ich beschäftige mich gerade mit dem Bio-Solar-Haus (
) und möchte einzelne Aspekte bauphysikalisch besser verstehen. In dieser Frage soll es um die diffusionsoffene Bauweise gehen:
Die Wände des inneren Haus bestehen standardmäßig wohl aus Holzträgern für die Statik, Gipsplatten und Holzweichfaser. Stärke nicht-tragend ca. 12,5 cm, tragend ca. 14,5 cm (habe leider noch keine genaueren Spezifikationen gefunden, vielleicht weiß ja jemand im Forum mehr).
Das äußere Haus besteht aus 60 mm Holzweichfaserplatte, mit Holzverschalung, Putz oder Klinker.
Hier meine Fragen:
Die Bauteile des Innenhauses haben alle einen sehr geringen Dampfdiffusionswiderstand. Kann man daraus quantitativ zumindest abschätzen, ob dies
- im Sommer wie Winter zu einer als behaglich empfundenen und baubiologisch als gesund eingeschätzten durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit führt?
- einen ausreichenden Schimmelschutz bewirkt?
Ich habe ein bisschen im Internet dazu gesucht und im Artikel hier:
den Hinweis gefunden, dass der selbe Autor in einer früheren Publikation gezeigt hätte, dass der Diffusionsanteil des Feuchtetransportes nur 1 bis 2 % des möglichen Lüftungsanteils ausmache. Eine Wasserdampfdiffusion *durch* Außenbauteile hindurch sei somit für das Feuchtigkeitsniveau im Raum unbedeutend.
Leider konnte ich die zitierte Publikation nicht finden: H. Künzel, Kritische Beobachtungen zur Frage des Feuchtigkeitshaushaltes von Außenwänden. Ges. -Ing. 91/1,21, und 91/2,42 (1979). Ich weiß auch nicht, welche Zeitschrift mit Ges. -Ing. bezeichnet wird. Vielleicht kann mir das jemand sagen und auf das online Archiv verlinken.
Welche Rolle spielt hier die Fähigkeit der Materialien, die Feuchtigkeit zu speichern und wieder abzugeben? Wie würde man diesen Beitrag in eine quantitative Abschätzung einbeziehen?
Muss man nicht befürchten, dass gerade durch die Diffusionsoffenheit, die Materialien durchfeuchten und somit zum einen die Dämmeigenschaft erheblich leidet und zum anderen in der Wand Tauwasser und somit Schimmel entsteht?
Ist eigentlich die auf der oben zitierten Webseite gemachte Aussage korrekt, dass man ab einem bestimmten sd-Wert eine kontrollierte Wohnraumbelüftung braucht?
Viele Grüße