Dehnen sich Dachsparren?
BAU-Forum: Dach
Dehnen sich Dachsparren?
Zusammenhängend mit meiner Frage 1396 unter Neubau hier an die Dachexperten/Zimmerleute: dehnt sich das Holz des Dachgebälks im Laufe der Zeit aus oder schrumpft es? Konkret geht es um einen Querbalken, der parallel zur Traufe und First auf halber Höhe die Dachsparren stützt. Dieser liegt an auf den beiden Giebelwänden auf. Kann es sein, dass dieser eine Giebelwand (konkret die zur anderen Doppelhaushälfte) aus Porenbeton langsam (24 Monate nach Richtfest) nach außen drückt und meine Badfliesen reißen lässt?
-
Ja, beides
Je nachdem mit welcher Feuchte die eingebaut wurden, je nach Belastung können die sich sowohl dehnen als auch schrumpfen. -
Jein!
Hallo Herr Schleehuber,
das von Ihnen angesprochene Bauteil nennt sich Mittelpfette.
Zum grundsätzlichen Schwindverhalten von Holz hierzu folgendes:
1.) Schwund in Längsrichtung (von Giebel zu Giebel) ist zu vernachlässigen.
2.) Schwund in Höhe und Breite der Pfette ist in tangentialer und radialer Richtung (bezogen auf Holzkern) unterschiedlich. Für eine einfache Betrachtung geht man von einem Mittelwert von 0,24 % Dimensionsänderung pro % Holzfeuchteänderung aus; d.h. wird Holz zu feucht eingebaut (Bauholz hat oftmals bis zu 25 % Holzfeuchte) ist bis zum Erreichen der Gleichgewichtsfeuchte (ca. 10 % Restfeuchte) ein Schwund von 15 x 0,24 % also 3,6 % Schwund in Höhe und Breite zu betrachten.
3.) Üblicherweise werden Mittelpfetten aus Brettschichtholz (BSH) gefertigt; zum Verleimen dürfen die Ausgangshölzer 12 % +/- 3 % Restfeuchte haben.
4.) Da das Pfettendach allenfalls Aufgrund des Schwundes in der Höhenlage um max. 1,5 cm nach unten kommt, wird Aufgrund der in der Länge dimensionsstabilen Sparren, die Fußpfette leicht nach außen gedrückt.
5.) Jahreszeitlich bedingtes Schwinden und Quellen des Holzes kann für den beschriebenen Fall außer Acht gelassen werden.
6.) Überprüfen sie ob Porenbetonsteine mit entsprechender Festigkeit für das Auflager der Pfetten verwendet worden sind. Überprüfen Sie ebenfalls die Dachgeometrie (Sitzen die Sparren sauber; d.h. ohne Luft auf den Pfetten? Sind die Pfetten gegenüber der Klaue verdreht?). -
Ergänzend zu Herrn Basque
wurden die eventuell erforderlichen Windverbände (oft diagonal angeordnete Metallbänder) eingebaut, weil wenn so wie Sie schreiben Sie das Gefühl haben, dass die Giebelwand Bewegungen durchführt, ist wohl eher die Längssteifigkeit des Baues zu prüfen. -
Frage Herr Schleehuber
Wie sieht das Auflager unter der Mittelpfette aus? Ist dort ein Betongurt sog. Ringbalken-Ringanker oder liegt die Pfette auf dem Mauerwerk auf? Wie sieht der Riss im Bad aus? Länge , Ort, Abstand von der Mittelpfette horizontal u. vertikal.
Ist die Pfette zentriert gelagert (Mittig ohne Kantenpressung)?
Warte auf Antwort. Bin auch Weihnachten im Dienst
Gruß -
Wieder ins Blinde getippt
Blöde, wenn man es nicht selber sieht. Die Windrispen bzw. mangelhafte zug- und druckfeste (zugfeste, druckfeste) Verbindung des Giebels mit dem Dachstuhl acheint mir hier aber auch am wahrscheinlichsten. -
ehrlich gesagt,
wenn ich mir nun nach etlichen Tagen Beschauen und langen Nachtschichten mit Unterlagen wälzen alles überlege, habe ich immer weniger ein Erklärung für die Risse. Details zu Rissen wurden in Frage 1396 "Neubau" beschrieben. Hier noch ein Versuch: Doppelhaushälfte 10*10 m, 1,5 geschossig. Massivbauweise, bis auf Gaube auf der der nicht betroffenen Dachseite keine besonderen architektonischen Details.
Im DGAbk. an der Wand zum Nachbar befindet sich das Bad mit ca. 3,5*2,8 m. Längere Seite (hier Längswand) zum Nachbar. An dieser Längswand befindet sich der Riss. Folgende Raumbeschreibung: Die Badewanne befindet sich schräg (45 %) in der Ecke von Kniestock/Längswand unterhalb der Dachschräge. Der Kniestock ist 1,5 m hoch. Dachneigung 35 %. Die Wand hinter (= entlang) der Wanne ist also auch schräg zum Grundriss, eine Seite am Kniestock endend, die andere an der besagten Längswand zum Nachbar. Raumhöhe fast erreicht. Über der Badewannerückwand die Dachschräge. Und genau ab 45 Grad-Ecke (Badewannenrückwand trifft auf Längswand) beginnt der Riss in Richtung First. Länge ca. 90 cm. Augenhöhe. Der Riss ist leicht fallend (ca. 3 cm auf 90 cm) und endet z.Z. mitten in einer Fliese. Würde der Riss noch ca. 40 cm weiter Richtung First wandern, würde er unter der Mittelpfette enden.
Die Längswand besteht von Traufe bis Traufe und hoch bis zum First aus Porenbeton 23,5*30 cm. Mörteldicke dazwischen ca. 2 cm. Der Riss liegt übrigens exakt auf der Höhe zwischen zwei Steinreihen (anhand Fotos und Meterstab rückgerechnet).
Die Mittelpfette ist ca. 25*15 cm stark (geschätzt mit Handspreizung). Sie liegt in einer Aussparung dieser Porenbetonwand. Soweit ich fühlen kann, nicht einbetoniert. Was ich nicht zuordnen kann, ist ein Eisenband ca. 40 cm * 2 cm * 3 mm. Es ist entlang einer Seite der Pfette (die Richtung First) befestigt und verschwindet mit der Pfette in der Aussparung.
Noch zwei Details, die vermuten lassen, dass die Wand leicht zum Nachbar kippt: 1.) Die Stoßfuge zwischen Badewannenrückwand und besagter Längswand (45 Grad-Ecke, s.o.) ist mit Silikon verfugt. Der Silikon beginnt an vielen Stellen zu reißen. Und ab dieser Ecke beginnt auch der Riss (s.o.).2.) Wir haben eine Holzdecke ohne Schattenfugen, d.h. die Bretter stoßen fast an den Wänden an. Den Spalt zwischen Bretter und Wand haben wir ebenfalls mit Silikon verfugt. Nirgends sind Risse, bis auf den Bereich exakt über dem Riss (90 cm). Dort ist zwischen Silikon und Bretter ein Spalt von locker 1-1,5 mm entstanden; so, als wäre das Brett geschrumpft.
Übrigens: die betreffende Längswänd ist "quasi aus einem Stück", wird also nicht durch andere Wände oder sonstiges unterbrochen.
Die Spannbänder zur Dachstabilisierung sind vorhanden. Besondere Veränderungen an Sparren, Pfette, Kehlen etc. nicht zu erkennen.
Nun doch noch was: der Hohlraum hinter der Badwannenrückwand ist eventuell (= vermute, weiß nicht) gegen das Dach nicht gedämmt. Dort könnte also Außentemperatur herrschen. Es könnte also eine beträchtliche Temp. -Differenz der Längswand entstehen. Ist natürlich Baupfusch und wurde von mir schlicht übersehen. Wollte im Sommer über Dachziegel in diesen Hohlraum einsteigen, um ggf. zu dämmen.
Ich hoffe, den interessierten Fachleuten eine Idee der Konstruktion und des Fehlers gegeben zu haben. Es ist natürlich auch klar, dass so etwas diffizieles aus der Ferne fast nicht zu beurteilen ist. Umso mehr im Voraus mein Dank an jegliche Unterstützung.
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