Liebe Ratgeber,
wir planen den Bau eines richtigen Zweifamilienhauses: Es werden zwei Familien darin übereinander wohnen. Nicht zuletzt durch das Stöbern in diesem Forum ist uns dabei klar geworden, dass der Schallschutz am besten bereits in einer frühen Planungsphase berücksichtigt wird. Dabei wäre für mich z.B. betreffs des Luftschallschutzes das untere Ende des Standards, der für ein Reihenhaus erwartet werden darf, ein schönes Ziel. Für die vertikale Trennung von Wohnungen sind bereits diese Werte natürlich ungleich schwerer zu erzielen. Die höchste Schallschutzstufe der VDI-Richtlinie 4100 (SSt III) sieht für Wohnungstrenndecken ein bewertetes Bau-Schalldämm-Maß von immerhin 60 dBAbk. sowie einen bewerteten Norm-Trittschallpegel von (maximal) 39 dB vor. Die DINAbk. 4109 liegt hier z.B. beim Luftschall mit 54 dB bzw. 55 dB nach Beiblatt 2 doch erheblich niedriger. Das kann man nachlesen.
Nun meine Frage: Was muss einem die Anhebung des Schallschutzes etwa vom Niveau DIN 4109, Beiblatt 2 auf VDI 4100, SSt III Wert sein? Ist es in der Praxis üblich, mit einem Generalunternehmer die Einhaltung z.B. des SSt III-Standards bezüglich der Wohnungstrennung zu vereinbaren oder wird der für diese ungewöhnliche Höchstanforderung berechtigter Weise Gefahrenzuschlag verlangen, sodass die Kosten gewaltig steigen? Die VDI-Richtlinie 4100 selbst macht Mut, indem sie nur recht geringfügige Mehrkosten (rund 0,3 % der reinen Baukosten von SSt II auf SSt III) in Aussicht stellt. Ich habe aber auch schon andere Meinungen dazu gehört.
Dabei würde es mich auch noch mal interessieren, wie viel dicker ein entsprechender Deckenaufbau sein müsste. Geplant ist in unserem Fall eine Massivdecke (bislang 16 cm) mit schwimmendem Zementestrich (Gesamtdicke ca. 25 cm). Macht es ggf. auch Sinn, nur den Deckenaufbau zu vereinbaren? Welcher wäre da geeignet?
Für sachdienliche Hinweise zu dem Thema wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Marc
Schallschutz im geplanten Mehrfamilienhaus
BAU-Forum: Bauphysik
Schallschutz im geplanten Mehrfamilienhaus
-
Erhöhter Schallschutz im Zweifamilienhaus
Sie planen, oder lassen planen? , einen erhöhten Schallschutz.
Neben dem Trittschall- und Luftschallschutz sollten Sie dabei auch an den Installationsschallschutz denken.
Gute Planung kostet Geld, hilft jedoch bei der Bauausführung.
Mit Ihrem Generalunternehmer können Sie vereinbaren was Sie wollen. Üblich ist da Nichts. Klare Vereinbarung wird vorausgesetzt.
Nur, wir sind wieder beim Geld, Sie müssen sich im Klaren sein, dass erhöhte, oder auch besondere Anforderungen, auch bei diesem Kosten verursachen. Diese gibt er naturgemäß an Sie weiter.
Mehrkosten des erhöhten Schallschutzes, pauschale Ansätze in irgendwelchen Richtlinien, sind in der Regel nicht besonders hilfreich.
Tatsächliche Kosten, bezogen auf Ihr Objekt, ergibt nur die konkrete Anfrage Ihres Planers mit den jeweils explizit ermittelten Anforderungen. -
Recherche
Vielen Dank für die prompte Rückmeldung und die guten Hinweise.
Tatsächlich lassen wir planen. An das Einschalten eines Schallschutzfachplaners neben Architekten, Tragwerksplaner, Baubetreuer (und Bodengutachter, Haustechnikplaner, Gartenarchitekt) hatten wir allerdings noch nicht gedacht. Muss man aus der Tatsache, dass die VDI 4100 bei den genannten Planern nicht so präsent ist schießen, dass diese Richtlinie in der Praxis keine Bedeutung hat oder (/und) dass man für die Planung eines Zweifamilienhauses doch besser noch einen Schallschutzplaner hinzuzieht, der dann Deckenaufbau und Details überprüft, damit ausgeschrieben werden kann?
Eigentlich wollten wir ja nur den Schallschutz eines ordentlich geplanten Zweifamilienhauses mit vernünftigem Aufwand etwas aufwerten.
Ich habe dazu auch ein bisschen gestöbert (u.a. in BAU.DE > Forum Estrich und Bodenbeläge > 576: Trittschall) und bin zu folgender (grober und laienhafter) Abschätzung gekommen:
Deckenaufbau: Der Stand der Technik, den der Generalunternehmer sowieso gewährleistet, müsste erfüllbar sein mit soetwas wie 16 cm Beton, 2 cm Polystyrol, 2 cm Mineralfaser (Trittschallentkopplung) und 4 cm Zementestrich (ZEAbk.).
Schallschutztechnisch eine echte Verbesserung dürfte sein: 20 cm Beton (Gewicht für Raumschalldämmung, pro 2 cm 1 bis 2 dBAbk. besser (über ca. 20 cm nimmt der Effekt ab) ), 2 cm Polystyrol, 3 cm Polystyrol EPS - elastifiziert (wohl super geringe dynamische Steifigkeit - gut gegen Trittschall, bestimmt teuer), 6 cm ZE (Gewicht hier gut gegen Luft- und Trittschall (Luftschall, Trittschall))
Das bedeutet eine Vergrößerung der Deckenstärke von 24 auf 31 cm. Bei der Kostensteigerung würde ich mir ganz grob etwas wie 20 bis 30 € pro m² vorstellen (Korrektur willkommen), nur um einen Eindruck zu gewinnen ...
Zusätzlich macht es sicher viel Sinn, bei der Durchführung der Haustechnik durch die Decke nicht zu knausern. Schallschutz nach Außen und hinsichtlich der Installationen ist sicherlich auch ein interessanter Aspekt, scheint mir aber nicht so im Vordergrund zu stehen, wenn es in erster Linie um Kinderlärmabminderung geht.
Wie gesagt: eigentlich bin ich nur der Fragensteller und mir meiner Sache nicht sicher. Wollte aber auch nicht mit Infos hinterm Berg halten.
Viele Grüße
Marc
Interne Fundstellen
Nachfolgend finden Sie eine Auswahl interner Fundstellen und Links zu "Schallschutz, Mehrfamilienhaus". Weiter unten können Sie die Suche mit eigenen Suchbegriffen verfeinern und weitere Fundstellen entdecken.
- BAU-Forum - Architekt / Architektur - Aus Seecontainern (HQ) ein Mehrparteienhaus bauen in der Theorie
- … Beim Mehrfamilienhausbau kommen erschwerend leider Brandschutz- und Schallschutzanforderungen zwischen den einzelnen …
- … Schallschutz: …
- … ich denke von oben-nach-unten ist Schallschutz weniger das Problem, durch geringe Verbindung/Auflagepunkte und einbringen einer …
- … in Deutschland lohnt sich die Verwendung von Seecontainern als Struktur für Mehrfamilienhaus (MFH) nicht. …
- BAU-Forum - Ausbauarbeiten - Schlafzimmerschallschutz ...
- … Schlafzimmerschallschutz ... …
- … Die Vorsatzschale sollte _nicht_ an die Wand geschraubt werden, um die es geht, sondern frei und entkoppelt vor dieser stehen. Also an Boden und Decke befestigt. Auf keinen Fall EPS-Platten reinstellen, das reduziert keinen Schall, im schlimmsten Fall kann es sogar verschlechtern. Ich kenne den Fall, dass in einem Mehrfamilienhausneubau die Wände vom Treppenhaus zu den Wohnungen mit Trockenputz …
- … mussten wieder abgerissen werden. Also alle Hohlräume mit Mineralwolle-Trennwandplatten oder expliziten Schallschutzplatten ausfüllen. Auch in die abgehängte Decke sollte nicht wegen der …
- BAU-Forum - Ausbauarbeiten - Badewanne auf Estrich - oder anders?
- … Im Mehrfamilienhaus (MFH) ist es aus Schallschutztechnischen Gründen Pflicht die Wanne AUF …
- … Schallschutzbestimmung im MFH …
- … Diese Schallschutzbestimmungen, nach denen es Pflicht ist, eine Wanne immer im …
- … Mehrfamilienhaus (MFH) auf den Estrich zu stellen dagegen doch sehr. …
- … Zur Verbesserung des Schallschutzes wurde 1994 vom Verein der Deutschen Ingenieure (VDI) die Richtlinie …
- … Stand der Technik angesehen. Sie definiert drei unterschiedliche Qualitäten des baulichen Schallschutzes. Die Schallschutzstufe 1 (SSt I) entspricht den Anforderungen der …
- … im Allgemeinen nicht verstehbar und Gehgeräusche im Allgemeinen störend . Die Schallschutzstufe 2 (SSt 2) sichert mehr Ruhe zu und wird heute …
- … bei normaler Bauausführung mittlerer Art und Güte erreicht. Diese Schallschutzstufe entspricht nicht den Werten der DINAbk. 4109 für erhöhten Schallschutz. Letzterer liegt teilweise nur ein Dezibel über den Mindestanforderungen. …
- … Bei Streitigkeiten wegen Einhaltung des Schallschutzes beziehen sich die Gerichte auf die DINAbk. 4109 und die VDI 4100. (Eine Überarbeitung liegt als E DIN 4109 10 im Entwurf bereits vor.) …
- … In > Tabelle 4 zur DIN 4109/A1:2001-01 werden die Werte für die zulässigen Schalldruckpegel in schutzbedürftigen Räumen von Geräuschen aus haustechnischen Anlagen beschrieben. Diese Werte gelten als allgemein anerkannten Regeln der Technik (a.a.R.d.T.) und kommen immer dann zum Tragen, wenn keine weitergehenden Vereinbarungen für den erhöhten Schallschutz getroffen wurden. …
- … Rechtsprechung hat jedoch der Bauherr eines Einfamilienhauses Anspruch auf einen Mindestschallschutz1 im eigenen Wohnbereich. Deshalb sollten auch im Einfamilienhaus körperschallentkoppelte Systeme eingebaut …
- … 1 Unter Mindestschallschutz verstehen Gerichte den Schallschutz, der ohne erheblichen Mehraufwand zu leisten ist, z.B. Einbau von körperschallentkoppelten Systemen. …
- … 2 Werkvertragliche Voraussetzungen zur Erfüllung des zulässigen Installationsdruckpegels: Die Ausführungsunterlagen müssen die Anforderungen des Schallschutzes berücksichtigen, d.h. u.a. den Bauteilen müssen die entsprechenden Schallschutz …
- … Apropos Schallschutz: …
- … Warum dann Gedanken um Schallschutz oder den richtigen Wandanschluss von der Wanne? …
- … Wannen und Duschen gehören - auch in Mehrfamilienhaus (MFH) - auf den Rohboden. …
- … Schallschutz einzuhalten. Was aber kein Problem darstellt - nixht bei Altbausanierungen. …
- … es bequemer ist dann einzusteigen. Bei Befestigung mit Wandankern ist der Schallschutz eh hin. Im anderen Bad steht die Wanne auf dem Estrich …
- … >Bei Befestigung mit Wandankern ist der Schallschutz eh hin. …
- BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Innendämmung Gründerzeit-Mehrfamilienhaus (MFH) wegen Schmuckfassade
- BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Innendämmung verschievfertes Fachwerkhaus wg. Schallschutz und Wärmeschutz
- … Innendämmung verschievfertes Fachwerkhaus wg. Schallschutz und Wärmeschutz …
- … Ich möchte gerne mein Fachwerkhaus (freistehendes Mehrfamilienhaus (MFH) im Bergischen Land mit intensiver Bewetterung) teilweise renovieren und …
- … wird dann mit Mineralwolle gedämmt. Dies soll dann über 10 dBAbk. Schallschutzverbesserung geben. …
- … des Schallschutzes und des Wärmeschutzes von innen als mittels einer Trockenbaulösung mit Schwingabhängern oder Federschienen? …
- … - keine brennbaren Materialien (3-Stöckiges Mehrfamilienhaus!) z.B. aus Holzwolle. …
- BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Schallschutz zwischen Reihen-Endhaus und Mehrfamilienhaus
- … Schallschutz zwischen Reihen-Endhaus und Mehrfamilienhaus …
- … Im Jahr 2000 haben wir ein Reihenendhaus erworben, welches an ein Mehrfamilien-Haus angrenzt. Das Mauerwerk sollte laut Baubeschreibung aus Poroton-Hochlochziegeln, 365 mm Stärke, bestehen. Dieses trifft auch auf die 3 Außenmauern, jedoch nicht auf die Mauer zum Mehrfamilienhaus zu. Diese Mauer ist aus Kalksandstein, 175 mm Stärke, ohne …
- … groß in Toilette, Bad und Flur und hierbei vom Reihenhaus zum Mehrfamilienhaus. Hier soll die DINAbk. die Bewohner des Mehrfamilienhauses schlechter stellen, …
- … Schallschutz zwischen Reihen-Endhaus und Mehrfamilienhaus …
- BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Schallschutz in Doppelhaushälfte : Innenwand verstärken oder neuer Estrich?
- … Schallschutz in Doppelhaushälfte : Innenwand verstärken oder neuer Estrich? …
- … ich habe schon viele Beiträge über Schallschutz gelesen, dennoch bitte ich die Forumsexperten um ein abschließendes urteil: …
- … Schallschutzprobleme …
- … Ich bin leider nur Laie, kann Ihnen daher z.Z. nicht helfen. Haben Sie Ihr Problem gelöst? Wir haben auch ein Problem allerdings in einen Mehrfamilienhaus (MFH). …
- BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Holzständerbau: Dämmung mit Isofloc oder Mineralwolle?
- BAU-Forum - Außenwände und Fassaden - Ziegel mit niedrigem k-Wert
- … der k-Wert ja in der Regel eine untergeordnete Rolle, dafür sind Schallschutz (inbesondere bei 11,5 cm) und auch Wärmespeicherfähigkeit deutlich wichtiger. Da SX11 …
- … es nicht bekannt als Südschwede. Aber Festigkeitsklasse 0.6, naja? Und der Schallschutz ist, wie nicht anders zu erwarten, schlichtweg nicht akzeptabel. Wärmespeicherung ist …
- … Rohdichte/Schallschutz und das ganze drumherum :-) …
- BAU-Forum - Balkon und Terrasse - Schallschutz für den Balkon gegen Verkehrslärm
- … Schallschutz für den Balkon gegen Verkehrslärm …
- … unser Balkon befindet sich im 2. Stock eines Mehrfamilienhauses, das sich direkt an einer 30er Zone befindet. Obwohl …
- … der Suche nach einer Möglichkeit, den Balkon von innen mit einem Schallschutz zu verkleiden (außen aus optischen Gründen nicht möglich, da Eigentümergemeinschaft). …
Interne Suche verfeinern: Weitere Suchbegriffe eingeben und mehr zu "Schallschutz, Mehrfamilienhaus" finden
Geben Sie eigene Suchbegriffe ein, um die interne Suche zu verfeinern und noch mehr passende Fundstellen zu "Schallschutz, Mehrfamilienhaus" oder verwandten Themen zu finden.