Mehrere Angebote einholen?
BAU-Forum: Architekt / Architektur
Mehrere Angebote einholen?
wir sind momentan soweit, dass wir wohl nächste Woche den Grundstückskauf perfekt machen können. Nun steht also so bald wie möglich die Planung des Bauvorhabens (Einfamilienhaus) an. Wir möchten gern alles in die Hand eines Architekten geben, also das Zeichnen, Ausschreiben der einzelnen Leistungen, die Beaufsichtigung und was sonst so dazu gehört.
Uns wurden aus dem Bekanntenkreis auch schon zwei Architekten empfohlen, zudem hat uns auf einer Hausausstellung ein Haus der Firma Helma gut gefallen. Meine Frage an die Experten ist nun: Wie macht man das normalerweise - sucht man sich einen Architekten aus und nimmt den dann oder holt man Vergleichsangebote von mehreren Architekten ein? Im zweiten Fall: Was ist dann noch kostenlos und ab wann muss man für ein Angebot bezahlen?
Ich freue mich auf eure Hilfe!
Schöne Grüße,
Daniel
-
Ganz vorne weg ...
mal zu einem Architekten gehen und sich die Möglichkeiten und vor allem die NICHT-Möglichkeiten des ins Auge gefassten Grundstücks erläutern lassen.
Und zwar bevor Sie beim Notar unterschreiben. Ich habe schon viele Bauherren sagen wir mal zerknirscht schauen sehen, wenn ich Ihnen eröffnen "durfte", dass ihr Traumhaus auf DEM Grundstück nun grad nicht gebaut werden darf:
Diese Beratung kann unabhängig von allem anderen erfolgen - kostet dann aber ein paar €.Architektensuche:
Den Architekten über den Preis zu suchen, ist, sagen wir mal, unsinnig.
Für ALLE Architekten gilt die HOAIAbk.. Also müsste das Honorar theoretisch bei allen gleich sein. Theoretisch deswegen, weil es immer innerhalb einer gewissen (aber eher kleinen) Spanne unterschiedliche Einschätzungen gibt.
Und wer da deutlich drunter anbietet, bietet entweder nicht alle Leistungen an, die eigentlich dazugehören (kein Thema, wenn es EHRLICH rübergebracht wird) oder "saniert" seine Kosten anderweitig. Hier gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten - leider.
Denn ein Architekt betreut Sie je nach Haus und Schwierigkeit 1,11/2 oder gar 2 Jahre intensiv.
Sicher ist es Ihr Geld, aber wesentlicher als ein "billiger" ist ein "passender" Architekt.
Passend bedeutet, er kann Ihre Wünsche aufnehmen und umsetzen, baut was SIE wollen und die Chemie stimmt.
Und wie findet man den?
EIN guter Rat ist, in Baugebieten mal zu schauen, was da von welchen Architekten gebaut wurde.
Manche Architektenkammern bieten auch die Möglichkeit, Fotos von Projekten einzustellen. Also mal nach Bauplatzlage dort Kollegen suchen und sehen, was die so bauen.
Oder an Hand der Kammerlisten mal zu sehen, wer wohnt bei mir/dem Bauplatz in er Nähe.
Und dann Termine machen.
Ab wann kostet es Geld? Ein erstes Gespräch zum Kennenlernen sollte immer kostenlos sein. Ein paar Skizzen (die aber wieder mitgehen
) vielleicht auch noch.
Am besten mit den Kollegen beim ersten Telefonat klären, das es um ein kostenfreies Kennenlernen geht und beim Termin abstimmen, wie weit der Kollege dann ohne Kosten geht
Als allerletztes Mittel gibt es noch die Stufenbeauftragung.
Also zunächst mal nur einen Vorentwurf beauftragen.
Wenn es dann nicht passt, haben Sie wenig (relativ) Honorar "in den Sand" gesetzt. -
Räumliche Nähe?
Danke schon mal für die Tipps. Da Sie die räumliche Nähe als einen Faktor bei der Suche ansprechen: Wie wichtig ist diese? Die beiden Architekten, die mir empfohlen wurden, wohnen nämlich ca. 90 respektive ca. 160 Kilometer von dem Bauplatz entfernt. Ist das zu weit? -
Nur meine Meinung ...
Ja!
Zumindest wenn es um Bauleitung geht. jeden Tag oder mindestens jeden 2.180 oder gar 320 km fahren, um den Handwerkern auf die Finger zu sehen, Unklarheiten zu beseitigen usw. ist wirtschaftlich entweder nicht darstellbar oder muss über ein hohes Honorar bezahlt werden.
Hängt natürlich immer auch ein bissel an den Verkehrsanbindungen.
30 km quer durch M, B, F oder HH im Berufsverkehr dauern natürlich länger als 90 km fast nur auf einer wenig befahrenen Autobahn.