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Entscheidungshilfe Wärmepumpe
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Entscheidungshilfe Wärmepumpe

Hallo an alle,
ich brauche ganz dringend eure Hilfe . Wir bauen ein Fertigteilhaus mit ca. 125 m² Wohnfläche. Da wir keinen Erdgasanschluss bekommen, hat uns unser Architekt eine Wärmepumpe Sole/Wasser mit Absorbermatten (ca. 80 m²) empfohlen. Das Problem ist nur, bei uns gibt es keinen Powertarif für WP. Die kWh würde 16,09 Cent kosten. Der Architekt sagte uns, es würden ca. 550,- € an Stromkosten/Jahr anfallen, sodass sich das ganze nach 10 Jahren amortisiert hätte.
Jetzt sagte mir aber ein Heizungsbauer, die 550,- wären Utopie , ich müsste mindestens mit den doppelten Kosten rechnen.
Ich bin jetzt ziemlich verunsichert. Ich bin totaler Laie und kann mit den Werten im EnEVAbk.-Nachweis nicht wirklich viel anfangen. Woher bekomme ich den richtigen Wärmebedarfswert für Heizung&Warmwasser, damit ich mir selber eine Meinung bilden kann?
Bitte, bitte helft mir!
MfG Herbert
  1. Guter Architekt den Sie haben ...

    Guter Architekt den Sie haben und den Heizungsbauer sollten Sie zur Hölle schicken. Die Zahlen sind für ein Haus in dieser Größe realistisch, wenn es halbwegs anständig gedämmt ist. Da es ein Architekt plant, geh ich mal davon aus, das Sie eher beim KfW60 Haus sind, als beim anderen Ene der Skala. Fakt ist aber auch: Nur eine WP ist noch kein Garant für niedrige Heizkosten, da spielen viele Dinge mit.
  2. Vielen Dank,

    für die rasche Antwort. Unser Haus (Holzleimverbund) hat einen U-Wert von 0,323 (laut EnEVAbk.). Meine Bedenken sind nur, dass sich das ganze ohne WP-Tarif nicht rechnet. Sicherlich ist die richtige Planung der Anlage auch noch ganz entscheidend.
  3. Gabe es gerade mal spaßeshalber durchlaufen lassen ...

    Gabe es gerade mal spaßeshalber durchlaufen lassen bin bei rd. 3.000 kW bei 482,00 € inkl. Warmwasser gelandet. Allerdings als Erdreich-Direkt-Anlage und normgerechtes :-) ) Benutzerverhalten vorausgesetzt ...
  4. Moment mal

    der U-Wert ist nicht gerade berauschend. Wie hoch ist denn der tatsächliche Heizwärmebedarf pro m²? Bei Sole/Wasser, 80 m² Absorbermatten und 125 m² WF werde ich stutzig, spätestens bei U-Wert 0,32 sagt mein Bauchgefühl, dass hier die Auslegung von WP / Kollektor nicht stimmen kann. Was sagt denn Ihr Wärmebedarfsnachweis zum Thema Gesamtheizleistung?
    • Name:
    • Christoph Hübner
  5. Also im

    EnEV steht ein Endergebnis an benötigter Wärmeendenergie von 68,67 kWh/m²a (Nutzfläche 152,7 m²).
  6. Nachliefer ...

    Nachliefer bei 230 m² benötigter Fläche.
  7. Zahlen und Fakten

    Die Entscheidung für eine WP ist goldrichtig, doch suchen Sie sich einen in WP'en erfahrenen Heizungsbauer.
    Die sicheren Erfahrungswerte für einen horizontalen Erdkollektor geben für "normalen" Erdboden (feuchter Lehmboden/-gemische) eine Entzugsleistung von 20 bis 25 Watt/m² an. Nehmen wir für Ihren Neubau von 125 m² Wohnfläche eine Heizlast von ca. 7 kW an und diese Heizlast auch als Kälteleistung für die WP, dann benötigen Sie 7.000 W / 25 W/m² = 280 m² Gartenfläche ohne tiefwurzelnde Pflanzen. Und wenn Ihnen dagegen jemand nur 80 m² Garten als Wärmequellenfläche als ausreichend darstellt, dann wäre ich mehr als misstrauisch. Oder Sie nehmen billigend in Kauf, in 1 oder 2 Jahren einen dauerhaften Eisklotz in Ihrem Garten zu haben und den kommenden Winter in einem kalten Haus zu verbringen ...
    Es gibt bisher nur ein Erdkollektor, der angeblich dauerhaft mit so wenig Erdreichfläche auskommt und sich dennoch immer wieder jedes Frühjahr und jedem Sommer regeneriert: Kapillarrohrmatten, wie z.B. die Reprosolmatten von Waterkotte. Wie es jedoch darum bestellt ist, können Sie mal im Link nachlesen. Zudem sind diese Reprosolmatten granicht mal so preiswert, und die Erdbewegungen im Garten wollen auch bezahlt sein. Da ist es preislich nur noch ein Wimpernschlag zu Erdsondenbohrungen. Für Ihr Gebäude würde die Wärmequelle "Erdsonde" fix und fertig inkl. eingefüllter Sole und Anbindungen ins Haus hinein ca. 6.900 € inkl. MwSt. kosten. Dazu kommt dann noch die eigentliche WP mit Warmwasserspeicher (für noch mal den selben Betrag inkl. Montage).
    Und wenn dann noch die Wärmenutzungsseite (= Heizsystem) im Hause richtig dimensioniert wurde und die ganze Anlage hydraulisch korrekt eingeregelt wurde, dann kommen Sie trotz Ihrer 16,1 ct bei 2.200 Betriebsstunden im Jahr auf nur ca. 590 € Heiz- und Warmwasserkosten (Heizkosten, Warmwasserkosten) pro Jahr. Insofern hat Ihre Architekt schon recht.
    Doch lassen Sie die Finger von zu klein ausgelegten und hydraulisch fragwürdigen Wärmequellen! Ihre Anlage soll Jahrzehnte lang störungsfrei und kostengünstig arbeiten. Also große Wärmequelle und niedrigste Heizungstemperaturen, dann wird's was.
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
  8. Hallo Herr Lüneborg,

    vielen Dank für die ausführliche Antwort. Unser Architekt hat uns eine WP der Fa. Nibe/Kompakt-Absorber mit Kapillarrohrmatten vorgeschlagen. Heizlast liegt bei 5,5 kW. Die Heizungsfirma hat schon mehrere Jahre Erfahrung mit WP, also gehe ich mal davon aus, dass die Berechnung von ca. 80 m² Wärmequellenfläche korrekt berechnet wurde. Kapillarrohrmatten scheinen aber keine dauerhafte und optimale Lösung zu sein oder?
    MfG Herbert
  9. Sie sind

    bei Ihren Baupartnern offensichtlich gut aufgehoben. Nibe baut seit vielen Jahren bewährte Produkte und wenn der Kollege damit Erfahrungen hat  -  warum nicht!?
    Ich persönlich werde Kapillarrohrmatten weder meinen Bauherren vorschlagen, noch einbauen. Was passiert, wenn sich ein Dreckkörnchen (oder auch "Schlamm" oder "Ablagerungen") in eines oder mehrere Röhrchen, die kleiner als 8 mm Außendurchmesser haben, verirrt? Dieser Teil Ihres Absorbers wird ab dann nicht mehr als verlässliche Wärmequelle zur Beheizung Ihres Hauses beitragen können. Dass der Volumenstrom so hoch ist, dass das ausgeschlossen wäre, hat mir noch niemand versichern können. Ich kenne keine echten Langzeiterfahrungen zu Kapillarrohrmatten im Heizungsbau. Die Fa. Polytherm bietet solche Matten seit Kurzem auch als Wand- und Deckenheizung (Wandheizung, Deckenheizung) an; Planungshinweise dazu u.a. : Immer mit Trennwärmetauscher zu arbeiten und nicht an ein vorh. Heizsystem direkt anschließen. Die Analogie zum Erdkollektor liegt für mich auf der Hand ...
    Mit sonnigem Gruß ... Lb
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