Kaminzug/Querschnittsberechnung/Festbrennstoff: Der Schornsteinfeger sagt NEIN!
BAU-Forum: Kamin und Kachelofen

Kaminzug/Querschnittsberechnung/Festbrennstoff: Der Schornsteinfeger sagt NEIN!

Hallo liebe Experten
ich wende mich an dieses Forum um einfach mal erklärt zu bekommen um was es bei dem Mängelbericht des Schornsteinfegers überhaupt geht. Denn ein Telefonat mit diesem hat mich keinen Deut schlauer gemacht. :-(
Situation:
Wir haben einen Zentralheizungskochherd von Wamslerdessen techn Daten wie folgt lauten:
Gesamtheizleistung Holz 20 kW
Gesamtheizleistung Anthrazit 18 kW
erforderlicher Kaminzug in bar 0,15
Abgasanschluss Durchmesser 150
Abgasmassenstrom g/s 20,35
Notwendiger Förderdruck zwischen 12 und 15 Pa je nach Last
Unser neuer Kamin wurde von einer renommierten Fachfirma wie folgt erstellt:
1. ekalithe Leichtbausystem L90 mit mineralischer Außenschale und einer Abgasführung aus Edelstahl DM 190 cm
Keine zusätzliche Wärmedämmung, der Hersteller selbst gibt an diese sei OPTIONAL.
Unser Schornsteinfeger sagt: Durch die fehlende Wärmedämmung verliert der Schornstein die Zulassung für Festbrennstoffe, sehr sinnvoll wenn man mit Scheitholz heizt!
Dann geht es weiter mit complex E 0,6 mm im Haus und nach dem Dachdurchbruch mit complex D doppelwandig isoliertes Edelstahlrohr
alle 150 Durchmesser
Hierzu sagt der Schornsteinfeger er bezweifle das der Kaminzug funktionier er schlage 18 (rund) oder 16 cm (quadratisch lichter Durchmesser) vor.
Den von der Fachfirma eingebauten funkelnagelneuen Kamin könne er so nicht abnehmen.
Die Aufgabe des Schornsteinfegers ist es gefährliche Situationen zu vermeiden, es kann ja so einiges passieren. Das verstehe ich vollkommen. Was ich nicht verstehe ist wer nun Recht hat. Unser Kamin hat eine Höhe von max 6,50 m) ein zu großer Durchmesser würde das Zugverhalten nachweislich negativ beeinflussen. Wer sagt mir denn jetzt was ich tun soll? Was bedeuten denn die techn Daten des Herdes?
Abgasanschluss Durchmesser 150, bedeutet das nicht, dass ein Kamin mit 150 Durchmesser OK ist? ich verstehe leider nur noch Bahnhof zwischen den Expertenäußerungen (Kaminbauer/Schornsteinfeger)
Vielleicht gibt es hier jemanden, der sich auf mein Niveau (techn betrachtet!) runterdenken kann ;-)
Vielen Dank!
Marianne Reis
  1. Verfahren

    ist die ganze Sache. Zur Technik sage ich als Laie nichts, aber: Der Schornsteinfeger hat recht, weil er der Schornsteinfeger und damit der einzige für die Abnahme zuständige Fachmann ist. Bitter, eventuell könnte man sich über diesen Bezirksmeister auch noch irgendwo beschweren, aber mit dem Mann müssen Sie noch einige Jahre leben. Darum (nicht als Besserwisserei gemeint) sollte man dem Schornsteinfeger auch die Pläne für so eine Anlage vorher vorlegen. Warum versuchen Sie denn eigentlich, das alles selbst zu lösen, nach meinem Laienverständnis hat der Kaminbauer auch ein ernstes Problem und es könnte hilfreich sein, wenn der mal 'unter Wissenden' mit dem Schornsteinfeger spricht, gerade wenn er begründen kann, dass ein zu großer Durchmesser auch nicht optimal wäre. Würde mich allerdings interessieren, ob Festbrennstoffe ohne Dämmung wirklich erlaubt sind.
    Vielleicht hat ja noch jemand was zur Technik zu sagen.
    Gruß
    Volker
  2. Anlage hat Schornsteinfeger vorgelegen!

    Tja, ich versuche das nicht selbst zu "lösen" sondern zu verstehen.
    Wir haben selbstverständlich vor Einbau des Kamins einen Termin mit Architekt und Schornsteinfeger "vor Ort" gehabt und haben gemäß seinen Vorgaben eine Brandschutzwand (in einem Holzständerbau) mauern lassen. Wir sind ja nicht bekloppt und sperren uns gegen vernünftige Vorschriften! Auch der Schornsteindurchmesser wurde besprochen, aber die Fachfirma die ständig Kamine erstellt hat nach Durchsicht aller techn. Unterlagen einen anderen Vorschlag zur Dimensionierung gemacht. Wem soll ich nun glauben? Dem Schornsteinfeger? Wir sind offenbar der einzige Haushalt in seinem ganzen Bezirk der einen Neubau komplett über eine Stückholzheizung beheizt. Das ist eben was anderes als ein kleiner Kaminofen zum nett anschauen oder zur Überbrückung! Die Techniker sagen bloß nicht zu groß dimensionieren. Der Schornsteinfeger meint etwas größer sein nicht schlecht. Ja was denn nun?
    Das ein Leichtbetonschornstein mit Edelstahl nicht für Festbrennstoffe zugelassen sein soll wegen fehlender Wärmedämmung verstehe ich ebenfalls nicht. Es handelt sich um ein Komplettsystem, alle Edelstahlteile (complex E und D) haben eine entsprechende Zulassung für Festbrennstoffe und nun soll das Unterteil, also der Leichtbetonstein, der den Kamin unten ummantelt wegen fehlender Wärmedämmung keine Zulassung haben? Bitte? Wer versteht denn so was? Folglich ist entweder der Schornsteinfeger nicht auf dem Laufenden oder die Fachfirma hat kompletten Schwachsinn fabriziert. Beides kann ich mir ja nicht recht vorstellen, folglich muss es einen 3. Weg geben.
    Ich mache mir als Bauherrin halt so meine Gedanken, wenn ich 2000 € für einen Kamin ausgegeben habe der nicht zugelassen wird.
    Hätte ich ja gleich alles im Baumarkt zusammenkaufen können, dann könnte ich mich jetzt wenigstens damit trösten, dass man eben NICHT am falschen Ende sparen soll, denn das dicke kommt dann nach! Aber so? Mit Schornsteinfeger/Architekt und Kaminfachfirma  -  bin ich jetzt genauso weit?
    Ich könnte platzen vor Wut!
  3. Vermutlich

    hat Ihr Schornsteinfeger recht.
    15 cm d erscheinen mir, ohne das jetzt nachzurechnen, für die Leistung des Ofens zu gering. Ich würde erfahrugsgemäß auch 16x16 oder 18 cm d sagen.
    Es ist keinesfalls, sodass der Schornstein grundsätzlich nicht einen größeren Querschnitt haben muss als das Verbindungsstück.
    Die Geschwindigkeit der Rauchgase im Schornstein hat nicht der Hersteller des Ofens zu bestimmen. Im Ofen selbst ist das seine Sache, dafür ist der Ofen geprüft.
    15 cm d ist ein Schornstein für einen 6 kW Kaminofen.
  4. Laden Sie sich auf der Link-Adresse

    die Software als Demoversion herunter. Da haben Sie 8 oder 10 Versuche, Ihren Schornstein zu Dimensionieren. Ich gehe davon aus, der Wamsler Herd ist in der Datenbank vorhanden, d.h. diese Daten hat dann das Programm automatisch (also erforderlicher Zug, Heizleistung etc.). Im ersten Versuch geben Sie Ihre IST-Daten ein, das Geht ganz gut, so mit kleinen Skizzen etc. Machen Sie es in Ruhe, jeder Fehlveruch ist eine Chance weniger. In der Auswertung können Sie dann lesen, ob der Schornstein alle Anforderungen erfüllt. Macht er das nicht, hat Ihr Schornsteinfeger leider recht. Dann sollten Sie neu Dimensionieren. Versuchen sie es bei der Leistung dann mit einem System mit 180er Durchmesser. Festbrennstoff-Kamine müssen nach meiner Auffassung NICHT gedämmt sein, da in der Regel die Verbrennungsluft ja schon sehr heiß ist, also eine Kondensatbildung erst an der Mündung wahrscheinlich wird. Alte Schornsteine waren nie gedämmt und immer mit Festbrennstoffen beheizt.
  5. Buh, sieht ja grauenhaft aus,

    die Schreibfehler, die Sie finden, dürfen Sie na klar behalten ... aber vom Inhalt geht es noch ...
  6. Danke ;-)

    Erst mal vielen Dank für die Hinweise. Wenn alles nichts nützt werden wir wohl leider den Innungsmeister hinzuziehen müssen. In techn. Dinge kann man sich als "Bauherr" mangels Kenntnissen leider nur begrenzt einbringen außerdem zahlt man ja schließlich auch für die Beratung durch den Schornsteinfeger, da hätten wir schon gerne eine qualifizierte Meinung.
    Mal sehen ...
    Bis dann
    Marianne Reis

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