Was gehört unter die Bodenplatte?
BAU-Forum: Neubau

Was gehört unter die Bodenplatte?

Guten Tag,
ich weiß, dass bei dieser Sonne nicht alle vom PC sitzen und Forumsfragen sich anschauen, aber ich probiere trotzdem mein Glück:
Beim meinen Neubau ist unter die Bodenplatte 150 mm Kiesschicht sowie 1 Liebe Grüße Ölpapier gekommen, ist das auch richtig so? Reicht das für den Feuchtigkeitsschutz der Bodenplatte?
Danke Anne-Marie
  1. Oelpapier?

    Foto von Dipl.-Ing. Jürgen Weber

    Laut Regeln der Technik ca. 20 cm kapillarbrechende Schicht- sprich Kies. Darauf sollte eine EP-Folie gelegt werden. Diese verhindert, dass der flüssige Beton in die Kiesschicht "wandert".
  2. @Herr Weber

    wäre das so schlimm wen Beton in Kies wandert, viel entmischen kann sich der Beton ja im Kies nicht.
    Oder hat diese Schicht PE-Folie ein andere Zweck?
    MfG
    Yilmaz
  3. Oh doch, Herr Avi,

    da entmischt sich schon einiges. Ein großer Teil des Zementleims und des Anmachwassers würden im Kies versickern, je nach Konsistenz, und die kapillarbrechende Funktion der Kiesschicht verschlechtern, evtl. ganz aufheben. Also die Folie muss schon sein.
    Gruß
  4. idealer Aufbau wäre

    eine Lage Baufolie, dann als Muss eine Sauberkeitsschicht, darauf 2-lagig PE-Folie, Drunterleisten und Bewehrung laut Statik und mind. 25 cm WU-Beton.
    Nur meine Meinung.
    Gruß Christian
  5. PE-Folie verhindert das ...

    @Herr Lott Andreas,
    vielen Dank für Ihre Erklärung,
    die Frage war von mir gestellt um die Meinung von SV Herrn Weber zu hören.
    Erklärungsbedarf über Grund der Einbau von PE-Folie besteht bei mir nicht.
    MfG
    Yilmaz
  6. Fundamenterder zum x-ten Male

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Ich fasse es wieder nicht. Die DINAbk. 18015 schreibt für Neubauten einen Fundamenterder nach DIN 18014 vor. Und das ist nicht irgend etwas, sondern anerkannte Regel der Technik, damit auch bei bestimmten Störungen in der E-Anlage die Anlage gefahrlos bleibt. Für die Einhaltung ist der Bauherr verantwortlich, der Netzbetreiber hält sich da in vielen Fällen raus.

    Und in der DIN 18014 steht eindeutig: ein Fundamenterder ist ein Metallband, dass allseitig von Beton umschlossen ist und der Beton steht großflächig mit der Erde in Verbindung  -  und nicht wird mit Ölpapier oder PE-Folie vom Erdreich isoliert. Durch entsprechenden Aufbau sind sowohl die Sicherheitsbelange von der Baustatik als auch von der Elektroanlage gleichzeitig zu erfüllen.

  7. V4 A Anschlussfahnen

    bei komplett isolierten Kellern.
    Dämmung unter der Bodenplatte schon mal gehört?
    Sonderlösungen sind immer machbar.
    Regen sie sich wieder ab.
    Gruß Christian
  8. Ölpapier ... keine PE-Folie

    Hallo, das mit Ölpapier steht leider in der Ausführungsplanung. Hat es überhaupt irgendwelche Funktionen? Muss mich der Bauunternehmer nicht auf den richtigen Aufbau der Bodenplatte hinweisen? Muss ich dann irgendwelche Schaden befrüchten? Was kann man jetzt noch machen, es steht leider schon das Rohbau fertig ...
    Ich weiß, viele Fragen, aber vielleicht eine Abwechslung bei dieser Hitze draußen
    Danke, Anne-Marie
  9. Ölpapier ... keine PE-Folie

    Hallo, das mit Ölpapier steht leider in der Ausführungsplanung. Hat es überhaupt irgendwelche Funktionen? Muss mich der Bauunternehmer nicht auf den richtigen Aufbau der Bodenplatte hinweisen? Muss ich dann irgendwelche Schaden befrüchten? Was kann man jetzt noch machen, es steht leider schon das Rohbau fertig ...
    Ich weiß, viele Fragen, aber vielleicht eine Abwechslung bei dieser Hitze draußen
    Danke, Anne-Marie
  10. Ölpapier ... keine PE-Folie

    Hallo, das mit Ölpapier steht leider in der Ausführungsplanung. Hat es überhaupt irgendwelche Funktionen? Muss mich der Bauunternehmer nicht auf den richtigen Aufbau der Bodenplatte hinweisen? Muss ich dann irgendwelche Schaden befrüchten? Was kann man jetzt noch machen, es steht leider schon das Rohbau fertig ...
    Ich weiß, viele Fragen, aber vielleicht eine Abwechslung bei dieser Hitze draußen
    Danke, Anne-Marie
  11. folienfanaten!

    wie ist das früher ohne den plastiksch ... gegangen?
    gut ist gegangen!
    ordentliche Sauberkeitschicht  -  und gut is.
  12. Mängel vermindern

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Natürlich kann man Mängel später vermindern. Dazu gehören auch Stab-Erder aus V4 A. Aber einen Mangel vermeiden ist besser als einem Mangel notdürftig abhelfen.

    V4 A ist teuer, das Anbringen der Staberder auch und korrodieren tut auch V4 A. Also nach ca. 10 Jahren kontrollieren ob der Erder noch da ist oder schon korrodiert ist  -  und dann ggf. alles neu.

    V4 A ist keine Sonderlösungen, sondern mangelhafte Abhilfe für Pfusch. Aufregen tue ich mich nicht  -  mir tun nur die Bauherren Leid, denen immer wieder Pfusch als Sonderlösung untergejubelt wird.

  13. PE  -  Folie für Bodenplatte

    Also, PE Folie ist eine gute Sache und bewegt sich innerhalb der geforderten DINAbk..
    Nun was hat der Fundamenterder in der Frage zu tun? Der Bauherr hat noch nicht einmal postituliert das er fehlt.
    Ist er nun drin oder nicht?
    Zum Beton. Natürlich sickert das zur Abbindung des Betons nötige Wasser in die untere Kiesschicht. Das tut er aber auch beim Einbau einer PE -Folie.
    Frage des Unterbaus: Leerkies o. Wandkies?
    Im Zuge des Setzungsprozesses werden auch die Zuschlgsstoffe -Kies  -  in die untere Lage des Betons abdriften. Bei fehlender Sperrschicht (Folie ) geht das etwas schneller!
    Da niemand sich hier niemand trauen würde/könnte, eine Aussagekräftige Aussage zu treffen ob die Bodenplatte nunmehr die Standsicherheit des betreffenden Gebäudes gewährleistet, sei soviel gesagt das die deutsche DIN Anforderung an die Ausführung von Betonteilen und deren Statischer Nachweis zweieinhalbfach über dem lieg was im Allgemeinen im Internationalem Einfamilienhausbau gefordert ist.
    Muss sich der Bauherr Gedanken machen, wahrscheinlich nicht. Da jedoch da in diesem unserem Land die Garantie und allgemeine Prozessfreudigkeit in Bauangelegenheiten höher liegt
    (oft berechtigt ein andermal nicht, es sei hier dahingestellt ) würde ich schlicht sagen:
    " Lass einen Gutachter sein Brot verdienen, lass einen Anwalt das selbe tun, trag die Sache vor Gericht und erhalte einen Geldwerten Vergleich der sich mit den Anwaltskosten equivaliert. Ändern wird's an der Bodenplatte nichts. Das Haus bleibt stehen, Risse im laufe der Jahre eventuell nicht ausgeschlossen.
    Dem alles Niederreißen und Neubauen steht die Verhältnismäßigkeit in der Kurierung des Problems im Wege, solange der Mangel nicht schon jetzt gravieren wirkt.
    Prüfen lassen!
    Wurde den der Boden verdichtet bevor eine Kiesschicht eingebaut wurde?
    Wurde der Kies: Leerkies /Kies-Sandgemenge verdichtet?
    Das Ölpapier/ Bitumenpapier ist sicher nicht die richtige Lösung gewesen aber wer kann eine profunde Aussage darüber liefern ob der Wasserzementgehalt des Betons darunter gelitten hat?
    Meiner schlichten Meinung nach, nachdem wenigsten irgendeine Sperrschicht eingebaut wurde, wenn auch nicht innerhalb der gültigen DIN Norm, weist der Wasserzementwert wohlnoch einen tragbaren Rahmen auf.
    Meine persönliche Meinung, wie gesagt!
    Wie auch immer will der Bauherren Gewissheit, ist folgendes für ihn anzuraten:
    Kernbohrung, d = 10 cm, der Bodenplatte in einem unbenutzten Bereich der Bodenplatte und ab ins Prüflabor.
    • Kernbohrungen führt jedes bessere Abriss und Betonschneideunternhemen aus.
    • Adressen von Prüflabors sind über die örtliche IHKAbk. zu erhalten.

    Bohrausführung im protokolliertem Beisein eines Sachverständigen ist Selbstverständlichkeit.
    Solange kein drückendes Wasser über 1 Bar vorhanden ist, sollte das wiederverschließen der
    Kernbohrung kein Problem der aufsteigender Feuchte darstellen.
    Hierzu jedoch bitte Fachrat einholen.
    Eventuelles verdrücken mit Kunstharz kann nötig sein.

  14. Ergänzend gebe ich noch zu bedenken, das die ...

    Ergänzend gebe ich noch zu bedenken, das die kapillarbrechende Schicht, ihren Sinn und Funktion verliert, wenn diese mit Zementleim durchtränkt wird. Eine Sauberkeitsschicht ist ein Muss  -  Richtig. Soll die kapillarbrechende Schicht aber deren Funktion erfüllen, ist diese vor dem aufbringen einer Sauberkeitsschicht abzudecken. Wie?  -  ist Egal, muss aber funktionieren. Ölpapier ist hierfür jedenfalls nicht geeignet.
    Ganz nebenbei. Herr Ebel hat Recht mit seinen Bedenken  -  Folien trennen den Beton vom Feuchten Untergrund, die Erdung ist somit nach austrocknen des Betons in Frage zu stellen.
    Noch eines, Kiesschichten als kapillarbrechende Schicht ersetzen nur unter "untergeordneten Räumen" eine Vollflächige Abdichtung von Bodenplatten.
  15. Also nächste "angenehme" Überraschung

    mit dieser Kiesschicht und Ölpapier habe ich keine richtige Bodenplattenabdichtung. Folgen? Man kann das sowieso nicht ändern, da bereits die Abnahme, Sch ... Planer. Es geht um Hanghaus mit Wohnkeller.
    Ich werde nie wieder bauen, da man meistens nur Unwissenheit und Zeitmangel der BH ausnutzt.
    Mir vergeht langsam das Lachen
    Anne-Marie
  16. Hallo Anna-Marie,

    Sie müssen sich vermutlich keine Sorge machen.
    Die Bodenplatte muss nur dann (von unten) abgedichtet sein, wenn der Lastfall aufstauendes Sickerwasser oder drückendes Wasser vorliegt.
    Den letzten Satz von M.C. haben Sie sicher falsch verstanden.
    Der heißt doch im Umkehrschluss nur:
    Bei Wohnraumnutzung im Keller reicht es nicht mehr aus, nur eine kapillarbrechende Schicht (von mind. 150 mm) unter der Bodenplatte anzuordnen.
    Hier muss darüber hinaus und i.d.R. auf der Bodenplatte eine Bauwerksabdichtung nach DINAbk. 18195 (z.B. eine Bitumenbahn) aufgebracht werden.
    Und das wird bei Ihnen sicher auch so vorgesehen sein und wird gemacht werden, wenn das Dach zu und die Bodenplatte entsprechend abgetrocknet ist.
    Also immer schön ruhig bleiben und wieder lächeln.
    Grüße

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