Prüfstatik in Hessen bei Pfahlgründung
BAU-Forum: Bauphysik
Prüfstatik in Hessen bei Pfahlgründung
ich versuche herauszufinden, ob für meinen geplanten Bau in Hessen auch zukünftig eine Prüfstatik notwendig sein wird. Knackpunkt dabei ist, dass der Boden nicht tragfähig ist und die Bodenqualität daher durch eine Pfahlgründung (Rüttel-Stopf-Verfahren) verbessert werden muss. Ist in diesem Falle eine Prüfstatik notwendig?
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zuerst mal ...
ist eine Statik erforderlich. egal, ob diese geprüft wird.
insbesondere bei Spezialgründungen ist das dringend zu empfehlen.
ob dann die Statik zur Prüfung vorzulegen ist, hängt - auch - vom goodwill der
unteren Bauaufsichtsbehörde ab. -
Warum die Frage?
Seien Sie doch über die Prüfung der Statik froh. Auch dem sorgfältigsten Statiker (von anderen gar nicht zu reden) kann ein Fehler unterlaufen - oder trauen Sie sich zu ein 100-seitiges Werk (in der Größenordnung oder größer ist oft eine Statik) ohne Fehler zu schreiben? Zwar stören Rechtschreibfehler nicht, aber Zahlen- oder Betrachtungsfehler schon. Die meisten werden zwar durch Plausibilitätsbetrachtung gefunden, aber wenn welche durchrutschen könnte ein Fehler bleiben. Deswegen das 4-Augen-Prinzip: wenn der Statiker einen Fehler übersieht, ist die Wahrscheinlichkeit ganz groß, das der Prüfstatiker ihn entdeckt (Bei der NASA sind Heerscharen - und doch abgestürzt). Leider wird mancher Fehler erst noch später entdeckt (habe gerade so einen Fall, wo ich mir eine fremde Statik wegen Rissen angesehen habe).Was haben Sie von der Einsparung der Prüfung? Kurzfristig eine Kostenersparnis - aber Sie haben ein hohes Risiko. Wenn ein evtl. Fehler erst später entdeckt wird, haben Sie zumindest den Ärger - wenn Sie nicht sogar mit den Folgen leben müssen, weil nicht mehr behebbar.
Vor kurzen war hier so ein Fall geschildert. Der Statiker hatte kein Baugrundgutachten machen lassen oder der Bauherr hatte verzichtet (im Gegensatz zu Ihnen) und der Fehler war erst ganz offensichtlich als das Haus halbfertig war. Nach dem Abreißen der Ruine weiden dort wieder die Schafe - außer Kosten nichts gewesen.
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Was habe ich davon?
Wir reden hier über Kosten i.H.v. rund € 2.100. Ich weiß, dass das im Verhältnis zu den Gesamtinvestitionskosten nicht soviel ist. Das sagt aber leider jeder, bei jedem Gewerk und jeder Gelegenheit. Ich dachte halt, dass die Statik eines durchschnittlichen Einfamilienhauses nicht so schwer zu berechnen sein kann, dass sie nicht von einem Fachmann fehlerfrei ausgeführt wird. Eine Überprüfung ist mir auch sehr recht, aber die Kosten sind tränentreibend. Zudem wurde für die Gründung eine eigene Statik berechnet und die Ausführung der Gründung wird auch von einem Sachverständigen abgenommen, sodass nach meinem Verständnis quasi "normale" Baugrundverhältnisse bestehen. -
Hast noch'n Gitterrost aus Streifenfundamenten drauf?
Wieviel Pfähle haste? 12 oder mehr? -
richtig
"Ich weiß, dass das im Verhältnis zu den Gesamtinvestitionskosten nicht soviel ist. Das sagt aber leider jeder, bei jedem Gewerk und jeder Gelegenheit. " Tatsächlich ist es leider so. Zu den kalkulierten Kosten kommt tatsächlich kleckerweise hier was und dort was und zum Schluss ist es eine ganze Menge."Ich dachte halt, dass die Statik eines durchschnittlichen Einfamilienhauses nicht so schwer zu berechnen sein kann, dass sie nicht von einem Fachmann fehlerfrei ausgeführt wird. " Ich glaube eine absolut fehlerfreie Statik gibt es kaum, aber die Menge der Grüneintragungen ist bei einem guten Statiker minimal und betrifft oft nur unwesentliche Sachen, ganz abgesehen davon das der Statiker auch Wärmeschutznachweis, Tauwassernachweis, Brandschutznachweis, Schallschutznachweis machen sollte. Und bei einigen Punkten ist es Ermessenssache wie man das betrachtet usw.
"quasi "normale" Baugrundverhältnisse bestehen. " Ist wahrscheinlich auch so. Aber z.B. die Fertighausanbieter, die ja oft mit Typenstatik arbeiten, lassen nur dann nur geringe Variationen zu (tragende Teile dürfen nicht verändert werden), weil sonst eine neue komplette Statik notwendig ist.
Und Sie sind ja sicher auch Fachmann auf Ihrem Gebiet - vielleicht sogar ein sehr guter. Sind Sie überzeugt noch nie Fehler gemacht zu haben?
Mit freundlichen Grüßen
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"Für Gründung eine eigene Statik berechnet "
Warum?
Ist es ein Fertighaus, was gebaut wird? -
Antwort Hr. JDB
Die Bohrpfähle werden gem. dem Fundamentplan meines Hauses ausgeführt. Wie viele Pfähle das werden weiß ich noch nicht, der Statiker des Tiefbauunternehmens (Keller Grundbau) rechnet noch. Das Haus wird eine 20 cm bewehrte Bodenplatte erhalten Diese wird nur am westlichen und östlichen Rand auf 50 cm Breite 30 cm dick ausgeführt (so habe ich das auf jeden Fall verstanden, ich bin da ja leider kein Fachmann). Ach so, dass Haus wird ein Massivbau aus Porenbeton mit Keller und 1,5 Geschossen.
Allen ein Dankeschön für die rege Beteiligung! -
Ermessenssache der Bauaufsicht
Hallo,
ob ein Prüfstatiker beauftragt wird oder nicht, ist glaube ich eine Ermessensfrage der unteren Bauaufsichtsbehörde. Viele Möglichkeiten zu Einflussnahme bestehen da nicht.
Die Kosten sind in Gebührenordnungen geregelt und daher nicht willkürlich.
Prüfstatik ist eigentlich immer richtig und wichtig. Auch gute Statiker übersehen mal was. Dies triff umso mehr zu, je komplizierter die Voraussetzungen sind.
Die von Ihnen beschriebene Gründung ist bei weitem nicht der Normalfall im Eigenheimbereich. Ein kritisches Auge ist da sehr sinnvoll.
Nur noch zur Beruhigung. Ich habe mit der Keller Grundbau bisher gute Erfahrungen gemacht. Sie haben zu mindestens nicht den Bäcker von nebenan erwischt.
Mit freundlichen Grüßen -
Also haben Sie noch nicht einmal eine Ahnung
vom zusätzlichen Aufwand (Kosten)?
(Nicht für Statik, sondern für Pfahlgründung, Balkenrost, etc. ...)
Locker 10.000 €, oder? -
Antwort Hr. JDB Nr. 2
Die Gründung ist Sache des Grundstücksverkäufers und ist im Kaufpreis für das Grundstück enthalten (Baugebiet mit 31 Bauplätzen, alle mit dem selben Problem). -
Trotzdem ...
Trotzdem etwas komisch. Denn die Statik der Gründung muss auf der Statik des Hauses aufbauen. Es geht um die Lasten die in die Gründung eingeleitet werden. Schon ein Missverständnis der beiden Statiker erhöht die Fehlerträchtigkeit. Für besser würde ich eine Statik aus einer Hand halten - und nur den anteiligen Zuschuss für die Gründungsstatik. -
Wie jetzt?
Sie können planen, was Sie wollen (ohne Vorgabe?) und mit den Kosten für die Pfahlgründung haben Sie nichts zu tun?
Und was ist mit der steiferen Bodenplatte und/oder dem Balkenrost? -
Freibrief <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/wink.png" title=";-)" alt=";-)" width="15" height="15">
Hallo,
bei einem solchen "Freibrief" ist die Prüfstatik ja fast überlebensnotwendig.
Mit freundlichen Grüßen -
nanu?
wo ist mein Beitrag?
die essenz:
2 Statiker oder mehr: funzt!
entscheidend:- ihr (!) Statiker hat die Gesamtverantwortung
- erst die aufgehenden Bauteile konzipieren, dann die Gründung
- andersrum wird's teuer
die Aufgabe des prüfers ist übrigens nicht die Koordination von chaoten
-
Ungewissheiten
Ausnahmsweise muss ich hier in vollem Umfanh Herrn Ebel beipflichten. Wo er recht hat, hat er recht. Dennoch: Bestimmte Gründungsarten werden oft sehr schnell entschieden und denkbare Alternativen werden übersehen. Pfahlgründungen sind immer sehr teuer und außerdem nie eine Garantie für tadelloses Verhalten. Die Problematik besteht darin, dass Pfähle nicht etwa deshalb tragfähig sind, weil ihr unteres Ende auf tragfähigem Boden steht, sondern deshalb, weil man hofft, dass die Reibungskräfte am Pfahl die Gebäudelast übernehmen. Wer aber will wissen, ob die Reibungskoeffizienten an jeder Stelle des Grundstücks gleich sind? Eine narrensichere Methode besteht darin, den schlechten Baugrund auszutauschen. Bis zu einer Tiefe von 2, oo m ist das fast immer die preiswertere Methode. Ungleichmäßige Setzungen werden hierbei sicher vermieden. Nützen Sie die Gelegenheit des Bodenaustausches und lassen Sie sich einen Erdwärmespeicher bauen. Da haben Sie dann die Chance, den erhöhten Kostenaufwand durch Heizkostenersparnis wett zu machen. Immer das Ganze im Blick behalten! -
Herr Schwan als Bodengutachter!
Nicht zu fassen was so alles verzapft wird.
Bleiben Sie bei Ihrem Leisten Herr Schwan. -
Herr Schwan, Respekt!
Es gibt nicht viele Architekten, die sich für dieses Thema interessieren bzw. sich hier halbwegs auskennen.
Es gibt sicherlich 100 verschiedene Arten von Pfahlgründungen.
Das hier ist eigentlich gar keine. Es handelt sich hier eigentlich eher um eine Bodenverbesserung.
Wenn wir das Wort 'Pfahlgründung' hier belassen, dann muss man noch folgendes unterscheiden:
Pfahlgründungen, die nur mit Mantelreibung auskommen und Pfahlgründungen, die tatsächlich tragenden Baugrund erreichen und dort einen Spitzendruck erzeugen.
Hierüber ist keine Aussage getroffen worden. Auch Sie können es nicht wissen.
Das Wort 'Hoffen' ist jedoch völlig fehl am Platz, weil man natürlich vorher ermittelt ob und wo genau der tragfähige Boden ist.
Gleichmäßige Setzungen (max 2-3 cm) sind das Ziel, ein Stb. -Keller als 'steifer Kasten' ist hier sicherlich ein gutes Mittel.
Eine angestrebte Kostenreduktion für die Gründung hätte sicherlich Einfluss auf die Grundrissgeometrie, aber anscheinend ist ja diesbezüglich tatsächlich ein Freibrief erteilt worden.
Probleme könnte noch eine angebaute Garagen oder ein angebauter Wintergarten bereiten (erheblich geringere Belastung).
Oftmals wird hier eine konsequente Trennung empfohlen.
Soviel Ahnung habe ich aber auch nicht. Deswegen alles unter Vorbehalt!
Apropos Vorbehalt (Damensolo?):
Der Grundbau-Professor war damals so grottenlangweilig, da habe ich lieber Doppelkopf gespielt.
Gruß, JDB
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