Nasse Außenwand oder?
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Nasse Außenwand oder?

Hallo ich benötige unbedingt Hilfe.
Bitte seht Euch die anliegenden Bilder unserer Stallwand an.
Was sind das für gelbe Flecken?
Zur Erklärung:
  • Haus stammt von 1875
  • Kein Fundament nur festgestampfte Erde darauf lose Klinker

darauf gemauerte Klinker

  • Kein vertikaler Nässeschutz im Erdbereich aber vor der Wand

ist das Erdreich ziemlich trocken.

  • Keine Drainage vorhanden (ist diese erforderlich wenn das

Erdreich trocken ist?)
bitte meldet Euch!
MfG Jörg

Anhang:

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Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Jörg
  1. für mich sieht es auf den ...

    für mich sieht es auf den ersten Blick nach einer Salzbelastung des Mauerwerks an.
    Gerade in STälle, aber auch Schlachthäusern, Wasch- und sonstigen Küchen kam organisches Material in Kontakt mit der Wand.
    Dieses organische Material wird dort durch Mikroorganismen abgebaut und die Abbauprodukte sind Salze.
    Theoretisch kann man anhand der vorhandenen Salze auch auf die Quelle der Salzbelastung schließen. Manchmal kommen diese auch aus dem Untergrund oder aus dem Mauerwerksmaterial selbst ...
    Aber im Falle einer Stallnutzung ist das ziemlich offensichtlich ...
    Vermutlich wird man, wenn man mal genau schaut, dass sich oberflächig Salzausblühungen zeigen oder sich die Farbe im Bereich der Flecken ablöst. Oftmals beobachtet man auch ein Absanden des Materials.
    Wenn es eine Salzbelastung ist, dann hilft eine Abdichtung der Wand wenig. Die Feuchtigkeit kommt ja nicht aus dem Untergrund, sondern das Salz macht das Material hygroskopisch, das Wasser stammt also aus der Luft!
  2. Ob ...

    Ob die Feuchtigkeit nicht aus dem Untergrund kommt bezweifle ich, kann aber genau nachgeprüft werden.
    Gibt es eine horizontale Abdichtung, also waagerechte Papplage?
    Sie kann auch im Laufe der Zeit durch Mikroorganismen abgebaut worden sein.
    Seitlich ist beim 3. Foto keine Abdichtung zu sehen und kann ebenfalls dazu beitragen dass Feuchtigkeit aufsteigt.
    Man kann schauen ob eine aktive Elektroosmose erfolgreich eingesetzt werden kann, Bedingungen dafür:
    1. Als Schadenursache darf nur kapillar aufsteigende Feuchtigkeit und kein Druckwasser vorhanden sein.
    2. Es darf nur seitliche Bodenfeuchte aus den Grundstücken vorhanden sein.
    3. Die Feuchtigkeit muss ein elektriches Feld gegenüber dem Erdreich aufgebaut haben.
  3. oooohhhmmmmmmmmm

    Foto von Stefan Ibold

    Nu hat es ihn endgültig erwischt.
    si
    • Name:
    • si
  4. Glaube versetzt Berg  -  aber Häuser trocknet er niccht

    Hinreichend gesicherte wissenschaftliche Forschung hat belegt, dass die aktive (also kabelgebundene) Elektroosmose nur zur Entsalzung dienen kann, aber nicht zur Trocknung. Begründung: Bereits bei einem Wassersättigungsgrad von 40 % sind zwischen den Elektroden keine durchgehend feuchten Kapillaren mehr vorhanden, die elektr. Leitung wird also unterbrochen, Transportvorgänge sind unterbrochen.
    UND WENN schon DIE DRAHTGEBUNDENE ELEKTROOSMOSE EIN Haus NICHT trocken BEKOMMT  -  DANN SCHAFFEN ES DIE ZAUBERKÄSTCHEN MIT DER EINGEBAUTEN WÜNSCHELRUTE erst RECHT NICHT
  5. Wo ...

    Wo steht, dass ich Häuser trockne?
    Dies versprechen andere und können es nicht halten!
    "Is ...  -  macht Ihr Haus trocken"?
    Vielleicht sollten Sie mal "trocken" beschreiben,
    damit der Frager etwas mehr erfährt.
    Der Jörg kann sich gern mal auf:

    umschauen und nachfragen!
    Eine Referenzliste zeigt, dass nicht alles nass geblieben ist!
    "si"- Ist die Netiquette auch für Sie bindend?
    Kindisch!

  6. Hameln? War da nicht was mit einem Rattenfänger,

    der letztlich auch die kleinen Kinder holte? Nun sollen also dort auch die Leute mit den feuchten Hauswänden eingefangen werden!?!
    Herr J. : Sie sind hier falsch! BAU.DE ist kein Esoterik-Forum.
    Solange derartige Zauberkästchen keiner renommierten deutschen Forschungseinrichtung zur wissenschaftlichen Überprüfung im Rahmen einer Doktorarbeit mit ÜBERWACHTEM Praxistest und dergleichen zur Verfügung gestellt werden, müssen sich die Anbieter selbstredend gefallen lassen, dass sie mit Wünschelruten ins gleiche Schubfach geworfen werden.
    So wissenschaftlich wie der eine das Wasser glaubt finden zu können, so wissenschaftlich ist die vermeintliche Methode der "drahtlosen Elektroosmose oder Magnetokinese" Kapillarfeuchte aus Mauern vertreiben zu wollen.
    Solange diese Kisten nur in Bauregelliste C geführt werden (Nutzen nicht erkennbar, aber auf jeden Fall nicht schädlich fürs Bauwerk!) und solange diese Dinger nur mit einem Dienstleistungsvertrag vertickt werden und im schlimmsten Fall der Kasten zurückgegeben wird gegen Geld-zurück-Garantie, ist das wirtschaftliche Risiko dieser "Trocknungskisten" für die Vertreiber begrenzt. (Deshalb gibt es auch immer mehr Leute, die damit versuchen ihr Geld zu verdienen).
    Besser wäre, die Firma verspricht eine Trocknung per Werkvertrag  -  und wenn das Trocknungskästchen nichts bringt, müsste sie verpflichtet sein das Haus konventionell trocken zu legen unter Anrechnung des Kaufpreises des Zauberkästchens.
    Habe leider schon zu viele dieser teuren Nieten gesehen und musste den Hauseigentümern dann die traurige Wahrheit präsentieren, dass diese Dinger eine Fehlinvestition waren.
  7. naja

    ... da scheint einer von der Bauwerksabdichtung genauso wenig zu verstehen, wie von der EnEVAbk. über die er hier auch gern unsinniges Zeug verbreitet.
  8. Sie, Herr Tilgner ...

    Sie, Herr Tilgner sind ganz schön von sich eingenommen, der Größte, der Beste,
    Applaus!
    Sie kennen das Ingenieurbüro nicht und machen es schlecht,
    schlechter Stil würde ich sagen.
    In allen Schichten der Gesellschaft gibt es Scharlatane!
    Bei den Zauberkästen ist es nicht anders.
    Allerdings spreche ich nicht von drahtloser Elektroosmose,
    sondern um aktive Elektroosmose!
    Dabei werden Carbonkabel verlegt!
    Bei dem Ingenieurbüro Schinke (http://www.ibs-hameln.de ) in Hameln kann sich jeder diese Methode ansehen!
    Vielleicht wissen Sie ja doch nicht alles und man kann ja immer noch dazu lernen.
    Vielleicht sollten Sie auch mal die wunderschöne Stadt Hameln besuchen, als hier mehr als kindisch rumzulästern!
  9. eigentlich hat es keinen Sinn ...

    Stimmt, kenne ibs nicht, tut auch nicht not, ähnliche Angebote gibt es auch im meiner Region  -  die Internet-Seite könnte auch von hiesigen Mitbewerbern AQUA ... oder HYDRO ... stammen. Es stehen die gleichen verworrenen Ersatzerklärungen in all diesen Werbeseiten und überall die gleichen Versprechungen und überall die gleichen Empfehlungen. Eine Trocknungsgarantie bekommen Sie nie  -  nur eine Geld-zurück-Garantie, wenn der Zauber auffliegt.
    Lieber Herr J. ,
    warum sind Sie einerseits so plötzlich um den guten Ruf der von Ihnen verlinkten Firma besorgt und auf der anderen Seite werfen Sie Dreck nach der Firma isotec, deren Kompetenzen deutlich bekannter sind? Futterneid?
    Lieber Herr J. ,
    bitte lesen Sie doch noch mal aufmerksam den Artikel 4 dieses Threads, dann hätten Sie auch zum Thema kabelgebundene Elektroosmose etwas dazu gelernt und würden mir hier keine Vorträge über die Unterschiede zwischen kabelgebundener Elektroosmose und den drahtlosen Zauberkästchen halten.
    Der Unterschied zwischen beiden: Das eine entsalzt, das andere schafft gar nichts  -  aber hinreichende Trocknung ist von beiden nicht zu erwarten.
    Ich zitiere: "Vielleicht wissen Sie ja doch nicht alles und man kann ja immer noch dazu lernen. "
    Vielleicht sollten Sie mehr Fach- und Forschungsberichte lesen, bevor Sie hier mehr als kindisch rumzulästern und renommierte Firmen, Verfahren, Regelwerke und Verordnungen in den Dreck ziehen.
  10. Lesen ...

    Lesen Pkt 5.
    Wo werfe ich mit Dreck nach Isotec, wenn ich den Slogan in Frage Stelle?
    "Isotec  -  macht Ihr Haus trocken"
    Wird das Versprechen gehalten?
    Da bleiben mehr als Zweifel!
  11. Salzbelastete Wand / Kunstharzdispersionsanstriche

    Hallo Jörg,
    das sieht einfach nach einer Salzbelastung der Wände des ehemaligen Stallgebäudes aus.
    Bei den Salzen wird zwar unterschieden in Ammoniumnitrat, Bariumnitrat, Natriumnitrat, Kaliumnitrat und Calciumnitrat  -  am Schadensbild ändert das jedoch nichts.
    Die Ausblühungn treten häufig in zuvor als Stallungen verwendeten Räumen auf. Der oft dekadenlange Eintrag von Nitraten aus Urin und Kot der dort gehaltenen Tiere löst sich in Verbindung mit Wasser aus Wohn- oder Kondensfeuchte in den Wänden und tritt "blühend" an die Oberfläche.
    Interessant ist, dass der auf einem Bild rechts zu erkennende Anbau (nehme ich an) nicht von der Verfärbung betroffen ist. Dies spricht entweder für eine spätere Errichtung oder eine andere Nutzung.
    Welche Farbe wurde beim Neuanstrich verwendet? Bei Kunstharzdispersionsanstrichen tritt dieses Bild häufiger auf, da die Verdunstung von in der Wand enthaltenem Wasser verhindert wird, die Feuchtigkeit länger in der Wand und das Salz in Lösung hält. Als nächstes Schadensbild wird eine Blasenbildung der Farbe auftreten.
    Ein wirkliches Ende der Ausblühungen ist nur durch absolute Trockenheit der Wand zu erreichern. Dies erreicht man aber nur, wenn man die Bauteilphysik wieder herstellt und nicht durch Halbedelsteinevergraben, Kabelanschließen oder Gesundbeten.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  12. Soviel zu den Elektroverfahren  -  mehrfach schon berichtet!

    Foto von Edmund Bromm

    Zauberkästchen oder "Elektroosmose"
    Unter diesen Begriffen werden Verfahren zusammengefasst, mit deren Hilfe der Feuchtetransport durch Einwirkung elektrischer Felder behindert oder unterbunden werden soll.
    Es ist eine der sonderbarsten Erfindungen in den letzten Jahren.
    Es tauchen immer wieder Anbieter mit sehr "umweltfreundlichen und schonenden" Sanierungsmethoden auf.
    Dabei soll mittels elektrischer (oder sonstiger) Energie das Wasser in das Erdreich zurückgedrängt werden.
    Man kann von Schwindelei ausgehen, denn es wird von einigen Herstellern versprochen, mit so genannten Erdstrahlablenkgeräten oder Verstärkern von Raumenergie eine Haustrockenlegung zu bewirken.
    Dass in diesen Geräten so gut wie nichts Technisches enthalten ist, ist leicht verständlich: Die Erzeuger geben vor, Energien zu benützen, die außer ihnen niemand kennt.

    Was sagt die Wissenschaft?
    Die Wissenschaft befasst sich seit gut 30 Jahren mit Feuchtigkeit in Mauern und kennt die Zusammenhänge sehr gut.
    die "Saugfähigkeit" der üblichen Baustoffe ist gut erforscht. Diese ergibt sich aus den Parametern:

    • Anzahl und Verzweigung der Kapillaren
    • Durchmesser, nach Größe und Häufigkeit eingeteilt
    • Oberflächenbenetzung dieser Kapillaren

    Durch Versuche an den Hochschulen in Delft, (NL) sowie an der E.T.H. in Lausanne und Zürich (CH) durch Professor F.H. Wittmann wurde genau ermittelt, in welcher Zeit, wie viel Liter Wasser "aufgesaugt" werden, und außerdem, wie hoch dann diese Feuchtigkeit "aufsteigen" kann.
    Durch diese Strömung bildet sich ein elektrisches Potential aus, das "Strömungs-Potential".
    Rein rechnerisch kann sich eine Potentialdifferenz von 60 plus/minus 30 Volt ergeben.
    Jetzt kann man sich im Einzelfall darüber streiten, ob nun 30 oder besser 90 Volt richtig sind.
    Will man den Kapillareffekt überwinden, muss eine größere Kraft aufgewendet werden als die der Saugfähigkeit  -  das wird jedoch auch einem Laien klar.

    Eine andere neue Untersuchung von Scherpke und Schneider an der Universität Wien kommt zum Ergebnis: Es kann davon ausgegangen werden, dass mit Mauerwerktrockenlegungsverfahren, die ausschließlich auf der Ausnutzung elektroosmotischer Feuchtetransporteffekte im Sinne dieser Arbeit beruhen, an Baustoffen mit üblichen Porenradienverteilungen sowie baupraktisch relevanten Feuchte- und Salzgehalten (Feuchtegehalten, Salzgehalten) keine signifikanten Trocknungseffekte zu erwarten sind, bestenfalls im Bereich von einem oder zwei Zentimetern. Jedoch ist hierbei auch darauf zu achten, dass beim Anlegen höherer Spannungen eine Gefährdung für Mensch und Tier gegeben ist. Es kann niemand kontrollieren, dass nur die Feuchte in den Mauern nach unten oder außen gedrängt wird, ohne nicht gleichzeitig den menschlichen Körper negativ zu beeinflussen.
    Es ist somit absoluter Nonsens, mit irgendeinem elektrophysikalischen Verfahren, mit Spannungen z.B. von 5-10 Volt oder gar mit irgendwelchen unbekannten Wellen, die auf Mauern strahlen, einen signifikanten Effekt erreichen zu wollen.
    Es gibt aber noch die eine Erscheinung, die die gewünschte Funktion verhindern, nämlich das Zeta-Potential. Es ist dies der Effekt, der dadurch entsteht, dass eine Ladungstrennung an den Kapillaroberflächen stattfindet, sobald Flüssigkeit in einer Kapillare transportiert wird. Dabei sind die Effekte des Saugens bei Ziegel und Kalkmörtel unterschiedlich. Eine Spannung, die Wasser im Ziegel hinunterdrückt, hebt das Wasser im Mörtel in die Höhe.
    Eine weitere Problematik ergibt sich aus dem bekannten Effekt, dass Wasser bei Anlegen von Spannungen von über 1,3 Volt zersetzt wird. Dabei kommt es zu einer Aufspaltung: an der Anode entsteht naszierender Sauerstoff, der sehr aggressiv ist, deswegen kommt es auch sofort zu einer Korrosion der Elektroden. An der Kathode wird Wasserstoff erzeugt, der mit Sauerstoff ab 4 Prozent Knallgas ergibt.
    All das sind klassische, physikalische Werte. Die Ergebnisse sind verbindlich und nachvollziehbar. Von anerkannten Fachleuten durchgeführte Kontrolltests bestätigen diese Ergebnisse eindeutig.

    Es gibt sicher Objekte bei denen eine Verbesserung eingetreten ist, jedoch wurde dies von keinem öffentlich anerkannten Institut geprüft. Es wird meist nicht erwähnt:

    • welche sonstigen baulichen Maßnahmen noch durchgeführt wurden
    • an keinem der genannten Referenzobjekte ist eine nachprüfbare, objektive Dokumentation möglich
    • niemand weiß, wie feucht diese Objekte waren
    • und vor allen Dingen, worauf diese Veränderungen zurückzuführen sind

    Es ist einfach nicht zu glauben, wie auch gebildete Menschen auf all auf diese Heilsversprechungen hereinfallen.

    Woran liegt es, dass:
    auch Vertreter von Behörden so etwas zulassen?
    Menschen ohne weitere Prüfung sehr viel Geld ausgeben?
    Die Zahl der Anbieter immer mehr wird?

    Mögliche Erklärungen sind:

    • Man lässt sich von Zahlen blenden  -  viele tausend Objekte (oft im Ausland die keiner überprüft hat) wurden bearbeitet.
    • Man lässt sich von den Bewohnern der Referenzobjekte überzeugen, die wichtige Tatsachen und Zusatzkosten verschwiegen. Man darf unterstellen, dass viele Besitzer der Referenzobjekte für ihre verkaufsfördernden Gespräche Preisnachlässe erhalten haben.

    Man weiß aber auch, dass niemand zugeben will, dass er übertölpelt wurde, dass er Geld hinausgeworfen hat, dass seine Entscheidung falsch war.
    Man nimmt an, dass es in der Wissenschaft doch immer wieder etwas Neues gibt.
    Niemand hat vor 150 Jahren von Rundfunk gewusst, niemand konnte sich vor hundert Jahren Fernsehen vorstellen, niemand hat vor fünfzig Jahren glauben können, dass er mit einem Gerät etwas größer als eine Taschenuhr rund um die Welt mit seinen Freunden sprechen kann, niemand hat vor zwanzig Jahren geahnt, dass ihm ein kleines Kästchen in einer fremden Stadt in jede beliebige Gasse leitet.
    Die Käufer denken zu wenig nach,
    sie getrauen sich zu wenig  -  andere Menschen zu fragen,
    sie kennen keine Fachleute,
    sie unterstellen Fachleuten, aus geschäftlichen Gründen von diesen preisgünstigen Geräten abzuraten, um selbst ein großes Geschäft machen zu können
    Konsumentenschützer und Verbände werden offensichtlich zu wenig in Anspruch genommen, sie sind sehr leichtgläubig oder/und haben von Physik überhaupt keine oder zu wenig Ahnung.

    Was versprechen die Anbieter?
    1. Sie reden (vor dem Kauf) nur von aufsteigender Feuchtigkeit.
    Ob die Gründe dafür stimmen oder nicht, erkennt der Kunde nicht sofort. Die Gegenmaßnahmen sind genauso fantastisch und genauso wenig wirklichkeitsnah, aber schön beschrieben.
    2. Sie verwenden eine blumenreiche Sprache mit wissenschaftlich klingenden Ausdrücken
    3. Ganz entscheidend ist das Versprechen, den Kaufpreis zurückzugeben, wenn das Haus nicht trocken wird. Damit erscheint der Verkäufer mehr als seriös.
    Diese "Geld-zurück-Garantie" wiegt die Käufer in völliger Sicherheit, er kennt noch nicht die vielen Fallen, die der Versprechung entgegenstehen
    Es sind oft deren Argumente die auch Angst machen:
    Ohne Chemie
    Umweltfreundlich, unbedenklich für Mensch und Tier
    Ohne Strom
    Keine zusätzlichen Kosten, kein zusätzlicher Elektrosmog
    Ohne Schneiden
    Kein Eingriff in die Bausubstanz, Erhaltung der Baustatik
    Ohne Bohren
    Keine Bohrlöcher und kein Staub
    Aber auch mit Angaben wie:

    • die gesundheitsgefährdenden Folgen von feuchtem Mauerwerk
    • das Haus verliert an Wert
    • Gesundheitsgefährdung und Schimmelgefahr

    Nun gehen einige Firmen auf dem Markt sehr aggressiv vor.
    Es ist sicher, das kein Mensch  -  der etwas von Physik versteht, Herstellern oder Anbietern abnimmt, diese hätten ein Verfahren oder Geräte zur Mauertrockenlegung, insbesondere:

    • die mit gravomagnetischen Wellen ...
    • oder man könnte mit Geräten das natürliche Erdfeld als Energielieferant dazu verwenden ...
    • dieser Geräte auf gravomagnetische Wasserstofffrequenz abgestimmt sind und somit gegen "aufsteigende Feuchte" angehen ...
    • oder die Raumenergie, die angeblich die Wirkung dieser Geräte verstärken soll,

    dazu verwenden können  -  Mauern trocken zu legen.

    Es braucht sicher nicht betont zu werden, dass es solche genialen Zufallserfindungen, die gleichzeitig mit mehreren, bisher unbekannten Energieformen arbeiten, nicht gibt. Das zu glauben ist eine Zumutung für jeden Menschen mit durchschnittlicher Schulbildung und gesundem Menschenverstand.
    Warum schreibt kaum jemand negativ über diese pseudölektrophysikalischen Verfahren zur Mauertrockenlegung?
    Weil die Anbieter sofort gerichtlich gegen "Geschäftsstörung" (UWG) vorgehen, und sowohl die Sachverständigen, die Wissenschaftler als auch der Käufer sich nicht auf jahrelange Verfahren einlassen wollen, die mehr kosten las sie Geld zurückbringen.

    Wer kauft so etwas?

    • man muss schon sehr leichtgläubig sein oder/und von Physik überhaupt keine Ahnung haben.
    • man lässt sich von Zahlen blenden  -  viele tausend Objekte (oft im Ausland die keiner überprüft hat) wurden bearbeitet.
    • wenn dann so ein Gerät angeschafft wurde  -  und oft viele tausende € bezahlt hat, ja dann muss man auch eine Zeit warten (meist zwischen 2 und 4 Jahren), ja vielleicht kommt dann doch noch der Erfolg.
    • man hat oft eine "Geld zurück Garantie", aber die Ausflüchte, warum dann doch nicht bezahlt wird sind vielfältig.

    Viele Ausreden der Anbieter sind mir bekannt geworden:

    • Sie hatten einen Wasserschaden
    • Sie lüften falsch
    • Eine Leitung ist undicht
    • Wasser drückt von unten ein
    • Wasser drückt als Stauwasser ein
    • Der Verputz ist schadhaft
    • Der Verputz hat zu viele Salze
    • Es entsteht Tauwasser, weil der Raum falsch genutzt wird
    • Die Heizung hatte einen Defekt
    • Der Überlauf hat nicht funktioniert
    • Das Grundwasser ist angestiegen
    • Das Wasser kommt durch den Kamin, weil keine Abdeckung vorhanden ist
    • Eine Setzung am Haus hat zu einem Riss geführt usw..
    • Das schlimmste jedoch ist der Streit an sich. Es kostet immer sehr viel Geld um einen Anwalt und auch einen Sachverständigen damit zu beauftragen, dass man zu seinem Recht kommen kann. Wenn keine Vergleiche Vorher  -  Nachher gemacht werden können, ist der Ausgang sehr fraglich.

    Wir können das Problem mit den "elektro ... " Verfahren nicht so einfach lösen denn, wenn diese Firmen sogar in einem europäischen Verband zusammengeschlossen sind und dieser sogar die Gemeinnützigkeit zuerkannt bekommt  -  tja, dann fehlt es schon sehr weit bei unseren Regelwerken. Nicht nur dies, sondern auch, dass die ÖNORM solche Verfahren immer noch duldet  -  nein noch schlimmer, immer noch zulässt  -  verführt doch einige Menschen es doch einmal zu versuchen.
    Und wer prozessiert schon gerne, zumal der Ausgang nicht sicher ist.
    Hier gilt der Spruch wie bei uns Segler: Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.
    Die meisten Anbieter verlangen immerhin pro Gerät zwischen 3.000 und mehr als 10.000 €.
    Wer dies erfährt schreckt erstmal von den Anwalts- und Gerichtskosten (Anwaltskosten, Gerichtskosten) zurück. Meist wird sofort ein Gutachter vorgeschlagen und der Kläger (sowieso schon geschädigt und auch oft blamiert) muss zunächst in Vorleistung gehen.
    Welcher Beamter oder auch sonstiger Hausverwalter gibt denn gerne zu, dass das von ihm ausgesuchte Verfahren nichts getaugt hat  -  bestimmt keiner!
    Wer geht denn ein solches Prozessrisiko ein?
    Herrn Ebel, Inhaber eines Ing. -Büro und Dipl. -Physiker hat dazu eine gute Grundlage geschaffen, diese Verfahren zu "bewerten".
    "Schönes" Sammelsurium wissenschaftlicher Begriffe, aber ohne Inhalt.
    "geönergetisches Kraftfeld, gravomagnetischer Natur"
    geo = Erde
    gravo = Gravitation, speziell Erdanziehung.
    magnetisch = die Erde hat ein schwaches Magnetfeld, dessen Kraftwirkungen selbst bei sehr guten Magneten (Kompassnadel) klein sind.
    "gravomagnetische Bodenenergie wird im Sendeteil rechtsdrehend polarisiert"
    Energie ist keine gerichtete Größe und hat damit auch keine Polarisationsrichtung.
    "Zusätzlich fließt von oben freie Energie ein, verstärkt das Gerät in seiner Wirkung"
    Woher kommt denn diese freie Energie, die keiner kennt? Kann man damit ein Perpetuum Mobile betreiben?
    "die Amplitude des abgegebenen Wirkfeldes erhöht. "
    Der Begriff "Amplitude" wird für eine zeitlich veränderliche Größe gebraucht, die um einen Nullwert schwankt und in der Regel ist der zeitliche Mittelwert einer Größe Null, die mit "Amplitude" beschrieben wird.
    Man kann alle Leute einige Zeit
    und einige Leute alle Zeit,
    aber nicht alle Leute alle Zeit zum Narren halten.
    Abraham Lincoln
    Die Anbieter postulieren zunächst unrealistische beziehungsweise nicht nachvollziehbare Ursachen für die aufsteigende Feuchtigkeit. Dann werden Gegenmaßnahmen erdacht, die genauso fantastisch und genauso wenig wirklichkeitsnah sind. Ausgedehnte Messreihen im Labor und an unterschiedlichen Bauwerken haben die vollständige Unwirksamkeit dieser Methoden belegt.
    Wie vor aufgeführt ist die Thematik nicht ganz so einfach. Es gibt viele Begriffe die nicht so einfach zu erklären sind. Um diese zum Teil recht verwirrenden Angaben zu erläutern bzw. zuzuordnen und auch zu bewerten möchte ich mich besonders bei den folgenden Herren bedanken.
    Jochen Ebel Physiker, Inhaber eines Ing. Büros Berlin
    Prof. Dr. Rainer Bunge Leiter der Hochschule für Technik Rapperswil, Institutsleiter Umtec
    PD. Dr. rer. nat. Klaus Keck Privatdozent Konstanz. Ehem. Kernforschungszentrum Karlsruhe
    Dr. Ing. Hartwig Künzel Abteilungsleiter Fraunhofer-Institut für Bauphysik
    Prof. Dr. Ing. Michael Müller Hochschule Magdeburg Bauingenieurwesen
    Prof. Dr. Ing. Lothar Weichert Physiker, ehemals Hochschule Bundeswehr Neubiberg
    Prof. Dr. Erhard Wielandt Ehemals Leiter des Instituts für Geophysik Uni, Stuttgart
    Prof. Dr. rer. Nat. Dr. Ing. Folker H. Wittmann, Dir. Aedificat-Institut Freiburg. Ehemals Leiter Technologie an der ETH Zürich
    Zusammengestellt und vorgetragen am 29.10.2008 in Duisburg zur HOBA

    Edmund Bromm


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