Werbung und DIN 18014
BAU-Forum: Fertighaus

Werbung und DIN 18014

Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

Die Firma XXX macht hier Werbung für ihre Bodenplatte. Zwei der 36 Bilder werfen Fragen auf.
In Bild 16 steht, dass ein Fundamenterder von 6  -  8 m Länge auf dem Kiesbett verlegt wird. Wie ist diese Konstruktion im Einklang mit der DINAbk. 18014? Da steht das der Fundamenterder hochkant umlaufend zu verlegen ist und eine Betonüberdeckung von 5 cm haben soll. Bei einem Haus 10 x 10 m sind das 40 m.
Nun wird bei V4 A-Stahl als Fundamenterder eine Betonüberdeckung nicht mehr unbedingt als notwendig angesehen, aber Länge und Überdeckung bleiben notwendig. D.h. der Fundamenterder hat als geschlossener Ring umlaufend hochkant im! (nicht auf) Kiesbett (oder besser noch im besser leitfähigen Boden) zu sein, damit ein genügend kleiner Erdungswiderstand erreicht wird. Siehe auch die Zeitschrift "de" (ISSN 1617-1160) Heft 13-14/2005, S. 45  -  49.
Es wäre schön, wenn sich XXX dazu äußern könnte, eine eMail wird anschließend abgesendet.
Das zweite Bild hat die Nr. 34. Zitat: "Wenige Tage später können bereits die Haus- oder Kellerwände auf die XXX Bodenplatte montiert werden". Erfahrungsgemäß werden dazu auch Paletten usw. auf der Bodenplatte abgestellt, was sofort eine hohe Belastung zur Folge hat. Nun erreicht die Beton die Festigkeit, die in der Statik vorausgesetzt wird, erst nach ca. 28 Tagen. Zwar ist am Bauanfang noch nicht die ganze Belastung da, sodass man tatsächlich nicht die 28 Tage abwarten muss. Aber ein zu frühes Belasten bei noch nicht ausreichender Festigkeit kann Risse verursachen. Wenn kurze Zeit nach dem Betonieren weitergearbeitet werden soll, lasse ich deshalb immer einen Prüfwürfel anfertigen und nach gleicher Lagerung wie die Bodenplatte (wegen gleichem Abbindeverhalten) vor Beginn der Belastung im Baustofflabor testen. In der Regel kann dann nach einer Woche begonnen werden bei etwa der Hälfte der 28-Tage-Festigkeit.
  1. Hihi ... das gibt wieder ...

    Hihi ... das gibt wieder eine lustige Diskussion, die letztendlich zu keinem Ergebnis führt. Nur als Anmerkung zur zweiten Frage: Ja was machen denn die Massivbauer? Ein richtig großer baut nebenan. Da wurde um 17.00 Uhr bei ca. 30 Grad die Bodenplatte gegossen und am nächsten Morgen (!) wurden die Wände drauf gebaut ...
  2. Nachbehandlung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Über die vielen Bauausführungen schweigen wir lieber. Das fängt schon bei der geforderten Betonnachbehandlung an. Meistens zieht der Montagetrupp ab, wenn die Oberfläche des noch flüssigen Betons geglättet ist  -  bestenfalls mit der Empfehlung an den Bauherrn, doch die Oberfläche feucht zu halten. Bei den jetzigen hohen Temperaturen müsste der Beton sogar mit Eis statt Wasser angesetzt werden, da beim Abbinden sehr viel Hydrationswärme freigesetzt wird und die zu hohen Temperaturen die Festigkeitsentwicklung und Endfestigkeit ungünstig beeinflussen.

    Aber das ist von oft geschrieben und konkret wie bei einer Werbung ist kein Anlass.

  3. Die Sache mit der "Hochkantverlegung"

    des Fundamenterders ist doch wohl eher eine Forderung welche nur dann interessant ist, wenn dieses auch Tatsächlich in Beton verlegt wird. Der Beton soll hier den Erder ohne Fehlstellen umschließen können. Bei einer flachen Verlegung können sich unter dem Erder Lufteinschlüsse Ansammeln, welche die Korrosion fördern. Von der geforderten Länge habe ich keine Ahnung. Scheint auch eine Wissenschaft für sich zu sein. Baustelle auf Kies, HWS -7,0 m wird irgendwann die BD oder das Fundament so trocken werden, dass die Leitfähigkeit von 40 m Ring eher noch schlechter anzusehen ist als 7 m. Die Forderung im Ring ist mir bekannt, deren Sinn aber nicht  -  bin eben kein elektrofuzzi ;-)
    Die Sache mit der Belastung ist da schon eher zu beantworten. Hilfsweise nehmen wir hier mal die Ausschalfristen. Ausgeschalt werden darf, wenn ca. 50 % der geplanten Endfestigkeit erreicht ist. (Erhärtungsprüfung nach 1045 oder Reifeprüfung). Eine frisch ausgeschalte Decke darf nicht voll belastet werden. Also werden Hilfsunterstützungen belassen oder wieder untergeschalt. Nun übernimmt die Decke teilweise die Last, Teilweise gibt sie diese über den Unterstützungen an die darunter liegenden Bauteile ab.
    Ebenso ist das ME nach bei BP zu sehen. Bei diesen Witterungen sollten für normalen Baustellenbetrieb nach 3-4 Tagen die Festigkeiten erreicht sein. Nach zwei Tagen kann man auch schon sicherlich Kimmschichten mauern oder ähnliches. Nur  -  Stöße durch unsachgemäße Kranführer oder Lkw Fahrer sind zu vermeiden.
    Fusch, Versäumnisse und / oder Fehler sind immer (auch bei Massivbauer wie mich) zu erwarten. Hinzu kommt der Kostendruck durch Baustelleneinrichtungen, Termindruck durch den AG usw.
  4. Hochkantverlegung

    Foto von Dipl.-Physiker Jochen Ebel

    Die Hochkantverlegung ist nur im geringsten Maße wegen der Korrosion durch Lufteinschlüsse. Es geht um die Berührungsfläche. Da die Lufteinschlüsse nicht leitend sind, wird die Kontaktfläche unzulässig verringert. Wenn das Erdungsband flach direkt an der Dämmung anliegt, fällt die Hälfte der Bandoberfläche als leitfähige Verbindung aus.

    Unter der Bodenplatte herrscht fast 100 % relative Luftfeuchtigkeit. Deswegen sind fast alle Erdstoffe und Beton feucht genug, um eine gewisse Leitfähigkeit zu haben.

    Bezüglich 40 m Länge oder 7 m in die Tiefe könntest Du Recht haben  -  aber es geht wohl um 7 m waagerecht.

    Die Forderung mit dem Ring dürfte mit der Schrittspannung zu tun haben. Beim Blitz fließen erhebliche Ströme und im Erdstoff entsteht ein erheblicher Spannungsabfall. Und dieser Spannungsabfall könnte sogar bei einem großen Schritt im Keller tödlich sein. Als Ring wird dieser Spannungsabfall kurzgeschlossen.

  5. ich liebe es

    immer neue Sichtweisen und immer lerne ich was neues dazu. Danke für die Aufklärung Jochen
  6. flach ist in Ordnung

    und lässt sich auch einfacher mit der Bewehrung verbinden.

    Gruß Christian

  7. Nur, wer hat da geantwortet.

    Ist dieser in irgendeiner Richtung anerkannt? Besonders befähigt? @Ebel seine Erklärung leuchtet ein. Die des VDE Antworters nicht. Sollte es hier um Korrosionsschutz gehen, ist es sch ... egal, ob der Flach oder Aufrecht ungeschützt auf den Erdboden rührt. Dauert dann halt eben nur etwas länger bis das Zeug durch ist.
  8. Herr Carden

    halten sie den Verband der Elekrotechnik für nicht kompetent?
    Gruß Christian
  9. Wo steht das?

    Ich weiß nur gerne, ob die Sekretärin geantwortet hat, oder ein Techniker. Dann nach Möglichkeit was für einer, den Werdegang, die bisher bewiesene Fachkompetenz, die Schuhgröße, die Krawattenfarbe usw. ;-)
  10. Ich habe Vertrauen

    Also, wenn auf der offiziellen Website des VDE diese Thematik proklamiert wird, gehe ich davon aus, dass die kompetenten Messtechniker und Elektroingenieure für die Richtigkeit der Angaben stehen.
    Ob mit oder ohne Krawatte.
    Gruß Christian
  11. Zuverlässigkeit der Quelle

    Im Prinzip hat Mark Carden recht. Der Leser hat einen Anspruch darauf, zu erfahren, wer für eine Sachaussage gerade steht. Dennoch gehe auch ich in diesem Fall vertrauensvoll davon aus, dass Veröffentlichungen des VDE fachlich gecheckt sind. Richtiger wäre aber, wenn der Name des Autors oder die Quelle für den Inhalt angegeben wäre.
  12. Sind das nicht Äpfel und Birnen?

    Sei mal die Funktionsfähigkeit für die Elektroseite einen Moment beiseite gestellt. Was ist denn mit Luftblasen, die mir sehr problematisch erscheinen? Welche Auswirkungen hat das auf den Betonstahl? Dies ist nun sicherlich nicht mehr das Kompetenzgebiet des VDE.
    Insbesondere stehen Frage und Antwort im Link quasi "isoliert" da. Gilt das auch für weiße Wannen?
    • Name:
    • Reg2003-R.K.
  13. "mmmh"

    und dann gab's noch die Praxis (!) ... nehmen wir mal an liegender Fundamenterder und was macht bei den Ecken? ... so lange knicken bis der liegend in 90 Grad weiterläuft? ... "oder" abschneiden und an jedem Eck eine Verbindungsklemme anbringen? ... da bleibt doch dann massenweise Verschnitt übrig ... einfach mit weiteren Verbindungsklemmen die Reste verbinden?
    "ODER" den Fundamenterder "STEHEND" an die Anschlussbewehrung binden und dort wo die Rolle zu Ende ist kommt eine Verbindungsklemme drauf (!)
    "so" und "so" wie's Jochen erklärt hat haben wir des mal gelernt ... und da iss mir auch wurscht was in diesem Link steht :-)
  14. hier kommt die Mutter aller Blitze

    und da ab Seite 66 der Datei / Seite 116 der gedruckten Seitennummerierung.
    Das Schöäne ist: Alle haben irgendwie recht :-)
    Nur Thalhammer darf keine mehr verlegen, weil es eine elektrotechnische Maßnahme ist :-))
    Gruß

  15. Mann o Mann

    Herr Thalhammer und Ebel und alle anderen können Ihren Fundamenterder verlegen wie sie wollen.
    Nur leider wird immer so fürchterlich auf die Paucke gehauen, dass es weh tut.
    Da werden Köpfe abgerissen und sonstiges , wenn eine andere Ausführung als die von euch bevorzugte angewandt wird, als ob ihr die Weisheit mit Löffeln fresst.
    Und zugeben, das ihr mal unrecht habt ist auch nicht schwer.
    Ich sag nich, liegend ist das einzig Wahre aber eben nicht falsch.
    Mehr nicht.
    Liebe Grüße
    Christian
  16. "halt halt"

    Christian so war des ned gemeint (!) ... ich geb zu ich habe des zwar etwas blöd geschrieben dafür will ich mich auch entschuldigen (!) ... "ABER" eigentlich wollt ich wissen wie man den liegend verlegt (beachte bitte meine Fragezeichen) ... ich dachte eigentlich bei den Haufen notwendiger Erdungsverbinder wär's doch vernünftiger (gescheiter) den stehend zu verlegen (!)
    Grüße
  17. "jetzt"

    wollt ich mich persönlich per E-Mail beim Christian entschuldigen ... leider hat er keine Email hinterlegt : (
  18. Kein Problem, Herr Thalhammer

    nehme die Entschuldigung liebend gerne an.
    is schon nett, wenn man vernünftig miteinander umgehen kann.
    Gruß Christian

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN