Schallbrücke / Mangel durch angetackerte Estrichrandstreifen
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge
Schallbrücke / Mangel durch angetackerte Estrichrandstreifen
Mein Estrichleger hat die Mineralfaser-Randstreifen in Höhe des Estrichs (anstatt in Höhe der darunterliegenden Trittschalldämmung) an die Wände getackert. Ergebnis: teilweise nur 1 Millimeter Abstand zwischen Klammerende und Estrich (schmale Messerklinge passt gerade noch so durch bzw. streift). Gibt es hierfür Mindestabstände, bestehen damit bereits Schallbrücken oder sind sie zu erwarten, ist dies ein Mangel, gibt es eine Abhilfe?
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wow,
dass Sie so etwas prüfen, ich bin beeindruckt und freue mich mit Ihnen auf die Antworten der Experten. Falls Sie an der Meinung eines Laien ohne Ahnung interessiert sind: Ich sehe da nirgendwo ein Problem. Aber ich nichts Ahnung. Viele Grüße -
Uwe Funke = Maschinenbauer?
Bakel's 125 %-Klientel
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Tja, JDB,
die Zahl der anspruchsvollen Klientel, die 100 % Leistung für 100 % (!) schwer verdiente Kohle erwarten/verlangen, wird immer größer
Vielleicht wird es Zeit, eine neue Zielgruppe erschließen?! In ein paar Jährchen, bis sich das Thema Maschinenbauer erledigt hat (bei den Zahlen der Uniabsolventen in diesem FB), muss eine neue Einnahmequelle her, die für 50 % Leistung 125 % Entgelt rausrückt. Jetzt schon die nächste Werbekampagne starten =: ---) -
Jetzt habe ich ich's aber gekriecht <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">
Wie wär's denn mal mit einer fachbezogenen Stellungnahme von FPT zu obigem Thema?
Könnt doch von dir sein - die Frage, gell?
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OT @JDB
Ich kann mir da z.Z. kein Urteil erlauben, muss dafür unbedingt in situ nachmessen. Leider ist mir meine Schlitzlehre hierfür gestern ins Klo gefallen, als ich das unzulässige Spiel zwischen Klodeckelscharnierbuchse und -Stift im Musterhaus meines Generalunternehmer's in spé nachgemessen habe. Muss mir eine neue suchen - Schlitzlehre und Baufirma. So geht das doch nicht. Hat der Kerl doch statt j6 glatt h6 genommen. Unglaublich, was sich die Baufirmen alles leisten
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Herrlich!
Sehr schön - Weiter so! -
Fragesteller bittet um qualifizierte Antworten
Es handelt es sich um ein schalltechnisch anspruchsvolles Altbau-Umbau-Vorhaben (Einbau von Büro und Therapieräumen, darüber Wohnräume). In Planung und Ausführung wurde auf hohen Schallschutz geachtet, der jetzt nicht quasi im letzten Moment noch verspielt werden soll.
Ich finde, die Anfrage hat das bisherige Niveau der "Antworten" nicht verdient. Zwei frühere qualifizierte Diskussionsbeiträge zur Thematik finden sich in den links.
Zitat aus 84.htm: " ... Das Befestigen der Randstreifen mit Tackerklammern sollte auf keinen Fall innerhalb der Estrichstärke erfolgen. Am besten die Klammern im Bereich der Dämmung, so stören Sie nie wieder. Innerhalb des Estrich schaffen sie mit jeder Klammer eine Schallbrücke und verhindern durch den direkt an der Wand liegenden Estrich jegliche Bewegung. Sie könnten den RS fast weglassen, denn er hat keine Funktion mehr. Eine Trockenbau- oder Holzständerwand (Trockenbauwand, Holzständerwand) wird vielleicht vom Estrich noch weggedrückt, an einer Betonwand kommt es jedoch zur Aufwölbung der Estrichscheibe in Raummitte und bildet die Ursache für raummittige Risse. -
Wenn der Bernd Niemann das schreibt
dann ist das so!
Schade, dass er keine Zeit mehr hat, sich am Forum zu beteiligen
Ich als Bauherr würde auch auf Mangel plädieren!
Gruß Roland -
Schon klar, Herr Niemann,
nur, kann man die Körperschallbrücke einer Heft-Klammer (0,7 x 12 mm - vielleicht, also 0,84 mm2) überhaupt messtechnisch erfassen - um daraus einen Mangel abzuleiten? Gebe ja zu, jede Schallbrücke wäre eine zu viel. Bin ja auch sehr pingelig, aber mit einem Feinmessgerät auf dem Boden herumkriechen? Das macht nur meine 10 Monate alte Tochter, wenn Sie mir den "Zollstock" geklaut hat
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Ich bin mit der Schieblehre auf dem Boden rumgekrochen
um festzustellen, dass der Estrich an den Ecken nur 1 cm dick war ...
Der zweite Versuch des Estrichlegers war dann besser ...
Gruß Roland
PS: Eine Klammer kann verdammt viel Schall übertragen -
nehmen Sie ich ein Stahllineal o.ä.
und schieben Sie es zwischen Wand und Estrich hinein (mindestens auf volle Estrichdicke) und ziehen Sie es dann langsam weiter, die ganze Wand entlang. Stellen Sie Brücken durch die erwähnten Stahlklammern (oder durch Mörtelbrücken) fest, reklamieren Sie.
Dauert zwar eine Weile bis Sie das in allen Räumen im ganzen Haus durchgeführt haben. Aber es lohnt sich
Bei mir hatte ich so 12 bis 15 Schallbrücken (Mörtel) gefunden ...
@jdb: Übrigens, ich bin KEIN Maschinenbau-, sondern Elektrotechnik-Ing.
)
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Er sagt doch ...
Abstand vorhanden, zwar nur 1 mm, aber das reicht. wenn's so bleibt
Es könnte ja eine Klammer rausrutschen ... oder Wärmeausdehnung des Estrichs ... ogottogott ...
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1 mm sind ja auch wirklich knapp
wenn man bedenkt wie sehr sich der Estrich in den ersten 1-2 Jahren noch bewegt.
Ich zitiere mal aus einem Beitrag von Ralf Fischinger in diesem Forum:
"Und jetzt: Das "Leben" des Estrichs: 03.03.01 GMT
(aber nur für den mit Fliesen- oder Steinbelag (Fliesenbelag, Steinbelag)). Ich denke, ich habe Sie lange genug warten lassen. Aber jetzt geht es los: Der folgende "Lebensweg" ist bei Zementestrich wesentlich deutlicher ausgeprägt, als bei dem aus Anhydrit. =>Phase 1: Der Estrich wird eingebaut und ist völlig planeben (also eben innerhalb der zul. Toleranzen). =>Phase 2: Unmittelbar nach dem Einbau (innerhalb weniger Wochen) kommt es zur sgn. Schüsselung. D.h., die Ränder biegen sich etwas nach oben. Ursache ist, dass die Oberfläche der Estrichplatte zügiger abtrocknet als der Estrichbeton in der "Tiefe" und sich die Oberseite daher etwas zusammenzieht. (Das ist vergleichbar mit der Käsescheibe auf dem Sandwich um 23.99 Uhr. Unten ist die Butter, die alles feucht hält und oben streicht die Luft drüber - die Ecken kommen hoch und keiner mag's mehr.) In diesem "geschüsselten" Zustand wird der Estrich i.R. mit Fliesen oder Naturstein beklebt. =>Phase 3: Der Estrich bewegt sich wieder - diesmal wird er wieder völlig planeben. Der Estrich ist jetzt auch in seiner Tiefe ausgetrocknet. Dieser Zustand ist etwa nach 1 bis 2 Jahren eingetreten. Hinzu kommt, dass sich die Estrichplatte insgesamt wegen der (zulässigen) Komprimierung der Dämmstoffschicht um 1 bis 3 mm absenkt. Sichtbar wird dieser Vorgang dadurch, dass "plötzlich" die Randversiegelungen - beginnend in den Raumecken - aufreißen. In Abhängigkeit von der Raumgröße können jetzt schon Fugenklaffungen von bis zu 4 mm entstehen. =>Phase 4: Der Estrich wölbt sich - die Ränder gehen runter, die Mitte kommt hoch. Apokalypse now - der Endzustand ist erreicht.
Etwa 3 bis 4 Jahre sind vergangen. Es kann durchaus sein, dass auf einmal Türen auf dem Boden schleifen. Oft wird gemeint, die Türen hätten sich gesenkt. Die Randfugen haben in den Ecken Klaffungen von bis zu 6 mm. Das ganze hängt damit zusammen, dass sich der Estrichbeton Aufgrund von Schwindvorgängen leicht zusammengezogen hat. Die Bauteilverkürzung über den gesamten Zeitraum des Schwindens beträgt 0,1 bis 0,3 mm pro einen Meter Länge. Der Estrich verkürzt sich, aber der "steinharte" Belag nicht. Die Fliesen oder der Naturstein können nicht schwinden (das machen nur hydraulisch gebundene Baustoffe) und sie sind bombenfest oben angeklebt, daher verkürzen sich um keinen Millimeter. =>Fazit: Bei all diesen Deformationen bzw. Lageveränderungen treten Spannungen auf. Wenn jetzt die Estrichplatte irgendwo Kontakt zu angrenzenden anderen Estrichplatten (anderer Räume) oder sogar zu aufgehenden Wänden hat (was wegen der Körperschallübertragungen nicht so prickelnd wäre), dann kann es schon mal vorkommen, dass es knallt. "
(Zitat Ende)
So, nun ist's wohl jedem klar, dass 1 mm Abstand zu den Klammern bei nicht ausreichend sind und die Wahrscheinlichkeit von (späteren) Schallbrücken bei den Bewegungen des Estrichs sehr hoch ist.
Ich würd's reklamieren. -
reklamieren kann man das ...
aber ob's was hilft?
zuendegedacht:
wie wird wohl ein vom Gericht bestellter Schallschutz-Gutachter auf
folgende beweisfrage reagieren:
"wie hoch ist der Anteil der Nebenwegeschallübertragung über klammern [.. ]
mit 1 mm Luftspalt im Vergleich zu sonstigen, üblichen und tolerierbaren
Schallübertragungen über nebenwege, wie ist das absolut zu beurteilen und
ergibt sich daraus eine nicht hinnehmbare Beeinträchtigung der Qualität
des schallschutzes"? hää? -
aber er schrumpft doch nur ...
dann könnt's ja auch bei Wärmeausdehnung wieder passen
Das kann man doch sicher rechnen. -
stimmt, das mit dem Nachweis ist schwierig
andererseits ist es doch so, dass eine unsachgemäße Bauausführung, die nur eine xx%ige (genauen Wert weiß ich nicht mehr) Wahrscheinlichkeit eines SPÄTEREN Schadens hat, als MANGELHAFT anerkannt wird, oder?
Der Schaden muss also jetzt noch nicht aufgetreten sein, sondern es reicht eine Wahrscheinlichkeit eines späteren Schadens aus ... -
wie machen wir das dann ...
Haus kaufen/bauen lassen und nichts bezahlen, weil es könnte ja ein Mangel auftreten?
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KSWK *wernerhochnehm*
Werner, stell dir vor, der Nebenraum ist unbeheizt.
Dann hast du auch eine Wärmebrücke!
Berücksichte bitte dann den KombiSchallwärmeKoeffizienten (KSWK) bzw. die Wechselwirkungen je nach Korrosionsfortschritt. -
lesen, MLS, lesen
das ganze bezog sich natürlich lediglich auf eine Unsachgemäße Bauausführung, so hatte ich's ja auch geschrieben.
Dieser Gedankengang ist übrigens nicht von mir, sondern war ein Urteil in einem Baurechtsstreit. Und der Prozentsatz der Mangelwahrscheinlichkeit war auf jeden Fall deutlich UNTER 50 %.
Mal sehen, ob ich das irgendwo wiederfinde ... -
heute wieder komisch drauf? Dann beantwortet mir mal die Frage am Ende
Es ist doch allgemein bekannt, dass bereits EINE KLEINSTE Mörtelbrücke reichen kann, um den Schallschutz zunichte zu machen. Davor wird doch hier auch immer und immer wieder gewarnt.
Und nun achtet ein Bauherr mal penibel darauf und Ihr lacht Euch über seine Bedenken bezüglich der Stahlklammern als Schallbrücke kaputt.
Bei 1 mm Abstand braucht der Estrich sich nur geringfügig zu verkanten (bei seinem Eigenleben wird das sicherlich passieren), und schon ist die Schallbrücke da.
Eines wäre in dem Zusammenhang mal interessant:
Gibt es eine anerkannte Richtlinie/DINAbk. o.ä., in der ein Mindestabstand Estrich - Wand vorgeschrieben ist?
Oder darf lediglich keine Verbindung bestehen? Dann würden ja auch schon 0.1 mm Abstand ausreichen ... der Estrich "schrumpft" ja nur und es kann nichts passieren ... *breitgrins* -
Ich gehe mal davon aus, dass der RDS nicht nur
dazu da ist, zu verhindern, dass der Estrich beim Einbau bis an die Wand läuft, sondern auch dafür, dass er sich bei Bewegungen und Ausdehnungen nicht an die Wand drücken kann. Der RDS wird dann zwar zusammengedrückt, überträgt aber auch dann immer noch weit weniger Schall, als ein harter Gegenstand wie etwa Mörtel oder Stahl ...
Bezüglich der Aussage, der Estrich würde eh nur noch schrumpfen:
Angenommen, der Estrich wird im Herbst eingebracht, schrumpft dann und zieht sich im Winter auch noch zusammen. Im Februar wird dann das Zimmer bezogen und ein schöner schwerer Schrank oder evtl. ein Wasserbett auf die eine Seite gestellt. Wenn es dann warm wird im Sommer kann der Estrich sich nur auf die andere Seite ausdehnen, und schon wird es knapp. und wenn dann eine Klammer im Weg ist ...
Und wer sagt, dass der Estrich schrumpft? Wenn es ein AFE ist schrumpft der nicht viel ...
Gruß Roland -
Also dann ..
kann man immer noch auf der einen Seite, auf der es eng wird mit einem Trennjäger wieder was wegnehmen - schon passt's wieder.
Oder habe ich jetzt was falsch verstanden?
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das mit dem Schrumpfen
sagte Markus Knoll, weiter oben.
Bei mir war's eher ironisch gemeint ...
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Bei mir doch auch!
Und der Tipp mit dem Trennjäger (oder gibt's vielleicht 'ne Estrichschattenfugenfräse?
dürfte das Problem ja günstig gelöst haben.
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Aber Achtung!
Auf den RDS aufpassen und am besten mit Diamantscheibe schneiden. Die "einfachen" Schwarzen machen da schnelle schlapp.
@M. Knoll mit der Estrichschattennutfräse muss ich doch gleich mal über Google versuchen. Das scheint mir noch die bessere Lösung zu sein. Ich habe nämlich demnächst noch mal 7 m² Trockenestrich in mein HA-Raum einzubauen.
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ich halte diese Frage für einen Witz
oder kann jemand eine sichere Berechnung vorlegen, wie ein akustisch noch wahrnehmbarer Schall aus dem proportional "Riesen"Volumen eines Raumestrichs über einige winzigste Quadratmillimeterchen und Miklligramms in Tackerklammern übertragen werden soll? Ein Ding der Unmöglichkeit mE. -
Und ich halte so ein Thema für "KEINEN " Witz ...
WEIL nämlich eine Nagelspitze den Schallschutz bereits beeinträgt (!) ... ich empfehle mal ein Schallschutzsemniar mitzumachen um solchen Fragen dann doch den nötigen Respekt zu zollen ... ABER man sollte schon unterscheiden ob das NUR ein Einfamilienhaus oder eine Wohnanlage ist (!) -
@jdb: KSWK? Korrosion? KPF!
für Korrosion gibt's doch dann noch den KPF (KorrosionsProportionalitätsFaktor). Den mit einzubeziehen ist aber nicht trivial, wird ein Ableitungsmultiplikationsintegral 14. Ordnung ...
Ich hoffe, Du hast das alles bei Deinem neuen High-Tech-Haustyp Galaxy berücksichtigt? -
Schall braucht Masse
und wenn neben mir eine 1000 kg Kirchenglocke schlägt, fällt man schon leicht vom Hocker. Ist es aber nur ein klitzekleines Tackerklämmerchen mit nullkommanulleins Gramm Gewicht, wird der Schall von menschlichen Ohren überhaupt nicht wahrgenommen, gelle? -
stimmt so nicht, Norbert
von mir mal ein paar andere Beispiele:
Angenommen, Du hast ein Auto, was super gut verarbeitet ist. Kein Rappeln und Knetern beim Fahren, absolut leise.
Wenn nun dabei an einer Stelle ein winziges Kabel lose hängt und an die Karosserie gegen die Karosserie kommt, vibiriert, dann hört man das im ganzen Auto. Das kann einen wahnsinnig machen!
So ein winziges Kabel ...
Oder (dieses Beispiel passt noch besser):
Man nimmt sich einen Schraubenzieher der kleinsten Größe die es gibt, legt die winzige Spitze an einen laufenden Motor und legt sein Ohr an das Griffende. Da hören Sie wirklich ALLES überdeutlich, was sich im Motor abspielt!
so laut über eine so winzige Spitze ...
Ist's jetzt klar, warum eine so winzige Metallklammmer ausreichen kann, um den Schallschutz zunichte zu machen? -
Tatsache oder
an den Haaren herbei gezogen? Ich (Laie) kann mir selbstverständlich vorstellen, dass es ausreichend ist über eine kleine Ableitungsfläche (Bspw. Nagelspitze) Schall in einen geeigneten Resonazkörper zu übertragen und gut hörbar zu verstärken, dieses wird gewollt in der Technik angewendet und ungewollt im Bauwesen passieren können, ABER was ist mit der Tackerklammer, die unterstellter Maßen im Oberputz sitzt, ja mutmaßlicherweise Gipsputz, was soll den der schallabgebende Körper sein, etwas die Wand, die über die Tackerklammer erregt wird? Wow, solch festen Sitz hätte ich der Klammer im MP75 oder was auch immer nicht zugetraut. Meine Meinung (frei von jedem Sachverstand in Sachen Schallschutz): Die Kirche im Dorf lassen.
Grüße Bernhard
PS: Für eine Widerlegung, bzw. Aufklärung bin ich dankbar. -
Ergänzung..
da ich gerne dazu lerne, frage ich mich, ob bei der Erläuterung von WA nicht eben das dämpfende Element Wand vergessen wurde? Die Erläuterung erklärt die Schallableitung über eine feine Spitze, die Sie hörbar an das Ohr führen, aber wo ist die riesen Masse, die bei der Tackerklammer hinten dran hängt? Sind die Beispiel WA so übertragbar? -
die große Masse ist doch der Estrich
der gegen die Klammer drückt und damit den Schall auf die Wand überträgt. Ob es nun Klammern oder kleine Mörtelbrücken sind - ich sehe da kaum einen Unterschied.
Problematisch wird das ganze in der Tat vor allem erst bei einem Doppelhaus/Reihenhaus/Eigentumswohnanlage, da können Sie dann u.U. jeden Schritt des Nachbarn hören in Ihrer Wohnung/Haus hören ... -
zum dämpfenden Element "Wand"
ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass eine Wand keinesfalls ein "dämpfendes" Element darstellt (habe Poroton-Hochlochziegel). Wenn ich in meiner Küche einen Stecker in die Steckdose stecke, höre ich das Geräusch laut nebenan im Wohnzimmer. Oder, heute morgen bemerkt: Beim Föhnen im Bad im OGAbk. schlägt das leichte Kabel des Föns gegen das Waschbecken. Dieses klackernde Geräusch des Kabels kann man zwei Räume weiter noch hören (bei geschlossenen Türen).
Diese Geräusche übertragen sich direkt über die Wände, da dämpft nix! -
nehme zur Kenntnis,
will auch nicht in Abrede stellen, dass die von Ihnen geschilderten Fälle richtig sind, aber ist denn der Ansatz falsch: Der Trittschall der Estrichplatte muss über die Klammer die Wand erregen, beide Körper haben relativ hohe Massen. Die Klammer soll nun die Wand erregen, sorry, das will nicht in mein Hirn. -
wieso
erregt dann in meinem Beispiel das leichte Fön-Kabel das schwere Waschbecken und die noch schwerere Wand?
(der Vergleich hinkt zwar etwas weil die Klammer in unserem Beispiel festen Kontakt mir Estrich UND Wand hat, aber hier geht's nur um Ihre These des Erregens der schweren Wand mit einem kleinen leichten Bauteil).
Es ist nun mal so:
Man braucht ein Masse-Feder-Masse System um den Schall wirklich effektiv dämpfen zu können. Wenn die Feder ersetzt wird durch ein kleines starres Bauteil, dann ist's vorbei mit der Schallschutzwirkung. Die Federwirkung ist weg, Schallwellen werden über diese starre Verbindung übertragen.
Stellen Sie sich einfach vor, dass über die Tackernadel die beiden Bauteile Estrich-Wand fest miteinander verbunden sind. Ist genau das selbe. Auch wenn man es sich einfach nicht vorstellen kann. Was meinen Sie, warum gerade beim Schallschutz oft so geschludert wird? Genau: Weil die Ausführenden auf der Baustelle es sich auch nicht vorstellen können ("ist doch nur ein kleines Mörtelklümpchen").
Kleinste Schallbrücken können bereits ausreichen, den Schallschutz deutlich zu beeinträchtigen. Das wird Ihnen jeder Schallschutzgutachter bestätigen. -
nun ja,
man lernt halt nie aus ...
Danke für die Erläuterung. -
mit Verlaub Werner
aber auf diesen Dampfer steige ich (noch) nicht. Das Beispiel Autokarosserie bezieht sich auf einen - sagen wir "Resonanzkörper", wie auch die erwähnte Glocke. Klopft wer mit dem Fingerknöchel dran, ist ein deutlicher Ton hörbar. Klopft wer aber statt an die Glocke/Karosserie an die gleiche massive Masse als Block von 1000 kg Bronze oder Eisen (statt Glocke oder Karosserie), hört man (fast) nichts. Denn massive Masse ist kein Resonanzkörper der Schall erzeugt und verstärkt, nein, er schluckt Schall, statt ihn weiterzugeben. Estrich und Wand sind aber beide recht massive Massen, dort wird also Schall GESCHLUCKT. Einige Tackerklämmerchen können daran nichts ändern. -
Der Randdämmstreifen ist doch
die Feder in dem Masse-Feder-Masse-System.
Vergleichen wir also mal die Elastizität von großporig geschäumtem Kunststoff und von einem Metalldraht der Klammer. Achtung, die Klammer wird nicht gebogen, sondern auf Stauchung belastet. Ich kann es nicht berechnen, es dürfte aber ziemlich klar sein, dass der Metallstift um Größenordnungen weniger elastisch ist, als der RDS ... -
Lesen, Norbert, lesen
Um zwei Bauteile schalltechnisch zu entkopplen, gehört dazu nicht nur die möglichst schwere Masse der Bauteile, sondern vor allem auch die "Feder" dazwischen. Wenn in dem besagten Masse-Feder-Masse-System die Feder durch ein starres Bauteil ersetzt wird, ist der Schallschutz deutlich beeinträchtigt. Das ist Fakt.
In diesem Fall ist das starre Bauteil die Tackerklammer.
Klar, sie sitzt auf der Wandseite im (weicheren) Putz, 100,0 %ig starr ist dann die Verbindung nicht unbedingt, aber der Schallschutz wird dann zumindest beeinträchigt.
Zur Weiterleitung des Schalls innerhalb der Wand:
Lies noch mal mein Beispiel mit dem Kabel des Föns.
Das Waschbecken wird angeregt, und der Schall wird Aufgrund der starren Verbindung mit der Wand weitergeleitet.
Dass man das auch noch zwei Räume weiter hört, belegt ja die Tatsache, dass die Wand den Schall trotz ihrer "Masse" WEITERLEITET. Je höher die Masse der Wand, desto stärker dürfte der Schall allerdings gedämpft werden. Wenn man gegen eine Betonwand klopft und gegen eine Porotonziegelwand mit geringer Rohdichte, kann man diesen Unterschied deutlich hören.
Noch ein Beispiel:
Stell Dir mal vor, die Tackernadel würde starr in dem besagten Waschbecken sitzen. Nun macht man einen Klopftest, dabei "horcht" man mit dem Ohr direkt an der Wand. Ich wette: Man würde keinen Unterschied hören, ob man direkt gegen das Waschbecken klopft oder gegen die Tackernadel.
Fazit? Vereinfacht gesagt: Es macht wenig aus, ob die Schallbrücke eine 1 m lange Verbindung zwischen Estrich und Wand ist oder ein 10 cm Mörtelklumpen oder eine Tackernadel. Starr verbunden ist starr verbunden (mit der o.g. Einschränkung wegen des weichen Putzes ...). -
denken, Werner, denken
wir einmal, wir sind einvernehmlich der Meinung, dass dieses Tackerklämmerchen von Nullkommanulleins Gramm theoretisch eine Schallbrücke darstellt. So weit so gut. Nun bleibe ich aber dabei, dass dieses Kämmerchen zwischen dem massiven, schallschluckenden Estrich und der massiven, schallschluckenden Wand (Kein Poroton wie bei Dir) nicht mehr Schall weiterleiten kann, als ihr eigenes minimales Volumen hwergibt. Und das ist so gut wie NICHTS. Eine Schallübertragung ist mit menschlichen Ohren also mit Sicherheit nicht wahrnehmbar. Diese Kalmmer ist keine starff gespannte Saite in einer Violine, steht also nicht unter Spannung und ist nicht in einem Resonanzkörper umgeben und wird nicht von einem Fidelbogen gestrichen.
Zudem ist die Aussage des Fragestellers, dass sein Estrichleger die Mineralfaser-Randstreifen an die Wände getackert und nur teilweise 1 Millimeter Abstand zwischen Klammerende und Estrich verbleibt (IMMERHIN, denn schmale Messerklinge passt gerade noch so durch bzw. streift). Damit darf man also ZUSAETZLICH davon ausgehen, dass eigentlich KEINE starre Verbindung zwischen Wand und Estrich besteht. Aber, selbst wenn, würde eine hörbare, wahrnehmbare Schallübertragung nicht stattfinden.
Da Werner und ich als Bauherren hier aber Laien sind, wäre es interessant, von einem Experten eine Klärung zu lesen. Ich werde mich hierum bemühen. -
der Thalhammer hat's doch geschrieben
siehe 1. Link unten, Antwort 14.
Und lies mal im 2. Link die Antwort 1: Dort wird von einem Estrich-Fachmann extra auf genau das Problem Tackerklammer = Schallbrücke hingewiesen!
Wenn es so wäre wie Du es sagst, dann bräuchte man ja auch nicht peinlich genau auf kleine Mörtelklümpchen zwischen Haustrennwänden als Schallbrücke achten ...
Da ich ähnliche Probleme hatte beim Bau, habe ich mich zu diesem Thema eingehend informiert. Leider ist es wirklich so, Norbert, eine WINZIGE Schallbrücke ist schon zu viel, und wenn's "nur" Tackerklammern sind (ist ja nicht nur eine). -
Ich geb Hr. Aselmeyer
hier mal meine volle Zustimmung ... mag ja sein das es für den einen oder anderen den Anschein hat dass Hr. Aselmeyer nur Bauherrenmeinungen wiedergibt ... "DEM ist ABER NICHT so (!) " ... vielleicht hat ihn sein eingener Bau so geprägt aber in Punkto "Schallschutz" hat Hr. Aselmeyer ein enormes Fachwissen ... also zuhören Leute ... so falsch ist das NICHT was er da schreibt (!)
Thema Tackerklammer ... ja nett wenn man mit dem Messer durchfahren kann ist diese Schallbrücke noch nicht vorhanden ...
ist es ein Heizestrich? was wenn der Estrich sich ausdehnt bzw. was ist mit den Tackerklammer die Sie übersehen haben? ... soweit ich das nachvollziehen kann handelt es sich hierbei um ein freistehendes Einfamilienhaus ... naja den störenden Lärm müssen Sie OHAbk. Niedrigenergiehaus (NEH)IN selber erzeugen ... ABER schlimmer wird bei DDH bzw. Mehrfamilienhäusern sowas wird schneller zum Mangel als man denkt ... den da hört da plötzlich jemand was und die liebe Schallschutzgutachter haben da einen netten Apperat der Ihnen dann schon sagt ob eine "Estrichbrücke" eingebaut ist ... ich selber habe zig Schallschutzgutachten hierliegen wo der Schallschutz in Form von Erstrichschallbrücken unterschritten wurde ... ich selber war einer Gerichtsverhandlung zugegen wo der Schallschutz um 1 db unterschritten wurde ... sprich eine Verschlechterung von 25 % vorgefunden wurde ... der Richter seinerzeit gab der Klage des Klägers RECHT und setzte eine Kaufpreisminderung um genau die besagten 25 % dann fest (!) ... Wahnsinn gell ... ABER von solchen Schallschutzurteilen wo dem Kläger die Kaufpreisminderung in Höhe der Schallschutzverschlechterung RECHT gesprochen wurde habe ich bereits mehrmals gelesen auch im Internet (!) ... man sollte sich halt angewöhnen solchen Lesestoff auf den Marker zu legen ... ABER mein Marker quillt ja jetzt schon über
Fazit: Antackern der Randdämmstreifen "MUSS NICHT sein es geht auch anders" = Murks (!)
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