Finanzierung durch Lebensversicherung  -  falsch beraten!? Was tun?
BAU-Forum: Baufinanzierung

Finanzierung durch Lebensversicherung  -  falsch beraten!? Was tun?

Schon seit Längerem steht für mich (uns) fest, dass wir ca. 2009 ein Einfamilienhaus bauen bzw. erwerben möchten. Um die Finanzierung möglichst langfristig planen zu können, habe ich mich gleich bei Berufseintritt nach meinem Studium vor ca. 4 Jahren von einen unabhängigen Finanzberater beraten lassen.
Dieser erklärte mir, dass die Finanzierung über eine Lebensversicherung in meinem (damals war ich noch alleinstehend) Fall am besten geeignet sei. Er überzeugte mich davon eine LVAbk. bei der Allianz (Laufzeit bis 2032, mtl. Beitrag ca. 110 €) abzuschließen.
Nachdem ich vor 3 Jahren mit meinem jetzigen Mann zusammenzog, hat auch dieser sich vom selben Berater beraten lassen. Da seine Finanzplanung ja auch im Fall einer evtl. Trennung unabhängig von meiner Planung funktionieren sollte, empfahl der nette Berater wiederum eine Lebensversicherung. Diesmal eine mit kurzer Laufzeit (bis 2015, mtl. Beitrag 250 €) und eine Fondsgebundene mit längerer Laufzeit (bis 2033, mtl. Beitrag 150 €). Als wir letztes Jahr in die private Krankenversicherung wechselten, empfahl der Berater, die letzte LV zu splitten um die später steigenden Krankenkassenbeiträge aufzufangen (=> 2 Fondsgebundene LV's, Laufzeit bis 2033, mtl. Beitrag je 75 €).
Nachdem unser geplanter Baubeginn nun immer näher rückt, habe ich mich gestern erstmal selbst mit dem Thema Baufinanzierung näher befasst. (Ja, ich weiß: Mein Fehler! Hätte mich früher informieren sollen, aber ich dachte wirklich, ich wäre gut und unabhängig beraten!) Mit Entsetzen stellte ich fest, dass von Lebensversicherungen zur Finanzierung von Eigenheimen überall (auch bei Stiftung Warentest, etc.) abgeraten wird. Was nun? Schließlich stecken wir monatlich ziemlich viel Geld in diese Versicherungen. Die mit kurzer Laufzeit könnte man ja evtl. einsetzen um laufende Kredite abzulösen o.ä.
Bei meiner LV (110 €/Mt.) sehe ich die Möglichkeit, die Laufzeit bis 2014 zu verkürzen. Der Rückkaufswert der Versicherung liegt quasi bei Null, ich würde durch eine Kündigung also viel Geld verlieren, auch ein Aussetzen der Beiträge (bis wann?) überzeugt mich nicht wirklich. V.a. da ich für's Alter durch eine andere Fondsgebundene Versicherung gut abgesichert bin.
Nur was machen wir mit den beiden "kleinen" Fondsgebundenen LV's?
Bin im Moment wirklich ziemlich ratlos und verwirrt, hoffe aber, man konnte meine Darstellung trotzdem halbwegs nachvollziehen.
Wäre wirklich für jeden kompetenten Tipp und Ratschlag dankbar!
Und nun zum Schluss noch eine ganz andere Frage: Gibt es eine Möglichkeit, gegen solch unabhängige Berater, die offensichtlich doch nur daraus aus sind, möglichst viele Versicherungen abzuschließen, vorzugehen?
Herzlichen Dank
und viele Grüße
M. Meyer
  • Name:
  • Meyer
  1. Besser jetzt Gedanken machen, als später

    Wenn ich das überschlage, haben Sie zusammen in den letzten 4 Jahren 10.000 € in Lebensversicherungen gesteckt. Das ist schön für später, wird Ihnen aber beim Hausbau kaum helfen, da zumindest in den letzten Jahren die Ausschüttungen der LVs eher nach unten gingen.
    Als Laie (!) könnte ich mir vorstellen, die LVs ruhen zu lassen bzw. zu prüfen, wie hoch die Verluste bei einer Auflösung sind. Wenn Sie in 4 Jahren bauen wollen, so hätten Sie nun die Möglichkeit, einen Bausparer zu beginnen. Momentan sind die Zinsen sehr weit unten, mit einem Bausparer könnten Sie diesen Vorteil nutzen. Der ist zwar in 4 Jahren nicht fertig, könnte aber bei ordentlicher Größe (und auch zwischenzeitlichen Zahlungsmöglichkeiten) gut als Ablösung für einen Kredit dienen, welcher dann nur relativ kurz laufen muss.
    Bei allem sollten Sie trotz Haus an eine unabhängige Altersvorsorge wie LVs denken. 250 € pro Monat für 2 Personen erscheinen mir da wirklich nicht übertrieben. Sie sollten sicher schauen, ob das parallel zum Haus nicht noch möglich ist.
    Im Grunde kann es nicht schaden, sich bei einem Baufinanzierer (die Sparkasse ist nicht immer die schlechteste Wahl) mal einzuladen, die Karten auf den Tisch zu legen und eine Finanzierung proberechnen zu lassen bzw. zu prüfen, inwieweit man vorbereitend tätig werden kann.
  2. Kommt darauf an,

    nämlich auf die allgemeine finanzielle Lage. Die Experten werden sich wohl noch melden, erstmal eine Laienmeinung.
    Kündigen ist fast nie eine gute Idee, also die längeren LVAbk. entweder weiter einzahlen oder beitragsfrei (bis Ablauf) stellen. Dann wird der Beitrag frei für Tilgung oder Zinsen und zwei Risiko-LV in Höhe der Kredite fürs Haus. Die kleinen LV bis 2015 könnten für eine Tilgung eingeplant werden, aber bitte nicht die Traumrenditen des Versicherers annehmen. Entsetzen ist nicht nötig, die Testergebnisse besagen nur, dass es bessere Möglichkeiten gibt, aber wenn Sie deshalb nicht bauen könnten, sollten Sie es, sorry, besser gleich lassen. Lassen Sie sich Zeit, fragen einige Banken (am besten ohne angeschlossene Versicherung :-)), Finanzberater kann sich leider (fast) jeder nennen.
    Wenn Sie beide in der PKV sind, sollte (falls angestellt) eine Finanzierung auch mit den Beiträgen für die längerlaufenden LV gut möglich sein.
    Gruß
    Volker
  3. Unseriöses Maklergebaren

    wenn es dem "unabhängigen Finanzmakler" mehr um sein eigenes Wohl geht, ist anscheinend keine Seltenheit. Wir hatten gerade ein unangenehmes Intermezzo mit der Ein-Frau-Firma "S-Plus-Finanzberatung" hinter uns.
  4. OT: @Schmidt

    Nicht zu sehr ärgern über den etwas dreisten Versuch dieser Maklerin, es wird noch genügend wichtigere Gründe geben :-)
    Volker Leue
  5. Finanzentscheidungen prägen ganze Lebensperioden ...

    es ist also nicht damit getan, .. "sich nur nicht zu ärgern".
    In diesem Fall wurde nach meiner Einschätzung der Fehler schon am Anfang gemacht. Die Wünsche des Kunden wurden einfach nicht berücksichtigt, bzw. haben überhaupt nicht wirklich interessiert.
    Es gibt keine unhabhängige Berater, wenn diese darauf angewiesen sind, vom Verkauf von (Finanz) Produkten zu leben.
    Das ist nicht unseriös. Nur darf man nicht erwarten, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Unseriös ist nur, wenn man den Anschein erweckt "unabhängig" zu sein.
    Die in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden geschossenen Vermögensberatungstruppen sind doch auf nichts anderes aus, als leztlich auf Provision. Um der ganzen Sache einen seriösen Touch zu geben werden sogenannte Analysen erstellt. Die einfachste Art, um an sämtliche Daten des Kunden zu kommen.
    Auch diese sogenannten Strukturvertriebe sind nach meiner Meinung nicht unabhängig. Da gibt es Vereinbarungen mit allen möglichen Anbietern von Finanzprodukten. Letztlich eigentlich egal.
    "Auch diese Leute leben von der Provision".
    Also ... kein Verkauf ... keine Provision. Die vielgepriesene, anscheinend neutrale Beratung, ist lediglich der Weg zur Provision.
    Für reine Beratung ist kaum jemand bereit auch nur einen € auszugeben (es sei denn für Stundenhonorare ab 250 €) Also hofft man weiter, dass der nächste "Unabhängige" endlich mal die Ausnahme von der Regel ist.
    Oder ist es nur die Ungewissheit, bei allen gemachten Erfahrungen wieder nur den "Falschen" zu erwischen?
  6. @Witzgall

    War OT und richtete sich an H. Schmidt, nicht an die Fragerin.
    Gruß
    Volker
  7. OT: .. dachte, passt gut ...

    OT: .. dachte, passt gut hatte doch Dr. Schmidt ähnliche "Erfahrungen" gemacht.

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