Nu werde ich doch unsicher:
BAU-Forum: Architekt / Architektur

Nu werde ich doch unsicher:

nachdem uns der freischaffende Architekt, an den wir uns gewandt hatten, einen richtig guten ersten Entwurf für unser Einfamilienhaus erstellt hatte und wir über das weitere Procedere sprachen, hat mich Folgendes etwas verunsichert. Im ersten Gespräch vor etwa 4 W. hatte ich  -  so meine ich  -  gesagt, dass wir einen Architekten für sämtliche Leistungsphasen suchen. Jetzt zeigte sich, dass der A. davon ausging, wir würden mit ihm nur die Eingabe usw. machen, dann einen Generalübernehmer beauftragen und ihn (den A.) die externe Bauleitung machen lassen. Als ich sagte, ich hätte mir vorgestellt, wir würden die einzelnen Gewerke ausschreiben, sagte er, das mache man heute nicht mehr so. Als er dann begriff, was wir eigentlich (u. eigentlich auch gerne mit ihm) planen, da sagte er, er nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil; wir stünden mit unserer Entscheidung ziemlich einzig da, die anderen Bauherren wollten immer Generalunternehmer/Generalübernehmer, aber er sei sicher, es werde so nicht teurer und gut usw. usw ... Und nun weiß ich gar nicht mehr, ob wir "das Richtige" vorhaben, wenn sogar der A. uns damit für Exoten hält ... Wer kann uns raten? (u. vielleicht verdeutlichen, was der A. gemeint hat?!) Danke!
  • Name:
  • Inga L.
  1. Künstler

    Servus,
    anscheinend sind Sie an einen Künstler geraten, der "schöne bunte Bilder" zeichnen kann. Aber sich aus der Verantwortung zeihen will, wenn es darum geht das Werk umzusetzen.
    "Externe Bauleitung" heißt dann wohl nur beratend tätig zu sein, ohne Verantwortung zu übernehmen.
  2. habe leider nicht viele Vergleiche,

    da ich privat nur ein Haus gebaut habe, jedoch da, genauso, wie Sie es vor hatten (haben?). Einzelgewerke ausschreiben etc.
    Es kostet bestimmt mehr Zeit und Mühe, jedoch würde ich es immer wieder so und nur so machen.
    Den großen Vorteil finde ich hierbei:
    • Ich habe nur Handwerker MEINES Vertrauens
    • Des Brot ich ess, des Lied ich sing, alle singen IHR Lied
    • Sie sind "näher" dran, an der Bauüberwachung
    • Handwerker kontrollieren sich ein Stück weit gegenseitig, d.h. der Handwerker des nachfolgenden Gewerks, achtet aus eigenem Interesse auf die suabere Arbeit des "Vorgängers", wobei es bei natürlichen Feindschaften, wie z.B. zwischen putze und Maler schon mal ausarten kann, bei uns endete es damit, dass der Verputzer jesaht hätte: "halt jezz bloß das muhl, sonst schlach isch dir inde fress erin. "
  3. Sie sind sicher keine Exoten ...

    Sie sind sicher keine Exoten ich kenne genug Leute, die auch alle Gewerke einzeln ausgeschrieben haben. Mir scheint es, Ihr Architekt will sich nur weitgehend aus der Verantwortung stehlen. An Ihrer Stelle würde ich mir einen neuen Architekten suchen. Aber das ist meine private Meinung.
  4. tja ..

    ... nehmen sie das Beste aus allen welten! :-)
    wenn der Architekt nur künstlerische Oberbauleitung machen
    kann/will .. zwingen sie
    ihn nicht zu mehr :-)
    ob das wirklich so ist, kann man aus der ferne mit den vorl. Infos nicht beurteilen.
    sie brauchen nach der Genehmigungsphase jemanden, der Ausschreibung/Werkplanung/Bauleitung
    macht.
    das kann alles eine Person sein, das kann aber auch gesplittet werden.
    wenn ihr Architekt, mit dem sie zufrieden sind, weitermachen kann und will  -  gut!
    hat's eigentlich bis zur Genehmigung schon e. beteiligten Tragwerksplaner gegeben?
    gibt's ein Baugrundgutachten?
    oder ist dem Architekten in Wirklichkeit alles sch ... egal?
    oder hat der noch nie die knochenarbeit gemacht?
  5. doch, doch

    der Architekt macht (das weiß ich aus Empfehlungen) wohl sehr engagierte Bauleitungen und hatte mir anfänglich auch gesagt, er würde mir die Einzelausschreibungen usw. empfehlen. Hmmm. Er ist gelernter Maurer, das sieht ja nicht nach Schreibtischtäter aus. Ich habe inzwischen schon gedacht, es hat vielleicht ein Missverständnis gegeben, sodass er dachte, wir (ohne A.) wollten die Gewerke vergeben, und daher einen Generalübernehmer vorschlug. Da er ansonsten sehr nett und engagiert ist und seine Pläne bislang wirklich gut (der erste, der das Haus wirklich in das Grundstück einbindet, Linie und Struktur reinbringt, ohne abzuheben (schwärm ...) ), werde ich ihn wohl einfach darauf noch mal ansprechen  -  schließlich muss es ja, so scheint mir, eine belastbare Arbeitsbasis geben, wenn am Ende dann wirklich ein Haus rauskommen soll.
    • Name:
    • Inga L.
  6. Der traditionelle Weg ist auf jeden Fall der für den Bauherrn beste.

    Hallo Inga L. ,
    ich kann Ihnen versichern, dass Sie mit Ihrer ursprünglichen Meinung absolut richtig liegen. Sie gelangen über Einzelausschreibung der Gewerke durch einen Architekten oder Ingenieur zu besten Angebotspreisen bei höchster Qualität. Ein Generalunternehmer mag scheinbar etwas preiswerter sein. Aber er schenkt Ihnen gewiss nichts. Er wird immer versucht sein, an Stellen, wo er glaubt, der Bauherr merkt das nicht, zu sparen, damit am Ende seine Rechnung doch auch aufgeht. Natürlich ist es sinnvoll, besonders bei einem so kleinen Vorhaben wie einem Einfamilienhaus, einzelne Gewerke zu bündeln: z.B. Dachdecker + Klempner, Bauhauptunternehmer + Zimmerer, Heizung + Lüftung + Sanitär usw. Ob der Entwurfsarchitekt die Ausführungsplanung, die Ausschreibung und die Bauleitung selbst übernimmt ist eine andere Sache. Ich halte es für das Beste, alles liegt in einer Hand. Normalerweise will doch auch jeder Architekt seinen Entwurf selbst umsetzen. Aber selbst wenn ein anderer Baufachmann die weitere Planung und Bauleitung übernimmt  -  Hauptsache es erfolgt eine Kontrolle von außen. Im besten Falle holt der Architekt durch eine intelligente Ausschreibung und Gestaltung der Bauverträge seine Honorarkosten zu Gunsten des Bauherrn wieder herein, sodass er diesen am Ende nichts gekostet hat.
  7. danke

    für die zahlreichen Äußerungen!
    @J. Eifler: Ich werde auch keinen Generalunternehmer/Generalübernehmer nehmen, aus genau den von Ihnen genannten Gründen. Der hätte ja am Bau doch letztendlich andere Interessen als ich, und gerade als Laie kann ich vieles nicht beurteilen und brauche jemand, der meine Interessen vertritt.
    Ich habe inzwischen verstanden, was "Künstler" bedeuten könnte, also jemand, der sich sozusagen auf der Baustelle nicht die Schuhe schmutzig und den anfallenden Nervkram nicht machen möchte. Ich denke, ich werde den Architekten, den wir da am Wickel haben, einfach ganz geradeheraus fragen, ob er denn zur klassischen Bauleitung bereit ist und ich mich darauf verlassen kann. Dann sehe ich weiter.
    • Name:
    • Inga L.
  8. @m. liebler

    was soll diese Aussage, ohne je etwas von dem Architekten gesehen zu haben? solche Statements schaden allen bauschaffenden, also letztendlich auch ihnen. @fragestellerin: der klassische weg ist der, dass der Architekt Planung und Bauleitung macht, reden sie mit ihm und klären sie das Leistungsspektrum ab. nicht jeder macht alles, aber dann kennt er qualifizierte Kollegen, die entsprechende Leistungsphasen übernehmen. freundliche Grüße

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