
    • Name:
    • JS
  8. Kleine Korrektur

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Der Fugendurchlasskoeffizient bei Passivfenster liegt bei 0,6 nicht bei 1,0.
    MfG
    Jürgen Sieber
    • Name:
    • JS
  9. Fuge?

    Da es mir nicht darum geht, ob ich den Firmennamen nennen darf oder nicht, gehe ich nicht weiter darauf ein.
    Danke für die Antworten auf meine Frage.
    Meine Undichtigkeiten finden sich jedoch bei Fixverglasungen, da gibt es doch keine Fuge, zumindest sollte es sie nicht geben. Darf es da trotzdem durchziehen?
  10. zurück zum Problem

    Foto von Josef Schrage

    Guten Tag zusammen,
    es ist immer wieder interessant zu bemerken, dass einige Beiträge vom Ursprungsthema abweichen. Ob nun der Hersteller genannt werden darf oder nicht ist für mich nicht Interessant, sondern das Problem der Undichtigkeit und dessen Ursache.
    Meine Frage:
    Um welches Rahmenmaterial handelt es sich hier?
    Kunststoff? Holz? Aluminium?
    freundliche Grüße
  11. Auch Festverglasungen besitzen kleine Fugen

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Zumindest in der Theorie.
    Alle Isolierglaspackete müssen von außen hinterlüftet werden. Ihre fest verglasten Fenster müssten deshalb im Außenbereich kleine Löcher besitzen.
    Hebt sich nun die Glashalteleiste an, dann gibt es hier eine direkte Verbindung zwischen innen und außen.
    Nach meiner Meinung gehört es bei Passiv-Fenstern zum Stand der Technik, dass sich hinter der Glashalteleiste eine zusätzliche Abdichtung befindet.
    Der Mangel ist vom Fensterbauer auf jeden Fall abzustellen, da sich sonst ein Feuchtenest unter dem Isolierglas bilden kann.
    MfG
    Jürgen Sieber
  12. Vielen Dank für die bisherigen Infos Es handelt ...

    Vielen Dank für die bisherigen Infos.
    Es handelt sich bei mir um Holz-Aluminium-Fenster.
    Anders als bei den Fensterflügeln sind bei den Fixverglasungen auf der Innenseite Glashalteleisten aufgeschraubt, die aber offensichtlich um einen Millimeter zu lang sind, da sie sich vom Stock abheben und durch die Schrauben nicht anpressen lassen. Und anscheinend befindet sich dahinter kein Dichtungsmaterial, sonst würde die ganze Sache lediglich ein optisches Problem sein.
    Dass sich hier Feuchtigkeit niederschlagen kann ist ein guter Hinweis, den ich bei den Gesprächen mit dem Lieferanten einbringen werde.
    Bisher hat sich die Fensterfirma noch nicht festgelegt, wie weiter vorgegangen wird, ich werde Euch auf dem Laufenden halten.
  13. Wo kommt die Luft rein?

    Heute hat sich ein Techniker der Herstellerfirma die Sache angesehen. Er konnte sich überhaupt nicht erklären, wie da Zugluft entstehen könnte, schließlich sind doch die Fenster außen dicht.
    Die Aluschale liegt natürlich mit Dichtungen am Glas auf.
    Liege ich richtig, dass die Aluschale nach unten hin entlüftet? Kann man nicht genau sagen, es gibt eine Art Schlitz über die ganze Länge.
    Zwischen Glas und Glasleiste gibt es natürlich auch eine Dichtung, die Glasleiste liegt allerdings lediglich Holz auf Holz auf dem Stock auf und ist ca. alle 30 cm niedergeschraubt. Liegt die Glasleiste nicht hundertprozentig auf  -  und das wird im Laufe der Zeit sicher passieren  -  gibt es hier eine direkte Verbindung von Raumluft am Glaspaket vorbei in die Aluschale.
    Meiner Meinung nach ist das ein Konstruktionsfehler.
    Einfachste Lösung wäre, die vorhandenen Fugen mit Silikon zu verschließen. Stellt das eine praktikable Lösung dar?
  14. Alle Verglasungen ...

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Alle Verglasungen sind nach außen hin entlüftet. Grundsätzlich! Wenn dies nicht so wäre, dann bestünde die Gefahr, dass das Isolierglas durch die Kondensatfeuchte im Falzbereich "blind" wird. Wenn jetzt die Glashalteleiste nicht nach innen sauber abdichtet, besteht dadurch eine direkte Verbindung zwischen Innen- und Außenklima (Innenklima, Außenklima).

    Viele Passiv-Fenster-Hersteller dichten daher die Glashalteleisten zum Glasfalz hin ab.
    MfG
    Jürgen Sieber

  15. wie denn?

    die Luft kommt ja nicht, wie ich das verstanden habe, raumseitig zwischen ghl und Glas,
    sondern zwischen ghl und Rahmen.
    da würde  -  zumindest theoretisch  -  raumseitiges abkleben (butyl? aluklebeband? über glasrand
    und Rahmen) helfen?
    wird das schon praktiziert? ist das praktikabel?
  16. Nicht alle Tricks verraten:-)

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Ich wollte nicht alle Tricks verraten, aber ein großer Hersteller von Passiv-Fenster klebt vor dem Einsetzen der Glashalteleisten, den Glasrand mit einem Minibutylband gegen den Glasfalz ab.
    Unter den Glasleisten, (die übrigens Überfälzt sind) legt er noch ein kleines Dichtband.
    MfG
    Jürgen Sieber
  17. Hut ab ...

    Jürgen: da hast gibt es jetzt die Chance auf einen meistertitel per 3. Bildungsweg,
    honoris causa: uhrmacherischerfiligranstkonstruktionsverklebemeister *Respekt*
    ich dachte, auf so doofe Ideen kommen nur Leute, denen normale, teure p-r-Fassaden
    zu teuer und zu "diffus" sind *hihi*
  18. Wer sich "wirklich" auskennt ...

    Foto von Josef Schrage

    Guten Tag zusammen,
    muss den von Jürgen Sieber gemachten Angaben voll UND GANZ zustimmen.
    Bei dem letzten Beitrag von Markus L. Sollacher fällt es mir schwer diesen irgendwie einzuordnen, jedenfalls weiß ich im Moment nicht ob ich weinen oder lachen soll.
    freundliche Grüße

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