feuchteadaptive Dampfbremse eher sinnvoll oder risikobehaftet - Eilt!
BAU-Forum: Bauphysik
feuchteadaptive Dampfbremse eher sinnvoll oder risikobehaftet - Eilt!
nach umfangreichen Stöbern in (z.T. älteren) Beiträgen bin ich leider immer noch nicht ganz sicher, was für eine Art Dampfbremse für unser Haus die Sinnvollste ist. Der Dachaufbauufbau von innen nach außen: Gipskarton, Lattung, Dampfbremse (sD-Wert?), 200 mm Glaswolle 035 (ISOVER Integra), DWD-Platten, Konterlattung, Lattung, Dachsteine.
ISOVER empfiehlt als Dampfbremse die Vario (sD = 0,2 bis 5 m) mit dem Hintergrund, dass im Bauholz eingeschlossene Feuchtigkeit, besonders auch bei weniger dampfdurchlässiger äußerer Schicht, über Sommer auch nach innen austrocknen kann. Leuchtet mir eigentlich auch ein. Diese sD-Wert-veränderlichen Folien kommen hier im Forum nicht besonders gut weg. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, dass eine Firma wie G+H es sich leisten kann, diese Folie in Zusammenhang mit ihrem Dämmmaterial quasi vorzuschreiben (Gewährleistung im System bei fachgerechter Verarbeitung - so kommt es zumindest beim Baustoffhandel rüber), wenn hier erhöhte Risiken bestünden (Faustregel innen 6x dichter nicht in ganzer Bandbreite gegeben!).
Meine Unsicherheit: Einerseits bessere Austrocknung der Holzfeuchte im Sommer absolut wünschenswert. Andererseits sehe ich Risiko im ersten Winter, wenn noch extrem hohe Luftfeuchtigkeit innen durch Estrich und Innenputz - wird hier ggf. die Dämmung erst recht durchfeuchtet?
Bitte kurzfristig um fundierte Stellungnahmen, da ich in Kürze dämmen möchte.
Danke im Voraus!
Volker
-
Grundsätzlich ...
sollte versucht werden, ein möglichst optimales Verhältnis zwischen Dampfbremse und Unterspannbahn zu erzielen; das ist genau dann gegeben, wenn möglichst viel Wasserdampf durch die Konstruktion hindurch diffundieren kann, ohne dass es zu Kondensation kommt.
Da Holz heute überwiegend "trocken" (Holzfeuchten < 25 %) oder als KVH (Holzfeuchten ca. 15 %) eingebaut wird, zudem der Flüssigkeitstransport in longitudinaler Richtung am größten ist, ist eine feuchteadaptive Dampfbremse nur bei feucht eingebautem Holz von Vorteil.
Ich würde als Dampfbremse keine Folie, sondern ein Natronkraftpapier (z.B. ProClima DB) empfehlen.
Damit sie einen Eindruck über die Gegebenheiten bekommen, habe ich Ihnen eine Tauwasserberechnung ihres Dachaufbaus an ihre E-Mailadresse geschickt. -
wie Herr Basqué
zusätzlich deutlicher:
Im Neubau i.d.R. kein Bedarf für solch eine Folie, es sei denn, man hat Probleme, die äußere Diffusionsoffenheit zu erstellen.
MfG jdb -
Vielen Dank für die schnelle Antwort Herr Basque,
vor allem auch für die Tauwasserberechnung.
Die pro clima DB ist nun aber gemäß den Unterlagen von Fa. Moll auch eine Dampfbremse mit variablem sD-Wert (laut Diagramm von ca. 0,6 bis 4,2 m) (allerdings tatsächlich etwas preisgünstiger als die PA-Folie Vario).
Habe ich das also richtig verstanden: Die Variabilität ist bei DWD-Platten außen nicht unbedingt nötig - schaden tut sie aber sicher auch nicht, das heißt die möglicherweise stärkere Diffusion in die Dämmung während der Bauphase (Estrich, Innenputz) ist vernachlässigbar?
In Bezug auf die Langlebigkeit gibt es keine Abstriche bei den Kraftpapierbahnen gegen über einer PA-Folie?
(Bei unserer Holzfeuchte bin ich mir nicht so sicher, dass Holz machte schon einen recht "frischen" Eindruck und war vor und nach Montage der DWD-Platten einige Tage regnerischem Wetter ausgesetzt).
Freundliche Grüße
Volker -
Holzfeuchte ...
Wenn technisch getrocknetes Holz durch Regen außen befeuchtet wird, ist das in keiner Weise tragisch, wenn es wieder abtrocknen kann. Diese Feuchte ist nur oberflächlich.
Von feuchtem Holz spricht man, wenn die Zellflüssigkeit noch vorhanden ist. Diese stellt sich nur in einem längeren, natürlichen Austrocknungsprozess (je nach Holzquerschnitt 1 - 1,5 Jahre) unter Volumenschwund bis zur Gleichgewichtsfeuchte ein, oder aber durch technische Trocknung (z.B. KVH - Konstruktionsvollholz).
Aus meiner Sicht fühlen sich einige Herstellen von Dampfbremsbahnen gezwungen, die Marketingstrategie von G+H, mitzunutzen. Moll hat jahrelang für ihre Dampfbremsbahnen einen Sd-Wert von 2,3 m angegeben. Dieser Wert ist innerhalb der normalen Wohnverhältnisse (ca. 55 - 75 % rel. Luftfeuchte) nach wie vor gegeben. -
Vorsicht!
Der geplante Dachaufbau ist problematisch:1) Es nahezu ausgeschlossen, eine Dampfbremse so zu verarbeiten, dass sie an allen Konstruktionsteilen dicht ist. z.B. an Dachfenstern, Schornsteinen, Giebelmauerwerk etc. An diesen Stellen dringt Wasserdampf in die darüber liegenden Schichten ein und verwandelt sich in Tauwasser. Da der Taupunkt innerhalb der Dämmschicht liegt, wird es also dort zur Durchfeuchtung kommen. Die Abschalung über den Sparren mit DWD - Platten liegt im kalten Bereich und hat daher einen hohen Diffusionswiderstand, der die Abtrocknung nach außen wirksam verhindert.
2) Bei Dächern haben wir Wasserdampfströme mit wechselnden Richtungen. In der warmen Jahreszeit ist der Diffusionsstrom meistens von außen nach innen gerichtet. Da haben wir es also dann mit einer außenliegenden Dampfbremse zu tun, also mit dem ziemlich Übelsten, was wir am Bauwerk haben können.
3) Grundsatzempfehlung:
Machen Sie eine sog. "Aufsparrendämmung", also nicht zwischen den Sparren. Über der Abschalung lassen Sie am Besten eine reflektierende Bahn, z.B. Delta-Reflex der Fa. Dörken verlegen.
Das ist auch gut für den sommerlichen Wärmeschutz. Darüber dann die Dämmschicht, wobei 160 mm völlig genügen. Da gibt es dann Techniken, bei denen Konterlattung und Lattung auf dem Dämmstoff schwimmend verlegt werden, was ich aber nur aus der Prospektwerbung kenne. Ich lasse über den Sparren hochkant Bohlen verlegen, die 20 - 30 mm höher als der Dämmstoff sind, darüber Lattung und Eindeckung. Also keine Unterspannbahn, die auch dort wiederum eine höchst unerwünschte Dampfbremse wäre. Konstruktive Folge: Über den Sparren haben Sie eine zusätzliche Aufbauhöhe mit Auswirkungen auf die Ortgang - und Traufenkonstruktion. Jedenfalls ist dieser Aufbau bauphysikalisch unproblematisch, weil der Dämmstoff an der einzig richtigen Stelle liegt und außerdem überlüftet ist. -
Achtung
Moin,
nee, Herr Schwan, haben sie denn mal über die Probleme der Aufsparrendämmung richtig nachgedacht?
Ich sach nur: Bereich Traufen und Ortgänge, Anschlüsse Kamine, Schallschutz. Wärmebrücken der übelsten Sorte, vor allem bei stark gegliederten Dachlandschaften. Wärmebrücken dort nämlich, wo unsachgemäß versucht wird, Fugen beim Schneiden und Anpassen der Dämmelemente mit Schäumen abzumindern.
Schwimmend kann das nicht verlegt werden. Bei den meisten Systemen ist die Konterlattung das tragende Element. Deshalb sind die entsprechend dimensioniert. Die Schrauben müssen in einem bestimmten Winkel eingedreht werden, damit nicht nur eine Knicklast anfällt.
Probleme kann es auch im Bereich von Gaubenwangen und den dazugehörigen Dachflächen geben.
Herr Schwan: die Probleme, die Sie in der unsauberen Verarbeitung einer Dampfbremse als Luftdichtschicht ansprechen, die haben Sie in den o.g. Bereichen bei einer Aufsparrendämmung mindestens genauso, wenn nicht schlimmer, nur - die werden kaschiert, weil es weniger auffält. Der Energieverlust ist derselbe, lediglich die Tauwasserproblematik verschiebt sich.
MfG
Stefan Ibold -
Nicht ganz richtig, Meister Ibold!
Lieber Meister Ibold, zunächst einmal noch ein schönes Weihnachtsfest für Sie. Wenn Sie meine Konstruktion sich aufskizzieren, werden Sie sehen, dass sie auf eine Dampfbremse nicht angewiesen ist. Es handelt sich um eine diffusionsoffene Konstruktion. Die Delta - Reflexfolie lasse ich aus drei Gründen verlegen:
1. Schutz der Schalungsfläche während der Dacharbeiten gegen Regen.
2. Reflexion von Wärmestrahlung im Sommer
3. Verminderte Wärmeabstrahlung im Winter, da gute Reflektoren schlechte Strahler sind. Undichte Anschlüsse sind hierbei bedeutungslos.
Der dichte Anschluss der Dämmstoffe - ich bevorzuge Mineralwolleplatten - an durchdringende Konstruktionen ist ohne Schwierigkeiten immer machbar. -
und was ist mit ...
Moin,
den Ortgang- und Traufbereichen? Der Luftdichte Anschluss ist hier nicht mittels MIfa zu erreichen. Nebenbei - so ganz diffusionsoffen, hmm, das hatten wir schon mal bei den sorptionsfähigen Stoffen, die es zwar gibt, aber für den Bau Aufgrund der statischen Eigenschaften nicht brauchbar sind.
In dem Moment, in dem aus Wasserdampf in Gasform Wasser in tropfbarer Form wird, in dem Moment versagt der diffusionsoffene Aufbau. Und irgendwann ist dieser Punkt im Schichtenpaket ja zwangsläufig erreicht.
Ihnen auch noch nachträglich schöne Weihnachten.
MfG
Stefan Ibold -
Delta-Reflex ist diffusionsoffen?
Das wär mir neu, aber man lernt ja nie aus ...
Gruß Roland -
das war's mal wieder, ja?
alles Aluminium - oder wie?
da hat e. Bauherr ein schlüssiges Konzept für e. mit hoher Sicherheit
gut funktionierende Dachkonstruktion (selten genug!);
die ursprünglich diskutierte Zwischensparrendämmung mit e. raumseitigen, einfach
und konsequent ausführbaren luftdichtebene, bietet neben kostenvorteilen die
Möglichkeit, evtl. Luftundichtigkeiten einfach (!) festzustellen (BDT) und ggfs.
zu sanieren.
wer schon mal zu e. missglückten Aufsparrendämmung hinzugerufen wurde, weiß,
wovon ich rede.
zu der empfohlenen, Aluminium-beschichteten dachbahn muss man hier eigentlich nichts sagen,
weil das jeder Dachdecker, der damit schon konfrontiert war, auch kann -
Liebe Zunftgenossen
ich lerne immer gerne dazu und außerdem bringt einen dieses Forum auch ab und zu dazu, über Gewohntes neu nachzudenken und gelegentlich sogar einmal eine neue Idee zu gewinnen. Wenn aber nun behauptet wird, dass eine Dampfbremse auf der warmen Seite eines Dämmstoffes, wo auch - fast immer - der höhere Dampfdruck anzunehmen ist, falsch angeordnet sei, komme ich nicht mehr mit. Wo um Himmels willen soll denn dann eine Dampfbremse, wenn wir sie schon benötigen, angeordnet werden?
Meister Ibold - vielen Dank für den Weihnachtsgruss - weist verklasuliert auf die Problematik des Absaufens übermäßig dicker Dämmschichten hin. Da stimme ich ihm voll zu. Auch ich lebe da nur vom Prinzip Hoffnung und bisheriger guter Erfahrung, wonach Dämmstoffe, die von außen ungehindert belüftet werden, offenbar nicht absaufen. Daher bin ich auch ein Feind von Unterspannbahnen über den Dämmstoffen, die, durchhängend oder nicht durchhängend, immer eine Kondensationsfläche für von innen kommenden Wasserdampf sind. Da hatte ich schon häufig diesbezügliche Bauschäden zu begutachten, die immer endgültig beseitigt wurden, nachdem die Unterspannbahn beseitigt worden war. Noch niemals konnte mir ein Fachvertreter die Anordnung einer Unterspannbahn begründen. Flugschnee und Verstaubung lasse ich nicht gelten, da Staub nicht schadet, allerdings die Durchdampfungslöchlein im Laufe der Zeit verschliest, die Bildung von Flugschnee bei einem ordentlich eingedeckten Dach fünf Minuten nach Beginn des Schneetreibens sich dadurch von selbst erledigt, weil der Schnee das Dach zudeckt. Der geringe eingedrungene Flugschnee verflüchtigt sich bei Wind durch Sublimation unter Umgehung der Verflüssigungsphase, bis dahin bleibt er friedlich und schadlos auf dem Dämmstoff liegen.
Das Absaufen der Dämmstoffe dagegen ist auch bei diffusionsoffenen Konstruktionen ein Problem, das wir uns aber selbst an den Hals gehängt haben, als wir dem Irrtum erlegen sind, dass Dämmstärken umso besser wären, je dicker sie sind, obwohl auch damals schon gewusst werden konnte, dass eine Verstärkung von Dämmschichten über 80 mm hinaus energetisch uneffektiv ist. Meine frühen Werke bis zu den 70er - Jahren funktionieren mit den erheblich schwächeren Dämmschichten bis heute ebenso gut.
An der hier diskutierten Dachkonstruktion halte ich für höchst bedenklich die Abschalung über der Dämmschicht. Sie ist eine Dampfbremse, ob wir wollen oder nicht. Sie liegt im kalten Bereich. Schon der gute alte Fritz Eichler hat in seiner bauphysikalischen Entwurfslehre darauf hingewiesen, dass der Dampfdiffusionswiderstand bei abnehmender Stofftemperatur dramatisch ansteigt. Die in den Normen angegebenen Diffusionswiderstände sind Werte aus Laborversuchen bei Zimmertemperatur, haben also mit den tatsächlichen Verhältnissen am Dach nichts zu tun. Wir müssen uns darüber klar werden, dass durch Abstrahlung in frostklaren Winternächten der ungedämmte Teil eines Daches weit unter die Temperatur der Außenluft auskühlen kann. Daher müssen wir so konstruieren, dass die Dachkonstruktion einem Temperaturgefälle von 70 °K standhalten kann. Das sind die tatsächlichen Größenordnungen und nicht die Normwerte. Daher müssen wir alles vermeiden, was zur Bildung von Kondensationsflächen über der Dämmschicht führen kann. Dass bei einer innen angeordneten Dampfbremse dennoch Wasserdampf bis in die Kondensationsebene im Dämmstoff vordringen kann, kann nicht bezweifelt werden, selbst wenn mit größtmöglicher handwerklicher Sorgfalt gearbeitet wird. Denken Sie doch nur an die unzähligen Nebenwege für Wasserdampf über die in die Konstruktion hereinragenden Wände innen und im Giebelbereich. Wann werden schon die Zwischenwände eingebaut, wenn die Unterseite der Dachkonstruktion vollflächig mit Dampfbremsen verkleidet ist, was eine kleine Verbesserung wäre. An Trag - und Trennwänden sowie am Giebel haben wir doch da ein unlösbares Problem. Und wer traut sich zu behaupten, dass er eine narrensichere Lösung bei Dachliegefenstern gefunden hätte? Ich nicht. Daher: Baut so gut wie möglich ab Unterkante Dämmschicht diffusionsoffen. Daher keine Schalungsflächen oder gar Unterspannbahnen über der Dämmschicht! -
Wenn es ohne USB nicht an dieser kondensiert ...
dann kommen doch als nächstes die Ziegel, an denen Kondensation stattfindet, denn ob jetzt die Ziegel oder die USB hinterlüftet werden ist doch egal, oder?
Bitte nicht als Provokation verstehen, mir geht es nur ums Verständnis.
Gruß Roland -
Ergänzung zur Delta - Reflex - Folie
Gleich vorab: ich bekomme keine Vergütung für mein Lob diesen Materials. Vielleicht gibt es auch andere Produkte mit gleich guten Eigenschaften. Warum lasse ich dieses Material bei den aufsparrengedämten auf der Dachschalung, jedoch unter dem Dämmstoff verlegen?
Zunächst geht es darum, die frisch verlegte Dachschalung vor Regen zu schützen. Eine nass gewordene Schalung quillt auf, löst sich von den Sparren und kann anschließend weggeworfen werden. Der Dauereffekt besteht jedoch im bauphysikalischen Bereich.
Im Sommer reflektiert die Folie sehr wirksam die auch durch den Dämmstoff hindurchgehende und an der Unterseite emittierte Wärmestrahlung. Hier gilt die Physik für im Strahlungsaustausch stehende Flächen mit unterschiedlichem Strahlungskoeffizienten mit der Folge, dass der strahlungsbedingte Energiestrom nach außen gerichtet ist und es somit in den ausgebauten Dachräumen angenehm kühl bleibt.
Im Winter profitieren wir davon, dass nach den Strahlungsgesetzen ein guter Reflektor ein schlechter Strahler ist. Die von unten in die Schalung eingeleitete Wärmeenergie wird von Holz sehr gut abgestrahlt, da Holz einen Strahlungskoeffizienten von 93 % des schwarzen Strahlers hat. Die schlechten Strahlungseigenschaften hochglänzender Aluminiumschichten bewirken, dass nur etwa 25 % der emittierten Strahlung den Weg in den Dämmstoff finden. Die Reflexionsschicht hat somit einen energierückhaltenden (nicht wärmedämmenden) Effekt. Daher ist es auch "wurscht", ob das Wienerwaldhendl mit der Gänzenden Seite des alukschierten Papiers nach innen oder außen eingewickelt wird.
Leider hat die Physik über Strahlungsenergie noch keinen Eingang in die offizielle Bauphysik gefunden. Sollte dies eines Tages geschehen, wird dies zu einer völlig neuen Normung im Bereich des energiesparenden Bauens führen. Die DINAbk. 4108 wird von da ab wieder das sein, was sie einmal war, nämlich eine Berechnungshilfe zur Dimensionierung von Heizanlagen und für die Anordnung von Dämmstoffen zur Vermeidung von Tauwasser an Hüllflächen. Zur Zeit ist sie ja entartet und verleitet Bauherren und Architekten zu weitgehend sinnlosen Dämmmaßnahmen, ohne dass das Ziel "Energieeinsparung" erreicht wird.
Dass man mich wegen "meiner Strahlungsphysik" verspottet, ertrage ich geduldig. Mich tröstet der Erfolg meiner Konstruktionen und neuerdings der Umstand, dass viele Kollegen sich bei mir Rat und Anregungen holen und ebenso gute Erfolge erzielen. Interessant ist hierbei allerdings die Inkonsequenz meiner Widersacher, die zwar die Effekte der Reflexion und aller damit verbundenen Wirkungen abstreiten, zugleich aber glühende Anhänger der Treibhausthese sind, die ja darin besteht, dass es in der Atmosphäre das Spurengas CO2 sei, das die von der Erde ausgehende Wärmestrahlung reflektieren würde. (Über den Umweg Absorption und Re - emission) -
Kondensation an der Unterseite von Dachziegeln
Lieber Kollege Saur-Brosch, Ihr Einwand ist vollkommen richtig. Unser Meister Ibold bestreitet als Dachdeckermeister sicherlich einen Teil seines Lebensunterhalts durch das Austauschen von unten aufgefrorenen Dachziegeln, eine Folge von eingedrungenem Tauwasser, das sich dort gebildet hat. Daher frage ich mich auch schon seit Längerem, warum die Ziegelindustrie die Glasuren nicht auf der Unterseite anbringt, wo sie eine nützliche Funktion hätten. -
ohohoh Herr schwan
Moin,
in einem gebe ich Ihnen ja Recht: eine Unterspannung - egal wie diffusionsoffen die bezeichnet wird - stellt auch in meinen Augen immer eine Dampfbremse dar.
Wogegen ich protestiere sind der Hinweis auf die Glasur der Ziegel. An sich sind die Glasuren nachteilig, denn sie verhindern das austrocknen des Ziegel nach Außen. Allerdings sind Ziegel, die nach Norm sind, frostbeständig.
Im Grunde widersprechen Sie sich ja selber. Die DeltaFol - Reflex ist als Dampfbremse mit einem sd-Wert von 100 m angegeben. Da von einem diffusionsoffenen Aufbau zu sprechen ist, mit Verlaub gesagt - Blödsinn.
Und das 80 mm Dämmung sicherlich nicht das Optimum sind, wissen Sie selber auch. Das 360 mm Dämmungen ebenfalls Unsinn sind, ist auch mir bekannt.
MfG
Stefan Ibold -
Gleich haben wir's
Mein Konstruktionsvorschlag würde auch ohne die Delta - Reflex funktionieren. Die Dampfbremsende Wirkung nehme ich "billigend in Kauf". Zumindest schadet sie nicht. Aber den eigentlichen Einbaugrund habe ich bereits geschildert, nämlich die gewünschte Reflexion und das verminderte Abstrahlungsvermögen. Wegen der Glasuren auf Dachziegeln sind wir völlig einig. Dass aber auch als frostbeständig deklarierte Ziegel auffrieren können, wissen Sie besser als ich, lieber Meister Ibold. Die der Feststellung des Frostverhaltens von Dachziegeln dienenden Laborversuche entsprechen doch nicht im Geringsten der tatsächlichen Langzeitbelastung am Dach. Wenn ich in meinemLeben schon mindestens 5000 von unten aufgefrorene Dachziegel gesehen habe, müssen es bei Ihnen mindestens 10 x so viele gewesen sein. Meister, seien wir doch froh, dass wir bei der derzeit eingeschlafenen Baukonjunktur wenigstens etwas zum Reparieren haben. In diesem Sinne ein fröhliches Frostheil. -
Das Dach ist bereits eingedeckt,
und ich habe eigentlich auch nicht vor die komplette Dachkonstruktion umzuschmeißen.
Nochmal Dank an alle Antworter, mich würde dennoch die vermeintlich beste (oder sicherste) Lösung für eben diesen Dachaufbau interessieren.
Sicher beabsichtigen wir die Dampfbremse möglichst dauerhaft dicht anzubringen. Anzumerken wäre vielleicht noch, dass eine Abluftanlage (Fresh) geplant ist, sodass (nach der Bauphase) problematische Luftfeuchtigkeit sicher ausgeschlossen werden kann.
Den bisherigen Ausführungen entnehme ich, dass ich mit einer feuchteadaptiven (sD-Wert-veränderlichen) Dampfbremse wie einer PA-Folie (z.B. Vario) oder eben einem Kraftpapier gar nicht so falsch liege. (?)
Gruß Volker -
das habe ich mir gedacht!
... dass die 2 richtigsten Antworten auf ihre frage irgendwann untergehen
nach wie vor gelten die Antworten 1 und 2 unumschränkt.
"intelligente" Folie kann sein, muss aber nicht sein.
keine sorge, diese Dachkonstruktion ist sehr gut.
wenn install. ebene (3 cm Latten + gk) geplant ist, sollte der BDT vorher
gemacht werden. -
also
Moin,
da hat er Recht der MLS.
G+H macht mit der "intelligenten" Folie Hochpreispolitik; wirksam, wie man liest. Warum? Nun, Sie schreiben ja auch, dass es verwunderlich wäre, wenn es sich G+H leisten könnte, diese Folie anzubieten, ohne das es Sinn machen würde. Frei nach der Melodie: was nichts kost, taucht nix, was teuer is, das muss was gutes sein.
Meine Empfehlung, über die man mal nachdenken sollte:
GKP 12,5 mm innen, dann Installation. -Ebene mit WDAbk., Dampfbremse luftdicht auf GKP 9,5 mm, Zwischensparrendämmung, Unterdeckbahn, Konterlattung, Traglattung, Eindeckung.
Grüße
Stefan Ibold -
Noch eine Frage zur praktischen Ausführung,
sind Probleme zu erwarten, wenn die Giebelwände innen noch nicht verputzt sind? Die Dampfbremse müsste dann ja mit eingeputzt werden (bei Moll gibt es da z.B. ein spezielles Anschlussband Contega, was aber recht teuer ist).
Oder sollte man besser die Anschlüsse nach dem Verputzen ausführen. (Ich habe mangels Zeit nicht die Möglichkeit die Dämmung erst nach den Innenputzarbeiten selbst auszuführen)
Über Tipps oder Querverweise würde ich mich freuen.
Danke Herr Sollacher, für die klärenden Worte.
Freundliche Grüße
Volker -
man könnte ...
-
vor dem verputzen ...
ist auch nicht unelegant
die Bänder mit "Vliesbewaffnung" gibt's u.a. auch von illbruck oder Würth.
dwd (oder ähnliche von krono, egger, hornitex usw.) ist durchtrittfest und
UV-beständig, funtktioniert gut als wasserableitende Schicht, macht in der
rohbauphase bei sintflutartigen Regenfällen absolut dicht und wirkt auch
als statisch aussteifende Beplankung. die paar Mark mehr, im Vergleich zu USB,
sind sehr gut investiert. -
wozu zweite GK-Platte?
Hallo Herr Ibold, welchen Zweck soll die zweite GK-Ebene haben?
Soll sie ggf. anfallendes Tauwasser (im Sommer?) aufnehmen oder welcher tiefere Sinn steckt dahinter?
Gruß Volker -
2 Funktionen
Moin,
die erste und wichtigere Funktion ist die Montagehilfe. Sie werden auf einem ebenen Hinter- / Untergrund die Folie mit Sicherheit besser verarbeiten und die Nähte besser verkleben können, als wenn Sie das im "freien" versuchen.
Der nächste, wesentlich kleinere Aspekt könnte eine geringe Phasenverschiebung im Sommer sein. Frei nach Konrad Fischer: hier dämmt die Masse.
Aber - das sind alles so meine eigenen Überlegungen, die ich demnächst mal wierder bei einem verwinkelten Altbau anwenden werde.
Wenn einer noch eine bessere Lösung hat, her damit :) )
Grüße
Stefan Ibold -
gerne <img loading="lazy" src="/bilder/smilies/smile.png" title=":-)" alt=":-)" width="15" height="15">
Osb statt gk, Stöße abgeklebt, erspart die Plastiktüte
obwohl, die offeneren Bahnen von proclima oder ampack haben ja keine Ähnlichkeit
mehr mit der früherer so beliebten Plastikverpackung ... -
Spanplatten V100 im Spitzbogen
Hallo,
eine Sache hatte ich noch vergessen zu erwähnen, im unbeheizten und ungedämmten Spitzbogen sollen 22er Spanplatten V100 (Begehbarkeit) verlegt werden. Das könnte bezüglich der Vario oder Kraftpapier problematisch werden, da die Platten ja sehr dicht sind. Was für Möglichkeiten habe ich (Platten schon vorhanden) - im Bereich der Decke PE-Folie, Löcher in Spanplatten reinbohren - oder ist die Sache doch nicht so dramatisch?
Vielleicht kann Herr Basqué was dazu sagen.
Danke im Voraus
Volker -
V100
Sie müssten in diesem Fall unter der Kehlbalkenlage eine komplette Trennschicht zwischen Dachgeschoss und Spitzbogen einbauen; also eine Dampfsperre verwenden.
Wichtig ist dabei vor allem, dass diese Dampfsperre bis zur Unterspannbahn geführt und mit dieser verklebt wird. Hauptaugenmerk ist aber der einwandfreie Anschluss der Dampfsperre an die durchlaufenden Sparren.
Problematisch ist die Bodeneinschubtreppe - hier gibt es inzwischen allerdings auch auf Dichtigkeit geprüfte Produkte, z.B. von Wellhöfer -
Mich wundert,
dass ich mit meinem Einwand, dass eine Abschalung über einer Dämmschicht, die somit im kalten Bereich liegt und daher eine Dampfbremse an der falschen Stelle darstellt, einsam zu bleiben scheine. Hoffentlich bewährt sich bei unserem Volker das Gesetz des Glücks, dass nicht jeder Planungsfehler zum Bauschaden führt.
Alles Gute für 2003. -
was ist denn gemeint ...
mit Abschalung? die dwd? in dem fall: keine sorge
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