Wasserschaden  -  Streit um Vorgehensweise bei der Sanierung
BAU-Forum: Hochwasser

Wasserschaden  -  Streit um Vorgehensweise bei der Sanierung

Hallo Fachleute,

in einem strittigen Fall bitte ich um fachliche Unterstützung. Ich bin zwar auf Baustellen tätig, aber im nachfolgenden Thema nicht fit. In einem ehemaligen größeren gefliesten Duschbereich wurden im Zuge einer Umnutzung ein Maler beauftragt einen Kunststoffbodenbelag zu verlegen. Der Maler hat die Fliesen gespachtelt und anschließend den Bodenbelag verlegt. Der Kunststoffbelag zeigte wenige Wochen später eine Blasenbildung. Der Maler hat darauf eingeräumt, die Feuchtigkeitsmessung vor der Verlegung nicht fachgerecht durchgeführt zu haben. Nachdem der Maler den alten Belag entfernt hatte, wurde festgestellt, dass der mit Fliesen belegte Estrich durchfeuchtet ist. Da es keine Wasserleitungen im Estrich gibt, ist dies offenbar durch die Fliesenfugen geschehen (alter Fußboden mit offenbar nicht funktionstüchtiger Abdichtung) Es wurde sich geeinigt, dass der Maler die Bautrocknung organisiert und ich die Kosten der Bautrocknung übernehme (sowieso-Kosten). Die Bautrocknungsfirma durchbohrte den Estrich bis zur Dämmung und trocknet im Vakumverfahren. Die Trocknung läuft seit Mitte Dezember, doch die Feuchtigkeitswerte sind immer noch zu hoch. Da die Bautrocknungsfirma nach Wochen abrechnet, kommen jetzt erhebliche Nachtragsforderungen. Ich habe Zweifel, dass die Vorgehensweise zur Bautrocknung ausreichend ist. Meine Meinung: Die Dämmschichttrocknung ist meines Erachtens i.O. Der Estrich ist offenbar durch die langjährig eindringende Feuchtigkeit (Duschen) durch die Fliesenfugen durchfeuchtet. Eine weitere Dämmschichttrocknung ist unnütz, weil unter dem Estrich eine PE-Folie ist und diese das Trocknen des Estrichs behindert. Auf dem Estrich befinden sich Fliesen. Diese behindern die Dampfdiffusion raumseitig. Ich bin der Meinung, dass die Estrichtrocknung nur durch das Entfernen der Fliesen und dem Einsatz eines Kondensattrockners möglich ist. Bevor ich den Unternehmer hiermit konfrontiere und ggf. einen Gutachter einschalte, bitte ich um eure Meinungen.

  • Name:
  • Enzo
  1. Sie wissen zu wenig

    Bisher wissen Sie nur, dass der Estrich und die Dämmung nass waren/sind. Die Ursache der Feuchte mutmaßen Sie nur und über die Funktionsfähigkeit der Abdichtungen wissen Sie nichts.

    Sie können natürlich versuchen, die Fliesen inkl. Kleber komplett zu entfernen, den Estrich mineralisch zu egalisieren und anschließend eine diffusionsoffene Beschichtung aufbringen.

    Bleibt jedoch die Frage: Wozu soll der Boden zukünftig genutzt werden? Daraus ergeben sich Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit der Beschichtung. Das alles muss halt jemand planen!

  2. Wasserschaden  -  Planer gibt es!

    Hallo Hr. Tilgner,

    danke für ihre Antwort. Es gibt einen Planer, der ist aber offenbar nicht fit in dem Thema. Namen möchte ich lieber nicht nennen (... ich möchte nicht klagen und nicht verklagt werden). Noch ein paar Informationen: Die Beton unter der Estrichdämmung ist jetzt trocken. Dieser wurde in meinem Beisein nach der Herstellung neuer Estrichbohrungen mit einem Trotec-Materialfeuchtemessgerät T650 gemessen. Der Estrich ist jedoch immer noch feucht. Der Estrich soll mit PVC-Belag/Linoleum beklebt werden. D.h. 100 % dampfdicht. Momentan ist der Stand so, dass die Feuchtigkeit im Estrich eingeschlossen ist. Unten dem Estrich PE-Folie und oben Fliesen. Ich würde jetzt die Fliesen abschlagen um die Diffusion nach oben zu ermöglichen. Die Trocknungsfirma soll dann nur noch mit einem Kondensattrockner trocknen. Ist das sinnvoll, um den Spuck ein Ende zu bereiten? Wenn die Trocknungsfirma nochmal 5 Wochen unter dem Estrich Luft absaugt und trocknet und mir keine Aussage gibt, wann der Estrich trocken sein könnte, ist das ein teurer Spaß ohne Garantie auf Erfolg. Was würden Sie empfehlen? Gruß

    • Name:
    • ENZO
  3. Estrich raus

    Foto von wiki

    und vernünftig abdichten. Oder geht das nicht? Ohne Ursachenforschung trocknen halte ich auch von Seiten der Trocknungsfirma nicht für sehr sinnvoll.
  4. Also wenn

    Sie ganz sicher sind, dass die Bauwerksabdichtung funktioniert und tatsächlich nur noch der Estrich feucht ist, dann können Sie natürlich den Fliesenbelag runter nehmen und den Estrich so auch nach oben austrocknen lassen. Seien Sie sich darüber im klaren das bei normaler Beheizung 1 cm Estrichdicke ca. eine Woche zum Ausdrucken braucht (Faustformel), also nochmal 4-5 Wochen auch bei Unterstützung mittels Raumluftentfeuchter.
  5. Dielektrisches Materialfeuchtemessgerät

    Bei besagtem dielektrischen Messgerät wäre ich mit der Interpretation der Werte sehr vorsichtig  -  es werden lediglich Digits angezeigt, keine absoluten Werte (und um absolute Werte geht es letzten Endes).

    Natürlich kann man mit diesen Geräten auch aufschlussreiche Werte sammeln, die Messung muss allerdings entsprechend durch mindestens drei (3) zugelassene Werte unterstützt bzw. "kalibriert" werden.

    Diese Werte erhalten Sie nur zerstörend, z.B. mit einem CM Messgerät an über das Bauteil verteilten Stellen.

    Zudem muss die Zuverlässigkeit der gesamten Messung pro Messpunkt statistisch abgesichert sein (Ausreißer, Mittelwerte, ...). Einfach nur einmal "dran halten" reicht nicht und muss kritisch hinterfragt werden.

  6. Wer war denn damit beuftragt,

    Foto von wiki

    die Bodeneinläufe zu entleeren/ stillzulegen/ zu verschließen/ abzudichten? Auch der Generalübernehmer-Maler?

    "Nachdem der Maler den neuen Belag entfernt hatte, ... " muss es doch wohl richtigerweise heißen!

    Um wieviel m² Fläche handelt es sich überhaupt? Sorry!

    Hier noch das  -  a  -  für den immer noch nicht bearbeitbaren Textteil.

  7. Bautrocknung  -  Sanierung nach der Sanierung

    Die Bodeneinläufe, Abwasserleitungen und Wasserleitungen hat der Installateur zurückgebaut bis ins EGAbk. zurückgebaut. Es geht um eine Fläche von ca. 15 m². Ich habe folgende Überlegungen angestellt: 1.) Ich könne einen Gutachter und Rechtanwalt beauftragen. Dann würde es erstmal nicht weiter gehen auf der Baustelle und ich müsste Geld vorstrecken. Wahrscheinlich müsse ich gegen den Maler und meinen Planer vorgehen. 2.) Fliesen abschlagen, Nivellierspachtel einbauen, trocknen lassen und Belag einbauen lassen. 3.) Estrich komplett raus, austrocknen lassen und neu einbauen lassen. Ergebnis: Ich müsste wahrscheinlich rechtlich gegen den Maler und meinen Planer vorgehen. Da der Ausgang ungewiss ist von mich viel Zeit und Geld kostet, werde ich das nicht machen. Ich lasse die Bautrocknung jetzt abbrechen und mir ein Angebot für einen neuen Estrich geben. Zumindest hat mir der Maler zugesichert, dass die Feuchte vor der Verlegung messen wird und den neuen Bodenbelag kostenlos einbaut. Die Trocknungsfirma habe ich mit meinem Standpunkt konfrontiert, dass ein langjährig durchfeuchteter Estrich der unten durch eine PE-Folie und oben durch Fliesen fast diffusionsoffen eingeschlossen ist, sich nicht so einfach trocknen lässt. Antwort von der Trocknungsfirma: Schulterzucken ... dann dauert das Trocknen eben länger (super Sache für die Trocknungsfirma, die nach Tagen abrechnet). Was ich gelernt habe: Nicht blind angeblichen Fachmännern vertrauen (leider muss ich hierzu auch meinen Planer zählen).
    • Name:
    • Enzo

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