Drückendes Grundwasser
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Drückendes Grundwasser

Hallo zusammen,

ich habe ein Haus geerbt, welches einem Problem mit drückendem Grundwasser ausgesetzt ist.

Hintergrund: Der nahegelegene Braunkohletagebau hat den Grundwasserspiegel deutlich senken lassen, welcher nun nach "Abzug" des Tagebaus wieder gestiegen ist. Differenz Grundwasser zum Kanaldeckel vorm Haus 1,5 m.

Zum Zeitpunkt des Hausbaus (Anfang 80 er) gab es keinerlei Diskussionen/ Befürchtungen, dass dies eintritt. So besitzt das Haus keine entsprechende Ausbildung/ Abdichtung. Im (Wohn-) Keller (ebenerdig mit Garten) sind Feuchtigkeitsschäden am Sockel der aufgehenden Wände zu sehen. Stützmauern und Außenwände sind feucht.

Was kann ich tun und in welchem Bereich werden wohl die Kosten liegen? Lohnt sich eine Sanierung bzw. ist dies überhaupt behebbar?

Vielen Dank schon jetzt für eure Hinweise!

  • Name:
  • M. Singer
  1. Drückendes Grundwasser

    Die Kellerwände kann man von außen abdichten wenn man die Mauern freilegt.

    Es bleibt der Kellerboden. Wie ist er heute ausgeführt? Ist er ausreichend dicht und dem Wasserdruck gewachsen?

    Es gibt die Möglichkeit, einen zweiten Boden innen einzubauen und gegen den Auftrieb in den Kellerwänden zu verankern. Aber damit wird der Keller ca. 20 cm niedriger.

  2. Da braucht ihr einen Fachmann vor Ort

    • Grundlagenermittlung (Bodengutachten, Bemessungswasserstand)
    • Bestandsaufnahme der Baukonstruktionen des Kellers (Wand und Boden)
    • Entwässerung?

    Auf dieser Grundlage dann erfolgt fachgerecht die Planung einer nachträglichen Bauwerksabdichtung.

    Kenne das Haus nicht und die Randbedingungen nicht, glaube aber kaum dass ihr da unter 30.000 € was gescheites schafft.

  3. nur noch ergänzend

    @Tilgner hat es ja schon auf den Punkt gebracht.

    Bitte nicht mal so ein wenig rumbasteln. Insbesondere nicht einfach die Außenwände frei legen. Das könnte zum Grundbruch und zum Gebäudeeinsturz führen.

    Auch die Anfragen bei verschiedenen ausführenden Unternehmen dürfte kaum zielführend sein.

    Wenn Trockenlegung, dann mit einer vorausgehenden unabhängigen und ganzheitlichen Fachplanung.

  4. Schiff?

    Das Haus steht im Grundwasser und muss dafür gebaut sein. Es muss dicht sein und das Gewicht der Obergeschosse muss das Haus unten halten sonst schwimmt es auf. Alternativ muss der Keller ab einer bestimmten Wasserhöhe geflutet werden. Der nachträgliche Aufwand ist riesig. Wie wäre es mit einer Grundwasserabsenkung?
  5. Wie wäre es mit einer Grundwasserabsenkung?

    Frage an Hr. Kirschner: Wie würde man das im vorliegenden Fall dauerhaft bewerkstelligen? Oder meinten Sie das nur für den Zeitraum der Ausführung einer nachträglichen Bauwerksabdichtung?
  6. Genehmigung, Aufwand, Kosten

    Das kommt auf die Genehmigung an, also ob die Genehmigung zeitlich begrenzt oder dauerhaft ist. Saug- und Schluckbrunnen (Saugbrunnen, Schluckbrunnen) könnte eine Lösung sein wenn die Gebrauchsdauer des Hauses bald abgelaufen ist und dann ein Neubau beabsichtigt ist. Ein Punkt vergessen: nachträgliche Abdichtung ist unmöglich wenn das Haus auf Streifenfundamenten statt auf Bodenplatte aus WU-Beton steht. Das ist keine Rechtsberatung und keine Beleidigung.
  7. Dann eher nicht

    Haus ist aus den frühen 80 ern. Da wird man wohl eher von einer Restnutzungsdauer von weiteren 50  -  70 Jahren ausgehen wollen. Soll sich ein Planer vor Ort vernünftig drum kümmern.
    • Bestandsanalyse (Feuchtediagnostik)
    • Grundlagenermittlung
    • Planung
    • Bauausführung inkl. Bauüberwachung
  8. Brunnen

    Foto von Martin G. Halbinger

    @Herr Kirchner Saug- und Schluckbrunnen (Saugbrunnen, Schluckbrunnen) arbeiten aber in der Regel nicht automatisch, da hängen in den allermeisten Fällen "kleine" Pumpen drinnen die auch ein klein wenig Strom brauchen ... für die vorübergehende Trockenlegung während der Arbeiten eine Option, als dauerhafte Maßnahme (abhängig von den Bodenverhältnissen) bei Grundwasser aber sehr selten bezahlbar. Außer es geht eben um riesige Flächen und entsprechend riesige Geldbeträge die da "ausgegraben" werden.
  9. Nachtrag

    Ich bin leider zu weit weg, um mich dem Thema vernünftig widmen zu können. Deshalb komme ich erst jetzt darauf zurück. Es wurde geschrieben, dass Streifenfundamente kritisch seien. In den Bauakten steht: Stahlbetonstreifenfundamente, Stahlbetonbodenplatte. Ich stimme leider auch Herrn Stöckel zu: meine Anfragen bei möglichen Fachfirmen hätte ich mir sparen können  -  weder zur Ausführung noch zu Kosten mochte sich jemand outen. Man möchte einen Auftrag, dann wird "geschaut".

    Muss ich davon ausgehen, dass sich eine Sanierung nicht lohnt? Besser verkaufen?

  10. Wie hoch steht denn das Wasser im Raum?

    Foto von Edmund Bromm

    Wie oft dringt Wasser ein und auch wieviel Liter ungefähr?
  11. Planer, nicht Firmen

    Foto von Martin G. Halbinger

    Die Firmen machen i.d.R. nur die Ausführung, nicht die Planung. Wenn sie "nebenbei" mitplanen, dann manchmal nur das was sie selber können. Gerade bei komplexen Problemen und noch unklaren Grundlagen können die Firmen keine konkreten Angebote machen, da die Planung / das Gesamtkonzept noch fehlt. Auch bei der Überwachung der Arbeiten ist ein unabhängiger, weil von Ihnen selbst beauftrager Planer wichtig. Sie wollen ja dauerhafte Lösungen. Es gibt auch Firmen die eigene planende Fachleute haben, den Unterschied kann der Laie kaum erkennen. Der eigene Fachplaner kostet zwar Geld, ist aber meist günstiger als der Ärger oder doppelte Arbeiten Aufgrund unkoordinierter, schlechter oder falscher Planung.

    Beim Verkauf wird ein Schaden mit unklarer Grundlage und somit nicht kalkulierbaren Folgekosten teilweise entsprechend ungünstig eingepreist. Auch hier kann eine vorliegende Planung mit konkreter Kostenschätzung Klarheit verschaffen.

  12. Bodenplatte abdichten, Varianten

    Ich habe folgende Hinweise gefunden.

    Ich denke diese Hinweise sind genau richtig. Die bisher angefragten Untermehmen wollten alle graben ...

    Hat jemand Erfahrungen mit damit?

    Diese Möglichkeiten zu kennen finde ich wichtig, um mit Fachplanern sprechen zu können.

    Beste Grüße M. Singer

  13. Belag?

    Foto von Martin G. Halbinger

    Über der Bodenplatte ist i.d.R. Dämmung, Estrich und der Bodenbelag. Dies wäre ggf zu entfernen, bevor man die Bodenplatte ertüchtigen kann. Auch Wände kann man (je nach Material) ertüchtigen. Aber um eben die Voraussetzungen und Möglichkeiten zu klären und die oprimale Lösung zu finden, braucht es eben eine saubere Grundlagenermittlung und Fachplaner ...
  14. Wenn Grundwasser, dann fehlen doch die Angaben ...

    Foto von Edmund Bromm

    ... der Wasserstände! Meine Frage ist immer noch offen  -  wieviel Wasser eindringt und auch wie oft?

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