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Uneffektive Solaranlage (Brauchwasser)
BAU-Forum: Nutzung alternativer Energieformen

Uneffektive Solaranlage (Brauchwasser)

Hallo alle zusammen,
Ich habe ein Neubau (DHHAbk.) und von Anfang an eine Solaranlage für Brauchwasser:
4 m² konventionelle Kollektoren (keine Vakuum-Röhren), Ausrichtung Süd-West, Speicher 300 Liter im Keller, die Verrohrung vom Dach quer durchs Haus mit fast ausschließlich 100 % Isolierung, Speicherbegrenzung auf 70 °C parametriert, Ein-Ausschalthisterese liegt bei 6 K bzw. 3 K (8 K bzw. 4 K auch schon mal probiert), Druck ca. 1,8 bar.
Meine Frage:
Selbst bei sehr sonnigen Wetter (Anlage läuft dabei ca. 10 Std./Tag) und Außentemperaturen von über 30 °C schafft es meine Anlage nur mit ach und krach auf 60 °C zu kommen. Die Maximaltemperatur des Kollektors lese ich jeden Abend ab. Sie liegt meistens um die 70 °C. Nur an Powertagen geht es schon mal auf 85 °C hoch. Wie lange aber diese Kollektortemperatur anliegt, kann ich leider nicht ablesen.
Bei "normal" sonnigen Wetter ist die Brauchwassertemperatur meistens gerade mal 50 °C. Mehrere Freunde und Arbeitskollegen berichten mir immer regelmäßig von Problemen mit Überhitzungen, aber bei mir ist das noch nie geschehen. Ich möchte nicht unbedingt auch diese Probleme haben, doch bei mäßigen Sonnenschein doch gerne etwas heißeres Wasser.
Ich habe auch schon mehrfach die Anlage entlüftet, so gut es eben geht. Aber an den Kollektor direkt nicht, dafür hatten die Monteure ein etwas höher gelegenes Entlüftungsventil auf den Dachboden montiert. Leider bringt das alles auch nichts!
Woran liegt es?
  1. 4 m²

    sind natürlich nicht so der Brüller.
    Sie müssten den Volumenstrom mal messen, ebenso Vor- und Rücklauftemperatur (Vorlauftemperatur, Rücklauftemperatur) (gehe davon aus, dass Sie keinen Wärmemengenzähler haben). Dann können Sie erkennen, welche Energie überhaupt in den Speicher hineingepumpt wird. Sinnigerweise wäre auch eine Temperaturanzeige des Kollektors. Dazu können Sie die Spannung an der Steuerung abnehmen und den Strom messen, der durch den Fühler fließt, den Widerstand nach R = U/I berechnen, dann in einer Tabelle für den entsprechenden Fühler die Temperatur ablesen.
    Können Sie oben am Kollektor entlüften oder nicht? Das habe ich jetzt nicht verstanden.
  2. Warmwasserverbrauch

    Hallo Frank;
    die Frage ist auch noch:
    Wie groß ist euer Warmwasserverbrauch?
    Wenn Ihr einen hohen Warmwasserverbrauch habt, dann schaffen es die 4 m² nicht schnell genug, das Wasser zu erwärmen.
    Könnte es evtl. auch daran liegen?
    Wir haben 11 m² Kollektor und 700 l Speicher, bei geladenem Speicher (90 °C) reicht das für ca. 4-5 Tage (wenn keine weitere Wärme von der Solaranlage zugeführt wird).
    Heute ist unserer Speicher so gefüllt, das wir, bevor der Speicher "wegen Überfüllung geschlossen" wird, die Wärme in das Planschbecken für die Kinder leiten. Und trotzdem haben wir noch 85 °C Warmwassertemperatur
    Also; überprüfe doch mal euren WW-Verbrauch.. Evtl. liegt es ja daran ...
    Gruß
    Horst
  3. Wie habt Ihr das denn mit dem Planschbecken aufheizen gemacht?

    Da ich auch nicht weiß, was mit der Wärme zu tun ist, bin ich an jeder Lösung interessiert.
  4. Planschbecken

    Hallo nochmals,
    wir haben eine Solaranlage für WW und Heizungsunterstützung.
    Bevor der Speicher voll ist (und damit die Steuerung abschaltet) ,
    wird die Umwälzpumpe der Heizung eingeschaltet. Nur sind neben den Anschlüssen für die Heizung (Vor- und Rücklauf (Vorlauf, Rücklauf)) noch je zwei Anschlüsse für weitere Verbraucher vorhanden, welche zudem einzeln absperrbar sind. An einen Abgang liegt ein zusätzlicher Wärmetauscher. (Also parallelgeschaltet zu den Heizkreisen).
    Das Wasser wird beim Befüllen des Beckens (ca. 3 m³ Inhalt) durch Schläuche zum Wärmetauscher und dann zum Becken gepumpt. Wenn das Becken schon gefüllt ist und das Wasser (z.B. morgens) nur noch etwas erwärmt werden soll, fördert ein kleines Hauswasserwerk (war ein Angebot; ca. 180.--) das Wasser aus dem Planschbecken zum Wärmetauscher und zurück. Natürlich ist die Pumpe nicht im Planschbecken (wäre uns viel zu gefährlich). Die Saugleitung ist aus Kunststoff und etwa 5 m lang, so das die Pumpe weit genug vom Becken entfernt stehen kann. Zudem ist ein sehr empfindlicher FI (Fehlerstromschutzschalter) zusätzlich vorgeschaltet.
    Funktioniert sehr gut, und die Kinder (und Papa natürlich auch) haben Ihren Spaß. Nur bei Planschbeckenwassertemperatur von 38 ° mussten wir schon wieder kaltes Brunnenwasser (ca. 8 °) zulaufen lassen, um einen Erfrischungseffekt zu erzielen.
    Falls Du noch Anregungen brauchst, schau doch mal auf unsere Homepage. Dort ist unsere Anlage beschrieben.
    Gruß
    Horst
  5. Verbrauch gering ... ich bin ratlos!

    Danke, Danke für die rege Beteiligung!
    Also unser Warmwasserverbrauch ist tagsüber fast Null. Nur zum Hände waschen gelegentlich. Ich habe das am vergangenen Wochenende mal genau kontrolliert:
    Wir hatten am Sonntag, den 26.08.2001 33 °C Außentemperatur, unsere Solaranlage lief an diesem Tag 9 Stunden. Ich kontrollierte die Temperaturen regelmäßig. Am Kollektor war fast konstant 65 °C, vor dem Speicher im Keller konnte ich 62 °C ablesen, die Rücklauftemperatur (aus dem Speicher zurück zum Kollektor) lag bei ca. 58 °C.
    Am Abend ergab es eine untere Speichertemperatur von nur 58 °C und dieser Tag war wirklich "total sonnig und knalleheiß"!
    Ich habe zu Testzwecken einmal manuell Mittags die Solarumlaufpunpe ausgeschaltet. Die Kollektortemperatur stieg an. Bei ca. 75 °C schaltete ich die Pumpe wieder ein und wenige Minuten später pendelte es sich wieder auf die oben angegebenen Werte ein.
    Woran kann es bei uns nun liegen? Ist mit 4 m² nicht mehr herauszuholen? Haben wir schlechte Kollektoren und sind diese vielleicht sogar schon kaputt? Können Kollektoren auch kaputt gehen?
    Ich würde mich um ein weiteres
    Statement sehr freuen, denn ich bin wirklich ratlos!
  6. Die Messungen zeigen

    dass der Kollektor überhaupt keine Temperatur bekommt. Unser wird bei voller Sonneneinstrahlung ohne Pumpe bis zu 180 °C heiß. Dies (oder wenigstens 150 °C) sollte jeder Kollektor im Stillstand schaffen. Wie lange hat der Kollektor gebraucht, um auf 75 °C zu kommen? Wenn länger als 1 Minute im Stillstand, ist dies nicht OK.
    Schauen Sie doch mal aufs Dach. Vielleicht ist der Kollektor ja bis zum Gehtnichtmehr verdreckt? Wenn dies nicht der Fall ist, ist der Kollektorfühler richtig angeschlossen (wahrscheinlich schon, sonst gäbe es ja auch nicht die mickrige Vorlauftemperatur)?
    Nehmen Sie doch mal das Glas ab, wenn es geht und fassen (vorsichtig!) auf den Kollektor. 65 °C müsste man noch so gerade kurz anfassen können.
    Lassen Sie das Glas mal ab und schauen, was passiert.
    Der Volumenstrom wäre auch mal interessant, ist aber bei dem Problem wohl nicht so wichtig.
  7. Langsamer laufen lassen ...

    wäre eine Möglichkeit.
    Probieren Sie mal Stufe 1. Effekt: Die Solarflüssigkkeit durchströmt den Kollektor langsamer und wird heisser, und kann im Wärmetauscher die Wärme natürlich auch besser abgeben. Das A und O ist ja der Temperaturunterschied zwischen dem Wasser im Speicher und der Solarflüssigkeit. Gabe es Gestern mal bei meiner Anlage (seit 1 Woche im Betrieb) ausprobiert: Stufe 3: Kollektortemperatur 75 °, Stufe 2:80 ° und Stufe 1 95 °.
    Ansonsten, 4 m² ist schon sehr wenig. Aber: Ich habe 5 m², und bei 0 Verbrauch läuft die Anlage höchstens mal 2 h pro Tag um die Verluste wieder auszugleichen.
  8. Alles sauber, Stufe 2 mit 90 °C, aber ...

    Danke Daniel, für Dein Statement,
    Nun es hat bestimmt 5 min. oder länger gedauert bis der Kollektor 75 °C ohne Pumpe erreicht hatte. Ich habe auch schon einige male den Kollektor mit einem scharfen Wasserstrahl (Gartenschlauch, nicht Hochdruckreiniger) gereinigt. Das alles hat aber nur sehr wenig (einige Grade) gebracht. Aufs Dach klettern werde ich nicht! Ich habe das damals von einem Dachdecker montieren lassen und von einer Heizungsfirma mit wenig Solarkenntnisen in Betrieb genommen. Zwischen Montage auf dem Dach und der richtigen Inbetriebnahme sind allerdings einige Monate vergangen und da waren auch ein paar recht heiße Tage dabei. Könnte der Kollektor davon (ohne Flüssigkeit) kaputt gegangen sein? Das Glas kann ich (bzw. ein Dachdecker) meines Erachtens nicht abmontieren.
    An Thomas: Danke für den Tipp, den habe ich seit zwei Tagen auch schon einmal ausprobiert. Nach Montageanleitung soll die Pumpe auf Stufe 3 stehen und die Steuerung macht eine Drehzahlregelung. Nun habe ich zu Testzwecken auf Stufe 2 gestellt und war heute Morgen überrascht, dass die Maximaltemperatur des Kollektors auf 90 °C (wie bisher noch nie) angestiegen ist. Aber die untere Speichertemperatur war nur schlappe 48 °C. Na ja, war ja auch gestern nicht sooo der sonnige Tag!
    Was soll ich daraus schließen?
  9. Was soll man daraus schließen?

    Ohne Wasserdurchfluss geht es auf 75 °C, auf Stufe 2 auf 90 °C?
    Eigentlich darf der Kollektor sich aus Stillstand (auch über Monate) nichts machen. Ist ja alles ein bisschen seltsam.
    Haben Sie irgendwie eine Dauerüberwachung (wenn Sie die Max-Temperatur ablesen können)?
    Was sagt der Druck im System?
    Trotzdem taugt eine Ferndiagnose wohl nicht so viel  -  befürchte ich mal. Installationsfirma mal ran? Oder zucken die auch nur mit den Schultern?
  10. Druck 1,8 bar und Heizungsfirma sagt es ALLES OK!

    Also, auf 75 °C ist die Kollektortemperatur angestiegen als ich die Pumpe für nur ca. 5 min. ausschaltete. Auf 90 °C ist die Temperatur irgendwann einmal vor einigen Tagen angestiegen (Max-Wert Speicherung), als ich die Pumpe von Stufe 3 auf Stufe 2 runterstellte.
    Es stimmt, die Heizungsfirma meint, es wäre alles in Ordnung. Die haben mittlerweile einen Mitarbeiter, der im Bereich der Solaranlagen Erfahrung hat. Auch ihm schilderte ich mehrfach alle Tücken der Anlage, aber er meinte das wäre alles richtig und im normalen Bereich. Ein Speicher überhitzt sich nur selten und wenn ich bei sehr sonnigen Wetter gerade mal 60 °C erreiche, dann sie dieses Korrekt!
    Ich werde wohl die Firma noch einmal mit den Informationen dieser Forumsseite konfrontieren.
    Der Druck liegt übrigens bei 1,8 bar. Auch da habe ich schon eine monatelange Diskussion mit der Firma hinter mir, denn der Druck schwankte zwischen 0,5 und 3,5 bar. Irgendwann bekam ich endlich die richtige Information, den Druck im Ausgleichsbehälter (vorher 2,8 bar) auf 1,8 bar abzulassen. Jetzt passt es. Der Druck ist jetzt fast immer konstant bei 1,8 bar.
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