Haben wir eine fachgerechte Kellerabdichtung?
BAU-Forum: Keller

Haben wir eine fachgerechte Kellerabdichtung?

Hallo Forumsteilnehmer,
mich beschäftigt die Frage ob die Kellerabdichtung in unserem Rohbau so ausgeführt ist, dass wir in den nächsten zig Jahren mit einem trockenen Keller rechnen können. Der Boden ist lehmig und meines Erachtens nicht sehr versickerungsfähig. Der Keller ist folgendermaßen ausgeführt:
Die Gründung erfolgt auf umlaufenden Streifenfundamenten (wo erforderlich frostfrei) nach statischer Berechnung. Bodenplatte in B25, ca. 15 cm stark, auf einer 15 cm starken Kiesfilterschicht inkl. Abdeckung mit einer PE-Folie. Die Bewehrung erfolgt laut statischer Berechnung. Sämtliche Aussparungen für Rohrleitungen werden nach der Vorgabe der Werkplanung erstellt. Einbau eines Erdungsbandes mit Anschlussfahne, zur Erdung der Elektroinstallation.
Die Kelleraußenwände werden in Beton [B25], d=20 cm stark, einschließlich aller notwendigen Aussparungen sowie Anschlussbewehrungen und der notwendigen Stahleinlagen ausgeführt. Die Kellerumfassungswände erhalten eine außenliegende Wanddämmung d=100 mm.
Einbau eines verzinkten Metallfugenbandes zwischen Bodenplatte und aufsteigenden Kellerumfassungswänden.
Bodenplatte und Umfassungswände werden in Sperrbeton ausgeführt. Ein zusätzlicher Schutz gegen Erdfeuchtigkeit ist nicht erforderlich.
Einbau einer Delta-Noppenbahn um die gesamten erdberührenden Kellerumfassungswände als zusätzlicher Schutz vor Erdfeuchtigkeit und zur besseren Drainage.
Kellerinnenwände werden in Ziegelmauerwerk erstellt oder nach statischer Vorgabe betoniert. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit wird unter den gemauerten Kellerinnenwänden eine 500er Pappe eingebaut. Die Decke über dem Kellergeschoss wird als Stahlbetondecke einschließlich der notwendigen Bewehrungen und Aussparungen als Großflächendecke ausgeführt. Zur Vermeidung von Kältebrücken erhält die Deckenstirnseite eine umlaufende Wärmedämmung aus Styrodur-Dämmplatten.
Soviel laut Baubeschreibung, als Drainage wurden umlaufend Drainagerohre verlegt, danach kam eine Kiesschicht, Filtervlies obendrauf und der Arbeitsraum wurde anschließend mit Aushub verfüllt und verdichtet (außer im Bereich der späteren Terrasse und Zufahrt, dort wurde mit Kies verfüllt).
Die Drainage wurde an einer mit Steinen verfüllten Sickergrube angeschlossen, die Steine wurden mit einem Filtervlies umschlossen und obendraub steht unsere Zisterne.
Reicht Sperrbeton (was ist das überhaupt?) als Abdichtung aus? Es wurde sonst keine Abdichtung angebracht (nur Beton, Dämmung und dann die Noppenbahn).
Ich hoffe auf hilfreiche Beiträge.
Vielen Dank und viele Grüße
  • Name:
  • Oliver
  1. Da rollen sich ...

    Werter Fragesteller
    meine Nägel auf.
    Bodenplatte für einen Keller mit frostfreien Streifenfundamenten. Hiiiiilfeeeee.
    Und 15 Bodenplatte als Weiße Wanne. Uups, habe ic da eine neue Entwicklung verpasst?
    Also:
    Wenn die Abdichtung als Weiße Wanne ausgeführt werden soll, muss eine rissbegrenzende Bewehrung eingebaut sein  -  die in der Regel erheblich stärker als die statisch erforderliche ist.
    Dann muss mit WU-Beton vergossen werden. Das Fugenband ist richtig.
    Und dann braucht es auch keine Dränung mehr. Keller dicht, wen stört also das Wasser?
    Als Absicherung der Kellerfenster gegen Absaufen ist eine Dränung eher ungeeignet. Hier helfen druckwasserdichte Lichtschächte oder Fenster.
    Oh oh
  2. Danke für die schnelle Antwort, ...

    was würden Sie einem Laien empfehlen? Gibt es Ihrerseits eine Empfehlung was wir jetzt noch tun können?
    Könnten Sie Ihre Aussagen etwas präzisieren da ich als Baulaie sonst noch mehr Fragen habe als vorher?
    Habe ich einen Anspruch auf eine Fachgerechte Ausführung bzw. Nachbesserung?
    Vielen Dank und viele Grüße.
    • Name:
    • Oliver
  3. externer Architekt oder Baubetreuer war zu teuer?

    Mein erster Rat wäre an dieser Stelle, sich dringend einen externen Baubetreuer zu suchen, der all diese Probleme für Sie überwacht und vermeiden hilft. Ein WU-Keller wird es nicht mehr! 15er Bodenplatte geht so gut wie gar nicht als WU. Was jetzt noch helfen könnte in Abhängigkeit vom Bodengutachten (Lastfall: Bodenfeuchte, nichtstauendes Sickerwasser, stauendes Sickerwasser oder drückendes Wasser) wäre die Herstellung einer nachträglichen Abdichtung, wie  -  das lässt sich am besten vom Fachmann vor Ort ermitteln und empfehlen. Da ich nicht glaube, dass dies die einzige Panne an Ihrem Bau bleiben wird, mein dringender Rat: Suchen Sie sich einen Betreuer vor Ort. Dieses Forum ist fraglos geeignet einzelne Fragen für Baulaien oder Fachkollegen zu beantworten, aber es ersetzt keine Vollbauleitung! Gruß aus Berlin
  4. Nein

    Wir haben die Baubeschreibung (auch den Vertrag) bei unserer Verbraucherzentrale, duch einen Architekten und einen RA durchleuchten lassen und sind mit den Worten "da haben Sie einen zuverlässigen Partner gefunden wir haben selten so detaillierte und gute Baubeschreibungen und Verträge gesehen" und einem sehr guten Gefühl gegangen.
    Bei unserem Rohbauer handelt es sich um ein alteingesessenes Unternehmen mit guten Referenzen, hier wurde genau nach Baubeschreibung, und sehr sauber gearbeitet. Was genau ist an der Ausführung (gemäß Beschreibung) falsch? Können Sie Ihre Bedenken konkretisieren und für einen Laien verständlich beschreiben?
    Viele Grüße und vielen Dank
    • Name:
    • Oliver
  5. Au weia ...

    Und ich dachte, da gäbe's gute Beratung
    > Streifenfundamenten (wo erforderlich frostfrei) <
    Ein Keller pflegt tiefer als 80 cm i.d. Erde zu sein und ist somit frostfrei. => Also Allgemeinplatz, schon mal Mist.
    > Einbau eines verzinkten Metallfugenbandes zwischen Bodenplatte und aufsteigenden Kellerumfassungswänden ... + Ein zusätzlicher Schutz gegen Erdfeuchtigkeit ist nicht erforderlich. <
    Hilfe!
    Ein Fugenband baut man bei drückendem Wasser ein, was bei Ihrem bindigen Boden durchaus anzunehmen ist. Abdichtung gegen Erdfeuchte reicht da nicht. Wenn aber sowieso noch eine Dickbeschichtung (oder andere Abdichtung) nötig ist, wozu dann das Fugenband?
    Ihre Bodenplatte ist keine WW und KÖNNTE bei drückendem Wasser / stauendem Sickerwasser undicht sein.
    Ihr Keller KÖNNTE sich auch insgesamt durchaus als undicht erweisen.
    Bitte ganz schnell  -  in Ihrem Interesse  -  eine versierten Baubegleiter suchen und sich von dem helfen lassen.
  6. Noch was ...

    >Kellerinnenwände werden in Ziegelmauerwerk erstellt oder nach statischer Vorgabe betoniert. Gegen aufsteigende Feuchtigkeit wird unter den gemauerten Kellerinnenwänden eine 500er Pappe eingebaut<
    Da hat doch einer schon in den Vertrag/die Baubeschreibung geschrieben, dass er im Keller mit aufsteigender Feuchte durch die Bodenplatte rechnet!
    Was soll also das Gerede von Sperrbeton?
    > Einbau einer Delta-Noppenbahn ... als zusätzlicher Schutz vor Erdfeuchtigkeit und zur besseren Drainage. <
    Delta Noppenbahn als Feuchteschutz! Ich-schmeiß-mich-weg-vor-lachen Rotfl!
    Unterschreiben sie da, hier bekommen sie richtig betuppt.
    (Würde Frau Poth sagen)
  7. Wirklich interessante

    Baubeschreibung.

    1) Ausführung des Kellers als Weiße Wanne ist vertraglich nicht vereinbart.
    2.) H. Dühlmeyer recht hat "Noppenbahn als Feuchteschutz" ist Unsinn etc.
    3.) Sie stellen selbst fest "Boden nicht sehr versickerungsfähig", aber Sickerschacht für Drainage?
    4.) Ihren Ausführen ist zu entnehmen, dass das Ganze schon so gebaut ist
    Fragen Sie mal einen Juristen, ob der Unternehmer mit der Erklärung in der Baubeschreibung "eine zusätzliche Abdichtung gegen Feuchtigkeit ist nicht erforderlich" nicht im Umkehrschluss die Gewähr für einen wasserundurchlässigen Keller übernommen hat.

    • Name:
    • M.P.
  8. um das alles strukturiert aufzuräumen

    bräuchte es eine längere Sitzung.
    Sperrbeton => gab es im Osten und früher mal (es heißt schon lange WU-Beton und zukünftig "Beton mit hohem Wassereindringwiderstand"). B25 => sollte eigentlich C25/30 heißen! Für WU-Bauteile gibt es laut WU-Beton-Richtlinie Mindestdicken! (Bodenplatte 20 cm, Wand 24 cm) Andernfalls können Sie die WU-Fähigkeit der Konstruktion in der Pfeife rauchen  -  Rissbildungen und stark erhöhte Wasserdampfdiffusion durch die Wand in den Keller sind die Folge. Sie werden es merken, wenn die ersten Male nach Baufertigstellung stauendes Sickerwasser ansteht und in Ihren Keller will! Nichts gegen die Verbraucherzentrale aber  -  was für ein Fachmann war das denn?!?! Soll der Keller ausgebaut / beheizt werden? Dann würde mich gleich die nächste Frage interessieren: Wo wurde wie gedämmt  -  Bodenplatte und Kellerwände?
  9. Jawohl

    Vielen Dank für die vielen, hilfreichen Wortmeldungen.
    Zwei der Kellerräume werden ausgebaut und als Büro und Hobbyraum genutzt. Die Bodenplatte ist meines Erachtens bis jetzt noch nicht gedämmt (kommt noch?), die Außenwände wie beschrieben: Beton, 100 mm Styrodur-Dämmplatten, Noppenbahn (Noppen nach innen).
    Ich frage mich ernsthaft warum ich 350,-EURO für die tolle Verbraucherberatung ausgegeben habe.
    Hätte der Kollege im Vorfeld der Baubeschreibung entnehmen können, dass hier nicht vorschriftsmäßig gearbeitet wird?
    Grüße
    • Name:
    • Oliver
  10. Jawohl ...

    das hätte man/Frau entnehmen können!
    Für ausgebaute = zu Wohnzwecken genutzte Räume ist eine Dampfsperre auf dem Boden erforderlich!
    Nochmal die Bitte (auch wenn Sie schon enttäuscht wurden), einen Baubegleiter suchen und GANZ GENAU schauen.
    Evtl wirklich auch mal mit einem RA sprechen.
  11. und für die Rettung des Kellers

    hilf wahrscheinlich nur eine zusätzliche Bahnenabdichtung! Bei der Dämmung des Kellers wird es wohl die nächste Schwierigkeit geben: Wärmebrücke im Kellerwandsockel, denn zwischen der Estrichdämmung und der Kelleraußenwanddämmung bleibt eine Lücke, die sogenannte "Wärmebrücke". Ich fürchte mal es bleibt nicht bei der einen Panne und schließe mich dem Rat von Herrn Dühlhammer an  -  "Bauüberwacher suchen". Die 350,00 € für die Verbraucherberatung schreiben Sie als Lehrgeld ab. Sie haben ganz andere Sorgen, um die Sie sich kümmern müssen.
  12. OT

    Ob sich H. Dühlhammer mit H. Thalmeyer vertragen wird?
    • Name:
    • M.P.
  13. Und da Sie scheinbar keine Ahnung haben

    was bei Ihnen gebaut wird und zu Mindestens keine" vernünftige" Baubegleitende Kontrollinstanz eingeschaltet haben, gebe ich Ihnen die Möglichkeit sich schlau zu lesen.
    Ich gehe nur davon aus, obwohl ich versucht habe es für Laien verständlich zu beschreiben, Sie nachher nur "NOCHMEHR" durcheinander sein werden als jetzt schon.
    Ich kann mich Ralfs D. Forderung nur anschließen bevor es zu spät ist.
    Hier kann zu Abdichtung und weiße Wannen gelesen werden:
  14. "genial"

    die Konstruktion aufzeichnen und patentieren lassen ... "mehr" iss dazu ned zu sagen (!) ... "ja" hier verträgt sich der Thalmeyer mit Dühlhammer "weil" bei dem Leistungspektrum kann man wirklich "nur" noch den Kopf schütteln :-)

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