Ist das Bettungsmodul eine relevante Größe für die Bewehrung Fundamenteplatte als Weiße Wanne?
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Ist das Bettungsmodul eine relevante Größe für die Bewehrung Fundamenteplatte als Weiße Wanne?

Liebe Statiker und Fachleute,
für unsere Doppelhaushälfte ist Weiße Wanne geplant wegen Wassergefahr. Die Statische Berechnung hat bisher mit einem Bettungsmodul von 10 MN/m³ gerechnet, andere in der Siedlung setzen aber 3,5 bzw. 7 Mn/m³ an. Daher meine Frage: Hat das Bettungsmodul in irgendeiner Weise Einfluss auf die Bewehrung der Fundamentplatte als Weiße Wanne?
Ich habe gelesen, dass laut DAfStb bei Weißer Wanne ein Bewehrungsgehlt von 5,61 cm2/m Standard ist. Gilt das dann bei jedem Boden?
Herzlichen Dank für jede Hilfe!
Sonja
  1. Der Bettungsmodul

    ist Grundlage für die Bemessung der Sohlplatte (Vertikale Belastung, Standsicherheit). Das Bodengutachten für das jeweilige Bauvorhaben weist den Bettungsmodul für die Bemessung aus.
    Die Ermittlung der Bewehrung hinsichtlich Gebrauchstauglichkeit (Hier Anforderungen aus Weißer Wanne) läuft parallel und völlig unabhängig.
    Welcher Bewehrungsgehalt maßgebend ist, zeigt sich am Ende der Berechnungen.
  2. Der Bettungsmodul laut Nachbargutachten ist 7 ...

    Hallo Herr JDB,
    vielen Dank für Ihre Infos (und Ihre originelle Homepage).
    Habe nochmals nachgesehen, unser Bodengutachten empfiehlt 7, der Statiker hat aber, wenn ich das richtig sehe, mit 10 gerechnet. O weh! Fundamentplatte 25 cm liegt aber schon. Was nun? Ist das Haus nun gefährdet z.B. bei Erdbeben etc.? Muss sich der Statiker an das Bodengutachten halten?
    Sonja  -  ziemlich nervös.
  3. Keine Panik

    Der Bettungsmodul ist keine Bodenkonstante, da abhängig von Geometrie und Last des Systemms.
    Die Angabe im Bodengutachten ist daher eher als Festlegung einer quantitativen Abschätzung zu sehen.
    Ob Ihr Statiker nun mit 10 oder 7 MN/m³ rechnet, ist daher ziemlich egal.
    Einstürzen wird Ihr Haus unter normalen Beanspruchungen sicher nicht.
    Große Erdbebensicherheit ist in Deutschland in der Regel nicht erforderlich.
  4. Erdbebenzone 2  -  Rheingraben Nord ... es wackelt viel

    Herzlichen Dank für die Beruhigung, Herr Volquardsen.
    Bei uns ist die Erde allerdings recht unruhig und letztes Jahr gab es sogar schon 5,4 Richter-Skala.
    Kann man trivial sagen, wenn der Statiker mit 7 gerechnet hätte, wäre das Haus standfester/mehr Bewehrung/Eisen drin? Oder andersrum: Wenn das Bodengutachten 7 empfiehlt, muss sich der Statiker dann nicht daran halten?
    Vielen Dank!
    Sonja
  5. 7 .. 10 ..

    ... die Unterschiede sind nicht so groß, dass nicht andere (rechen) Einflüsse
    gewichtiger wären.
    jedes rechenmodell ist eine Annahme, die versucht, möglichst knapp
    an die Realität heranzukommen.
    allein in den zahlenwerten für die Bettung ist eine sehr große Unwägbarkeit.
    unwägbar jedenfalls solange, wie sich Statiker und Baugrundgutachter
    nicht austauschen. will man es genau machen, wird jeder seine Werte am
    Ergebnis des anderen kalibrieren.
    das liegt an grundsätzlich unterschiedlichen Rechenverfahren in der
    (Platten) Statik und der baugrundmechanik.
    um sicherzugehen, kann der Baugrundgutachter die vom Statiker ermittelten
    Verformungen (Einsenkungen) mit seinen annahmen überprüfen.

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