Flachdach mit Bitumenbahnen sanieren
BAU-Forum: Modernisierung / Sanierung / Bauschäden

Flachdach mit Bitumenbahnen sanieren

Hallo liebe Community,

ich habe einen Flachdachbungalow, auf dem insgesamt zwei Bitumenbahnen sind. Im Laufe der Jahre haben sich Blasen gebildet und auch der Bereich des Wasserablaufs ist nicht mehr optimal. Es liegt höher, sodass das Wasser nicht ordentlich abfließen kann. Eine Baufirma hat sich der Sanierung des gesamten Bungalows angenommen, inklusive des Dachs.

Nach mehrerem hin und her hat die Baufirma dann das Dach gereinigt, die Blasen aufgeschnitten, bereichsweise auch entfernt, und dann das Dach mit zwei Anstrichen einer "Hochelastische Bitumendachsperre" (Gemisch aus Kunststoff und Bitumen) versiegelt. Laut Aussagen sollte das Dach nun dicht sein und kein Wasser mehr eindringen. Weiterhin will die Baufirma den Bereich des jetzigen Ablaufs schließen und etwas versetzt einen neuen, etwas größeren Ablauf herstellen (soll noch erfolgen).

Nach einem Starkregen an diesem Wochenende sind wir dann mal nachschauen gegangen, ob es auch tatsächlich dicht ist. Im Bereich der Einschnitte ist auf dem ganzen Dach Wasser eingedrungen. Die ausführende Firma hat also das Dach undichter gemacht als vorher ...

  • Wie bewertet ihr das Ganze?
  • Ist dieses Vorgehen überhaupt dafür geeignet gewesen?
  • Was müsste man da idealerweise machen, um das Dach wieder dicht zu bekommen (nicht sehr kostenintensiv, aber hinreichend)?
  • Habt ihr kostengünstige Vorschläge?

Eine Sanierung mit Gefälledämmung z.B. sprengt unser Budget stark.

Fotos habe ich zur Veranschaulichung mal beigefügt. Ich bedanke mich im Voraus für jeden hilfreichen Tipp!

Liebe Grüße!

Anhang:

  • BAU.DE / BAU-Forum: 1. Bild zu Frage "Flachdach mit Bitumenbahnen sanieren" im BAU-Forum "Modernisierung / Sanierung / Bauschäden"
  • BAU.DE / BAU-Forum: 2. Bild zu Frage "Flachdach mit Bitumenbahnen sanieren" im BAU-Forum "Modernisierung / Sanierung / Bauschäden"
Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  • Name:
  • Shirin
  1. kurz und knapp

    IHR habt de Firma in eine Scheinsanierung gedrängt. Undichtigkeiten kann ich anhand der Fotos nicht erkennen.

    Falsche Planung (eurerseits) + unerfahrene Firma.

    Ihr habt einen Dummen gesucht und gefunden!

  2. hättet mal vorher gefragt

    Flachdächer lässt man vom Fachmann sanieren und nicht von einer Baufirma. Neben einer Gefälledämmung müssen auch die Schweißbahnen beschichtet sein, sonst zerstört das UV-Licht der Sonne den Belag. Billig wird es sowieso nicht, weil der erste Versuch für die Tonne war und erst rückgebaut werden muss. Die neue Sanierung kommt also nochmal hinzu.

    Der Sinn eines Daches ist den Regen abzuhalten. Wegen der umliegenden Gebäude muss der Dachdecker auch die Flachdachrichtlinie beachten (Brandschutz).

  3. Vielen Dank ...

    Foto von wiki

    Vielen Dank für die konstruktive Antwort, Herr Kirschner. Die Person, die die Sanierung übernommen hat, ist gelernter Dachdecker. Er hat diese Variante als effektiv und zielführend betitelt. Leider sind wir davon ausgegangen, die Variante sei fachmännisch, da er Dachdecker ist. Wir werden das korrigieren lassen, jetzt, wo die Sanierung dazu geführt hat, dass das Dach an weiteren Stellen undicht ist.

    Ist das Dach nunmehr lediglich durch einen Austausch der Bitumenbahn "zu retten" oder kann z.B. für die Löcher eine Ausgleichsschicht erfolgen und ein örtliche Aufbringen einer Bitumenbahn? Ich möchte auf die Antworten und Vorschläge vorbereitet sein.

    Danke im Voraus! LG

  4. Fragen Sie bei der Dachdeckerinnung ...

    Foto von wiki

    Fragen Sie bei der Dachdeckerinnung nach einem erfahrenen Dachdeckmeister bzw. Sachverständigen.
  5. Flachdach mit Bitumenbahnen sanieren

    Bei dieser Flachdachsanierung ist vermutlich wesentlich mehr zu machen als eine neue Dichtbahn.

    Durch das eingedrungene Wasser ist die Dämmschicht durchfeuchtet. Solange die nicht wieder trocken ist, sollte man nicht eine dichte Bahn darüber legen.

    Das geht erstens nicht, weil es auch während der Herstellung des Daches regnen kann und es würde auch zu lange dauern. Deswegen müssen solche Dämmschichten Öffnungen für den Wasserdampf haben. Die wurden einst von der Firma Esser viel zu klein propagiert. Bessere Vorschläge dazu machte ein Herr Eichler in der damaligen DDR. Bei ihm sind diese Kanäle mehrere cm² groß vorzusehen.

    Außerdem sollte man sich überlegen, ob neben dem größeren Gefälle auch eine dickere Dämmschicht und eine Kunststofffolie statt einer Bitumenbahn angebracht ist.

    Wie die angesprochene Brandgefahr gering gehalten wird, kann ich nichts sagen. Da würde ich selbst gerne näheres wissen.

  6. harte Bedachung

    Das Dach muss als harte Bedachung ausgeführt werden. Die (schnelle) Weiterleitung von Feuer muss verhindert werden. Kritisch wird ein Bitumendach wenn fremde höhere Gebäude angrenzen. Hier obliegt dem Eigentümer eine besondere Verantwortung. Das kann auch bedeuten, dass kein Bitumen-Flachdach hergestellt werden kann. Bitumen ist eine irre Brandlast. Bitumen schmilzt und brennt in Hohlräumen weiter, Löscharbeiten sind schwierig.
  7. Sanierung

    Foto von wiki

    Vielen Dank erstmal für die konstruktiven Rückmeldungen. Es handelt sich um ein Nebengebäude, Baujahr 1965, ungedämmt, Stahlbetondecke, Abdichtung mit 2 Lagen Bitumenbahnen aus dem Baujahr. Der angrenzende Bungalow ist ebenfalls ein Nebengebäude.

    Da im Bereich des Abflusses Feuchtigkeit ins Gebäude eingedrungen ist, sollte das Dach abgedichtet werden.

    Die Baufirma hat einen Dachdecker, der sich dem angenommen hat. Nach mehreren Anläufen kam Flüssigkunststoff ins Spiel. Das hat er dann ersetzt durch eine Hochelastische Bitumenabdichtung mit Flüssigkunststoffanteil. Das erschien uns etwas merkwürdig, wir haben das Dach beobachtet und dann nach einem Starkregen festgestellt, dass Wasser im Bereich der Einschnitte eindringt und sich unterhalb der Bitumenbahn ansammelt. Weiterhin sehen wir jetzt bei dem warmen Wetter, dass die aufgestrichene Schicht sich wieder verflüssigt und dem Wetter nicht standhält. Nun wollen wir die Baufirma zur Rede stellen und es korrigieren lassen.

    Genügt das verfüllen der Löcher mit Ausgleichsmasse und dann das Aufbringen einer neuen Bitumenbahnlage? Oder muss jetzt die obere aufgeschnitten Bitumenbahn komplett entfernt werden? Es ist ein kleines Nebengebäude, wir wollen das Dach fachgerecht wieder dicht bekommen, ohne zusätzliche Arbeiten mit einer Dämmung.

    Vielen Dank im Voraus.

  8. Und auch an die Umwelt denken!

    Foto von wiki

    Mein Beitrag zum Plaudern.

    Anhang:

    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  9. irgendwas drüber pinseln

    ist mit Sicherheit keine Lösung.

    Bei der vorhandenen Abdichtung (sh. Fotos) ist schon allein der Untergrund dafür ungeeignet. Es fehlt an einem ausreichenden Gefälle und auch die An- / Abschlüsse (Anschlüsse, Abschlüsse) dürften mehr als nur "Standard" sein.

    Dachdeckerleistungen sind ein Zulassungspflichtiges Handwerk. Warum nur? Nur weil einer einen Dachdeckergesellen eingestellt hat, darf der die Arbeiten nicht ausführen ;)

    Such Dir einen Fachmann und lass die Abdichtung mit Dämmung neu machen. Billig ist oft teuer.

    Thema: harte Bedachung Die Forderung stammt aus der Landesbauordnung und ist in DINAbk. 4102-4 näher geregelt. Die als bituminöse Oberlage zugelassenen, beschieferten Abdichtungslagen sind meines Wissens nach alle als harte Bedachung zugelassen.

  10. boah NEEEEEE!

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,

    daraus kann man kein Gold mehr machen. Es weiß kein Mensch, was der angebliche Dachdecker da drauf gepampt hat. Flüssigkunststoffe sind a) zu teuer und b) vermutlich nicht kompatibel mit dem Zeug, was dort jetzt drauf ist. Analog dazu verhält es sich mit einer zusätzlichen Abdichtung aus einer Kunststoffbahn.

    Kleiner Hinweis: bei einer Plastomerbitumenbahn würde eine Oberflächenbeschieferung als UV-Schutz nicht erforderlich sein.

    Grüße Stefan Ibold


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