Dampfsperre bei Holzwolle im Keller
BAU-Forum: Bauphysik

Dampfsperre bei Holzwolle im Keller

Liebe Experten,

wenn man das Falsche gut macht.

In meinem Keller möchte ich ein Büro schaffen. Die Kellerdecke und -wände sind aus Stahlbeton. Für ein optimales Raumklima möchte ich STEICO flex 036 verwenden.

Aufbau:

1. 6/6 KVHs Konstruktion mit Lattung und 4/6 KVHs zur Begradigung durch Justierschrauben. 2. 60er STEICO flex 036 zwischen die KVHs direkt auf die Decke und Wände 3. Luftraum durch Lattung 4. Erste Rigips-Platten Schicht 5. Zweite Rihips-Platten Schicht Knauf Silentboard

Ich habe keine Dampfsperre vorgesehen. Jetzt befürchte ich, dass dies so im Keller bauphysikalisch nicht funktionieren kann.

Der Keller ist beheizt (zwei Heizkörper). Über der Decke ist eine neue Bodenheizung, die nach unten hin isoliert wurde.

Benötige ich eine Dampfsperre nur auf dem Boden (Wanne)? Muss ich eine Dampfsperre zwischen Decke/Wände und er Holzwolle einziehen? Kann ich das ohne Entfernung der KVHs nachträglich machen?

Update: Ein Bauphysiker von STEICO meinte, dass ich keine Dampfsperre benötige für die Decke, da der Keller und darüberliegende Wohnraum beheizt sind. Auch zu den Innenwänden gibt es kein Problem. Allerdings ist die STEICO flex 036 ein Problem mit den Stahlbetonwänden gegen das Erdreich. Selbst eine Dampfbremes könnte noch Probleme machen. Nun überlege ich die Holzwolle dort zu entfernen und GflAbk.. Kalziumsilikatplatten einzusetzen.

Bin für eure kompetente Hilfe äußerst dankbar. Kann nicht mehr schlafen.

Grüße,

Anhang:

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Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Martin
  1. Innendämmung ist immer problematisch

    [ Zitat Anfang ] ... Bin für eure kompetente Hilfe äußerst dankbar. ... [ Zitat Ende ]
    Eine Innendämmung ist sowohl in der Planung als auch in der Ausführung fehleranfällig. Ganz ohne bauphysikalisches Grundwissen wird es, wie der vorgesehene Aufbau zeigt, mit Sicherheit daneben gehen.

    Da ist nichts mit einem Crashkurs per Forum zu retten. Also bitte fachkundige Hilfe suchen, auch wenn die zunächst Geld kostet.

  2. Fachkundige Aussagen von Energieberater und Bauphysiker von STEICO

    Gestern habe ich eine Einschätzung eines Bauphysikers von STEICO erhalten. Er meint, dass die Holzwolle-Dämmung STEICO flex 036 ohne Dampfsperre an der Decke bleiben kann, da der Raum darüber mit einer Bodenheizung beheizt ist. Auch die Innenwände können ohne Dampfsperre mit der Holzwolle ausgestattet werden.

    Ich habe mit vielen Menschen gesprochen und es zeichnet sich ab, dass ich besser die Holzwolle aus den Wänden, die gegen das Erdreich liegen, entferne. Obwohl ich 10 cm Luft habe durch die Konstruktion, lege ich dort nichts rein. Denkbar wären Stein- oder Glaswolle. Eine Dampfsperre wird nicht vorgesehen. Die Einschätzung ist, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit gibt, dass die Dampfsperre nicht 100 % dicht ist und sich so über die Zeit ein Bauschaden entwickeln kann. Ich denke, ein Verzicht auf die Dämmung dieser Wände ist im Keller vertretbar und wohl die einzige Maßnahme, womit ich das Risiko reduzieren kann.

    Holzwolle im Keller zu verarbeiten ist unüblich. Selbst mit einer Tonschicht besteht die Gefahr, dass die Feuchtigkeit daran nagt.

    Scheinbar gibt es keinen Trick oder eine smarte Lösung, die funktioniert. Überlegt hatte ich auch, einen Belüftungsschlitz einzubauen.

  3. Kelleraußenwände mit mineralischen, kapillaraktiven Platten dämmen.

    Foto von wiki

    Die sind halt wegen der empfindlicheren Verarbeitung nichts für jeden Selbstbauer, weil man die Platten dann auch noch verputzen muss.
  4. Weitere Optionen möglich

    Der Energieberater empfiehlt POROTON WDF 120 oder 180 von innen gegen die Stahlbetonwand zu mauern. Dies sind Ziegelsteine mit Innendämmung. Dafür müsste die bestehende KVH-Kosntruktion der Wände entfernt werden. Dann könnte ich die Rigipsplatten drauf verkleben.

    Eine andere Empfehlung ist die Entfernung der KVH-Konstruktion an den problematischen Stahlbetonwände und Rigipsplatten direkt drauf zu verkleben. Das halte ich allerdings für Problematisch, auch wenn der Raum geheizt wird.

    STEICO flex 036 habe bereits von den zwei Wänden wieder entfernt.

    Über hilfreiche Ideen und Erfahrungen dazu würde ich mich freuen.

  5. Einfach mit Rigipsplatten abschliessen

    Aus zeitlichen Gründen werde ich nun doch nicht die POROTON WDF Ziegel verarbeiten. Diese sind für die Außenwand gedacht und nicht optimal für Schlitze und Montagen. Verkleben lässt sich die Rigipswand wohl nicht darauf und benötigt eine Konstruktion, die mit diesem Ziegel ungünstig ist. Daher habe ich die STEICO flex entfernt und werde am Wochenende die Rigipsplatten verschrauben.

    Risiko angenommen und Kompromisslösung hingenommen. Sollte das in Jahren zum Schaden führen, werde ich den Weg neu denken. Zwischenzeitlich werde ich vielleicht die Gelegenheit finden, die Kellerwand von außen zu isolieren.

  6. Gipskartonplatten, aber die mit 3 cm Polystyrol als Verbundplatte vollflächig anpappen

    Foto von wiki

    Sie "Aktionskünstler" Sorry!
  7. ???

    [ Zitat Anfang ] ... Gipskartonplatten, aber die mit 3 cm Polystyrol als Verbundplatte vollflächig anpappen ... [ Zitat Ende ]
    Woher kommt das plötzlich, oder fehlt der smile?

    Ich habe bewusst keine Lösungen gepostet. Die Lösung kann man nur, mit fachkundiger Hilfe, vor Ort finden, nicht aber in einem Forum.

    Die Aussagen von Steiko sind grundsätzlich richtig. Warum will man aber "warme" Bauteile dämmen? Da, wo eine Dämmung sinnvoll wäre (Außenwände), haben sich die "Experten" ungewöhnlich zurückhaltend geäußert. Warum wohl?

    P.S.: Ob Holzfaser oder Mineralwolle ist fast egal. Auch die Klimaplatten sind keine "no problem"-Lösung.

    Ich werde hier keine Lösungsansätze posten. Die Lösung kann nur anhand der Objektdaten individuell gefunden werden und das kostet halt was.

  8. Dampfsperre bei Holzwolle im Keller

    Grundsätzlich ist es gleich was im Keller ist, wenn es nur trocken ist. Feuchtigkeit kann eindringen, wenn man im Sommer lüftet oder durch irgendwelches Wasser.

    Eine Feuchtigkeitssperre muß man immer auf der warmen bzw. wärmeren Seite anbringen damit keine warme Luft zur kalten Seite eindringen und dort ihre Feuchtigkeit abgeben kann.

    Stahlbeton ist nicht luftdurchlässig. Hier ist eine Feuchtigkeitssperre ohne Wirkung. Die Holzwolle oder andere Bekleidungen der Wand halte ich für unbedeutend.

    Da der Keller beheizt ist, sehe ich keine Probleme wenn er im Winter trocken gelüftet wird. .

    • Name:
    • Pauline Neugebauer
  9. Abschließende Anmerkung und Dank!

    Vielen Dank Frau Neugebauer für Ihre hilfreiche Aufklärung! Richtiges Lüften habe ich geplant. Ich kontrolliere die Raumfeuchtigkeit Innen und Außen und entscheide mich dann für Stoßlüften oder kippen.

    Heute hat sich für eine Wandaußenseite etwas ergeben. Weil wir einen Graben für die Neuverlegung der Wasserleitungen vornehmen werden, plane ich gleich die Wand von Außen zu dämmen. Ich denke, damit hat sich das Risiko deutlich minimieren lassen. Die Fenster im Keller sowie die Heizung an der letzten ungedämmten Wand liegt unterhalb der Terrasse. Sollte ich in Zukunft den Estrich der Terrasse neu machen, würde ich auch dort aufgraben und dämmen.

    Daher werde ich den Weg so gehen. Hier ist Zeit ein wichtiger Faktor. Handwerker zu bekommen, ist nicht leicht. Dinge auf Naht zu bringen, erfordert manchmal Kompromisse. Da ich es nicht optimal geplant habe und Aussagen vom Zimmerer und Trockenbauer hingenommen habe, ist das Ergebnis ein Selbstverschulden. Zukünftig würde ich im Vorfeld mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen und mich vorab besser informieren.

    Mein Eindruck ist, dass meine Situation nicht so speziell ist. Erfahrung sollte es dazu viel geben und eine Lösung der bauphysikalischen Situation kein besonders kreativer Vorgang sein. Ich denke, dass es grundsätzlich wie folgt ist: Ein Keller, der nicht oder schlecht gedämmt ist, stellt immer ein Problem dar, was Feuchtigkeit angeht. Durch die Temperaturunterschiede entsteht mit hoher Wahrscheinlichkeit Kondenswasser, was nach einer Zeit zu Bauschäden führen kann. Eine Dampfsperre kann äußerst problematisch sein und dies 100 %tig sauber dichtzumachen im Sinne einer Wanne ist fast unmöglich. Eine partielle Dampfsperre oder -bremse wäre aufwändig und fehleranfällig. Daher entscheiden sich viele, den Keller zu belassen und keine Konstruktion und Dämmung vorzusehen.

  10. Energieberater und Bauphysiker: Außendämmung im Erdreich

    Grundsätzlich wird man im Erdreich XPS als Dämmmaterial nehmen. Die Vorstellung der Industrie, das Material sei gegen Wasser immun, wird in der Praxis sehr(!) kritisch gesehen.

    Man sollte also noch eine Folie zwischen XPS und Erdreich einbauen. Auch eine Drainage kann, je nach Boden- und Wasserverhältnisse sinnvoll, notwendig oder empfehlenswert sein. Den Ablauf kann man in einen Schacht münden lassen. Dort kann es weggepumpt, zur Bewässerung oder ähnliches gesammelt werden.

    • Name:
    • Pauline Neugebauer
  11. Rechnen... Planen

    Foto von Martin G. Halbinger

    Nach den vorherigen Beiträgen ist ein Energieberater beteiligt. Wenn der nicht nur für Steico Material verkauft sondern sein Wissen aus der Ausbildung (und Erfahrung) nutzt, sollte er eigentlich die Fragen beantworten können. Dazu muss er halt bissl rechnen; sollte die Energieberatersoftware aber fast automatisch mit abbilden... oder man holt selbst einen Energieberater oder ein unabhängiges Bauphysik-Büro ins Boot. Und man muss man halt neben der Wandfläche auch die Anschlüsse, Fenster, Wärmebrücken, Leitungsdurchführungen und anderen Schwachstellen berückichtigen.

    Wenn ne Konstruktion tauwassergefährdet ist und dies nicht konstrktiv in den Griff zu bekommen ist, sollten besser tauwasserunempfindliche Materialien verbaut werden (das gefällt aber Steico evtl weniger) und evtl. die Luftfeuchtigkeit technisch "klein gehalten werden": Mechanische Lüftung (ggf dezentral) mit Feuchtesteuerung. Die menschliche Methode ist zu fehleranfällig, zumindest wenns eh grenzwertig ist.

    Warum man zu beheizten Räumen zusätzliche Dämmung einbaut, außer um dem Baustoffhändler ne Freude zu machen, erschließt sich mir nicht. Für ne schöne neue Oberfläche geht es auch dünner / einfacher. Auf den Fotos wurde auch kein Gedanke an eine Installationsebene genutzt, oder?

    M. E. mit der Außenwand zuerst zurück auf Anfang. Erst prüfen, erfassen, rechnen, planen. Mit unabhängigen Planern / Fachleuten.

    Einfach so machen ist gefährlich, da auch bei ner Luftfeuchtigkeit von deutlich unter 80 % im Raum in der Holzwolle Feuchtigkeit kondensieren kann und dann vielleicht versteckt Schimmel entsteht.


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