Kondensfeuchte im Keller beseitigen?
BAU-Forum: Keller

Kondensfeuchte im Keller beseitigen?

Hallo,
wir haben ein Haus BJ 2004 und haben uns damals von unserem Bauträger falsch beraten lassen (was mich jetzt natürlich besonders ärgert).
Ursprünglich wollte ich um das ganze Haus eine Perimeterdämmung, aber der Bauträger meinte wir sollen doch lieber den Boden isolieren und können später immer noch die Wände von innen Isolieren.
Ja, bin jetzt natürlich schlauer, aber jetzt ist es schon zu spät und ein Ausgraben ist nicht mehr möglich.
Eine Perimeterdämmung wurde jetzt nur ca. 1 m in die Tiefe angebracht und geht zwar bis knapp unter das Erdreich, aber ist halt nicht komplett.
Wir haben jetzt einen Kellerraum der besonders betroffen ist und gerade jetzt in der warmen Zeit, steht unten in den Ecken die Feuchtigkeit und an den Wänden sind leichte Schimmelspuren.
Ein zweiter Keller hat nur leichte Kondensfeuchte, die anderen zwei Keller sind relativ groß und offen, dort gibt es keine Probleme. Ein regelmäßiges Lüften am Morgen und Abend bringt nicht wirklich mehr Erfolg, vermutlich da die zwei betroffenen Räume auch nur Kellerschachtfenster haben.
Die Wände sind aus B-25 Stahlbeton.
Ich habe schon einige Gedanken gemacht:
was meiner Meinung nichts taugt, aber trotzdem empfohlen wurde! :
  • Perimeterdämmung von innen  -  scheidet aus, da keine Atmung und dann vermutlich Schimmel an den Übergängen
  • Hinterlüftetes Holzgestell mit Glaswolle und Rigipsplatten  -  ist auch nichts
  • Schimmelfarbe  -  Dann vielleicht kein Schimmel, aber trotzdem Feuchte!

mögliche Varianten die vielleicht eine Lösung bringen? :

  • Sanierputz oder Kalkputz  -  atmungsaktiv, Schimmelhemmend  -  Stärke?
  • Klimaplatten /Kalziumsilikatplatten  -  atmungsaktiv, Feuchtigkeitsregulierend, wärmedämmend, Schimmelhemmend  -  Stärke 25-50 mm

Da beide Keller keine Wohnkeller sind, wäre natürlich die Lösung mit dem Sanierputz vom Kostenaufwand für mich am besten (reicht 1 cm Schichtdicke?).
Für die Wohnraumkeller die im Moment noch trocken sind, würde ich dann wegen der Isolierung die Klimaplatten bevorzugen.
Ist denn das so geeignet, gibt es was das dagegen spricht, was man besser machen könnte oder beachten müsste?
Über Antworten und Anregungen würde ich mich freuen.
Danke schon mal
Markus

  • Name:
  • MarkusL
  1. Häufiges Lüften ...

    in der warmen Jahreszeit ist absolut kontraproduktiv ...
    mE die beste Lösung: alle Wände mit min 10 cm Kalziumsilikatplatten ... berechnen lassen ...
    Bodendämmung nicht vergessen ...
  2. 10 cm Kalziumsilikatplatten?

    Hallo Herr Furch,
    erst mal danke für die Antwort.
    Sorry, aber sind 10 cm nicht etwas übertrieben?
    Der am meisten betroffene Raum hat ca. 10 m² und ist von der Ausrichtung Nord/Osten.
    Es ist nicht so, dass dort Pfützen liegen, sondern es sind nur die Boden-Sockel feucht (hauptsächlich in der Ecke), bzw. kleine Tröpfchen und das nur an den zwei Außenwänden, bei den Innenwänden (YTONG) gibt es keine Probleme. Der Schimmel an den Außenwänden ist nur ganz leicht erkennbar und das auch nur, weil wir den Fehler gemacht hatten diesen mit Dispersionsfarbe zu streichen.
    Der Keller soll nur als Lagerraum benutzt werden.
    Ist es nicht möglich, dass auch eine geringere Dicke, die Feuchtigkeit auffangen kann?
  3. Effekte berechnen lassen ...

    Effekte berechnen lassen es geht nicht darum, dass die K-Silikatplatten die Feuchtigkeit auffangen ... sie sollen verhindern, dass Feuchtigkeit auskondensiert ...
    Gruß
  4. Schimmel

    Hallo
    Die Ursache liegt in der zu hohen Luftfeuchte, vermutlich auch zu hohe "Neubaufeuchte" ...
    Dämmungen aller Art, helfen hier nur sehr wenig oder gar nicht.
    Ich würde die Lüftung verbesseren, entweder per Hand Stoßlüften (im Sommer Problematisch) oder durch einen "feuchtegesteuerten" Lüfter z.B.

    Also;

    • Lüftung verbesseren/Lüfter einbauen (eventuell im Moment einfach einen Luftentfeuchter aufstellen)
    • Dispersionsfarben entfernen
    • Wände unbehandelt oder mit Kalk- oder Slikatfarben streichen.

    Gruß

  5. Effekte berechnen?

    Entschuldigen Sie Herr Furch, aber wie kann man die Effekte berechnen?
    Muss ich mir da jemanden kommen lassen oder kann ich das auch selbst machen?
    Übrigens würde es etwas bringen, wenn wir eine Heizung in dem Keller installieren?
  6. Es gibt online sowohl für den U-Wert als auch für den Taupunkt Rechner ... kann man selbst machen, aber man muss halt auch die Werte verstehen können.

    Es gibt online sowohl für den U-Wert als auch für den Taupunkt Rechner ... kann man selbst machen, aber man muss halt auch die Werte verstehen können.
    Es geht hier mE in erster Linie darum den Keller zu dämmen, damit auch ohne zusätzliche Heizung die Wandtemperatur innen zu erhöhen, sprich den Taupunkt hochzusetzten und letztendlich auch Heizkosten im gesamten Haus zu sparen ...
    Das ganze sollte ein Fachmann vor Ort berechnen und beurteilen. Ich vermute stark, dass die Dämmung auf eher 10 cm hinauslaufen wird ... weil bei 5 oder 10 cm die Arbeit sowieso gleich ist und die Mehrkosten bei der dickeren Platte nicht erheblich ist ...
    Gruß
  7. Zu hohe Luftfeuchte

    Das sehe ich so wie Herr Lehmann,
    ohne eine dauerhafte Senkung der Luftfeuchte wird das nichts. Haben Sie diese mal gemessen? Dämmung wird nicht wirklich weiterhelfen und die Kalziumsilikatplatten sind auch kein Allheilmittel. In zu feuchten Räumen können selbst diese nach einiger Zeit Schimmel oder Algen ansetzen  -  habe ich schon gesehen.
    Denken Sie einmal grundsätzlich über den Keller nach. Wurden die Räume im Winter mit geheizt? Gibt es eine Waschküche mit Trockner und Waschmaschine im Keller? Wie wurde gelüftet? Stoßlüftung (wie lange, wie häufig) oder permanent gekippte Fenster?
    Maßnahmen wie von Herrn Lehmann beschrieben.
    Gruß aus Wiesbaden,
    Christoph Kornmayer
  8. Ja, aber dann reicht doch erstmal ein Luftentfeuchter

    Foto von Edmund Bromm

    Ob dann noch weitere Maßnahmen notwendig sind?
    Richtig ist die Feuchte und die Temperatur zu messen und danach handeln.
    Aber auch  -  Luftentfeuchter richtig dimensioniert mit ausreichender Leistung.
    Und auch noch, dass der Raum richtig beheizt wird.

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