Verputzen mit Sanierputz
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Verputzen mit Sanierputz

Moin
Ich habe gerade im Keller einiges an Putz abgehauen wegen Ausblühungen ...
Ich wollte jetzt eigentlich so vorgehen (habe ich schon) das ich als erstes einen Kellergeeigneten Haftgrund aufbringe und dann mit Sanierputz wieder eine ebene Fläche herstelle ...
Meine Frage währe jetzt:
bekomme ich mit Sanierputz (der ist ja ziemlich grob ist) eine gerade Fläche hin..? Kann ich den antrocknen lassen und dann mit einen Reibebrett nach Antrocknung geradereiben (wenn ja wie lange ca.)? Solche Sachen wie Rotband usw. möchte ich wegen Keller nicht benutzen.. (womit es ja ein leichtes währe..)
Ich habe noch nie geputzt ... kann mir das vielleicht jemand die ganze Prozedur etwas verklickern?
Schönen Gruß Sigi
  • Name:
  • Sigi
  1. Achtung bei Sanierputz

    Das Putzhandwerk wird Ihnen an dieser Stelle sicherlich niemand beibringen können, dafür gibt es Literatur oder einen guten Kumpel, aber zum Sanierputz könnte man etwas sagen.
    Damit ein Sanierputzsystem möglichst lange funktioniert, sollte man einige Grundsätze beachten:
    • Altputz bis ca. 1,00 m über der Feuchtigkeitsgrenze abschlagen
    • Mauerwerksfugen auskratzen
    • anfallenden salzbelasteten Schutt entfernen
    • Vorspritzer mit Flächendeckung von ca. 50 % aufbringen
    • bei größeren Unebenheiten Porengrundputz aufbringen
    • Sanierputz in zwei Lagen zu mindestens je 10 mm Stärke aufbringen
    • die richtige Schlussbeschichtung (wasserdampfdurchlässig) wählen

    Dafür gibt es Verarbeitungsanleitungen und Technische Merkblätter.

  2. Achtung, Achtung bei Sanierputz

    ist besonders geboten, da er zementhaltig ist sowie wasserabweisend hydrophobiert, und damit alle Voraussetzungen bietet, dass Ihre salzbelastete feuchte Wand darunter ganz kaputt geht. Umfangreiche Praxisinfo zu salzfeuchten Wänden und Aufklärung zu falschen Saniermethoden erhalten Sie auf den u.a. Links. Mein Tipp in aller Kürze: Sparen Sie das Geld und verzichten Sie auf Sanierputz!
  3. Wieso ist der alte Putz überhaupt geschädigt?

    Foto von Edmund Bromm

    Und was soll der neue Putz bringen?
    Je "besser" dieser Verputz die Feuchte abgibt, umso mehr wandert an Salzen nach. Und die Feuchte im Keller nimmt zu!
    Abdichtungsarbeiten im Keller
    Wenn Keller feucht sind ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei.
    Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten.
    Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab.
    Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange. Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen.
    Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt.
    An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen.
    Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.
    Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen?
    Es müsse einige Punkte beachtet werden. Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen die in der Norm 18195 und 18336 erwähnt werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblätter und Regelwerke von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten.
    Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen. Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt.
    Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden stärker aus, außerdem ist darauf zu achten, dass an der Außenseite eine Wärmedämmung in ausreichender Form notwendig ist. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DINAbk. 4108 u. 4095 sowie 18308.
    Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt.
    Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm. An den Oberflächen der Wände lagern sich z.B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.
    Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser.
    Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.
    Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen, man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben.
    Die Mauern bekommen eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.
    Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig.
    Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 60  -  70 % zu Schwitzwasserbildung kommt.
    Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es wenn Möbel, Schränke, Regale an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.
    Heizen und Lüften
    Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
    Messen der Feuchtigkeit
    Woher weiß man nun, welche Feuchtebelastungen in den Räumen sind. Die einfachste Art ist die Messung mit einem Hygrometer. Hier sollte nicht gespart werden, sondern durchaus Geräte verwendet werden, die justiert werden können. Diese Geräte sind im Handel schon ab ca. 30 € zu erhalten. In Verbindung mit einem guten Thermometer können wir nun ein behagliches und gut funktionsfähiges Raumklima durch Lüften bzw. Heizen herstellen.
    Richtiges Lüften
    Auch hier gibt es wieder eine Menge von Ausdrücken und Erklärungen von gut bis sehr schlecht. Was bedeuten z.B. Ausdrücke wie " Stoßlüften", " Dauerlüften", " feuchte- oder temperaturabhängiges (feuchteabhängiges, temperaturabhängiges) Lüften" etc.?
    Im Sommer kann die Luft wesentlich mehr Wasser aufnehmen als im Winter. z.B. enthält eine 25 ° warme Luft maximal 25 Gramm Wasser, jedoch nur 4 Gramm bei 5 °. Diese 4 Gramm ergeben bei 20 Grad Wärme ca. 35 % relative Luftfeuchte. So ist auch klar, warum im Winter in unseren Wohnräumen eine sehr trockene Luft ist.
    Zwar muss die "verbrauchte" Luft erneuert werden, doch soll durch gezieltes und regelmäßiges Lüften die relative Luftfeuchtigkeit niedrig gehalten werden.
    Richtig lüften heißt die Luft auszutauschen und dies abhängig von der Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit.
    Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden
    Feuchte und nasse Baustoffe haben wie vor schon erwähnt eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene, deswegen ist vorab genau zu ermitteln, woher die Feuchte kommt. Wie vor beschrieben kann es sich um Kondenswasser, oder um Wasser von außen handeln. Am Schadensbild ist das jedoch nicht so leicht zu erkennen!
    Eine Innenabdichtung
    mit dem I-Bau  -  Saniersystem © = im November 1998 beim Patentamt unter Nr. : 295 21 952.1 als Gebrauchsmuster eingetragen.
    d.h. Aufbringen einer dichten Noppenbahn an der Innenseite und dem anschließenden Verputzen mit Sanierputz bringt eine wesentliche Reduzierung der Feuchtebelastung im Keller. Ein Großteil der Feuchteabgabe erfolgt durch die Außenwand sowie die angrenzenden Zwischenwände.
    In vielen Fällen, insbesondere bei Gebäuden aus Beton, ist somit ein Luftentfeuchter eine sinnvolle und ausreichende Maßnahme um die Luftfeuchte zu reduzieren. Diese Geräte (kosten je nach Leistung zwischen 300 bis 800 €) sind in der Lage und "ziehen" aus einem normalen Keller, eines Ein- oder Zweifamilienhauses (Einfamilienhauses, Zweifamilienhauses) am Tag ohne weiteres 10 bis 30 Liter Wasser. Wie sollen dann wenige Tropfen eventuell eindringendes Wasser noch ein Problem darstellen?
  4. Hallo Herr Bromm, versuchen Sie doch mal die ...

    Hallo Herr Bromm,
    versuchen Sie doch mal die Ursache zu bekämpfen und nicht immer nur das Symptom. Wer will denn ständig in den Keller rennen und den Wasserbehälter aus dem Luftentfeuchter wechseln? Geschweige ständig zu lüften, zu kontrollieren und und und ...
    ... oder verkaufen Sie nebenher noch Luftentfeuchter und Hygrometer ;-)
    ... das mit dem Sanierputz ist aber richtig. Der bietet den Salzen aus der Wand eine Ausweichmöglichkeit wenn die Wand abtrocknet. Aber nur nach (!) Beseitigung der Ursache ...
    Gute Nacht
  5. Der Sanierputz taugt

    sehr oft als kaschierender Sperrputz bei untauglichen Maßnahmen gegen in Wahrheit gar nicht aufsteigende Feuchte. Er bildet auf sulfathaltigem, feuchten Untergrund Treibmineralien mit gigantischer Volumenvergrößerung und bringt wg. Zementgehalt selbst waseranreichernde Schadsalze mit.
    Wg. Wasserabweisung und als Trocknungsblocker (wg. Wasserabweisung nur mit Plastikpampe anzustreichen) bringt er auch keine Feuchte aus der Wand und nimmt auch keine Salze auf.
    Das klassische Schadensbild nach einiger Zeit zeigt regelmäßig Ablöseeffekte der abgesprengten Sanierputzscholle, Anfeuchtung und weitere Versalzung des dadurch mehr und mehr geschädigten Putzgrundes  -  oft das tragende Mauerwerk.
    Wer das will, soll dafür den Preis bezahlen.

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