Erfahrungen mit Mauerwerkstrockenlegung mittels chem. Sperre
BAU-Forum: Keller

Erfahrungen mit Mauerwerkstrockenlegung mittels chem. Sperre

Ich habe ein vollunterkellertes Haus Baujahr 1943, Keller zu
80 % in der Erde, Vollziegelmauerwerk 36-er Wände mit Kalkmörtel
gesetzt und dünn verputzt.
Schäden: Feuchtigkeit aller Kellerwände bis zur Decke mit starken
Zerstörungen des Mauerwerks, insbesonders im oberen Bereich und
im Bereich von Kältebrücken.
Dazu hatte ich einen Vertreter von AHT in meinem Haus, welcher mir dringend eine chemische Horizontalsperre empahl, da sonst
die Feuchtigkeit in den Wohnbereich steigt.
Ich hätte gern qualifizierte Erfahrungsberichte von AHT-Kunden,
welche ihr Haus bereits vor 1997 behandeln ließen.
Ich traue dem Frieden nicht ganz, zumal der unbeheizte Keller
bereits in max. 24 Monaten trocken sein soll.
Vielen Dank für Rückantworten
roetschi
  • Name:
  • Thomas Roetsch
  1. Aber nicht ohne Voruntersuchungen (Bauzustandsanalyse)?

    Foto von Uwe Wild

    Die Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Es sind Voruntersuchungen zwingend erforderlich um den Erfolg abwägen zu können. Die Messungen mit zerstörungsfreien elektrischen Messgeräten sind nicht geeignet bzw. als absolut unzureichend zu beurteilen. Hier sind zerstörende Untersuchungen erforderlich. Der massebezogne Feuchtegehalt und die Messpunkte sind u.a. genau zu dokumentieren. On eine Mauerwerksinjektion bei Ihrem Objekt überhaupt in Frage kommt, ist unter anderem vom Durchfeuchtungsgrad abhängig. Letzterer kann nur durch Entnahme von Baustoffproben in einem Labor ermittelt werden.
    Je nach den Untersuchungsergebnissen können weitere flankierende Maßnahmen erforderlich werden. Hier ist zum Beispiel häufig eine technische Bautrocknung notwendig, um den Durchfeuchtungsgrad (DFG) herbzusetzen. Wird der Injektionsstoff bei zu hohem DFG in den Wandbildner eingebracht, erfolgt eine ausreichende Verteilung im Mauerwerk nicht.
    Sie sollten auch auf eine Ausführung gemäß WTAAbk.-Merkblatt 4-4-04/D achten (vorsorglich vereinbaren). Pauschale Werbebotschaften von Herstellern lassen Sie sich für IHR Objekt mit Straße und Hausnummer vom Hersteller bestätigen.
    Wenn die Randbedingungen für eine Injektion gegeben sind, bedarf es einer sorgfältigen Überwachung der Ausführung. Insbesondere ist hierbei der Abstand und die Tiefe der Bohrlöcher gemäß WTA-MB VOR der Injektion zu überprüfen. Sie sollten sich auch eine Dokumentation gemäß dem genannten WTA-Merkblatt vereinbaren und spätestens zur Abnahme übergeben lassen.
    Gibt es denn eigentlich eine FUNKTIONSTÜCHTIGE Vertikalabdichtung? Haben Sie eventuell auch ein mechanisches Verfahren in Erwägung gezogen? Allerdings sind auch hier gewisse Voruntersuchungen erforderlich.
    Mit Mauerwerksinjektionen kann unter bestimmten Voraussetzungen eine zuverlässige Horizontalsperre erreicht werden. Leider sind mir zahlreiche Objekte bekannt, an denen ohne Voruntersuchungen einfach injeziert wurde. In Extremfällen wurde sogar eine funktionstüchtige Horizontalsperre "durchlöchert".
    Mit freundlichen Grüßen
  2. Um was geht es denn genau?

    Foto von Edmund Bromm

    Sie schreiben der Keller ist feucht ...
    Aber was soll dann eine Horizontalsperre?
    Und wenn Ziegel, warum nicht eine sichere Chromstahlsperre?
  3. Voruntersuchung ja, Chromstahlsperre?

    Danke schön, doch erklärend sei hinzu zu fügen, dass
    über dem Keller 2 Etagen und ein teilausgebauter Boden
    sind. Ohne Ringanker und mit Holzbalkendecken.
    Da scheppert es schon durchs ganze Haus, wenn ich in
    der Kellerwand einen Dübel installiere.
    Ich denke an eine fachmännische Untersuchung mit Wandproben. Wer macht so etwas und was kostet das.
    (Ohne gleich einen Bauauftrag auslösen zu müssen)
    Ich möchte nochmals um Erfahrungen von AHT-Kunden
    nach mehreren Jahren bitten.
    roetschi
    • Name:
    • Thomas Roetsch
  4. Feuchtigkeitssperre mit möglichst geringem Aufwand und größtmöglichem Erfolg

    Im Bereich der Kältebrücken empfiehlt es sich schon wegen der stark steigenden Heizkosten, aber auch wegen der dauerhaften Schädigungen für das Gebäude und die Gesundheit der Bewohner, für eine Beseitigung der Ursache zu sorgen. Vielleicht liegt schon hier oder wegen mangelnder Lüftung die Ursache für das Problem.
    Ein Hersteller AHT ist mir nicht bekannt, aber es scheint sich bei der angebotenen Methode um die übliche Sättigung des Mauerwerks durch Silikon- oder Kieselsäurehaltige Mittel zu handeln, die in relativ große, schräg gebohrte Bohrlöcher solange verfüllt werden, bis nicht mehr nachgefüllt werden muss.
    Hierbei werden unsinnigerweise tonnenweise Flüssigkeiten in nicht saugende Steine oder in Hohlräume, Risse oder ins Erdreich verfüllt. Was das kostet (Mehrverbrauch!) und ob das funktioniert, kann vorher natürlich kein Mensch voraussagen. Der Zweifel vieler Experten an dieser Methode liegt meistens nicht an den Materialien selbst, sondern an der Widersprüchlichkeit des Verfahrens. Das Wasser steigt immer durch die Fuge hoch, nicht immer durch den Stein. Ein hartgebrannter Klinker ist in der Regel dicht und trotzdem leiden viele Klinkerwände unter aufsteigender Feuchtigkeit.
    Eine einfache, schonende und gezielt einzubauende Methode gegen aufsteigende Feuchtigkeit ist das DRYZONE-Verfahren. Hier wird eine gelartige Masse mit einer Handpistole in 12 mm Löcher verfüllt, die im Abstand von 12 cm waagerecht in die Lagerfuge gebohrt werden. Es wird also gezielt dort behandelt, wo auf alle Fälle die Ursache zu finden ist  -  in der Fuge. Die Wirkstoffe in Dryzone werden durch das Wasser in der Wand und durch Verdunstung im Umkreis von ca. 25 cm um das Bohrloch verteilt. Der Verbrauch des Materials ist gut kalkulierbar, da durch die cremeartige Konsistenz ein Mehrverbrauch für Lochstein, Risse oder sonstige Hohlräume nur in sehr geringem Umfang anfällt.
    Da die Fuge in der Regel immer der Träger für aufsteigende Feuchtigkeit ist, kann man sich aufwendige Untersuchungen des Mauerwerks ersparen. Natürlich muss man auch hier vor Anwendung des Verfahrens überprüfen, ob eine eventuell sogar noch funktionierende Horizontalsperre vorhanden ist, ob die Ursache wirklich durch kapillar saugende Feuchtigkeit und nicht durch z.B. seitliche Undichtigkeiten oder Kondensation entstanden ist.
    Das Verfahren ist vom staatlichen britischen Institut BBA geprüft und auf eine Wirksamkeit von mindestens 20 Jahren eingestuft worden.

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