Wasser in Anbau mit Unterfangung
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Wasser in Anbau mit Unterfangung

Hallo,
wir haben 2003 ein bestehendes Wohnhaus mit einem einen Anbau erweitert. Die Bodenplatte des Anbaus liegt 90 cm unter dem Altbau. Es gibt eine Verbindungswand zwischen Altbau und Anbau. Hier wurde das alte Fundament entsprechend unterfangen (gemauert).
Der Altbau war vor der Bauphase mit einem passendem Drainage-System ausgestattet. Im Neubau wurde ein tieferliegendes Drainage-System an den Außenwänden angelegt. Die Unterfangung hat keine Drainage.
Es liegt somit ein Drainagesystem rund um das Wohnhaus, wobei die Drainage unterschiedliche Potentiale hat.
Der höherliegende Altbau liegt im Hang und Regen-Wasser drückt in Richtung Anbau.
Bei längeren Regenperioden drückt sich nun von der, an den Altbau anschließenden Seite (also die unterfangene Seite) Wasser zwischen Bodenplatte und Wände.
Meine Fragen:
1. Sollte hinter die Unterfangung eine Drainage? Hätte diese in den Bauplan gehört?
2. Was kann man jetzt noch tun? An die Unterfangung kommt man nun nicht mehr ran. Das Wasser drückt dummerweise genau von dieser Seite!
3. Wer kann mir hier rein rechtlich weiterhelfen? Ein Baugutachter? Der Architekt beschuldigt die Bau-Firma. Die Baufirma hat alles nach Plan erledigt.
Vielen Dank für jede Hilfe.
Grüße
  • Name:
  • Heike Dewes
  1. das alte Lied ..

    oder das alte leid?
    vielleicht lernen's die Architekten noch irgendwann, Fachplaner beizuziehen?
    so wie's sich jetzt anhört, wird wohl auch der Architekt haften  -  der hat dafür
    • hoffentlich  -  e. ausreichende Haftpflichtversicherung.

    wenn's nicht anders geht, wird wohl auch ein eigener RA und ein SV, später dann
    ein SV vom Gericht eingeschaltet werden ... das ganze schlamassel halt.
    vielleicht geht's aber ohne und man kann nochmal drüber reden?
    technisch:
    zw. den beiden Bodenplatten ist ein Spalt, der (nachträglich) per Innenabdichtung kaum sicher
    bewältigt werden kann.
    die richtige/angemessene Lösung wäre vielleicht gewesen, alte Bodenplatte/Beton-
    (vorsatz) Schale/neue bopl. über (teure) Fugenausbildung abzudichten oder, oder, oder ...
    ohne Baugrundgutachten (wurde bestimmt nicht gemacht, oder?) und ohne Abdichtungskonzept
    (ist keine kostenlose Leistung der Baufirma oder der Maurer!)
    kann das aber nichts werden.
    wurden eigentlich gelbe drainschläuche verlegt? was für e. Dränung war denn ausgeschrieben?

  2. Aber bitte nicht gleich das Haus abreißen, wegen der Feuchteschäden.

    Foto von Edmund Bromm

    Entscheidend ist doch: der Aufwand sollte in einem vernünftigen Verhältnis zum Ergebnis stehen.
    Wenn Wasser eindringt, dann lassen Sie dies eindringen.
    Warum? Ob Sie die Stellen alle abdichten können, und zwar absolut sicher  -  bleibt fraglich.
    Wenn Sie an der Innenseite das Wasser richtig abführen, können Sie die Kosten erheblich minimieren.
    Eine Rinne im Boden erstellen und das Wasser mit einer Pumpe und einer Hebeanlage (evtl. noch ein Stromaggregat) abtransportieren. Das Ganze noch ordentlich verkleiden  -  ähnlich meinem I-Bausystem und das Problem ist gelöst.
    Evtl. sind noch Details zu besprechen.
    Dazu wären weitere Angaben und Bilder hilfreich.
  3. Einbau einer Drainage

    Ich nehme an, dass die Verbindungswand zwischen Altbau und Neubau eine Außenwand ist. Diese Außenwand wurde also wegen der Tragwandfunktion satt mit Steinen ausgemauert und vermutlich zudem unterkeilt mit Eisenplatten, damit ja keine Setzung auftritt. Auch bei Unterfangungen mit Beton sollte eine obere Lage Steine eingebracht werden, damit das Schwinden von Beton ausgeglichen werden kann und auch eine mauerdicke Unterfangung gewährleistet ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Beton nicht so flüssig gemacht werden kann, dass alles ausgefüllt wird. Würde man ihn so flüssig wie nötig machen, dann blutet er stark. Da hilft auch kein Quellmörtel. Ich sehe die oben genannte Ausführung der Unterfangung als sehr gut an, sie sind aber nie gegen Wasser dicht und keine Variante kann wasserdicht ausgeführt werden. Eine Drainage mit der Unterfangung einzubauen ist in der Regel kaum möglich. Sie sollte ja
    im Gefälle liegen,
    ohne Muffen sein,
    hinter der vollen Mauerdicke der Unterfangung liegen, am besten hinter Sperrbeton,
    zusätzlich muss hinter dem Sperrbeton für die Drainage ausgeschachtet werden.
    In der Regel scheitert diese Einbringung daran, dass man mit den Armen gar nicht soweit hinein arbeiten kann, Erdreich laufend nachrieselt und Bewehrungsstäbe dazwischen sind.
    Ich glaube kaum, dass irgendein Baubeteiligter bei Wassereindringen garantiert hat, es sei denn, er versteht die technischen Regeln der Baukunst nicht.
    Bei Wasser an der Unterfangung ist es angeraten, dass man eine Drainage nachträglich einbringt, denn damit kann man Setzungen wegen Aufweichen des Bodens unter der Unterfangung vermeiden.
    Sie haben darum zwei Möglichkeiten,
    a) im alten Gebäude beabstandet von der Unterfangung die Bodenplatte aufzuschneiden und eine ordentliche Drainage bis auf UKAbk. Neubau Kellerbodenplatte auszubilden (Beachte die Kosten für Materialtransporte aus und in den Keller)
    b) Einziehen von 2 Drainageleitungen im Gefälle von außen (Höhe wie vor und Höhe UK Kiesbett des alten Hauses)
    Vorteil der zweiten Variante ist, dass man zudem alle Hohlräume der Unterfangung im Ausmaß erkennen kann und gezielt definiertes Injektionsmaterial einbringen kann.
    Ein neu entwickeltes Verfahren macht es möglich auch hier kostengünstig für Abhilfe zu sorgen.
    Weitere Anregungen finden Sie auch unter

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