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Zulässige Dachdurchbiegung
BAU-Forum: Dach

Zulässige Dachdurchbiegung

Hallo Gemeinde,
ich habe die letzten Tage damit verbracht im Internet Informationen zur DINAbk. 1052 zu finden. Leider mit nur mäßigem Erfolg. Daher möchte ich hier nun meine Frage an das Forum richten:
Wie Hoch ist die zulässige Durchbiegung bei einem Satteldach:
a) von Giebel zu Giebel
b) vom First bis zur Traufe
Und wie kann ich diese ermitteln? Muss von außen gemessen werden? Oder reicht die Messung von innen?
Meinen Dank möchte ich schon an dieser Stelle äußern und wünsche allen eine angenehmen 1. November.
Gruß Ralf Pott
  • Name:
  • Ralf Pott
  1. Es gilt l/300

    Foto von Norbert Basqué

    Auch für das Dach gilt die Regel für die zulässige Durchbiegung mit l/300; also bei 10 m Länge sind bis zu 3,33 cm Durchbiegung zulässig.
  2. Nachtrag

    Foto von Norbert Basqué

    Am einfachsten zu messen innen an der Unterkante Firstpfette; z.B. mit einer Schlauchwaage.
  3. Auch für Teilbereiche?

    Prima! Diese einfache Formel wird somit bestimmt auf jeden Teilbereich des Daches angewendet. Sie gilt bestimmt auch für die vertikale bzw. horizontale Durchbiegung gleichermaßen.
    Nehmen wir an, die eine Flanke des Sattels wird am Rand durch eine Gaube unterbrochen. Dann hätte ich jeweils zwei unterschiedliche Längen l für die Ermittlung der zulässigen Durchbiegung vom First zur Traufe bzw. First zur Gaube und von Giebel zu Giebel bzw. Giebel bis Gaube. Oder?
    Wie stellt man eine Schlauchwage her bzw. wo kann man eine leihen?
    Gruß Ralf Pott
    • Name:
    • Ralf Pott
  4. Gilt für alle statisch ...

    Foto von Norbert Basqué

    relevanten Bauteile. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, ob es sich um einen Ein- oder Mehrfeldträger (Einfeldträger, Mehrfeldträger) handelt. Beispiel: Mittelpfette hat neben dem Auflage in der Giebelwand noch ein zusätzliches Auflage durch eine tragende Innenwand. Es ist dann die Länge von Auflagepunkt bis Auflagepunkt maßgeblich.
    Wie das Statiksystem gerechnet ist finden sie in der Statik.
    Eine Schlauchwaage besteht aus einem ausreichend langen dünnen Schlauch, der mit Wasser (oder Alkohol) gefüllt wird. Durch den Druck in kommunizierenden Röhren haben sie an beiden Enden jeweils die gleiche Höhe. Der Rest ist Übung
  5. Vorsicht

    Hallo,
    ja l/300 ist eine gängige und gute Größe für die Bemessung von Tragwerken auf Biegung.
    In vorliegendem Fall scheint es sich jedoch um ein bestehendes Gebäude zu handeln an dem Herr Pott die vorh. Durchbiegung messen will. Dieser Wert müsste dann wesentlich kleiner sein.
    Für die Bemessung wird i.d.R. der Lastfall H oder HZ (H  -  alle Hauptlasten ; HZ  -  alle Hauptlasten und Zusatzlasten) angesetzt. Es ist unwahrscheinlich, dass zum Zeitpunkt der Messung die rechnerisch anzusetzenden Lasten vorhanden sind.
    Die gemessene Durchbiegung sollte also kleiner sein. Ohne zu rechnen würde ich mal l/500 als Maximalwert schätzen.
    Im übrigen ist zu beachten, dass bei einer Verkürzung der Stützweite die Spannungen für die Dimensionierung wesenrlicher werden als die Durchbiegung.
    Wenn die Balken so aussehen, als ob sie durchhängen, sollte ein Statiker gefragt werden. Zu "schätzen" ob das hält oder nicht ist "fast" unmöglich.
    Mit freundlichen Grüßen
  6. Größe ermitteln?

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    Ich glaube kaum, dass die Durchbiegung so zu ermitteln ist. Bei der Durchbiegung geht es um die elastische Durchbiegung infolge der Last. Und diese Durchbiegung kann kleiner oder größer als die Verformung des unbelasteten Balkens mit idealer Form sein. Da die Verformung unbekannt ist, kann vom Durchhang nicht Verformung und Durchbiegung getrennt werden  -  jede Messung ist also sinnlos.
  7. Die Durchbiegung ...

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    lässt sich exakt so messen. Da es bei der Frage um die zulässige Durchbiegung ging, habe ich sie einwandfrei beantwortet.
    Allerdings kann Aufgrund einer Messung nicht davon ausgegangen werden, dass man alle in Betracht zu ziehenden Lasten (insbesondere Wind- und Schneelast (Windlast, Schneelast)) in der Realität so vorfindet, wie Sie (einschließlich Sicherheit) gerechnet wurden.
    Insofern hat Herr Stöckel mit seiner Einschätzung 1/500 bezogen auf eine real anzutreffende Situation sicherlich Recht.
  8. Durchhang

    Foto von Jochen Ebel, Dipl.-Physiker

    Wenn ich alle Lasten entferne und damit den Durchhang des realen Balkens ohne Belastung als Bezug messen kann (durch unterschiedliches Trocknen usw. weicht ja der reale Balken vom idealen geraden Balken ab), dann kann ich nach Auflegen der Lasten die Durchbiegung als Veränderung vom Bezugspunkt ohne Last zum Punkt mit Last bestimmen. Aber der Punkt ohne Last ist unbekannt!
  9. Eigentlich wollte ich nicht ...

    Aber zu 'einwandfrei beantwortet' möchte ich etwas schreiben ...
    Was will der Fragesteller?
    Irdendetwas kommt ihm spanisch vor. Er will messen und stellt eine Frage.
    Als 'Experte' man jedoch nachhaken und nicht mit l/300 argumentieren.
    Auf die eigentliche Frage (Traufe-Traufe bzw. Giebel-Giebel) darf man nicht mit den zur Bauteil (!) -Bemessung dienenden Durchbiegungsbeschränkungen Antworten. Das Problem ist komplexer.
    Noch einige Anmerkungen:
    Giebel-Giebel
    Es gibt im normalen Haus keine tragende Firstpfette, die von Giebel bis Giebel spannt! Wenn keine Mittelstützen vorhanden sind, ist es in der Regel auch keine tragende Firstpfette, sondern ein konstruktives Firstholz, das selbst keinen Durchbiegungsanforderungen unterliegt. Sind Mittelstützen da, gibt es i.d.R. kein Durchbiegungsproblem.
    Traufe-Traufe:
    Muss eigentlich heißen: Traufe-First.
    Damit ist dann der Sparren gemeint.
    Dieses stellt als Zweifeldsystem also mit Mittelpfette
    auch kein Durchbiegungsproblem dar.
    Jedoch:
    Mit dem immer mehr in Mode kommenden Verzicht auf Mittelpfetten (nur tragende Firstpfette), ist für den Sparren als Einfeldsystem natürlich die Durchbiegungsbeschränkung maßgebend. Lässt sich aber schlecht messen, erst recht. wenn noch eine störende Kehlbalkenlage vorhanden ist.
    Also, Ralf Pott, was bezwecken Sie oder was stört Sie?
    Vielleicht ist es ja auch nur ein optisches Problem?
    (z.B. schlechte Dacheindeckung)
    Wenn nicht, dann wird es es sehr komplex.
    Ggfs. müssen Sie überprüfen lassen, ob die Vorgaben der Statik auch tatsächlich umgesetzt wurden.

    Eine Menge Möglichkeiten ...
    Gruß, JDB

  10. Ergänzung

    Foto von Herr JDB

    Bei der nicht messbaren Durchbiegung kann l/500 noch zu groß sein. Denn es geht um die Durchbiegung im ungünstigsten Fall: Sehr große Schneelasten. Und die können bei einem leichtem Dach ein Mehrfaches betragen  -  also vielleicht ohne Schnee sogar 1/1000.
  11. Herr Ebel,

    ich bezweifle, dass das den Fragenden interessiert ...
  12. Recht

    Foto von Herr JDB

    Herr Bakel, Sie haben ja recht mit dem was Sie schreiben (als ich geschrieben habe, war Ihr Beitrag noch nicht da), aber der Fragesteller hat gefragt, wie er das messen kann  -  und genau das geht nicht, eben weil er die Form der unbelasteten Firstpfette nicht kennt.
  13. Hallo Gemeinde langsam langsam Die Diskussion darf sich ...

    Hallo Gemeinde,
    langsam, langsam. Die Diskussion darf sich wieder etwas beruhigen. Die Zielsetzung meiner Frage wurde mehr als ausführlich beantwortet.
    Bei dem zu untersuchenden Dach handelt es sich um ein Pfettendach. Firstpfette, zwei Mittelpfetten (hälftig auf je einem Pfosten gelagert und zwei Fußpfetten. Die Sparren sind zum großen Teil sowohl in Längsrichtung, als auch in Querrichtung erheblich verdreht (waren nachweislich zu feucht beim Einbau). Dies allein erklärt jedoch nicht die deutlich sichtbare Wölbung / Durchbiegung des Daches von der Traufe zum First und von Giebel zu Giebel. Die Dacheindeckung könnte ebenfalls Ihren Beitrag hierzu leisten.
    Mein Anliegen war es, zu erfahren inwieweit es mir möglich ist, durch Messung zu überprüfen, ob bei vorliegender Belastung die Pfetten und Sparren mehr als zulässing durchgebogen sind.
    Fazit: Um es richtig zu machen braucht man einen Fachmann. Die Selbstmessung kann nur einen Anhaltspunkt geben.
    Vielen Dank!
    Ralf Pott
    • Name:
    • Ralf Pott
  14. Wenn der Sparren "hohl" erscheint ... also wie durchhängend

    aussieht ... dann war für meine Empfinden bei diesem System mit Mittelpfetten einer zu faul die Mittelpfetten zu unterlegen um Sie auf die Höhe zu bringen, die Sie entsprechend der Auflagerhöhe der Fußschwellen haben müssten. Ansonsten hätte der Fragesteller wohl eher eine Doppelwelle in seinem Dach was aber wohl in den seltensten Fällen dermaßen bedenkliche Durchbiegungen aufweisen wird wie es laut Fragestellung den Anschein hat. So meine Praxisbezogene Meinung.
  15. @Frank

    Foto von Frank Knauber

    erzähl mir doch mal, wie dann die Klauen hätten vernünftig sitzen sollen. Das kann es also nicht gewesen sein.
    Mich würde eher interessieren, ob das Dach entsprechend der Statik gefertigt wurde  -  vielleicht stimmt ja auch die Statik nicht.
  16. Jaja, die freitragenden Konstruktionen werden immer häufiger ...

    Jaja, die freitragenden Konstruktionen werden immer häufiger sagte der Zimmermannsgeselle zum Bruder der Bauherrin, als dieser beim Richtfest die geringe Anzahl der Unterstützungen feststellte.
    Das ist kein Spaß. Das ist bittere Realität.
    (s.i. weiß, wovon ich spreche ...)
    Die Statik wies eine Dreifeldpfette 14/24 cm aus.
    Die beiden Mittelauflager waren als Stb. -Ringbalken auf den Treppenhauswänden geplant.
    Die Wände waren da, die Pfetten waren da, die Sparren waren da, die Eindeckung war drauf. Nur der Ringbalken fehlte.
    Aus ca. 3x3 m wurde somit 1x 9 m Spannweite.
    Die Pfette biegt sich durch und erzeugt irre Zugspannungen im Sparrennagel. Das System steht Kopf. Die Sparren halten die Mittelpfette  -  anstatt umgekehrt. Das geht aber auf Dauer natürlich nicht gut. So verabschiedet sich die Klaue langsam aber sicher aus ihrer ihr angedachten Position.
    Das von Frank Knauber angesprochene Szenario ist sehr wohl denkbar ...
  17. Nur zur Klarstellung

    'Der Ringbalken fehlte'
    soll heißen: Da waren ca. 25 cm Luft!
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