Nachbehandlung nach Außenabdichtung / Salzbehandlung
BAU-Forum: Keller

Nachbehandlung nach Außenabdichtung / Salzbehandlung

Gerade wird mein Einfamilienhaus (Baujahr. 89) von außen neu abgedichtet:
Bitumenvoranstrich-2 K Bitumendickbeschichtung  -  Gewebeeinlage  -  Bitumendickbeschichtung  -  60er Perimeterdämmung mit Drainage
Ferner wird eine Ringdrainage rund um das Haus angelegt (mit Pumpenschacht und Pumpe).
Von außen sollte also jetzt keine Feuchtigkeit mehr ins Mauerwerk eindringen.
Zu meiner Frage: Wie behandelt man jetzt die Mauern von innen? Teilweise Gipsputz, teilweise Fugenglattstrich. Salzausblühungen im unteren Bereich. Kann ich den Putz erhalten oder muss dieser zwingend raus? Ist der Einsatz von Raumlufttrocknern (Kau o.ä.) zu empfehlen?
  • Name:
  • Olaf Büther
  1. Warum antwortet mir keiner?

    Hallo nochmal,
    ist meine Frage zu blöd oder banal?
    Ich dachte hier helfen Experten weiter!
    Schade eigentlich :-(
  2. wahrscheinlich einfach überlesen

    Foto von Martin Kempf

    aus den Augen aus dem Sinn  -  die Stammschreiber benutzen die chronologische Listen  -  wenn die Frage nach einem Tag nicht mehr in der Liste auftaucht, wird sie meistens nie mehr beantwortet. Also ruhig nachhaken, wenn nichts kommt.
    Zur Frage: Zuerst muss der Kram abtrocknen, der Einsatz von Entfeuchtungsgeräten kann nicht schaden, insbesondere wenn es sich um wenig beheizte Räume oder Feuchtigkeit handelt, die unter schwimmenden Estrich gezogen ist. Den Umfang der Renovierungsmaßnahmen kann man erst nach dem Austrocknen sauber beurteilen. Vorweg soviel: Kalkzementhaltige Putze und Mörtel nehmen so schnell keinen Schaden. Wenn die nicht von alleine wie Sand runterrieseln, sind sie OK. Salze trocken abbürsten, fertig.
    Gipshaltige Putze machen da eher Probleme, wenn die länger feucht gehalten werden, dann fangen sie irgendwann das Quellen an und verlieren die Bindung. Sie sind dann mehlig bis auf den Untergrund und zerfallen. Diese Bereiche, sollte es solche geben, müssten dann erneuert werden. Salze trocken abbürsten, beim Austrocknen wird wahrscheinlich auch leichter Schimmelbefall und/oder gelbe Wasserränder auftauchen. Stärker Schimmelbefallene Flächen sollten auch erneuert werden, leichte Stellen können mit 5 %igem Wasserstoffperoxid abgewaschen werden, gelbe Wasserflecken müssten mit Isolierlack oder Isolierfarbe abgesperrt werden.
  3. 1. Die hier schreibenden Experten machen dies ehrenamtlich. Außer ein paar motzenden Aussagen von unzufriedenen Fragestellern und gelegentlich einem kleinen Danke bekommt hier niemand etwas!

    Foto von Martin G. Halbinger

    1. Die hier schreibenden Experten machen dies ehrenamtlich. Außer ein paar motzenden Aussagen von unzufriedenen Fragestellern und gelegentlich einem kleinen Danke bekommt hier niemand etwas!
    2. Was in Ihrem Fall zu tun ist, kann man nur nach Ortseinsicht beurteilen. (wie nass ist der Putz, hat er noch ausreichende Festigkeit; wie nass ist das Mauerwerk; wie schlimm sind die Ausblühungen)
    Gipsputz verliert Festigkeit, wenn er langfristig nass ist. Wenn der Keller bisher nicht gedämmt war, kann das nasse Mauerwerk Frostschäden aufweisen. usw.
    Es gibt zu viele Unwägbarkeiten ...
  4. Danke an beide Martin's :-)

    Hallo und vielen Dank. dass ich doch noch eine Antwort erhalten habe. Ich habe da noch eine weitergehende Frage:
    1. Frostschäden im Mauerwerk sind nicht zu befürchten, da die undichten Stellen in 2,80 Meter Tiefe waren.
    Wie kann ich feststellen, dass die Wände trocken genug sind?
    Was ist von einer Salpeterbehandlung mit Bauchemie zu halten?
    Schon jetzt vielen Dank für die Antworten!
    • Name:
    • Olaf Büther
  5. An Ihrer Stelle hätte ich zuerst gefragt:

    "Ist die Außenabdichtung so wie geplant in Ordnung?
    Jupp
  6. Ist sie nicht?

    Hallo,
    meinen Sie, dass die Abdichtung so nicht in Ordnung ist?
    Ich hatte vor längerem hier in Forum danach gefragt und die eindeutige Aussage bekommen, dass sich das nicht schlecht anhört.
    Ferner hatte ich vorab einen SV vor Ort der auch zu dieser Maßnahme geraten hat.
    • Name:
    • Olaf Büther
  7. vergessen Sie die Salpeterbehandlung

    Foto von Martin Kempf

    mit Chemie, denn die ausgeblühten Salze bei Ihnen sind kein Salpeter  -  den findet man höchstens in ehemals Tierfäkalienverseuchten alten Stallungswänden.
  8. War denn diese Maßnahme überhaupt erforderlich?

    Foto von Edmund Bromm

    Keller besser nutzen!
    Abdichtungsarbeiten im Keller
    Wenn Keller feucht sind ist es mit dem angenehmen und gesunden Wohnklima vorbei.
    Der Modergeruch verbreitet sich im Haus, die Wände und der Boden fangen an zu schimmeln, das Werkzeug und andere Materialien aus Eisen fangen an zu rosten.
    Die Wärmedämmung nimmt mit zunehmender Feuchte sehr schnell ab.
    Weil nun dies alles dazu beiträgt, dass die Schimmelpilze vermehrt wachsen, wird sicherlich auch noch falsch gelüftet, d.h. in der Regel zu lange. Dies deswegen, weil eben dieser Modergeruch aus dem Keller entfernt werden soll. Auch das hat jedoch verhängnisvolle Folgen.
    Die Nutzung ist somit sehr stark eingeschränkt.
    An den Wänden zeigen sich Feuchteschäden und Ausblühungen. Es kommt zu Farbabplatzungen an den Oberflächen und zum Teil werden auch die Putze geschädigt. Das Wasser läuft die Wände entlang, der Belag auf dem Boden fängt an zu faulen.
    Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig eine Verschlechterung der Wärmedämmung. Häufig wirken beim Auftreten solcher Feuchtigkeitsschäden auch verschiedene Ursachen zusammen.
    Wie vermeidet man solche Schäden und Durchfeuchtungen?
    Es müssen einige Punkte beachtet werden. Die Außenwände müssen beim Neubau gegen das Eindringen von Feuchtigkeit von außen her geschützt sein, in der Regel geschieht dies durch Abdichtungen die in der Norm 18195 und 18336 erwähnt werden. Darüber hinaus gibt es eine Reihe Merkblätter und Regelwerke von Firmen die spezielle Produkte und Lösungen dafür anbieten.
    Beim Altbau ist jedoch auch aus Kostengründen eine Abdichtung von innen möglich und in der Regel einer Außenabdichtung aus Kostengründen vorzuziehen. Überwiegend ist es sowieso nur Kondenswasser, das die Oberflächen schädigt.
    Die Kellerwände kühlen bei Feuchteschäden stärker aus, außerdem ist darauf zu achten, dass an der Außenseite eine Wärmedämmung in ausreichender Form notwendig ist. Bei Hanglagen ist das Wasser durch Drainanlagen abzuführen. Auch hierfür gibt es für den Neubau Normen z.B. DINAbk. 4108 u. 4095 sowie 18308.
    Im Altbaukeller ist auch die Überlegung wichtig, dass nichts zu faulen anfängt.
    Wenn ein Holzboden vorhanden ist oder Holz bzw. Kartons gelagert sind (Regale etc.) kommt es sehr oft durch diese hohe Feuchte zu Fäulnisschäden und auch zur Bildung von Hausschwamm. An den Oberflächen der Wände lagern sich z.B. bauschädliche Salze an und nehmen ebenfalls vermehrt Wasser auf.
    Fast jeder kennt die Effekte von Schwitzwasser.
    Im Sommer beschlagen bei Gewitter oder sehr starken Regenfällen die Autoscheiben, beim Betreten eines Lokales beschlägt die Brille, oder eine Flasche beschlägt, wenn Sie aus dem Kühlschrank genommen wird. Alles Erscheinungen, die jeder kennt.
    Dem Entstehen von Tauwasser und Schimmelpilzen auf der inneren Oberfläche von Außenwänden liegt ein einfacher physikalischer Vorgang zu Grunde. Warme Raumluft kühlt an kälteren Wandoberflächen soweit ab, dass der in der Raumluft enthaltene Wasserdampf auf der Wand zu Wasser kondensiert. Dieses jedoch saugt die Oberfläche der Wand sofort auf und dadurch lässt man sich täuschen,
    man sieht nichts. Deswegen sollten insbesondere im Frühling und Sommer die Kellerfenster möglichst geschlossen bleiben.
    Die Mauern bekommen eine "gute" Wärmeleitfähigkeit.
    Dies kann jedoch durch eine innenliegende Abdichtung und eine innenliegende Wärmedämmung behoben werden. Dadurch wird auch das teure Aufgraben von außen nicht mehr notwendig.
    Die inneren Wandoberflächen dürfen nicht soweit abkühlen, dass es bei normaler relativer Luftfeuchtigkeit von ca. 60  -  70 % zu Schwitzwasserbildung kommt.
    Wenn die Wandoberflächen und der Boden den Anforderungen an die Wärmedämmung entsprechen, verändert sich dies jedoch sehr oft im Bereich der Kellerdecken die schlecht gedämmt sind. Es kommt im Bereich des Deckenauflagers von neuem zu Kondenswasserschäden.
    Innenliegende "falsche" Wärmedämmungen
    Eine nicht unerhebliche Fehlerquelle ist es wenn Möbel, Schränke, Regale an der Außenwand stehen und somit eine Erwärmung der Wandoberflächen verhindern. Es wirkt genauso wie eine innenliegende Dämmung.
    Heizen und Lüften
    Des weiteren ist darauf zu achten, dass bei Kellerräumen die höherwertig genutzt werden die dementsprechende Beheizung und Lüftungsmöglichkeit geschaffen werden muss. Ein Heizkörper im Keller ist meistens nicht ausreichend, erst recht nicht, wenn Möbel die Außenwände verstellen!
    Messen der Feuchtigkeit
    Woher weiß man nun, welche Feuchtebelastung in den Räumen sind. Die einfachste Art ist die Messung mit einem Hygrometer. Hier sollte nicht gespart werden, sondern durchaus Geräte verwendet werden, die justiert werden können. Diese Geräte sind im Handel schon ab ca. 20 € zu erhalten. In Verbindung mit einem guten Thermometer können wir nun ein behagliches und gut funktionsfähiges Raumklima durch Lüften bzw. Heizen herstellen.
    Wie lange lüften?
    Der menschliche Körper ist ein sehr gutes "Messgerät". Dadurch kann folgendes Experiment durchgeführt werden: In der Frühe reagieren wir noch sehr empfindlich auf Temperaturunterschiede. Stellen Sie sich an die entlegenste Stelle gegenüber dem zu öffnenden Fenster. Nun bittet man jemand, Fenster oder Türe ganz zu öffnen. Das Kippen der Fenster reicht nicht aus. Sobald man empfindet, dass die kalte Luft an einem vorbeistreicht, stoppt man die Zeit. Sie werden überrascht sein, denn es vergehen nur wenige Sekunden, meist handelt es sich um 5  -  10 Sekunden. Hier gebe ich die Empfehlung, das fünf bis zehnfache der Zeit zum Lüften anzusetzen und man kann man davon ausgehen, dass die Luft
    im wesentlichen ausgetauscht ist. Sicherlich verbleibt noch ein Rest "alter" Luft in den Nischen und den Schränken.
    Nun kann man auch am Hygrometer ablesen, dass die relative Luftfeuchtigkeit in der Regel absinkt und nach einer bestimmten Zeiteinheit wiederum ansteigt. Dies liegt daran, dass in der Regel die kalte Außenluft wenig Feuchtigkeit beinhaltet und im Raum die Temperatur relativ schnell wieder ansteigt. Dies geschieht durch Wärmeabgabe der Wände, Einbauteile und der gelagerten Gegenstände.
    Es sollte keinesfalls länger gelüftet werden, da sonst die Oberflächen und Gegenstände in der Wohnung unnötig abkühlen. All die Energie die zum Fenster hinausgelüftet wird muss wieder nachgeheizt werden.
    Oberstes Gebot, je kürzer um so besser, dafür noch mal wiederholen!
    Eine Beschleunigung des Luftaustausches kann natürlich auch dadurch erreicht werden, indem wir für eine sogenannte Querlüftung sorgen. Dabei kann der Effekt ausgenutzt werden, zwei gegenüberliegende Fenster (oder Türen) zu öffnen. Achten Sie dabei auf evtl. Zugluft, dass keine Scheiben zu Bruch gehen! Bei durchgehenden Treppenhäusern kann auch vom Keller bis zum Dach gelüftet werden. Jedoch sollte auch hier die Kürze entscheidend sein. Die Messung der ausgetauschten Luft kann jedoch auch über empfindliche Thermometer (durch den Temperaturunterschied) nachvollzogen werden.
    Nun dauert es eine Zeit, bis sich die Luft wieder erwärmen und somit auch wiederum Feuchtigkeit aufnehmen kann. Praktische Messungen haben ergeben, dass dies ca. 1/4 bis eine 1/2 Stunde dauert d.h. das nächste Lüften sollte auch davon abhängig gemacht werden.
    Längeres Lüften, wie in der "Fachliteratur" oft zwischen 10 und 15 Minuten angegeben, bedeutet, dass die Gegenstände in den Zimmern und auch die Oberflächen der Wände abkühlen, sodass die Energie durch Heizen wieder nachgeführt werden muss.
    Es gibt sicherlich einige Wohnungen und Häuser, die Dank ihrer Wärmedämmung und der guten Anstriche, etc. sowie dem richtigen Heizen keinerlei Probleme dieser Art haben.
    Die Ursache muss gefunden und beseitigt werden
    Feuchte und nasse Baustoffe haben wie vor schon erwähnt eine wesentlich schlechtere Wärmedämmung als trockene, deswegen ist vorab genau zu ermitteln, woher die Feuchte kommt. Wie vor beschrieben kann es sich um Kondenswasser, oder um Wasser von außen handeln. Am Schadensbild ist das jedoch nicht so leicht zu erkennen!
    Nur wenn es sich um eine undichte Fuge handelt wird das Wasser irgendwann eindringen und als Wasserlacke am Boden sichtbar sein. Diese Undichtigkeiten kann man mit sehr dünnflüssigen Kunststoffen auf Epoxyharzbasis oder Polyurethanharzbasis auch von innen abdichten oder verpressen. Dies ist ein spezielles Verfahren was von Fachfirmen durchgeführt werden kann.
    Eine Innenabdichtung
    mit dem I-Bau  -  Saniersystem ©, d.h. Aufbringen einer dichten Noppenbahn an der Innenseite und dem anschließenden Verputzen mit Sanierputz bringt eine wesentliche Reduzierung der Feuchtebelastung im Keller. Ein Großteil der Feuchteabgabe erfolgt durch die Außenwand sowie die angrenzenden Zwischenwände.
    In vielen Fällen, insbesondere bei Gebäuden aus Beton, ist somit ein Luftentfeuchter eine sinnvolle und ausreichende Maßnahme um die Luftfeuchte zu reduzieren. Diese Geräte (kosten je nach Leistung zwischen € 500 bis 1.000) sind in der Lage und "ziehen" aus einem normalen Keller, eines Ein- oder Zweifamilienhauses (Einfamilienhauses, Zweifamilienhauses) am Tag ohne weiteres 10 bis 30 Liter Wasser. Wie sollen dann wenige Tropfen eventuell eindringendes Wasser noch ein Problem darstellen?
    ®= im November 1998 beim Patentamt unter Nr. : 295 21 952.1 als Gebrauchsmuster eingetragen.

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