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Welchen Ziegel für Schallschutz?
BAU-Forum: Außenwände und Fassaden

Welchen Ziegel für Schallschutz?

Hallo zusammen,
wir sind bei unserer Hausplanung beim Rohbau angelangt. Für uns stellt sich nun die Frage, welchen Ziegel wir verwenden sollen.
Ausgangssituation:
Wir bauen ziemlich nahe an der Autobahn.
Ich dachte an einen 24er Ziegel mit mind. 1,4 Rohdichte.
Wie seht Ihr das? Habt ihr bessere Vorschläge?
Vielen Dank bereits im Voraus.
  • Name:
  • Markus
  1. Schutz gegen Außenlärm

    Wie sieht es mit dem Schallschutznachweis aus? Ist oder wird der aufgestellt? Welches Schallschutzniveau soll erreicht werden? Was empfiehlt der Planer? Die Verkehrsbelastung und die Entfernung zur Autobahn spielen dabei eine Rolle
    Aus dem Nachweis ergibt sich das mindestens erforderliche Wandgewicht. Wenn sich in den Außenwänden der schutzbedürftigen Räume Fenster befinden, überwiegt der Einfluss der Fenster. D.h. ein schlecht schalldämmendes Fenster macht den Schallschutz der schwersten Wand kaputt.
    Gru0
  2. Beim Luftschall geht es nicht nur um Masse!

    Eine Holzrahmenwand mit innenliegender Mineralwolldämmung und Beplankungen beiderseitig plus einer Fassadenverblendung ergibt einen Schalldämmwert von mindestens 65 dbA. Welche gewaltige Ziegelwand müsst man bauen, um dies zu erreichen? Und Welcheen drittklassigen Wärmeschutz hätte sie dann?
    Und unsere schwedischen Standardfenster mit 3-fach-Glas weisen bereits einen Schallschutz Rw von r 434 db auf. Das ist Stand der Technik  -  wenn auch offensichtlich nicht überall.
  3. Holla, da habe ich aber aufgeschnitten!

    Natürlich muss es 34 db heißen, nicht 434 db, *lach!
  4. Schallschutz

    Hallo,
    es wird gerade ein Lärmschutzgutachten von der Gemeinde erstellt.
    Der Planer schlägt einen Stein mit hoher Rohdichte vor, mind. 1,4. Ca. 300 m entfernt befindet sich eine Kreisstraße (mittleres Verkehrsaufkommen), zusätzlich in ca. 900 m Entfernung führt die AB vorbei (2 spurig, zukünftiger 3 spuriger Ausbau in Planung).
    Zur Hausplanung:
    Verkehrsbelastung liegt im Norden, alle Aufenthaltsräume (Schlafzimmer, Kinderzimmer, Wohnzimmer (teilweise) sind Richtung Süden ausgerichtet. Alle Räume haben 3-fach Verglasung.
    Viele Grüße
    Markus
  5. Bei Massivbau gilt immer: Je schwerer, desto besser ...

    Bei Massivbau gilt immer: Je schwerer, desto besser. Bei Holzständerwerk gelten andere Regeln, da muss mit biegeweichen Schalen gerechnet werden. Ein WDVSAbk. aus Polystyrol kann den Schallschutz verschlechtern. Hier wäre dann Mineralwolle die 1. Wahl. Falls Sie zu den Menschen gehören, die nur mit angekipptem Fenster schlafen oder wohnen können, vergessen Sie alle Schallschutzwerte. Ich würde deshalb über eine kontrollierte Be- und Entlüftung (Belüftung, Entlüftung) mit Wärmerückgewinnung nachdenken.
    Große Fenster mit 34 dBAbk. machen die Wirkung eines aufwändigen Wandaufbaus zum großen Teil wieder zunichte.
    Ohne zu wissen, welche Immissionen auftreten, ist kaum ein fundierter Rat zu geben. Hier muss ein Schallschutznachweis gemacht werden, in den auch Raumgrößen, Wandlängen der einzelnen Räume usw. eingehen. Auch wenn die Aufenthaltsräume auf der schallabgewandten Seite liegen  -  berücksichten Sie eventuelle Reflexionen durch die Umgebung, z.B. Tallagen, Nachbarbebauung.
  6. flankierende Bauteile

    Aber, Herr Stodenberg, ein Aufsteller eines Schallschutznachweises wird einen traumhaften Wert von R'w, R = 65 dBAbk. nicht ansetzen können und wollen.
    Die Anwendungsbereich der Tabelle 1 der DINAbk. 4109 endet für einschalige Massivwände bei R'w, R = 57 dB. Das ist eine 30 cm Wand mit einer Steinrohdichte von 2,0.
    Die 65 db bekomme ich gerade hin mit einem zweischaligen Mauerwerk aus 30 cm Hintermauerwerk mit 2,0 und 11,5 cm Verblendschale mit 1,8er Rohdichte.
    Da scheinen mir die 65 dB für eine verblendete Holzständerwand doch weit hergeholt. Nach der veralteten, aber für den öffentlich-rechtlichen Nachweis immer noch geltenden DIN 4109 Tabelle 37 bekomme ich für eine Außenwand in Holzbauart mit Verblendschale zumindest ganz gute 52 dB. Mehr wird ein Nachweisersteller wohl nicht ansetzen. Wenn man jedoch ein Prüfzeugnis über die 65 dB bekommt und die 65 dB im Nachweis ansetzen kann, dann muss man noch in die Berechnung der flankierenden Bauteile nach den Berechnungsregeln des Skelettbaus einsteigen. Ab da geht es dann wieder strak abwärts mit dem Schalldämmmaß.
    Gruß
  7. @Fragesteller

    So ein Ziegel dürfte das dann sein:

    Sie können noch auf Kalksandstein ausweichen, die mit noch höheren Rohdichten erhältlich sind.
    Nur meine Meinung:
    Eine schwere Hintermauerschale aus Hochlochziegeln hoher Rohdichte oder Kalksandsteinen, und von außen entsprechend dick gedämmt, finde ich besser, als eine Außenwand, bei der mit "Keksziegeln" versucht wird, die Dämmfunktion durch die Tragschale zu erfüllen.

  8. Schallschutz

    Hallo Herr Lott,
    danke für den Anhang.
    An Kalksandstein dachten wir als erstes, aber bei uns in Bayern mauern die Maurer nur "ROT".
    Unser Plan war anschließend mit einem 24er Ziegel mit einer Rohdichte von 1,4 und 16 cm Vollwärmeschutz zu bauen (KFWAbk. 70 nach EnEVAbk. 2009). Würden Sie eher einen 30er Ziegel vorschlagen?
    Der Nachteil wäre das meine Mauern burgähnlich wären.
    Viele Grüße
    Markus
  9. Schallschutznachweis

    Vorgaben und Empfehlungen kann Ihnen nur der Ersteller des Schallschutznachweises geben.
    Wie die Außenwand für den Schallschutz beschaffen sein muss hängt von der Verkehrsbelastung,
    der Entfernung zum Emissionsort,
    der vereinbarten Schallschutzstufe,
    den Raummaßen (Tiefe/Grundfläche) ,
    dem Fensterflächenanteil und der Fensterart,
    vom Material des WDVSAbk.,
    und von der Art der flankierenden Bauteile ab.
    Es handelt sich um einen bautechnischen Nachweis, der vom Sachverständigen aufgestellt wird. Sie sehen, das Thema ist komplex und von hieraus nicht zu beantworten.
    Gruß
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