Dampfbremse / Dampfsperre
BAU-Forum: Bauphysik

Dampfbremse / Dampfsperre

Guten Morgen!

Ich bin Student der Bauingenieurwissenschaften und hatte letzte Woche eine Vorlesung in Bauphysik!

Dabei wurde vom Vortragenden folegende Frage gestellt:

Wie kann mit einer Dampfbremse / Sperre Oberflächenkondensat vermieden werden?

Ich habe leider in meinen Unterlagen bzw. auch im Internet keinen wirklichen Grund dafür gefunden!

Könnte mir jemand behilflich sein?

Vielen Dank!

  • Name:
  • Huber Markus
  1. Um was für ein Bauteil geht ...

    Um was für ein Bauteil geht es? Könnten Sie die Frage präzisieren? Ist schon komisch formuliert ...

    Eine Dampfbremse ist ja im üblichen Verständnis ein Bauteil, das innerhalb einer Konstruktion oder maximal an der Oberfläche mit dem höheren Wasserdampfpartialdruck (könnte theoretisch ja auch mal außen sein  -  z.B. bei einem Kühlraum) liegt.

    Die Frage nach Oberflächenkondensat hingegen ist eine Frage der betreffenden Oberflächentemperatur. Und darauf hat eine übliche Dampfbremse doch quasi keinen Einfluss. Könnte also eine Fangfrage sein.

    Wenn die Frage aber dennoch ernst gemeint ist, müsste man einen theoretischen Ansatz wählen (ich hoffe, Sie können mir jetzt folgen): Die Frage des Oberflächenkondensats ist ja, wie oben schon beschrieben, eine Frage der Oberflächentemperatur und damit des Wärmedurchlasswiderstands (oder auch U-Werts) der Gesamtkonstruktion und der Klimarandbedingungen.

    Da man aus der Frage nicht die übrige Konstruktion ablesen kann, muss man Antworten: die Dampfbremse selbst muss einen so hohen Wärmedurchlasswiderstand haben, dass die Summe aus dem Wärmedurchlasswiderstand der Dampfbremse und dem Wärmedurchlasswiderstand der restlichen Konstruktion so hoch ist, dass unter gegebenen Klimarandbedingungen Oberflächenkondensat nicht entstehen kann.

    Da hilft eine kleine "Parameterstudie"/Extremwertbetrachtung:

    • ist die übrigen Konstruktion schon so gut, dass auch ohne weitere Schichten Oberflächenkondensat vermieden werden kann, so wird an den Wärmedurchlasswiderstand keine weitere Anforderung bezüglich des Wärmedurchlasswiderstands gestellt.
    • weist die übrige Konstruktion allerdings "Null" Wärmedurchlasswiderstand auf, so muss der Wärmedurchlasswiderstand der Dampfbremse allein so groß sein, dass Oberflächenkondensat nicht entsteht.

    Beispiel: Legt man zum Beispiel die Anforderungen aus DINAbk. 4108 Teil 2 Tabelle 3 unter den in 4108-2 genannten (üblichen) Klimarandbedingungen als "ausreichend" zugrunde, so muss der Wärmedurchlasswiderstand einer Außenwand R>= 1,2 m²K/W sein. Hat die übrige Konstruktion R=0, so muss folglich die Dampfbremse allein R=1,2 haben. Nimmt man zum Beispiel eine übliche OSBAbk.-Platte mit einer Wärmeleitfähigkeit lambda = 0,13 W/mK an, so muss deren Dicke d = 1,2x0,13 = 0,156 m = 15,6 cm sein (Ob sowas lieferbar ist, glaube ich nicht, müsste man aus mehreren Platten zusammennageln/leimen). Und eine OSB-Platte kann ja zweifellos als Dampfbremse herangezogen werden, das beweisen viele Gebäude in Holzrahmenbauweise, bei denen auf zusätzliche Dampfbremsende Schichten verzichtet wird ... ;-)

    Grüße an Ihren Prof! ;-)

  2. Um was für ein Bauteil geht ...

    gelöscht  -  Doppelpost
  3. mal um die Ecke denken ...

    Wie Hr. Fischer schon erklärt hat, kommt es zu Oberflächenkondensat nicht Aufgrund einer bestimmten Dampfdichtigkeit, sondern Aufgrund der Unterschreitung einer bestimmten Oberflächentmperatur.

    Beispiel  -  geometrische Wärmebrücke (Außenwandecke aus 30 cm Hbl-Mauerwerk aus den 50er Jahren): Da haben wir innen im Ixel schon mal Oberflächentemperaturen von unter 12,6 °C und somit die Gefahr der Kapillarkondensation. Wenn wir eine alukaschierte Kunststofffolie als Untertapete in diesem Bereich aufkleben, so funktioniert diese einerseits als Dampfsperre, hat aber noch einen trickreichen Nebeneffekt ... Die Aluminiumschicht ist ein guter Wärmeleiter und schafft es aus den seitlichen Flächen Wärme in den Ixel zu führen, sodass dessen Oberflächentemperatur etwas höher wird. Dieser Nebeneffekt (nicht aber die DS/dBAbk. selbst) hilft evtl. den Tauwasserausfall zu vermeiden.

    Ansonsten dient eine DS/DB dazu Tauwasser IM Innern der Konstruktion zu vermeiden.


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