Carbonatisierung
BAU-Forum: Keller

Carbonatisierung

Hallo,
wir sind in der Findungsphase ob Weiße oder Schwarze Wanne (wg. drückendem Wasser).
Ein Argument pro "schwarze Wanne", das wir gehört haben, war: bei Weißen Wannen besteht die Gefahr der Carbonatisierung, als Folge fängt die Bewehrung an zu rosten und dann würde eine teute Betonsanierung notwendig ... (wie man ja auch an den Betonsanierungen an vielen Brücken etc. heutzutage sehen würde). Das würde sowieso erst nach jeglicher Gewährleistungszeit passieren, d.h. Problem des Eigentümers.
Verhindern ließe sich das durch einen Schutzbeschichtung des Betons. Aber wenn eine Schutzbeschichtung sowieso notwendig ist, dann kann man ja auch gleich eine schwarze Wanne machen.
Was haltet Ihr davon?
Michael
  • Name:
  • Michael
  1. Da hat jemand keine Lust auf "weiße Wanne"

    das Argument habe ich in dem Zusammenhang das erste mal gehört. Natürlich carbonatisiert Beton  -  das macht er immer. Aber wenn die vorgeschriebenen Betondeckungen eingehalten sind, ist das nicht mehr das Problem. Das ganze ist Thema an filigranen Bauteilen mit geringer Überdeckung, die der Luft ausgesetzt sind. Die chemischen Zusammenhänge darzustellen führen jetzt etwas zu weit. Werden die Kellerräume genutzt, wird man eh eine Dampfbremse aufbringen  -  ergo
    gibt es da auch weniger zu carbonatisieren ... Warten Sie mal auf Herrn Thalhammer; ich nehme an, der krümmt sich vor Lachen. Meiner Meinung nach schreckt da jemand vor der weißen Wanne zurück.
  2. Bauen Sie ...

    Werter Fragesteller
    in einem Mineralwasserbrunnen ;-).
    Scherz beiseite. Beton schützt auf Grund seiner Zusammensetzung die Bewehrung vor Korrosion und macht vorhandene sogar rückgängig. Durch den Eintrag von Kohlenstoff, überwiegend aus CO²  -  daher Carbon (Atisierung)  -  wird diese Eigenschaft im Laufe der Jahre, besser Jahrzehnte schlechter. Daher die Frage nach dem Mineralwasserbrunnen mit CO². Allerdings muss sich dieser Vorgang langsam von außen nach innen "vorarbeiten".
    Bei richtiger Verarbeitung des Betons und der Bewehrung sollte dies kein Thema sein. Wie sollten sonst Betonsockel von Brücken, die in Gewässern stehen, halten?
    Ich staune immer wieder, welch tolle Argumente auf dem Bau auftauchen. Der Baron v. Münchhausen würde bei so viel Kreativität ganz blass vor Neid!
  3. faule Ausrede

    Hallo,
    es wurde ja schon mehr oder weniger alles gesagt, aber vielleicht hilft folgender Link noch weiter.
    Mit freundlichen Grüßen
  4. Ich habe den Eindruck,

    dass hier mit Begriffen umgegangen wird, dessen Bedeutung nicht allen klar ist. Bei einer schwarzen Wanne wird zunächst auf einer glatten Unterbetonschicht eine mehrlagige Bitumenabdichtung unter der Sohle eingebaut. Nach Einbau der Sohle und der Aufbau der Wände werden anschließend auch die Wände schwarz abgedichtet und an die Sohlabdichtung angeschlossen. Dicke der Sohle, Aufbau der Wände etc. sind ausschließlich statischen Zwängen unterworfen. Die Ausführung ist also sehr aufwendig und je nach Gründungsverhältnissen etc. nur schwerlich umsetzbar. Bei einer weißen Wanne übernimmt (wie bekannt) der Beton die Abdichtungsfunktion. Für ein funktionierendes und dauerhaftes System sind natürlich Planungs- und Ausführungsgrundsätze, wie z.B. Bauteildicken, Bewehrungsführung und Betonqualität (BII!) entscheidend.
    Fazit: Ob schwarze oder weiße Wanne muss der sie betreuende Fachmann entscheiden. Je nach Grundriss, Lasten, Untergrund, Nutzung, Witterung etc. sind die jeweiligen Konstruktionen, besser oder schlechter, teurer oder günstiger etc. Ohne Kenntnis der genauen Randbedingungen kann man deshalb keinen seriösen Rat erteilen. Es bleibt aber auf jeden Fall anzumerken, dass weiße Wannen, mit einer geeigneten Betonrezeptur betoniert und konstruktiv mit ausreichender Betonüberdeckung hergestellt etc. eine dauerhafte und sehr langlebige Konstruktion ist.
    Hinweis: Alle Mischkonstruktionen aus WU-Betonsohlen und schwarz abgedichtten Wänden oder mit Filigranwänden mit Ortbeton sind sehr bedenklich, da sie als Gesamtkonstruktion weder den einschlägigen Normen und Regeln entsprechen. An- und Abschlüsse (Anschlüsse, Abschlüsse), Durchdringungen etc. sind technisch einwandfrei kaum zu lösen.
    Schöne Grüße aus Bochum

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN