Gipskartonplatten Druckfestigkeit als Trockenestrich
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Gipskartonplatten Druckfestigkeit als Trockenestrich

Welche Probleme ergeben sich bei der Verwendung von Gipskartonplatten als Trockenestrich?
Welcher Kleber ist für die Gipskartonplatten geeignet?
Oder kann man die Platten auch mechanisch miteinander befestigen z.B. durch klammern?
Wird bei der unteren Konstruktionsvariante überhaupt eine Befestigung beim Nicht-Fliesenboden notwendig sein? Die Haftreibung durch die Styroporplatten wird deutlich erhöht.
Aufbau:
Laminat und Trittschalldämmung/Teppich/Fliesen
drei Lagen Gipskartonplatten 9,5 mm im Verband, punktförmig verklebt
Trittschalldämmung Styropor 2 cm
Schüttung/Installationen 3 cm
Stahlbetondecke
Alternativer Aufbau mit höherer Trittschalldämmung?
Laminat und Trittschalldämmung/Teppich/Fliesen
oberste Lage Gipskartonplatten 9,5 mm im Verband
Trittschalldämmung Styropor 1 cm
zweite Lage Gipskartonplatten 9,5 mm im Verband
Trittschalldämmung Styropor 1 cm
dritte Lage Gipskartonplatten 9,5 mm im Verband
Schüttung/Installationen 3 cm
Stahlbetondecke
  • Name:
  • heinrich
  1. würde ich nicht tun, das zerbröselt bestimmt irgendwann ...

    würde ich nicht tun, das zerbröselt bestimmt irgendwann. Als Trockenestrich gibt es spezielle Gipsfaserplatten.
  2. Zweckentfremdete Gipsfaserplatten

    Hallo Heinrich,
    der Sinn eines solchen Unterfangens entzieht sich mir!
    Du schreibst u.a. "drei Lagen Gipskartonplatten 9,5 mm im Verband, punktförmig verklebt".
    Jedes Bauteil hat die seinem Verwendungszweck entsprechenden Eigenschaften.
    Trockenestrichelemente aus Gipsfasern, welche für den Fußbodenbereich konzipiert wurden, haben schon Probleme genug mit der ausreichenden Oberflächenfestigkeit, z.B. bei der Verlegung/Verklebung von Parkettmaterialien.
    Nun willst Du derartige Elemente, welche nur einer geringen mechanischen Belastung unterzogen werden und an Wandflächen zum Einsatz kommen dürfen, miteinander verkleben und einer Druck- und Biegezugbelastung unterwerfen.
    Sehr wahrscheinlich wird sich schon Aufgrund der nur punktuellen Verklebung und der geringen Eigenfestigkeit der Wandelemente die Verklebung mitsamt umgebenden Gipsfasermaterial als Kohäsionsbruch "verabschieden".

    Fazit:
    Für den Fußbodenbereich gibt es hierfür konzipierte Gipsfaserplatten in verschiedenen Dicken, um die mechanischen Belastungen schadensfrei aufnehmen zu können.
    Bei Sonderkonstruktionen, wie nun von Dir geplant, besteht ein erhelbliches Risiko der Überforderung des Belastungsprofils. Es wird eher über kurz als über lang zu einem kapitalen Totalschaden an der Unterkonstruktion, sprich: den zweckentfremdeten Wandelementen, kommen.
    .-. -. -. -. -. -
    MfG Klaus

  3. noch'n Vorschlag

    Eierkartons statt des Styropors wären als Trittschalldämmung umweltfreundlicher und meist hat man eh welche zur Hand, also ...
    (Entschuldigung, das war sarkastisch und nicht zweckdienlich, ich weiß)
  4. Biegezugfestigkeit GKB

    Hallo! Danke für die (sachlichen) Infos bzw. Kritik.
    Ich habe mal gegooglt:
    Biegezugfestigkeit Knauf Aquapanel-Floor (Zementestrich):
    3 N/mm²

    Biegezugfestigkeit Gipskartonbauplatte:
    11,6 N/mm² quer zur Faser (9,5 mm Platten)
    4,6 N/mm² parallel zur Faser

    Also die Biegezugfestigkeit ist bei den billigen Gipskartonbauplatten deutlich höher insbesondere quer zur Faser, was ja die Hauptbelastungswirkung ist.
    Bei dickeren Platten hingegen nimmt durch den geringeren Kartonanteil die Biegezugfestigkeit ab. Daher ja auch die dünnen Platten.
    Die Verklebung ist wirklich problematisch, da das Eigengewicht ja sehr gering ist. Bei mehreren Lagen mit Trittschalldämmung, die eine hohe Haftreibung hat, wäre doch ein Verkleben gar nicht notwendig, oder?
    Durch die Verteilung der Trittschalldämmung könnte man alternativ auf nicht elastifiziertes Material zurückgreifen, weil damit die Druckfestigkeit erhöht würde.

  5. Biegezugfestigkeit hier nicht aussagefähig

    Die Biegezugfestigkeit der Wandelemente ist nicht unbedingt relevant. Ich selbst schrieb nur von einer Druck- und Biegezugbeanspruchung.
    Die Biegezugfestigkeit sagt aus, bei welcher Kraft der Prüfling bricht. Er kann sich dabei theoretisch um fast 180 ° gebogen haben. Hier kommt der Begriff der Durchbiegung zum Tragen.
    Fußbodenelemente dürfen bei Belastung nur eine geringe Durchbiegung aufweisen. Man denke nur daran, was geschehen würde, verlegte man keramische Platten auf ein "biegsames" Fußbodenelement.
    0,15 mm sind statthaft, diesen Wert überschreiten die Wandelemente, welche ja als Sonderkonstruktion auf dem Boden Verwendung finden sollen, vermutlich.
    Und Laminat-Fußbodenelemente? Hier wird sich die Durchbiegung der Unterkonstruktion ungünstig auf die leimlose Verriegelung zwischen den Elementen auswirken.

    Fazit:
    Nicht die Biegezugfestigkeit als Materialeigenschaft von Trockenelementen ist entscheidend, sondern das Gesamtkonzept, hier: für einen Fußbodenunterbau.
    .-. -. -. -
    MfG Klaus

  6. Keramische Beläge sollen auf dem Boden gar nicht ...

    Keramische Beläge sollen auf dem Boden gar nicht verlegt werden. Dafür wären dann aber andere kleinflächige Trockenestrich-Platten ebenso wenig einsetzbar.
    Die Durchbiegung von normaler Trittschalldämmung aus elastifiziertem EPS.
    Laut EN 13163 liegt die zulässige Zusammendrückbarkeit bei bis zu 5 mm. Selbst elastifizierte EPS-Platten mit dynamischer Steifigkeit 15 MN/m³ liegen bei nur 3 mm und 3,5 KN/m² Verkehrslast.
    Das E-Modul ist aber wirklich deutlich niedriger nämlich nur 2800 N/mm ² statt mind. 4000 N/mm² für Zementplatten und ca. 5000 N/mm² bei Gipsfaserplatten.
    Das E-Modul ist also nur 30-40 % geringer. Nur muss man bedenken, dass auch deutlich höhere Verekehrslasten trotz des nicht sehr deutlich höheren E-Moduls bei Gipsfaserplatten zugelassen sind.
    Heinrich
  7. Zum Sinn

    Es geht natürlich um die Kosten und die einfache Verlegbarkeit bei hoher Schalldämmung bei gleichzeitig geringer Aufbauhöhe. In geringer Aufbauhöhe gibt es keine Trockenzementplatten im Baumarkt.
    Gipskartonplatten schon und dies ermöglicht einen sehr kostengünstigen Aufbau bei hoher Schalldämmung. Technisch unterscheiden sich Gipsfaserplatten und Gipskartonplatten unwesentlich.
    Das E-Modul der Gipsfaserplatte ist etwas höher
    Die Druckfestigkeit gleich
    Die Biegezugfestigkeit ist bei Gipskarton je nach Lastfall etwas höher.
    Rohdichte in etwa identisch
    Formate und Gewicht bei billigen Gipskartonplatten sehr verlegefreundlich.
    Und das für 130 EUR/m³ während Gipsfaserplatten das doppelte Kosten.
    So bekomme ich für 150 m² Wohnfläche die Gipskartonplatten bei dreilagiger Ausführung schon für unter 600 €. Das ist der absolut billigste denkbare Estrich bei wie oben dargelegt hoher Biegezugfestigkeit und etwas geringerem E-Modul.
    Ins Bad kommt ein Nassestrich aus Zement mit Fußbodenheizung rein. Das sind aber nur Marginale Flächenanteile unter 10 %
  8. Langzeiterfahrung

    Foto von wiki

    Haben Sie den Fußbodenaufbau so realisiert? Wie sind die Erfahrungen über die ja nun doch 4 Jahre?

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