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Meine Nachbarn sind zu laut  -  welche nachträgliche Schalldämmung ist möglich?
BAU-Forum: Bauphysik

Meine Nachbarn sind zu laut  -  welche nachträgliche Schalldämmung ist möglich?

Hallo, ich wohne im 2. Stock eines Altbaus (Genossenschaftswohnung, ca. 55 erbaut). Vor einem halben Jahr sind über meine Wohnung neue Nachbarn mit 2 Hunden und Kind eingezogen. Sie haben über meinem Schlafzimmer ihr Wohn- und Esszimmer (Wohnzimmer, Esszimmer) eingerichtet, die bisherigen Teppichböden (die sehr gut isoliert hatten) rausgerissen und Parkett mit angeblich super Trittdämmung in der gesamten Wohnung verlegt. Seither habe ich keine Nacht mehr ruhig geschafen, ich höre jeden Schritt, das Stühlerücken, Geschirrklappern, das Kind und die Hunde hin -- und herlaufen ... Der Schall, die Geräusche gehen über die Wände (an einer Seite meines Zimmers befindet sich hinter der Wand ein Kamin) und übertragen sich bis auf den Fußboden meines Zimmers, der dann bei besonders heftigen Gepolter vibriert.
Da meine Nachbarn andere Lebensgewohnheiten haben (die Eltern sind bis 1 Uhr/ 2 Uhr morgens auch unter der Woche wach, das Kind dafür bereits um 7 Uhr auch am Wochenende) und alles sich über meinem Zimmer abspielt, leide ich inzwischen an massiven Schlafstörungen, Kopfschmerzen und bin beim leisesten Geräusch schon gereizt. Ich habe mehrfach mit den Nachbarn gesprochen, aber da sie ja wirklich nichts "Verbotenes" tun, sind sie auch nicht bereit etwas zu ändern (Teppich reinlegen..) Ich habe mich jetzt entschlossen, eine Dämmung von unten einbauen, sodass ich die Geräusche nicht mehr hören kann. 2 Fachleute haben mir inzwischen gesagt, es wäre nicht möglich, da der Schall über die Wände nach unten geht, aber ich hoffe, dass es hier in diesem Forum Experten gibt, die mir weiterhelfen können. Ich brauche dringend eine möglichst günstige (ich bin berufstätig und alleinerziehend mit 2 Kindern) Möglichkeit, mein Zimmer derart zu dämmen, dass ich die Geräusche nicht mehr hören kann.
Wer kann mir hier weiterhelfen und mir ganz konkrete Vorschlge machen, was ich tun soll.
Vielen Dank für jede Hilfe.
  • Name:
  • Maxine
  1. schwierig, schwierig

    1. Problem: Sie wohnen zur Miete
    2. Problem: Sie haben kein Geld
    Baulich kann man ein Zimmer schalltechnisch mit Vorsatzschalen und abgehangenen GK-Decken soweit entkoppeln, dass man eine starke Verbesserung spürt.
    Kostet bei einem Raum von 4x4 m so ca. 3000,- ohne Tapezier- und Streich/Bodenbelagsarbeiten.
    Und müsste, wenn vom Vermieter verlangt, bei Auszug zurückgebaut werden.
    Und klaut so ca. 2 m² (ca. 12 cm umlaufend).
    Und benötigt eventuell eine neue Tür mit Zarge.
    Und eventuell eine neue Fensterbank.
    Vielleicht doch eine andere Wohnung?
    Oder dem Übermieter für 500 Kracher nen Perser spendieren.
    Oder OROPAX?
    traurige Aussichten.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  2. Schalldämmung

    zu den Tipps:
    1. Ich wohne zur Miete in einer Genossenschaftswohnung, da läuft alles etwas anders. Evtl. könnte ich den Vermieter überzeugen, sich an der Schalldämmung zu beteiligen, da es sich ja um Maßnahmen zur Bausubstanz Handel, oder? Oder Mietminderung beantragen?
    Wir können in dieser Genossenschaft (mit den geeigneten Vitamin B-Verbindungen, die ich leider nicht habe), hier ganz wild herumbauen. Nur so konnte auch über meinem Schlafzimmer ein Esszimmer eingerichtet werden.
    2. Ja, ich habe kein Geld, aber gute Freunde, die mir beim Umbau helfen würden. Die Miete ist so günstig für München, dass ich das Geld investieren würde, wenn ich dann meine Ruhe habe.
    Meine "Übermieter" weigern sich, einen Teppich reinzulegen, wegen der Hunde, der Mann ist Allergiker ...
    Was genau müsste ich wie nun verändern.
  3. PS  -  noch zu Ergänzung

    Meine Decke hat keinen Trittschutz von unten. Bei der Decke handelt es sich um eine Hohlraumdecke mit Holzbalken, ca. 30 cm dick, die Zwischenräume mit Kies und Papier ausgelegt, darunter Holzbretter und darauf Putz. In meinem Zimmer wurde an die Decke bei Einzug von der Genossenschaft noch eine Rigipsdecke angebracht. Hilft das weiter? Wie gehe ich da am besten vor.
  4. ich weiß nicht,

    ob dir das jetzt was sagt, aber:
    einmal rundherum eine freistehende Vorsatzschale mit 75er Ständerwerksprofilen und 60 mm Mineralwolle auf Trennwandband (auch an den Wandanschlüssen) stellen mit 2 x 12,5 mm GK lagenversetzt beplanken.
    GK-Decke so gut es geht (spezielle Abhänger) schallentkoppeln und UKAbk. mit 80 mm Steinwolle (50 kg/ m³ wenn perfekt, ansonsten 60 mm Glaswolle) belegen und mit 2 x 12,5 mm GK lagenversetzt beplanken.
    Fensterlaibungen schallentkoppelt (mit Silikonbatzen) an vorhandene Laibung anbinden. Fensterbank dto.
    120 m² GKB 12,5 mm 4,- pro m² = 480,-
    60 m² Dämmung 8,- pro m² = 480,-
    ca. 60 m² UK 4,- pro m² = 240,-
    Sonstiges pauschal = 100,-
    Gesamt ca. excl. MwSt. =1300,-
    Willige Helfer sind schon mal top, gerade für ein Transport und fürs Halten und Schrauben.
    Nur brauchst du einen, der richtig Ahnung hat, sonst bringt es bei der kleinsten Schallbrücke nur die Hälfte oder die Decke fällt dir auf den Kopf.
    Vielleicht klappt es ja.
    alles nur ca.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  5. hm ... ,

    Foto von Lieselotte Tussing

    Sie wohnen zur Miete und haben Ärger mit dem Lärm von oben ...
    Ich würde erstmal an den Vermieter gehen, ihm die Sachlage schildern und um Abhilfe bitten.
    Sollte sich in angemessener Zeit (3 Wochen) gar nichts tun, würde ich den Vermieter schriftlich zur Abstellung auffordern und ihm eine Mietminderung ankündigen.
    Die Mietminderung müssen Sie nicht beantragen, sondern ankündigen und durchsetzen.
    Googlen Sie mal mit den Schlagwörtern Mietminderung und Lärmbelästigung
    Keine Rechtsauskunft, eigene Meinung!
    • Name:
  6. danke für die Tipps

    Problem ist, das es sich hier um eine Genossenschaftswohnung handelt, das ist eine andere Welt. Aber ich werde mit dem Vermieter sprechen. Bisher überlässt er Problemlösung den Nachbarn selber 8 das durfte ich vor einigen Jahren hautnah erfahren). Und ich will nur meine Ruhe, keinen weiteren Nachbarschaftskrieg.
    Zu der Vorsatzschale etc. ... muss an den Seitenwänden auch gedämmt werden (tut mir leid, aber das ist alles sehr laienhaft) bzw. mein Fußboden, da sich die Schwingungen ja bis auf meinen Fußboden übertragen. Wie ist mit der "Kamin"Wand umzugehen?
    Danke
  7. einmal rundum

    und Teppich aufn Boden; oder Laminat mit Triitschal drunter.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  8. Gibt noch eine andere Möglichkeit

    Also, wenn Sie tatsächlich eine Holzbalkendecke haben können Sie die nach einem neuen Verfahren auch so verstärken, dass Sie einen bis zu 4-fach besseren Schallschutz (Trittschall) bekommen. Das ist deutlich mehr als die anderen Sanierungsverfahren bringen.
    Kostenseitig liegen wir da bei etwa 65 €/m² Deckenfläche. Kommt aber je nach Bauzustand drauf an, wenn Sie was selber machen können wird es eben auch billiger.
    Auf jeden Fall werden Sie nachher wieder Ruhe haben.
  9. weiterer Vorteil des Verfahrens

    ist, dass Sie an die Bauteile nicht ranmüssen. Sie können einfach im bewohnten Zustand von unten sanieren, ohne dass sich viel an der gesamten Konstruktion ändert. Deswegen ist das Verfahren sehr beliebt in der Restaurierung von Fachwerkhäusern, die ebenfalls sehr enge Anforderungen an Baustoffe haben. Mit der Genossenschaft lässt sich das bestimmt regeln, da bin ich mir sicher.
  10. und wie funktioniert dieses Verfahren

    Ich werde im Luafe der nächsten Woche mit der Genossenschaft sprechen. Sie haben mich gebeten, schriftlich Vorschläge einzubringen. Was soll ich da vorschlagen? Wie geht dieses Verfahren, wo kann ich mich genauer darüber informieren? .
  11. Weitere Infos

    Das Verfahren funktioniert durch eine statisch und schalltechnisch exakt berechnete Verstärkung der Decke durch KVH. Mit einer speziellen Verschraubung wird diese Verstärkung dann durchgeführt, wobei die Balken einzeln etwa 10-20 mm hoch gedrückt werden, um eine gute Verbindung zu erzielen.
    Näheres können Sie unter den u.a. Link nachlesen, dort sind ein paar pdf-Dokumente zum Download verlinkt, die weiter über das Verfahren informieren.
  12. Noch eine Anmerkung

    Wichtig ist vielleicht zu sagen, dass man Flankenübertragung ("über die Wände") damit bestimmt auch nicht dauerhaft in den Griff bekommt. Diese kann man eindämmen, das geht eingeschränkt durch illtec-Waffeln mit PVC-Einlage die eine recht gute Dämpfung aufweisen aber auch nicht ganz billig sind.
    Grundsätzlich folgendes:
    • bei Flankenübertragung ist wirklicher Erfolg nur durch Entkopplung zu erreichen
    • bei Trittschall durch alte Holzbalkendecken hilft das UHB-Verfahren sehr gut
    • Bei Luftschall brauchen Sie ein Masse-Feder-System

    Auf jeden Fall sollten Sie bevor Sie etwas machen, das was Sie machen von einem Fachingenieur in Ihrer Nähe berechnen lassen (ca. 300-500 € gut in den Standort Deutschland investiertes Geld). Auf keinen Fall sollten Sie ohne tiefere Untersuchungen der Konstruktion an die Sache herangehen, dann werfen Sie Ihr teures Geld nur zum Fenster raus.

  13. das klingt trotzdem recht gut

    Vielen Dank. Ich habe mir alle Vorschläge schon ausgedruckt und werde sie, falls die Genossenschaft einer Dämmung zustimmt (und ggf. die Dämmung selbst übernimmt) dem Vorstand vorlegen. Die haben genug Baufirmen an der Hand, die sich da gut auskennen. Ansonsten Stelle ich zeitgleich noch einen Antrag auf Wohnungstausch, das Verhältnis mit meinen obigen Nachbarn bewegt sich schon in Richtung Eiszeit. Vielen Dank erst Mal für die Hilfe. Ich melde mich wieder, wenn die Genossenschaft zum einen oder anderen Vorschlag noch Fragen hat.
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