Zusätzliche Innendämmung bei Fertighaus
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Zusätzliche Innendämmung bei Fertighaus

Ich würde ein Weber-Fertighaus von 2000 gerne energetisch verbessern. Holzständerbauweise -> OSBAbk. -> Dampfsperre -> Gipskarton.

Von aussen geht es nicht wegen schöner Klinker/Riemchen. Styropor/Styrodur will ich innen nicht. Nach Recherche und aus Erfahrung wäre Klimaplatte 5cm meine Wahl, aber die wären etwas zweckentfremdet, weil die idealerweise auf Mauern geklebt werden. Durch die Dampfsperre wäre es aber anscheinend erlaubt.

Fragen:

(1) Kann der Gipskarton bleiben oder braucht der eine zusätzliche Dampfsperre zu den Platten?

(2) Gibt es eine bewährte Alternative von innen?

  • Name:
  • Ben
  1. Schnelle Ersteinschätzung

    Foto von Martin G. Halbinger

    Schnelle Ersteinschätzung: Ein Holz-Fertighaus von 2000 sollte eigentlich schon so gut gedämmt sein, dass der Aufwand einer zus. Innendämmung (neue Wandgestaltung, Anpassung Elektroinstallation, Anschlüsse usw.) im Vergleich zur Energieeinsparung kaum wirtschaftlich sein dürfte.

    Das müsste man mal durchrechnen und ggf. auch rechnerischen mit dem tatsächlichen Verbrauch gegenüberstellen und die Ursachen klären.

    Wenn man eh Umbauten machen möchte, kann das anders aussehen...

  2. Energieberatung mit ganzheitlicher Betrachtung und Berechnung

    Foto von wiki

    Vermutlich gibt es auch bei Ihnen sinnvollere technische Maßnahmen zur energetischen Verbesserung als eine Innendämmung bei einem Fertigteilhaus.
  3. Schon mal über ein Lüftungskonzept nachgedacht?

    Was sagt denn der alte Wärmeschutznachweis gem. WSCHVO95? Diesen könnte man ja mal einen Energieberater vorlegen und gemeinsam gucken was da noch Sinn macht.

    Die dürfen natürlich selbst auch mal schauen welche U-Werte die einzelnen Bauteile haben und wie weit die über den Werten des GEG Anlage 3 Tabelle 1 liegen.

    Für mich ist bei solchen Objekten eher die Lüftung von essentieller Bedeutung. Wohnen sie schon drin? Dann stellen sie mal in Bad, Schlafzimmer und Wohnzimmer Klimamessgeräte auf zur Messung von rel. LF und CO2. Sie werden erschüttert sein wie hoch insbesondere die CO2-Werte liegen.

    Vielleicht erstmal über ein Lüftungskonzept nachdenken. DINAbk. 1946-6 bietet verschiedenste Möglichkeiten - von den einfachen Fensterfalzlüftern über Abluftventilatoren im Bad bis hin zu dezentralen oder zentralen Lüftungsanlagen inkl. Wärmerückgewinnung.

  4. Trotzdem

    Unabhängig davon, ob sowas Sinn macht, finde ich den physikalischen Aspekt ungelöst und spannend.
    • Inwiefern kann man ein hypothetisches relativ dünnes Haus in Ständerbauweise von innen mit Klimaplatte oder mmeietwegen Styrodur zukleben?
    • Ist das grundsätzlich safe, solange die Dampfsperre existiert?
    • Und, wie gesagt, muss man die Gipsplatte (um sie nicht entfernen zu müssen) vor Dampf zusätzlich schützen oder kann die einfach bleiben?
    • Name:
    • Ben
  5. Rechnen

    Foto von Martin G. Halbinger

    Um das final beurteilen zu können, muss man den gesamten Aufbau kennen. Dämmwerte der Schichten, ist ne Dampfsperre und nur -Bremse verbaut usw.

    Je höher der Anteil der Dämmung innerhalb der Dampfsperre ist und somit auch der Anteil am Temperaturverlauf, umso höher ist das Risiko, dass im Aufbau unter bestimmten Klimabedingungen dann Feuchtigkeit kondensiert. Je nach Menge und Temperaturverlauf übers Jahr kann die Feuchtigkeit dann ggf. wieder wegtrocknen oder verursacht schlimmstenfalls dauerhaft Schäden.

    Das sollte dann nicht nur beim Regel-Wandaufbau, sondern auch an ungünstigen Stellen (z. B. Wärmebrücken) geprüft werden.

    Wenn dann die Werte eng werden, können entsprechende Simulationen gerechnet werden.

    EPS und XPS sind (wenn man die Fugen ignoriert) schon als Dampfbremse zu sehen, gleichzeitig kann ein fehlerhafter Anschluss deswegen auch zu Problemen führen, vor allem wenn die Dampfsperre Fehlstellen hat.

    Das alles gehört zum Grundrepertoire eines Energieberaters....

  6. theoretische Betrachtung vs. baupraktischer Unfug

    Foto von wiki

    Hallo Ben,

    jeder kann in seinem Haus Experimente machen, wie er will. Ich sehe aber immense bauliche Anpassungen bezüglich Steckdosen und Schaltern, Türzargen, Fußleisten, Hängeschränke ;-) usw.

    Nochmal überlegen, bevor Du eine gegenwärtig inflationär-teure Innendämmung kaufst.


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