Vorgehen, Betonfläche betonieren
BAU-Forum: Bauplanung / Baugenehmigung
Vorgehen, Betonfläche betonieren
wir haben eine freistehende Halle (ca. 80 m²) auf Punktfundamenten, der Bereich darunter dient als Auslauffläche für Tiere. Der Boden ist 1968 betoniert worden und sehr marode. Er ist auch größtenteils schon entfernt, sodass die Schotterschicht frei liegt.
Die neue Bodenplatte muss ein Gefälle von 10 % aufweisen. Das entspricht bei den Maßen der Halle einen Unterschied von 40 cm. Insgesamt ist das recht unproblematisch. Allerdings muss die Platt von einem Radlader zum Entmisten befahren werden. Dann kommt ein Gewicht von ca. 3 Tonnen (auf vier Räder verteilt) auf die Platte. Plus mind. 2 Tonnen Reserve.
Wie geht man vor: Beauftrage ich für das Erstellen einen Betonbauer, da es eine "Standardplatte" ist und der "schon weiß", wie die Bewehrung gemacht werden muss.
Beginn ich bei einem Bauingenieur/Architekten, der einen Bewehrungsplan erstellt und vergebe dann den Auftrag.
Vielen Dank,
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Betonfläche betonieren
Wenn der Bereich unter der Platte frei bleiben muss handelt es sich nicht um eine Betonplatte, sondern um eine Betondecke. Da kann der Betonbauer nicht mal so eben eine Bewehrung einlegen und die Platte hält. Sondern da muss die Bewehrung schon gerechnet werden.Bei 80 m² sind das so bei 9 bis 10 m freitragende Decke. Dafür sind ca. 25 bis 30 cm Deckenhöhe mit Bewehrung erforderlich.
Wenn man sich für den einen Fall nicht um eine größere Schalungsfläche bemühen will sollte man an Filigrandecken denken. Diese Elemente kosten so bei 30 €/m² und müssen zum Betonieren nur punktweise gestützt werden.
Eine andere Lösung sind Hohlkörperdecken. Sie erfordern keinen weiteren Beton, sondern werden als fertige Träger verlegt und sind sofort belastbar.
Für diese ganze Angelegenheit ist dann schon ein Bauingenieur erforderlich. Ein Architekt wird die Bewehrung und Deckenbelastung nicht mehr rechnen können. Auch wenn er es in der Ausbildung gelernt haben sollte. ,
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Es ist eine Platte
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Platte betonieren
Ich denke eine Zeichnung mit Querschnitt der Anlage und Abmessungen wird die Unklarheiten beseitigen.10 % Gefälle ist übrigens ungewöhnlich viel.
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Vielen Dank für Ihre Mühe - Zeichnung
Sie finden eine Zeichnung des Vorhabens im Anhang.Die 10 % Gefälle sind richtig, das nennt sich Schrägbodenentmistung bzw. -Stall. Ggf. werden es auch nur 8 %, das hängt noch von einigen anderen Faktoren ab.
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Schrägbodenentmistung
Da die Platte überall auf dem Boden bzw. Schotter aufliegt entsteht theoretisch keine Biegung in der Platte und es sollte eine Mindestbewehrung ausreichend sein.In der Praxis gibt der Boden doch etwas nach und diese Mindestbewehrung würde ich als Q 335 vorschlagen.
Wegen der chemischen Belastung würde ich eine Betondeckung über den Stahlmatten von 5 cm vorsehen und den Beton besonders sorgfältig mit einem Rüttler verdichten.
Auch sehe ich keine Notwendigkeit den Boden 80 cm tief auszukoffern und dann mit 80 cm Schotter wieder aufzufüllen und ihn dabei in mindestens 2 Lagen zu verdichten.
Es gibt landwirtschaftliche Beratungsstellen, die vielleicht auch für solche Bauten die entsprechenden Fachleute haben und die erforderlichen Hinweise geben können.
Auf einen eigenen Architekten, der möglicherweise sonst Wohnhäuser baut, würde ich bei der landwirtschaftlichen Beratung verzichten.
Auch die Neigung sollte man dort einmal ansprechen. Auf den Gummimatten besteht ja auch eine gewisse Rutsch- und Unfallgefahr für die Tiere.