Fragen zu Scheitholz / Solarthermie
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Fragen zu Scheitholz / Solarthermie

Hallo allerseits,
ich habe ein Holzständerhaus gekauft und bin gerade am Renovieren. Die Heizung soll dabei komplett neu installiert werden. Das Haus hat 150 m² und die Wand ist 26 cm stark mit 35er Dämmung. Meine bisherigen Gedanken zum Thema Heizung haben mich zu folgendem Konzept gebracht:
  • Scheitholzkessel Windhager HMX265 weil Holz billig vorhanden ist (kostenlos bis 4 € / m³)
  • Speicher ca. 2000 l (Keller ist 2,8 m hoch, Größe kein Problem)
  • 17 m² Solar auf das Süddach mit 38 Grad damit zw. Mai und September der Scheitholzofen aus bleiben kann.
  • neue Fußbodenheizung in allen Räumen

Macht das so Sinn oder geht das in die Hose? Sind die Größen realistisch oder zu verbessern? Alle Verbesserungsvorschläge werden gerne angenommen, noch ist ja nichts passiert :-)
Ich hoffe die Fachleute können hier was dazu sagen bevor ich nach Anlagenbau verzweifle. Sollte ich wichtige Angaben vergessen haben, einfach fragen.
Gruß, Dennis Böhm

  • Name:
  • Dennis Böhm
  1. Meine Meinung ...

    Hallo,
    hier die persöhnliche Einschätzung/Erfahrung ...
    Holzpelletheizung, 2200 l Puffer (Solar+Heizung), 15,6 m² VRK, 290 m² Wohnfläche=1513 m³ umbauten Raum, sehr gute Isolierung 14 cm WLG030.
    Bei Pelletheizung eher unwichtig bei Holzvergaser dafür umso wichtiger: Ihre Puffergröße ist für meinen Geschmack etwas klein, da Sie sonst im Winter öfters nachlegen müssen, ist aber eine reine Komfort-Frage.
    Solarthermie (Fachkollektoren oder VRK?) scheint mir dagegen überdimensioniert (genau wie bei mir). Habe aber auch bald 6 Personen im Haus (0-5 Jahre), die dann auch ordentlich WW zapfen werden. Die Fußbodenheizung (FBHAbk.) wird bei Ihrer Isolierung sowieso fast ein halbes Jahr ganz ausbleiben ...
    Wenn Sie (noch mehr als Pelletheizer) Spaß an Scheitholz haben (Zerkleinern, stapeln, trockenen, verfeuern ...) mit Sicherheit eine der günstigsten Alternativen die Sie wählen können.
    Gibt's mittlerweile eigentlich dafür auch die 1700 € Förderung von der Bafa oder immer noch nur für vollautomatische Holzeueranlagen?
    Gruß
    O. Zeeck
  2. Also..

    ... den Speicher lieber etwas größer und weniger Kollektorfläche?
    WW haben wir z.Z. 8-10 m³ pro Jahr verbraucht laut Zähler über die letzten 3 Jahre.
    Wieviel Kolektorfläche wird denn auf der sicheren Seite sein, damit der Scheitholzofen im Sommer nicht benötigt wird und der Speicher 40 Grad WW an den Zapfhahn liefern kann?
    Das mit dem Holz geht schon in Ordnung, 1200 m² Grundstück zum lagern sind vorhanden.
    Gruß, Dennis Böhm
  3. Solar

    Hallo!
    Das ist jetzt keine Werbung, sondern ein Hinweis:
    schauen Sie doch mal auf die Seiten von BuSo (Buschbeck Solartechnik) (von denen gibt es irgendwo im Forum manchmal ein Werbebanner).
    Nach deren Meinung sind 17 m² unterdimensioniert. 20 bis 30 m² können Sie schon an Kollektoren auf's Dach schrauben (wenn genügend Platz auf dem Dach vorhanden ist ...). So bleibt nämlich der Holzofen nicht nur im Sommer aus, sondern auch in den Übergangszeiten. Es reicht ja, wenn man im Winter heizen muss.
    Es kann natürlich sein, dass Sie soviel Holz zur Verfügung haben, dass Ihnen der Holzverbrauch egal ist, oder dass Sie gerne Holz hacken ...
    Freundliche Grüße
    • Name:
    • Reg2023-Alexandra Künzel
  4. Das Dach ist auch kein Problem. Ca. 11 m ...

    Das Dach ist auch kein Problem. Ca. 11 m lang und 6 m "tief". Mit einem Schornstein am First und 2 Krüppelwalm-Ecken bleibt noch genügend Fläche übrig. Dachfenster gibt es keins, die Heizen mir im Sommer durch den fast 90 Grad Lichteinfall zu sehr die Dachzimmer auf.
    Wäre die Frage ob sich die Investition lohnt gegenüber dem eingesparten Holz und ob zur Heizunterstützung lieber Vakuumröhren als günstige Flachkollektoren wegen der geringen Lufttemperaturen in der Übergangszeit.
    Gruß, Dennis
  5. nicht ganz nachvollziehbar ...

    Hallo, Leider kann ich die Empfehlung von BuSo nicht so richtig nachvollziehen ...
    Das für die reine WW-Erwärmung viel weniger Fläche notwendig ist, dürfte klar sein.
    Es ist bei den Angaben immens wichtig ob es sich um Flach oder VRK handelt.
    Flachkollektoren haben in der Übergangszeit und besonders im Winter einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als VRK, die dafür natürlich auch deutlich teurer sind.
    Wenn eh genug Holz auch in der Übergangszeit vorhanden ist sollten Sie lieber damit heizen, denn eine Amortisationsrechnung für die Heizungsunterstützung in der Übergangszeit wird bei den Preisen für Flach oder vor allem VRK vs. Ihrer Holzkosten vernichtend sein, rechnen Sie selbst ...
    Mein Ertrag an Solarthermie beträgt ca. 7500 kWh/Jahr (Daten siehe erster Beitrag) Jetzt rechnen Sie mal wie viel Geld Ihnen diese Energiemenge an Holzpellets/Gas/oder Scheitholz kosten (trockenes Holz = ca. 4,9 kWh/Kg)
    Wenn Sie also konkurrenzlos günstige Heizenergie (Holz) bekommen würde ich persönlich eher zu einer kleinen aber feinen (VRK) Solarthermieanlage raten, die in der Übergangszeit natürlich nicht die Leistung einer 20-30 m² Anlage aufweist, aber auch nur die Hälfte kostet ... WW werden sie damit auch in der Übergangszeit bekommen.
    Gruß
    O. Zeeck
  6. Unsere Heizung

    besteht auch nur aus einem Kachelofen

    Der Ofen hat eine vollautomtische Steuerung.
    Wir sind voll von unserer Entscheidung überzeugt, haben aber leider noch keine Erfahrungswerte, weil wir noch nicht eingezogen sind.

  7. Viel weniger als die Hälfte!

    Solche Solarfirmen wie die Zitierte leben natürlich nur von Einem: Verkaufen! Je grösser, desto besser (auch wenn die Sonne nicht scheint!?), vergleichende Wirtschaftlichkeitsberechnungen finden wir dort meist nicht. Warum auch? Sie wollen ja nur mit Emotionen ihre Produkte unters Volk bringen. Mir schwillt der kam, wenn ich mal wieder einen solchen Thread lese.
    Nehmen wir der Einfachheit halber mal die Zahl des Herrn Zeeck: 7.500 kWh pro Jahr geernteter Sonnenenergie mit gut 15 m² Röhren; die Investition in die Anlage lag (inkl. Solarpuffer), ohne es genau zu wissen, mit Sicherheit über 13.000 EUR, ist aber zum Vergleich ja auch eher nebensächlich. Wir teilen jetzt die 13.000 durch 7.500 und bekommen einen Preis für die geerntete Solarenergie von gut 1,70 EUR/kWh.
    Scheitholz kann man auch kaufen, wenn man es nicht selbst machen möchte. Gehandelt wird es normalerweise in Raummeter (= rm). Schön aufgeschichtet hat ein Raummeter gemischtes Nadel- / Laubholz (Nadelholz, Laubholz) eine Energiemenge von im Mittel gut 2.000 kWh. Für diesen rm bezahlen Sie je nach Region so um 50,- € (, ist aber zum Vergleich eher nebensächlich). Wir teilen jetzt die 50 durch 2.000 und bekommen einen Preis für verheizbares, trockenes, CO2-neutrales Scheitholz von 0,025 EUR/kWh! , oder auch 2,5 ct/kWh!
    Eigentlich bräuchte ich jetzt nicht mehr weiter zu schreiben, doch die Investition in eine kleine Solaranlage zur Trinkwassererwärmung, die dennoch so bemessen sein sollte, dass sie wenigstens vier sonnenfreie Nachladetage überbrückt, kann mit einem gehörigen ökologischen Gewissen sinnvoll und auch unverzichtbar sein. Doch jede Mehrinvestition in ein Heizungsunterstützendes Solardach bei einer Scheitholzheizung ist mehr als rausgeschmissenes Geld. Insbesondere wenn man sich darüber im Klaren ist, dass eine wirklich gute Holzvergaseranlage (so um 30 kW) mit genügend Pufferspeichervolumen nicht unter 18.000,- € zu haben ist. Alles andere wären Kompromisse oder billig, aber nicht preiswert.
    So weit.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  8. @lb

    muss man die Solaranlage tatsächlich jedes Jahr austauschen ;-)
    Bei 20 Jahren Betriebsauer ohne Zinsen sind es nur noch 8,5 ct/kWh.
  9. Noch ein Erfahrungswert,

    ich habe eine Solaranlage mit 13,2 m² Flachkollektor (Südausrichtung, 45 Grad Dachneigung) und einen 1.000 Liter Pufferspeicher mit einem Pelletkaminofen im Esszimmer. Die Solaranlage ist aber auf Heizungsunterstützung ausgelegt. Im Sommer bleibt der Ofen aber 6 Monate aus. Und darauf kommt es Ihnen mit dem Stückholzofen ja an. Wir sind 4 Personen und jetzt im zweiten Sommer. Dieses und letztes Jahr gab es jeweils Anfang Juli ein paar Tage an denen der Pelletofen zur Brauchwassererwärmung eingeschaltet wurde. Da waren es aber auch mehrere Tage bedeckt und nur um die 10 Grad warm (oder kalt). Dann ist es auch angenehm wenn der Ofen an ist. Wenn Sie bei der Auslegung der Kollektorfläche unsicher sind, können Sie doch erst eine kleine Fläche montieren und bei Bedarf diese erweitern. Allerdings ist die Bundesförderung (BAFA) dann nicht mehr so hoch.
    Gruß Markus
    • Name:
    • Herr MarEicGoe
  10. Das Arbumet

    "die Sonne schickt keine Rechnung" ist nur bedingt richtig. Denn auch der Hauptwärmeerzeuger müsste über 20 Jahre abgeschrieben werden. Richtiger ist es, die Heiz-Energiemenge, die ich jährlich durch Solarerträge sparne kann, ins Verhältnis zu setzen. Denn auch eine noch so gut und groß (und teuer) aufgebaute Solaranlage zur Heizungsunterstützung schafft nun mal nur eine solare Deckungsrate pro Jahr von ca. 30 bis max 40 %. Im Rest der Zeit  -  nämlich von Ende Oktober bis Anfang März ist die globale Solarstrahlung zu niedrig, um die in dieser Zeit am meisten benötigte Heizenergie zu unterstützen. Ist zwar schön, wenn die Heizung von März bis Oktober aus ist, aber in dieser Zeit wird weniger als 30 % der Jahresheizenergie verbraucht!
    Nehmen wir also wieder das Beispiel von oben und rechnen noch einmal: 7.500 kWh Solarertrag/Jahr wären dann (max.) 40 % des Gesamtheizenergieverbrauchs. Jener wäre somit bei 18.750 kWh/Jahr. Nun rechnen wir das wieder in Raummeter Scheitholz um, und hätten für den Holzstapel (18.750/2.000*50) knapp 470,- € pro Jahr bezahlt. Wir hätten demnach durch die Solaranlage immerhin (470*0,4) 188,-EUR pro Jahr an Scheitholzkosten gespart! Wo liegt jetzt die Amortisationszeit der 13.000,- € teuren Solaranlage?
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  11. Das Argument ...

    abends kommen die Fehler noch eher :-)
  12. neue Frage

    Das mit der Heizungsunterstützung lohnt also nicht, leuchtet mir ein.
    Also kann ich bei der Kollektorfläche eine kleinere nehmen, so ca. 6-8 m² damit ich meine 10 m³ WW im Sommer ohne Holz bekomme. Außerdem kann ich auf die günstigeren Flachkollektoren zurück greifen, da im Sommer die Umgebungstemperatur ja höher ist.
    Wie ist das dann mit dem Pufferspeicher am besten zu lösen? Der Scheitholzkessel will ja 1500  -  2200 l Pufferspeicher damit er vernünftig funktioniert. Klappt das mit dem großen Speicher dann auch für WW im Durchlaufprinzip mit der Kollektorfläche oder brauche ich dann einen extra Speicher weil die Kollektorfläche den großen nicht warm bekommt?
    Konfuser Laie :-)
  13. geschwollener kam

    Entschuldigung, dass einem der Beitragsschreiber durch meinen Beitrag der kam geschwollen ist ... Dass man sich gleich so darüber aufregt und Herzrasen bekommen kann, habe ich damit nicht beabsichtigt.
    Da ich die Firma ein wenig näher kenne (nochmal: ich mache keine Werbung!), kann ich mit gutem Gewissen behaupten, dass diese Leute die Solaranlagen nicht aus dem Grund so groß auslegen, dass sie viel Geld verdienen wollen, sondern um den Kunden eine großzügige Heizungsunterstützung zu gewährleisten. Da muss einem nicht gleich der kam schwellen. Diese Firmen (ist ja ein Verbund von mehreren) versuchen nur mit Leib und Seele, aus Überzeugung von der Solarthermie, Deutschland ein bisschen näher an das solare Zeitalter heranzuführen, das hoffentlich bald kommt. Geld muss natürlich verdient werden, das tun Sie alle ja auch irgendwie. Aber ganz sicher werden hier nicht große Kollektorflächen unter die Leute gebracht, damit man sich dumm und dämlich verdienen kann. Das passiert schon bei der Photovoltaik, aber das ist ein anderes Gebiet ...
    Noch was: Röhrenkollektoren sind nicht nur teuer, sondern auch hässlich. Flachkollektoren lassen sich viel besser in ein Dach integrieren. Solarthermie muss nicht hässlich sein! Man muss nicht auf eine gute Architektur verzichten, wenn man ökologisch heizen will (oder auch nicht, manche wollen ja nur Warmwasser erzeugen ...).
    Und noch was: in diesem Fall verstehe ich natürlich, dass  -  wenn Holz in rauen Mengen vorhanden ist  -  die Solaranlage nicht so groß ausfallen muss. Also bitte nicht wieder den kam anschwellen. Das schadet nur der Gesundheit.
    Freundliche Grüße!
    • Name:
    • Reg2023-Alexandra Künzel
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