Keller Wand-Sohle Anschluss  -  Verpressen oder von außen Abdichten
BAU-Forum: Keller

Keller Wand-Sohle Anschluss  -  Verpressen oder von außen Abdichten

Hallo zusammen,

wir haben bei lang anhaltenden Regenfällen und/oder Starkregen eintretendes Wasser am Wand-Sohle-Anschluss in unserem Keller. Nachdem sich nun bereits mehrere Experten (Gutachter) und Firmen das Problem angeschaut haben, sind wir völlig verunsichert. Von "einfach von innen Verpressen" bis "alles Aufgraben, Abdichten und Drainage" sind alle Lösungen vertreten. Deshalb habe ich nun die Hoffnung hier vielleicht noch ein paar gute Argumente für oder gegen die jeweilige Lösung zu erhalten.

Nun die Infos zum Keller:

  • Betonkeller B25 aus Fertigteilen  -  Wandstärke 20 cm
  • nicht als weiße Wanne ausgeführt, keine Dichtung zwischen Wand und Sohle
  • Fertigteile sind in ein Mörtelbett mit Einstand gestellt
  • es gibt einen dünnen Schwarzanstrich
  • die Horizontal- und Vertikal-Fugen sind ausgeschäumt und von außen mit einem 25 cm breiten Streifen Bitumen-Irgendwas abgedichtet
  • von außen sind Sickersteine an den Keller gestellt
  • keine Dämmung
  • Bodenbeschaffenheit: laut Bodengutachten vom Bau (wir sind nicht Erstbesitzer) eigentlich kiesig, jedoch auch mit Schichten von Schluff

Eine besondere Schwierigkeit ist, das an einer Seite des Kellers ein Erker übersteht. Dieser ist jedoch aufgeständert laut Videoaufnahmen vom Bau.

Ich freue mich auf Ihren/Euren Input, welche Lösung funktionieren wird oder auch auf Eure Nachfragen.

Viele Grüße

  • Name:
  • Sebastian
  1. Das kann ich mir nicht vorstellen

    Foto von wiki

    So baut doch niemand  -  oder doch?

    Wahrscheinlich Sandwichelemente, die ausgeschäumten Fugen sind nur außen. Im Kern ist Beton. Anschluss Sohle / Wand ist sicher zumindest mit Fugenblech ausgeführt.

    Fragen:

    • Bemessungsgrundlage Grundwasser?
    • Steht davon etwas in der Baubeschreibung?
    • Wann wurde das Haus gebaut?
    • Kann man die Stellen lokalisieren, die undicht sind?
    • Ist schon Estrich im Keller?
  2. Offensichtlich (leider?) doch

    Hi Wiki,

    vielleicht habe ich das mit dem Ausschäumen auf dem Video auch einfach missverstanden. Ich gehe auch davon aus, dass die Elemente sehr eng gesetzt sind und dann die Fugen außen geschäumt wurden. Es sind auf jeden Fall keine Sandwichelemente  -  zumindest wurden diese auf der Baustelle nicht vergossen. Es gibt sicher kein Fugenblech. Die Fertigelemente sind einfach in ein Mörtelbett gestellt. Das konnte ich auf dem Video verifizieren. Es scheint aber kein ungewöhnlicher Kellerbau zu sein laut Gutachter. Aber eben auch keine weiße Wanne. Zu den Fragen:

    • Bemessungsgrundlage Grundwasser: sollte laut Bodengutachten vom Bau min. 1 m unter der Bodenplatte liegen  -  eher 1,50 m / wir haben das Haus gekauft und nicht gebaut
    • "Steht davon etwas in der Baubeschreibung? "  -  Die Frage verstehe ich leider nicht. Was genau sollte in der Baubeschreibung stehen bzw. nach was sollte ich suchen?
    • Baujahr: 2002
    • Ja, die Stellen sind relativ genau lokalisiert. Insbesondere an den vertikalen Fugen der Betonelemente und in den Ecken des Raumes läuft das Wasser zuerst rein
    • Estrich: war drin, ist jetzt draußen

    Danke vorab und beste Grüße

    Sebastian

  3. Planungsfehler

    nach der Beschreibung
    [ Zitat Anfang ] ...
    • nicht als weiße Wanne ausgeführt, keine Dichtung zwischen Wand und Sohle
    • Fertigteile sind in ein Mörtelbett mit Einstand gestellt
    • es gibt einen dünnen Schwarzanstrich

    ... [ Zitat Ende ]

    zu mindestens.

    Pkt. 1  -  Regressansprüche (gegen Firma und gegen Planer  -  ggf. auch gegen Objektüberwacher) prüfen lassen (Rechtsanwalt)

    Pkt. 2  -  je nachdem, was der Keller "leisten" soll, könnte eine Verpressung der Fuge zwischen Bodenplatte und Wand schon ausreichende Abhilfe schaffen. (Es bleibt aber "Pfusch".)

    Pkt. 3  -  Ursache ermitteln, Sanierungskonzept erstellen und umsetzen lassen. (Kostet Geld. Vor allem sollten "Konzepterstellung" und "Umsetzung" wirtschaftlich voneinander getrennt werden.)

  4. Regress vermutlich nicht möglich

    Hallo Herr Stöckel,

    danke für Ihren Input. Zu den angeprochenen Punkten:

    • Regress: vermutlich nicht möglich. Wir sind nicht die Erstbesitzer, wir sind schon Drittbesitzer. Es liegen uns leider keine Unterlagen vor, welche Firma den Keller gebaut hat. Und ob ein Regress nach 19 Jahren überhaupt noch möglich ist. Nach Rücksprache mit einem befreundeten Baurechtsanwalt wohl eher nicht. Da wir die Problematik nach Kauf jedoch vor Hausübergabe festgestellt haben, sind derzeit auch Gespräche mit den Vorbesitzern bzgl. Gewährleistung am Laufen.
    • Was soll der Keller leisten: Wohnraum- und Hobbyraum soll es werden. Von daher wäre "nicht nass und feucht" unterm Estrich eine gute Sache, denke ich.
    • Ursache ermitteln: da bereits ein Gutachter da war, der den defekten Wand-Sohle-Anschluss und aufstauendes Sickerwasser festgestellt bzw. Aufgrund der Gegebenheiten vermutet hat hat, ist dies wohl die Ursache. Dafür braucht es eine Lösung.

    Grundwasser würde ich persönlich aussschließen  -  bitte um Korrektur, wenn ich einen Denkfehler habe: der Keller liegt auf einer Seite bis UKAbk. Bodenplatte ebenerdig. Nebendran steht noch der Garagenkeller mit 20 cm tieferer Bodenplatte und auch 20 cm tieferem Eingang. Wenn wir hier ein GW-Problem hätten, dann würde dort wohl vermutlich ein See stehen, oder?
    Sanierungskonzept ist in Arbeit  -  aber auch hier: jeder erzählt was Anderes. Drainage ja, Drainage nein, Verpressen ja, Verpressen funktioniert sicher nicht ...  -  da der Keller ja nicht erst in 10 Jahren ausgebaut werden soll, wäre es schon super, wenn man sich auf die Dichtheit verlassen kann und nicht erst nochmal 3 Starkregenereignisse abwarten muss, um den Sanierer dann wieder um Gewährleistung bitten zu müssen.

    Danke vorab und beste Grüße

    Sebastian

  5. Keller Wand-Sohle Anschluss

    Wenn ich das richtig verstanden haben sollte, ist der Keller nicht sehr tief im Erdreich.

    In diesem Fall wäre es vermutlich sinnvoll, außen bis auf die Bodenplatte aufzugraben, den Beton von Wand und Bodenplatte mit einer rotierenden Drahtbürste im Winkelschleifer sauber zu machen und dann von außen abzudichten.

  6. Leider nur auf einer Seite ...

    Hallo Frau Neugebauer,

    siehe Fotos  -  die zu sehende Seite ist die betroffene Seite. Leider ist der Keller nur auf der Ostseite freiliegend.

    Beste Grüße

    Sebastian Schmidt

    Anhang:

    Der Beitragsersteller hat versichert, dass der Anhang selbst erstellt wurde und keine Rechte verletzt.
  7. Verpressen

    Foto von wiki

    mit einem PURAbk./SPUR Harz ist bei lokal begrenzten Stellen erst einmal die preiswerteste Lösung. 1000  -  2000 € € sind in Ihrem Fall so eine grobe Hausnummer. In Ruhe abwarten, ob alles trocken ist und dann ggf. noch einmal nacharbeiten, wenn es noch feuchte Stellen gibt. Aufgraben und abdichten ist die sicherere Variante, preislich aber, wenn überhaupt möglich, eine ganz andere Liga.

    Die Art und Weise des Kellerbaus ist aber sehr befremdlich.


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