Mauerwerksverbinder
BAU-Forum: Neubau

Mauerwerksverbinder

Hallo!
Zur Vorgeschichte:
wir bauen in NRW ein Haus mit Porotonsteinen. Die nicht-statischen Wände im Innenbereich werden aus KSV gemauert. Unser Architekt ist gleichzeitig Bauleiter. Aktuell ist der Keller mit einer sog. Orangen Wanne von Readymix gemacht und das EGAbk. steht zu 75 %.
Am WEAbk. haben wir uns die Baustelle mal etwas genauer angeguckt und haben folgendes festgestellt:
An den Stellen, wo die Kalksandsteine auf die Porotonwände stoßen, werden ja normalweiser Mauerwerksverbinder (DINAbk.-Lochverbinder?  -  Bin kein Fachmann und kenne die Begriffe nicht so) zur Verankerung bzw. Verstärkung eingelassen. Unser Bauunternehmen hat aber statt dieser Lochverbinder Verpackungsmaterial von den Steinen genommen. Die Steine wurde auf Palette mit Metallbinden/schienen geliefert. Wenn es nicht so ernst wäre, hätten wir fast gelacht darüber. Habe mir jetzt mal einen richtigen Verbinder angeguckt und muss sagen, dass das Material einen sehr viel besseren Eindruck macht als die Metallteile/schienen von der Verpackung.
Ist das normal? Kann das zu Problemen führen? Habe heute direkt mit unserem Bauleiter gesprochen und um Korrektur gebeten. Jetzt sollen die richtigen Materialien genommen werden und an den Stellen, wo man nicht mehr die Möglichkeit hat, sollen die DIN-Teile jetzt in die Porotonsteine gedübelt werden. Jetzt weiß man ja, dass Porotonsteine nicht gerade Dübelfreundliche Steine sind. Könnte es hier zu Problemen kommen. Bauleitung und Polier sagen, dass das kein Problem darstellt, weil ja "eh noch die Decke draufkommt". Außerdem sagte er: "Wenn man sich immer an die Normen halten würde ... "
Wie sollen wir uns verhalten? Machen wir uns zu viel Gedanken. Muss man das hinnehmen?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar. Habe hier im Forum schon nach ähnlichen Themen geguckt, aber nichts gefunden. In anderen Fällen muss ich sagen, war das Forum schon mehr als hilfreich.
Danke und Gruß,
Fredi
  • Name:
  • Fredi
  1. Etwas ...

    "laienhaft" geht es bei Ihnen auf dem Bau ja schon zu.
    "Normalerweise" werden auch g'Scheite Mauerwerksverbinder genommen, Ihre "nichttragenden" Wände stehen ja Quasi per se und der Innenputz hält die Wand auch nur bedingt ...
    Ich hoffe doch, dass die tragenden Wände aus Poroton mit "richtigen" Mauerwerksverbindern ausgerüstet wurden.
    Überhaupt (jetzt werde ich altmodisch), das Sprichwort heißt eigentlich "rot mit weiß ist ein sch ... " oder so ähnlich, sprich Mauerwerksmix (auch bei nichttragenden Wänden) sollte man eigentlich vermeiden ... was sagt denn ihre Architektin hierzu?
    Gruß
  2. Einen Tritt in den A ...

    llerwertsten sollte der Maurer bekommen. V.w. nicht immer an die DINAbk. halten. :-(((
    Die Wandverbindungen haben auch aussteifende Wirkungen!
    Aber wenn schon eine Orange Wanne zum Einsatz kommt! , dann dürfen's auch noch Porenbeton und KS sein.
  3. @Herr Dühlmeyer ...

    Hauptsache bunt, oder? ;-)
    Gruß
  4. Mauerwerksverbinder

    Danke für die Antworten bisher. Bein wenig Sorge habe ich jetzt schon.
    Ich gehe mal davon aus, dass die tragenden Wände (aus Poroton) auch mit solchen Transportbändern verbunden sind. Hat das Auswirkungen? Was sollen wir machen?
    Jetzt will man richtige Mauerwerksverbinder nehmen und diese an die Stoßseite dübeln. Ist das okay? Oder ist die Wirkung dann auch gleich Null?
    Sie sagen beide, dass man Rot nicht mit Weiß verbinden soll. Warum? Und vor allem, warum weiß unser Architekt das nicht bzw. warum hat er uns nicht darauf aufmerksam gemacht. Er sagte uns, dass die KSV einen besseren Schallschutz bieten würden. Was ja wohl auch so ist, oder?
    Danke für Antworten und Gruß,
    Fredi
  5. Hallo Herr Dühlmeyer, erst jetzt lese ich, dass ...

    Hallo Herr Dühlmeyer,
    erst jetzt lese ich, dass sie Porenboton schreiben. Wir bauen aber mit Poroton (also Tonziegel). Ist das auch bedenklich.
    Keller: Orange Wanne (Readymix)
    Haus: Poroton (Tonziegel)
    Innenwände: zum Teil KSV
    Sie schreiben etwas von "aussteifender Wirkung". Was ist das?
    Danke
  6. Ich hasse es, ...

    wenn überhebliche Dilettanten auf der Baustelle "Handwerker" spielen. Die von H. Dühlemeyer notwendige "aussteifende Wirkung" lässt isch in dem von Ihnen beschriebenen Falle so erklären.
    Eine nichttragende Wand wird auf dem Boden in ein Mörtelbett gelegt  -  einfach gehaltene Wand, oben kommt keine Auflast, sondern eine (mehr oder weniger gut "verschmierte") Fuge zur Decke  -  immer noch einfach gehaltene Wand, jetzt nehmen wir mal an, die Wand geht einmal quer durchs Haus, 2,50 hoch und na 5,00 m lang  -  von was bitteschön wird die Wand denn gehalten? Von Packgurten  -  rostend? Mit einem g'Scheiten Vorschlaghammer haue ich Ihnen die ganze Wand auf einmal um (ich Angeber ich!)!
    Der Statiker (wenn es denn einen gibt!?) hat sicherlichbei der Bemessung der Decke einzelne Wände als aussteifend oder auch nicht zur Berechnung hergenommen und tragende sicherlich  -  fragen sie den mal, was er davon hält. Und Ihren Architekt schicken sie bitte heim wegen Ahnungslosigkeit!
    Gruß
  7. Nochmal Danke, Herr Mantel! Nochmal: Sollen wir auf ...

    Nochmal Danke, Herr Mantel!
    Nochmal: Sollen wir auf Korrektur beanstanden und die Wände abreißen lassen?
    Einen Statiker gibt es? Sollte in der Statik etwas von der Verbindung der Wände stehen? Werde später mal schauen.
    Hauen Sie die Wand auch ein, wenn die Decke drauf ist? Wenn ja, mache ich mir jetzt wirklich Gedanken. Sie schreiben von rostenden Transportbändern. Da haben sie wohl Recht. Vor allem, wenn ich bedenke, dass wir bei uns noch ein Grundwasserproblem haben und die Verbinder vielleicht etwas Feuchtigkeit abbekommen könnten. Hoffen wir zwar nicht ...
    Sind denn jetzt KSV mit Poroton und Oranger Wanne kombinierbar?
    Danke für die fachlichen Antworten.
  8. Sorry ...

    Hatte irgendwie Porenbeton gelesen. Habe wohl Mörtel auf der Verglasung ;-)).
    Ändert aber an der Sache nix. unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche Eigenschaften und arbeiten somit unterschiedlich. Also gibt's evtl. in der Ecke einen Riss.
    Aussteifend heißt, dass die Wände je nach Dicke und Höhe nur bestimmte Längen OHNE kraftschlüssig eingebundene Querwand haben dürfen  -  von Achims Hulk Hogan Action mal ganz abgesehen ;-)) )  -  weil sie sonst nicht standsicher sind. (Zumindest rechnerisch)
    Bei Poroton ist das mit dem Einbohren prinizipell schon i.O. Wenn's ordentlich ausgeführt wird. >;-)).
    So groß ist der Unterschied im Schallschutz nicht. Teilweise ist KS preiswerter als Poroton.
    Fürs Wasser haben Sie doch die Wanne  -  oder ist die jetzt schon undicht? Aber egal wie, die Transportbänder sind Pfusch². Ob ein Austausch der in den Außenwände evtl. verbauten Bänder notwendig ist, sollten Sie mit Ihrem Statiker besprechen, denn ein Austausch geht nur mit zerstörenden Arbeiten und die sind auch nicht gerade gut für den Mauerverband.
  9. Nenene ...

    nix abreißen lassen, Statiker auf die Baustelle und anschauen lassen, selbst wenn was in der Statik drinnensteht  -  die Auswirkungen können sie als Laie (Entschuldigung) nicht interpretieren. Die dann getroffenen Empfehlungen des Statikers aber unbedingt auf der Baustelle umsetzen lassen  -  der gibt seine Kommentare nicht zum Spaß!
    Und ich haue die (nichttragende) Wand auch dann um, wenn die Decke drauf ist (so oder so);-)
    Herr Dühlemeyer hat ja schon erklärt warum man i.d.R. keinen Materialmix auf der Baustelle zulässt (einige wenige Ausnahmen abgesehen).
    Die orange Wanne ist so eine Sache, wir "Altvorderen" im Forum bevorzugen im Zweifelsfalle dann doch die "Weiße Wanne". Problem:
    Wenn die Jungs bei Ihnen die "orange Wanne" mit dem gleichen Ehrgeiz wie Ihr Mauerwerk erstellt haben  -  dann kann man schon mal Zweifel ob deren Dichtigkeit haben. Da Ihr Architekt ja nicht unbedingt so den Durchblick hat, würde ich auch hier mal empfeheln, bevor alles zugeschüttet wird, zumindest Ihren Statiker die Sache mal anschauen lassen.
    Gruß
  10. Können wir bitte die Kirche im Dorf lassen

    und nicht sofort die Standsicherheit in Frage stellen?
    Man sollte die Wände als "nicht verbunden" betrachten, sie also alle als 2-seitig gehalten (oben+unten) ansehen. Der Statiker sollte zu einer einer schriftliche Stellungnahme sowohl zur Standsicherheit als auch zur Gebrauchstauglichkeit (erhöhte potentielle Rissgefahr für den Putz in der Wandecke) aufgefordert werden. Die Kosten sind vom Murkser zu tragen. (Wird er tun, denn er scheut die Alternative, den Abriss.)
    Kritisch sind m.E. eher die nichttragenden Wände, da diese ja durch die Decke nicht "automatisch" gehalten sind.
  11. achim

    war schneller ...
  12. @Herr JDB

    meine ich ja, wir haben ja primär über die nichttragenden Wände geredet  -  und einen "einseitig" gehaltenen Wand ist nun mal nicht ganz so prickelnd (wobei wir alle nicht wissen, in welchem Umfang gemurkst wurde). Ich denke wir sind uns alle einig, dass hier keine akute Einsturzgefahr bestehet  -  aber sowohl den Bauherr als auch die Pfuscher kann man gut sensibilisieren, wenn sich mal ein Statiker der Sache annimmt, da offensichtlich der Architekt doch noch ein wenig lernen muss ...
    Gruß
  13. off topic

    verflucht, so schnell kann ich gar nicht tippen ... ;-)
    Gruß
  14. Sorry  -  Kirche ist wieder im Dorf. Werde ...

    Sorry  -  Kirche ist wieder im Dorf.
    Werde mir ihren Rat- / Vorschlag zu Herzen nehmen und einen Termin vor Ort mit dem Statiker vereinbaren und ihn zur Stellungnahme bitten. Nicht falsch verstehen. Mir ist es auch lieber, wenn die Wände stehen bleiben. Ist halt nur so, dass wir ja für die Zukunft bauen und so ein Haus schon ein paar Jahr alt werden soll.
    Die Orange Wanne ist  -  bis jetzt  -  übrigens dicht und macht, für mich als Laien, auch einen guten Eindruck. Readymix war bei der Einschalung der Kellerwände dabei und hat auch die Abnahme gemacht. Feucht ist unser Haus bisher also noch nicht.
    Noch eine Frage: Muss ich das so verstehen, dass die nichttragenden Wände nicht direkt unter der Decke enden, sondern da noch eine Fuge zwischen ist. Dann würde ich verstehen, warum eine solche Wand noch einfacher umzustoßen ist (vor allem von Herrn Mantel :-)).
    Umgekehrt gehe ich dann davon aus, dass die tragenden Wände direkt mit der Deckenplatte verbunden ist. Also ohne Fuge.
    Nochmal zu den verschiedenen Materialien: Kann mich dunkel daran erinnern, dass unser Architekt gesagt hat, dass dort wo die verschiedenen Materialien zusammen stoßen, eine Dehnfuge (kann auch anders heißen) gesetzt wird. Die soll dann verhindern, dass Risse entstehen. Ist da was dran?
    Danke und Gruß,
    Fredi
  15. Dehnungsfugen

    Irgendwie wird es immer besser.
    Jetzt also statt der üblichen Vermörtelung der Anschlussfuge eine Dehnungsfuge.
    Bin mal gespannt wie Ihr Archie das Ganze statisch und schalltechnisch überhaupt noch in Griff bekommen will.
  16. Antw. : Dehnungsfugen

    Hallo Jens-Peter,
    wie gesagt, ich bin mir nicht sicher. Wie verhält man sich denn normalerweise, wenn unterschiedliche Materialien zusammen kommen?
  17. @fredi

    Unterschiedliche Materialien haben unterschiedliche Eigenschaften, im Bezug auf Mauerwerk kommt es laienhaft gesprochen zu (zugegebenermaßen) geringen "Ausdehnungs"-Unterschieden insbesondere unter Temperatureinfluss. Dies wird i.d.R. dadurch minimiert, in dem die Bauleute "homogenes" Material verwenden. wie schon beschrieben, ist es sehr wahrscheinlich, feine Risse im Putz am Übergang zw. den unterschiedlichen Materialien auftreten. Da die Materialunterschiede immer vorhanden sind, werden diese Risse auch immer wieder kommen.
    Wir reden ja hier hauptsächlich von nichttragenden Innenwänden.
    Schallschutz kann ein Thema sein, jedoch kommt es darauf an, welche Räume voneinander getrennt werden. Küche / wohnen ist m.A. kein Thema, anders sieht es z.B. bei Schlafen/Bad aus.
    Gruß

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