Klimmzugstange an Giebelwand / Außenwand
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Klimmzugstange an Giebelwand / Außenwand

Hallo,

Ich würde gerne wissen, ob es ohne weiteres möglich ist, eine Klimmzugstange an einer Giebelwand zu befestigen. Genauer gesagt handelt es sich hierbei um eine verklinkerte (ehemalige) Außenwand, da das Zimmer, in dem sie hängen soll, Teil eines nachträglichen Anbaus ist.

Kann man eine solche Wand problemlos auf solche Weise belasten?

Beim Blick hinter die abghängte Holzdecke wird deutlich, dass die Firstpfette des Dachs wohl auf dieser Wand aufliegt und damit wohl auf der anderen Seite auch  -  der ältere Teil des Hauses.

Vielen Dank im Voraus.

  • Name:
  • PChor
  1. Das wird so nix

    1. Welche Klimmzugstange willst du wie befestigen?
    2. Redest du grad von einer zweischalige Außenwand mit Kerndämmung?

    An deren ehemaliger Außenschale (vermutlich nur 11,5 cm dickes Mauerwerk) kannst du nichts mit einer Momentenwirkung montieren.

  2. Genauere Beschreibung

    Es geht um eine Klimmzugtsange zur Wandmontage mit 8 Löchern. Würde Gewindestangen + Injektionsmörtel hernehmen.

    Es ist eine verklinkerte Mauer (Giebeldreieck), wobei sich neben der gewünschten Anbringungstelle ein Durchgang unterm First befindet (Stahlträger Sturz). Die Zimmerdecke ist mit dünnen Holzbrettern abgehängt, beidseitig der Wand / Mauer auf gleicher Höhe. Ich denke, dass sowohl Firstpfette des alten Teils, als auch des Anbaus auf dieser Mauer aufliegen über besagtem Durchgang.

    Zur Mauerdicke kann ich leider nur sagen, dass die Wand + Klinker ca. 33 cm dick ist. Da es sich um eine alte Wand handelt, denke ich nicht, dass diese überhaupt eine Dämmschicht beinhaltet.

    Würde die von Ihnen angesprochene Momentwirkung denn eine solche Mauer zu Fall bringen können? Oder wäre das Problem "nur" eine möglich vorhandene Kerndämmung, die dafür sorgen würde, dass ich den Klinker reindrücke / rausziehe?

    • Name:
    • PC
  3. Wenn Sie nichts wissen

    über die tatsächliche Bauart ihrer Wand, dann versuchen Sie mir bitte auch nicht irgendwelche Spekulationen aus der Nase zu ziehen.
  4. Genauere Beschreibung

    Zu einer genauen Beschreibung gehört eine Skizze vom Querschnitt der Wand und der geplanten Stange mit den vorgesehenen Maßen. Sonst kann man da nichts beurteilen.
  5. Klinkerfassade

    Foto von Martin G. Halbinger

    Ich unterstelle folgenden üblichen Aufbau:

    (alte) Innenseite  -  Mauer  -  Luftschicht / ggf Dämmung  -  Klinkerfassade  -  Innenseite auf der die Stange befestigt wird ...

    Die vorgesetzte Klinkerwand trägt nur sich selbst. Je nachdem ob und wie viele Maueranker mit eingebaut sind oder an wie vielen Stellen die vorgesetzte Wand sonst befestigt ist, kann es leicht passieren, dass Sie mit ihrer Stange Teile dieser Wand zu stark belasten und es entweder zu Rissen oder auch zum Kippen der Vorsatzschale kommt, die schlimmstenfalls Ihnen beim Klimmzug auf den Kopf fällt.

    Gerade auch wenn nur noch ein kleines Giebeldreieck (= wenig Gegengewicht) oberhalb der Befestigungspunkte liegt.

    Ein "ohne Weiteres" lässt sich definitiv nicht bestätigen. Ob längere Anker, ggf zusätzliche Druckstreben, größere Auflageflächen usw. was bringen, müsse man anhand der konkreteren Situation / des Wandaufbaus beurteilen. Da in der Vergangenheit immer wieder mal auch abweichend von heutigen Normen gebaut wurde, ist eine gewisse Vorsicht geboten.

  6. Klinker liegt direkt auf Mauerwerk auf

    Leider fehlen mir einfach weitere Informationen zum Mauerwerk. Eine Probebohrung hat ergeben, dass der Klinker wohl unmittelbar auf der dahinterliegenden Mauer aufliegt.

    Ist so eine Giebelwand denn unabhängig vom Klinker an sich, auf solche Weise zu belasten oder sollte man das eher sein lassen? Ich hätte vermutet, dass das Dach diese Wand ausreichend stabilisiert, sodass diese nicht einfach umkippt.

    Die Stange würde 44,5 cm weit von der Wand entfernt hängen. Die Halterungen der Stange bieten jeweils eine Wandauflagefläche von 30 cm x 6 cm und jeweils Platz für 4 Gewindestangen, also insg. 8.

    Als Laie weiß ich nicht genau, welche Art von Skizze hier sinnvoll wäre, ich hoffe obenstehende Angaben reichen für einen Eindruck aus.

    Bedenken habe ich eher bezüglich der Statik einer solchen Wand, da diese ja "nur" vom Aufliegen des Daches stabilisert wird und ich nun nicht weiß, ob eine seitliche Belastung (auch auf Dauer) hier ungefährlich wäre.

  7. Es kommt auch daraf an, ...

    Foto von wiki

    Es kommt auch daraf an, welche dynamische Last wirkt. Es ist nicht ausgeschlossen / muss berücksichtigt werden, dass sich hier auch ein 150 kg Mann dran hängt, pendelt, sich mit den Füßen gegen die Wand stemmt usw ...

    Bei einer Auskragung von von ca. 0,5 m kommt eine beachtliche statische und dynamische Last zusammen.

  8. Mauerdicke

    Habe in alten Unterlagen gewühlt:

    Die Mauer an sich ohne Klinker ist 24 cm dick, Hohlblocksteine.

    Dass hier große Kräfte wirken, kann ich mir gut vorstellen. Eine (leider nicht vorhandene) Betondecke würde mir wohl meine Bedenken nehmen.

    Schade, dass meine Sorgen anscheinend berechtigter waren als angenommen. Eine tragende Giebelwand zu beschädigen steht nicht auf meiner To-Do-Liste für dieses Jahr.

    • Name:
    • PC
  9. Fassade

    Foto von Martin G. Halbinger

    Die Klinkerverkleidung ist nur Fassade und nicht Teil der tragenden Wand. Da liegt das Problem.

    Eine tragende 24er Wand, die auch ausgesteift ist, kann statisch Einiges, die Klinkerfassader hält "fast nichts".

    Die Konstruktion und die Kräfte müssen also (vereinfacht) durch die Klinkerfassade hindurchgeleitet werden ohne in diese evtl. Lasten einzuleiten.

    Das wird wahrscheinlich nicht ohne Weiteres mit der Standard-Halterung der Stange funktionieren. Evtl ist ein zusätzliches Rohr als Druckstrebe möglich. Da dadurch aber das Tragkonzept der originalen Halterung geändert wird, sollte man es genauer betrachten.

  10. In Kombination mit einer Sprossenwand ...

    Foto von wiki

    In Kombination mit einer Sprossenwand wird die Lasteintragung günstiger verteilt. Keine Ahnung warum die Redaktion das hier zensiert ;-)
  11. Nein, eine Sprossenwand ...

    Foto von Prof. Dr. Gerhard Partsch

    passt bei dieser Ausführung (meiner Meinung nach) nicht:
    [ Zitat Anfang ] ... Die Stange würde 44,5 cm weit von der Wand entfernt hängen ... [ Zitat Ende ]

    Ich vermute wiki meint den größeren Abstand / Hebelarm der Sprossenwandbefestigungspunkte.

    • Name:
    • GP
  12. Man kann die unteren Halter der Sprossenwand auf den Boden setzen!

    Foto von wiki

    Dann geht"s im Moment, meine ich, besser. Klimmzugstange an Sprossenwand anschrauben, oder gleich eine Kombination zum Einhängen kaufen.
  13. Ohne (wandschädliches) Moment  -  Klimmzugstange ...

    Foto von Prof. Dr. Gerhard Partsch

    Ohne (wandschädliches) Moment  -  Klimmzugstange mit Flacheisen in der Mitte durch die abgehängte Decke direkt an der Firstpfette befestigen  -  wenn man an die Firstpfette ran kommt.
    • Name:
    • GP
  14. Vielen Dank für die Hilfe!

    Wenn ich Sie nun alle richtig verstehe, geht es also nicht um die Statik der Mauer, sondern eher darum, die Klinkerfassade nicht zu beschädigen, ist das richtig?

    Wären bspw. 2 Vierkanthölzer vom Boden bis zur Decke zwischen Klimmzugstange und Wand, um die Kraft besser zu verteilen, eine Möglichkeit? Dies wäre ja nach meiner bescheidenen Einschätzung ähnlich einer Sprossenwand, um mal auf diesen Vorschlag einzugehen.

    Das Ganze an der Firstpfette zu befestigen hätte leider den Effekt, dass die Stange im Raumeingang hängen würde.

    • Name:
    • PC

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