Kurze Frage: Was ist ein Setzungsriss?
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Kurze Frage: Was ist ein Setzungsriss?

Hallo Forum,
ich habe in einem Verkehrswertgutachten einer ZV-Immobilie gelesen, dass das Objekt einen ca. 1,5 m langen sichtbaren Riss in 1. OGAbk. in der Wand hat und der Gutachter geht davon aus, dass es sich um einen Setzungsriss handelt, der mit der nächsten Renovierung behoben werden kann.
Daher sei dafür kein Abschlag erforderlich.
Kann mir jemand kurz & knapp erklären, was das ist und was das im günstigste und ungünstigsten Fall bedeutet?
Frage am Rande (ist ja eigentlich das falsche Forum ):
Ist eine Gasheizung aus dem Jahre 1988 wahrscheinlich erneuerungsbedürftig (=> Grenzwerte )?
Vielen Dank
Sascha
  • Name:
  • Sascha
  1. Gutachter heißt

    in dem Fall wohl Wertgutachter. Hört sich nicht an, als ob er besonders viel Ahnung hätte.
    Setzrisse entstehen durch Setzungsdifferenzen. Wesentlich ist, ob es sich um eine bereits abgeklungene Setzung handelt oder um eine aktive Setzung. Letzteres kann zu einer Vergrößerung des Risses, neuen Rissen und Schlimmerem führen.
    Ist auch nicht unbedingt typisch, dass ein Setzungsriss (nur) im OGAbk. auftritt.
    Ohne Fachmann würd ich da die Finger weg lassen.
  2. Auswirkungen Setzungsriss

    Hallo,
    danke für die schnelle Antwort!
    Das Objekt ist ein Reihenmittelhaus ohne Keller, falls das etwas zur genaueren Beurteilung beiträgt ...
    Darf ich mir das so vorstellen, dass an einer Stelle der Untergrund absackt? Bin ja absoluter Laie ...
    Woran kann man erkennen, ob das eine aktive Setzung ist?
    Danke
    Sascha
    • Name:
    • Sascha
  3. genau so

    nur dass Absacken wahrscheinlich etwas übertrieben ist. Setzungen sind bei neuerrichteten Gebäuden normal. Sie sollten allerdings möglichst gleichmäßig und Bauwerksverträglich sein.
    Treten später (wieder) Setzungen auf, kann das beispielsweise an Erdbeben, Durchfeuchtung des Bodens, Schrumpfen des Bodens oder Ausspülungen infolge undichter Rohre liegen.
  4. kann man sich so vorstellen

    Hallo,
    wie schon gesagt, sind "Setzungsrisse" nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
    Um zu ermitteln, ob es sich um eine abgeklungene Rissbildung handelt, muss man den Riss über einen längeren Zeitraum beobachten. Die "billigste" Methode ist dabei die Gipsmarke (so sie denn richtig gemacht wird).
    Neben den Setzungsrissen gib es noch andere Rissursachen (meistens Form- und/oder Längenänderungen).
    Was bei Ihnen wirklich anzunehmen ist, kann nur vor Ort beurteilt werden.
    Viele Risse sind "nur" unschön, leider aber nicht alle.
    Mit freundlichen Grüßen
  5. ? Setzungsriss?

    Hallo Sascha,
    erst einmal, Setzungsrisse, wie in den anderen Antworten teilweise schon erwähnt, sind wirklich gravierende Rissarten, die, falls sie sich dauerhaft vergrößern, letztendlich die Statik, die hier ja eigentlich gar nicht so richtig vorhanden ist, des Bauwerks gefährdet ist und bis zum Einsturz des Gebäudes führen kann.
    Wenn der Riss allerdings nur im OGAbk. zu sehen ist und nicht von oben bis unten, d.h. von der obersten Stelle (an der er gesehen wird-X1234Xkann bis ins Dach reichen) bis zur Bodenplatte, also im Keller, dann ist es sehr, sehr unwahrscheinlich, dass es sich um einen "Setzungsriss" handelt. Es dürfte sich hierbei vielmehr um eine Riss Aufgrund von Dehnung, also Längenänderung handeln, der zum Beispiel bei Anschlüssen von Kamin zum Mauerwerk vorkommt, wegen der unterschiedlichen Längenänderung des warmen Kamins und des kälteren umgebenden Mauerwerks.
    Also, ohne Fachmann (Sachverständigen) und diesen vor Ort, lässt sich Ihre Frage nicht beantworten.
    MfG
    Ralph Kaiser
    Architekt
    BHK-Beratung
  6. Umbau erfolgt?

    Setzrisse entstehen z.B. wenn am ursprünglich erstellten Grundriss Änderungen vorgenommen wurden, also Z.B. Haus Baujahr 70,17, 5 cm EGAbk.-Wand soll weg um WZ zu vergrößern, Abfangungsmaßnahme nicht hundertprozentig hingehauen. Setzung des darüber liegendem Mauerwerks auf Lastabtragende Schicht mit Rissbildung erfolgt dann später. Ist dann aber abgeklungen und kann renoviert werden, (wenn der Stahlträger ausreichend groß war:-))
    Gruß Christian
  7. Aber, Aber Herr Chr-503-Sto Dies stimmt so nicht ganz

    Hall Herr Chr-503-Sto,
    sind Sie Fachmann oder was!
    Es ist nur eine von vielen möglichen Möglichkeiten zur Entstehung eines Risses, die Sie da beschreiben wollen. Ersten möchten Sie doch bitte erläutern, wie Sie zu so einer Annahme gelangen, ohne die Örtlichkeit zu kennen und nur die o.b. Informationen des Fragestellers haben. Abgesehen davon scheint es mir sehr leichtfertig von Ihnen zu sein, die von Ihnen gegebenen "Informationen zur Rissbildung" in der von Ihnen dargelegten und behaupteten "Schlussendlichkeit" aufzustellen.
    Also, vielleicht überdenken Sie Ihre Schreibe einmal. Und, wie auch Sie vielleicht, wünsche auch ich keine unqualifizierten Aussagen, wie die von Ihnen kürzlich auf eine meiner Antworten gegebene, hier nochmals abgedruckt zur Erinnerung.
    4. Vertrauen ist gut  -  Kontrolle ist besser 31.07.05
    Hallo,
    Reihe mich ein in die Vielzahl der Antwortenden.
    Also erst einmal, vertrauen Sie einen Bauträger nicht, selbst wenn sein Leumund bei Bekannten, Freunden, etc. gut zu sein scheint. Bauträger schauen
    lediglich auf ihre Rendite und interessieren sich wenig für ihren Kunden den Erwerber, dem das Gebäude erst nach Überschreibung des Grundbuchs
    gehört. Nun, wenn Sie schon nicht mit einem Architekten bauen wollen, der einzig Ihr Treuhänder wäre  -  der Bauträger ist es mit Sicherheit nicht -
    beherzigen bitte meine folgende Empfehlung.
    Suchen Sie sich einen spezialisierten Fachmann für Baubetreuung aus der näheren Umgebung Ihrer Region. Ist er gut, dürfte er Ihnen mehr Geld
    sparen als er kostet, jedenfalls erspart Ihnen dieser eine Menge Ärger und ggf. finanziellen Schaden.
    MfG
    Ralph Kaiser
    Architekt, fr. Sachverständiger
    BHK-Beratung
  8. Jetzt hörn se aber mal auf die Werbetrommel zu rühren.

    is ja furchtbar.
    Viele Bauträger sind sehr wohl auf zufriedene Kunden angewiesen, denn, genauso wie bei Architekten, beauftragt/kauft sonst keine Sau mehr. Und
    vertrauen kann man den meisten auch.
    Genau wie den Architekten. Bis auf denen, die mit Ihren Lieblingshandwerksfirmen gemeinsame Sache machen und Das Weihnachtspräsent nach
    gemeinsam getätigten Umsatz festgelegt wird.
    Gruß Christian
    • Name:
    • Herr Chr-503-Sto
  9. Hallo Herr Chr ...

    freue mich, wenn Sie andere Erfahrungen gemacht haben. Meine Erfahrung zeigt anderes, daher frei nach Shakespeare: "Wie es Ihnen gefällt".
    Abgesehen hiervon "rühre" ich keine Werbetrommel  -  mein Standpunkt  -  Aufklärung tut Not -
    Und was sind denn bitte "Architekten", etc.
    MfG
    Ralph Kaiser
    Architekt
    BHK-Beratung
  10. Ralph Kaiser

    Architekt
    BHK-Beratung
  11. Hallo, Herr Kaiser

    1. Hall Herr Chr-503-Sto,
    sind Sie Fachmann oder was!
    : Bin Bauunternehmer

    2. Es ist nur eine von vielen möglichen Möglichkeiten zur Entstehung eines Risses, die Sie da beschreiben wollen.
    : Genau, besonders, wenn nur im 1. OGAbk..

    3. Ersten möchten Sie doch bitte erläutern, wie Sie zu so einer Annahme gelangen, ohne die Örtlichkeit zu kennen und nur die o.b. Informationen des Fragestellers haben.
    : Vermutung basierend auf Berufserfahrung, nicht mehr.

    4. Also erst einmal, vertrauen Sie einen Bauträger nicht, selbst wenn sein Leumund bei Bekannten, Freunden, etc. gut zu sein scheint. Bauträger schauen
    lediglich auf ihre Rendite und interessieren sich wenig für ihren Kunden den Erwerber. Suchen Sie sich einen spezialisierten Fachmann für Baubetreuung aus der näheren Umgebung Ihrer Region. Ist er gut, dürfte er Ihnen mehr Geld
    sparen als er kostet, jedenfalls erspart Ihnen dieser eine Menge Ärger und ggf. finanziellen Schaden.
    Ralph Kaiser
    "Architekt, fr. Sachverständiger
    BHK-Beratung "
    : so what, keine Werbung oder watt.

    5. Und, wie auch Sie vielleicht, wünsche auch ich keine unqualifizierten Aussagen, wie die von Ihnen kürzlich auf eine meiner Antworten gegebene.
    : Haben Sie Recht.
    Nur nicht immer den eigenen Berufsstand so hervorheben.
    Gruß Christian

  12. Bestimmung von Setzungsrissen

    Eine Berechnung nach allein der üblichen Statik kann dieses Problem in der Regel nicht erfassen.
    Setzungsrisse des auflastenden Gebäudes entstehen durch unterschiedliche Bodenbewegungen und Bodenverformungen.
    Diese werden verursacht durch z.B. Fäulnisprozesse, unterschiedliche Auflasten, Ausspülungen im Boden durch Wasser, unterschiedliche Wasserstände, Frost, chemische Prozesse (Volumenänderung).
    Um das Problem des Setzungsrisses zu erkennen, erfasst man
    1. die Setzungen
    2. ermittelt man die Verschiebung von Platten und Wandscheiben
    3. untersucht die örtlichen Spannungen im Boden an exponierten Stellen, sowie Gleitfugen im Boden, Wasserstände, Wassergehalt der verschiedenen Bodenschichten, Bodenbewegungen.
    4. diese Daten, arbeitet sie in einem Schnitt als Bodenschichtverlauf/Gebäude ein und ermittelt so die nicht sichtbaren Risse in der Bodenplatte bzw. Verformungen.
    (Interaktion Ist-Boden und tatsächliche Steifigkeit der Bodenplatte/Gebäudesystem)
    5. die noch zu erwartenden Bodenbewegungen und berechnet mögliche Gebäudesystembewegungen
    Auf Basis dieser Grundlagen lassen sich die notwendigen Sanierungsmaßnahmen im Umfang ableiten. Nach Auswahl der technischen Möglichkeiten können vergleichende Angebote erstellt werden.
    Setzungsrisse müssen nicht erforderlicher Weise durch die komplette Wandscheibe hindurchgehen. Der Grund dafür ist, dass Materialien selbst gewisse Spannungen aufnehmen können, bis sie reißen.
    Eine Bodenplattenverwindung und Setzungen an einer Hausecke verursachen zum Beispiel eine größere klaffende Fuge im Dachgeschoss, die bis zum KG hin sich auf Null vermindert. Ist die Wandscheibe oberhalb des Risses in sich tragend, dann treten Teilrisse in Zwischengeschosswänden auf.
    Mit freundlichen Grüßen

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