Renovierung eines gebrauchten Hauses/wie vorgehen?
BAU-Forum: Architekt / Architektur

Renovierung eines gebrauchten Hauses/wie vorgehen?

Hallo,
wir haben ein gebrauchtes Haus (1969) gefunden, dass wir evtl. kaufen möchten. Es gibt ein Verkehrswertgutachten eines vereid. Sachverständigen, der schon einen Renovierungsbedarf von 400 €/m² festgestellt hat. Nächste Woche wird noch ein Bausubstanzgutachten erstellt.
Wie gehen wir dann am besten weiter vor? Wir wollen die Umbauarbeiten von einem Architekten planen und durchführen lassen. Sollen wir also zunächst mit dem Architekten sprechen, ihn planen lassen (mit Kostenaufstellung) und dann mit den Plänen zur Bank?
ODER sollen wir zuerst zur Bank, herausfinden, wie teuer der Gesamtpreis bei diesem Objekt allerhöchstens werden dürfte und diese Vorgabe dann an den Architekten weitergeben?
Soll man dem Architekten bei der Vorgabe lieber ein paar tausend € als Sicherheitsreserve "verschweigen"?
LG Birgit
PS: Ich selbst würde schätzen, dass 800 €/m² für Renovierung zzgl. Hauskaufpreis als absoluter Endpreis für uns machbar wäre.
  1. Haben kürzlich einem Kunden folgendes angeboten:

    Bei Ihren Umbauüberlegungen ist es empfehlenswert, eine umfassende, energetische Sanierung zu berücksichtigen. Diese Sanierung sollte den Förderbedingungen der kfw-Bank entsprechen. Das Gebäude wird auf das Neubau-Niveau der Energieeinsparverordnung oder besser aufgerüstet. Dann können Sie möglicherweise Zuschüsse und/oder zinsvergünstigte Kredite in Anspruch nehmen.
    Sie können erstmal einen Planer nur mit ersten Überlegungen zur Machbarkeit, zum Vorschlag von Sanierungsmaßnahmen und zur Aufstellung einer überschlägigen Kostenschätzung beauftragen.
    Der Vorteil ist, dass Sie erstmal nur einen Arbeitsaufwand von ca. 20  -  30 Architekten / Ingenieurstunden beauftragen und noch keinen Architektenvertrag abschließen.
    Für diese "Machbarkeitsstudie", die Ihnen der Architekt / Ingenieur ausarbeitet, müssen Sie natürlich Honorar bezahlen. Allerdings haben Sie als Ergebnis dann Zahlen und Fakten, anhand denen Sie entscheiden können, ob die Investitionen für Sie sinnvoll sind oder nicht. Entweder Sie planen dann weiter, oder verabschieden sich von Ihren Ideen.
    Natürlich können Sie auch eine Energieberater einschalten und eine Energieberatung durchführen lassen, aber mir würde das nicht weit genug gehen.
    Bei der Auswahl des Planers müssen Sie besonders auf Erfahrungen beim Bauen im Bestand achten. Als geeignete Planer kommen auch Bauingenieure, z.B. Tragwerksplaner, in Betracht.
    Gruß
  2. Kostenvolumen?

    Hallo Herr Lott,
    vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, die uns sehr weitergeholfen hat.
    Ist ja selbstverständlich, dass für so eine "Machbarkeitsstudie" Honorar zu zahlen ist! Aber mit welchen Kosten müsste man denn für die genannten 20  -  30 Architekten / Ingenieurstunden rechnen?
    Gruß
  3. Verhandlungssache

    Sprechen Sie einen Sachverständigen (Architekten / Ingenieur) an. Zu empfehlen sind u.a. auch die Sachverständigen für Schäden an u. in Gebäuden. Auf den Webseiten der Architekten und Ingeneieurkammern gibt es in der Regel eine Expertensuchfunktion, wo Sie die qualifizierten Leute in Ihrer Region finden.
    Da es ja erstmal nur darum geht, den Sanierungs- und Umbauumfang für Finanzierungsüberlegungen grob zu ermitteln und um festzustellen ob das Vorhaben überhaupt sinnvoll realisiert werden kann, sollten Sie darauf achten, dass kein Planungsvertrag, auch mündlich, zu Stande kommt.
    Der Planer/Sachverständige soll Ihre Umbauwünsche skizzenhaft in vorhandene Grundrisspläne einzeichnen, Vorschläge für Dämmmaßnahmen machen (ohne dabei allzu genau zu rechnen, sondern nur qualitativ), möglicherweise muss eine Kellersanierung berücksichtigt werden. Dann ermittelt er überschlägig die Mengen, z.B. der Fassadendämmung, Fenstertausch etc. und errechnet mit Durchschnittspreisen die Kosten. Das ganze bringt er dann schriftlich in einem Bericht zu Papier. Vorangegangen ist natürlich ein Ortstermin.
    Hilfreich ist natürlich, wenn Sie brauchbare Pläne vom Haus haben.
    Für diese Leistung sind also 20-30 Stunden nötig, eher 20 Stunden. Die Stundensätze liegen zwischen 40 und 80 €.
    Ich rechne mal 20*60 = 1.200 zzgl. MwSt. Das wäre eine Hausnummer. Sie können noch vereinbaren, dass das Honorar im Fall der weiteren Beauftragung auf das Planungshonorar angerechnet wird.
    Gruß

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