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Der Weg zum Fertighaus?
BAU-Forum: Fertighaus

Der Weg zum Fertighaus?

Hallo,
ich möchte mit meiner Familie Anfang 2008 in mein eigenes Heim einziehen und habe mal ein paar Fragen zum generellen Ablauf und hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen ...
Ich habe leider noch nicht einmal ein Grundstück.
Ich schreib euch jetzt ganz kurz, wie ich mir das vorstelle, und ihr dürft dann gern noch was ergänzen ...
1. Ich suche mir ein Grundstück (400-600 m²), das mir von Lage
und Ausrichtung zusagt.
2. Ich informiere mich bei der Gemeinde, welche Bauvorschriften
es bezüglich Dachneigung und Haushöhe gibt.
3. Ich kaufe das Grundstück.
4. Ich wähle den Fertighaushersteller meines Vertrauens (bis
jetzt noch keiner) und wähle mein Traumhaus mit Keller und
Doppelgarage ...
5. Ich kläre mit der Bank die Finanzierung des Hauses und
unterschreibe den Darlehensvertrag.
Aber was kommt noch alles auf mich zu?
Ich kenn mich leider überhaupt nicht damit aus und bitte wirklich um eure Hilfe, da ich aus Beruflichen Gründen mich nur hier erkundigen kann.
Im Voraus vielen Dank
Andi
  • Name:
  • Andreas Trittel
  1. Was wirklich auf sie zukommt kann ihnen keiner sagen!

    Ihre kleine Liste scheint mir wirklich etwas grob. Die Probleme entstehen im Detail. Darüber könnte man Bände schreiben. Wenn sie sich wirklich nicht weiter mit der Materie beschäftigen wollen scheinen sie mir eher ein Bauträger Kunde zu sein, der sich das Häusle anschaut und sagt: Ja, nehme ich. dass ist einfach! Wenn sie mehr wollen, sollten sie erstmal die Punkte was brauche, was möchte ich und auf was kann ich verzichten genau klären und mit dem Finanzierungsrahmen korrelieren  -  da kann ein Architekt wirklich hilfreich sein. Wenn das wirklich klar ist:
    Zu 1. Lage: neben "gefällt" gehört noch ein Check der Umgebung dazu: Hält mein Nachbar ein Rudel Wolfshunde, kann auf dem Nachbargrundstück im Süden ein Fünfstöcker entstehen, oder zwei Straßen weiter eine Autobahn, oder ...
    Zu 2. Bei denen gibt es auch Infos zu Baumaßnahmen in der Umgebung, und dem Bebauungsplan, an den sie sich halten müssen, geplante Stadtentwicklung (die Autobahn) ...
    zu 4. Dazu muss die Akte mit ihren Anforderungen Hieb und Stichfest vorliegen, sonst bekommen sie Typ A, da er ein bissel billiger war wie Typ B und alles hat mit ihrem Haus nichts mehr zu tun. SIE müssen die Anforderungen an ihr Haus stellen und sich nicht belabern lassen. Außerdem sollten sie eine unabhängige Bauüberwachung haben. Auch bei einem Fertighaus kann beliebig viel schief gehen.
    zu 5. Bei diversen Banken sollten sie lange vorher schon gewesen sein, um das klar zu machen.
    Viel Glück beim bauen
  2. und wähle mein Traumhaus?

    Wie, einfach so aus dem Katalog? Dann möchten Sie auch eigentlich gar keine ausführliche und kompetente Beratung? Schon die Erstberatung kann 3 Stunden dauern und sollte 2 Stunden i.d.R. nicht unterschreiten. Wieso? Weil jemand für Sie nachdenken muss, bevor er Ihnen die richtigen Ratschläge gibt. Dazu muss er Sie, Ihr Grundstück, Ihre finanzielle Situation und einiges andere aber erst einmal kennenlernen. Und fast immer steht am Ende ein anderer, am besten ein individueller Entwurf statt des Kataloghauses. Es kann auch sein, dass jemandem ein Kataloghaus nur deshalb nicht gefällt, weil es eine Putzfassade zeigt. Mit Holzfassade hätte er es genommen. Oder umgekehrt. Solche Fragen löst selbstverständlich jeder gute (!) Architekt, aber auch jede gute (!) Fertighausfirma. Wobei es in beiden Fällen nicht leicht ist, die guten von den schlechten zu unterscheiden. Ein beliebter Fehlschluss ist es, einfach eine der großen, bekannten Firmen zu nehmen und zu denken, dass die schon nicht schlecht bauen werden! Die meisten guten Hersteller sind nach meiner Erfahrung eher klein oder mittelgroß. Damit will ich nicht dem Zimmermeister um die Ecke das Wort reden, der selten einen Erfahrungshorizont aufweist, der sich mit dem von Herstellern messen kann, die seit Jahrzehnten Holzhäuser bauen. Und auch die allermeisten Architekten in Deutschland befassen sich ja noch nicht lange mit Holzbau.
    Noch ein Wort zu Bernhard Kuners Bemerkung, auch bei einem Fertighaus könne beliebig viel schief gehen. Schief gehen kann schon einiges, aber die Formulierung suggeriert, als wenn man als Fertighausbauherr das gleiche Mängelrisiko hätte wie bei einem handwerklich Stück für Stück auf der Baustelle gebautem Haus. Das eben ist nicht wahr! Mängel entstehen fast immer durch menschliche Fehler. Handwerker pfuschen oder sie haben nur den Blick für ihren eigenen engen Bereich und der Fehler entsteht durch mangelnde Koordination mit anderen Gewerken.
    Es ist ja eben der große Vorteil einer möglichst weitgehenden Vorfertigung, dass diese Fehlerquellen auf der Baustelle minimiert werden. Es bleiben immer noch Risikopunkte, aber ich muss nicht wie bei einem üblichen Massivbau pausenlos den Bauleiter auf dem Bau patrouillieren lassen, weil in nahezu jeder Minute ein neuer "Klops" passieren kann. Es genügen bestimmte wichtige Schnittstellen, die auch bei einem Fertighaus wirklich kontrolliert werden sollen, was aber leider auch nicht überall passiert. Man könnte noch viel zu diesem Thema sagen, aber das soll für's Erste genügen.
  3. sagte der,

    der seit zehn Jahren Fertighäuser verkauft :-)
  4. Unser Weg ...

    Also zunächst dachten wir auch, dass es so laufen könnte, tatsächlich begannen wir aber mit 1. und 5. parallel. Punkt 2 haben wir komplett vergessen und uns dann gewundert was wir alles nicht dürfen. Ich denke wir haben Glück gehabt, denn die Einschränkungen waren dann doch nicht so gravierend und wir würden das Grundstück jederzeit wieder kaufen. Wie euer Punkt 4. wollten wir auch ein Fertighaus und haben diverse Hersteller besichtigt und auch Musterhausausstellungen besucht. Danach waren wir bei verschiedenen Architekten und haben dann ein Massivhaus mit einem Generalübernehmer gebaut.
  5. "Danach waren wir bei verschiedenen Architekten und haben dann ein Massivhaus mit einem Generalübernehmer gebaut. "

    Ja, Herr Weinand, die Leute bauen fast immer so, wie es Ihr Architekt ihnen rät. Der ist vom Augenblick des ersten Gesprächs an für sie die fachliche Autorität. Und wenn er die in den allgemeinen Fragen gezeigt, die Leute überzeugt und ihnen ein Gefühl der Sicherheit gegeben hat, dann folgen sie ihm auch auf dem Weg zu einer Bauweise, die sie anfangs vielleicht gar nicht wollten. Das ist nicht grundsätzlich falsch, wenn man selber keinen Schimmer von den Eigenschaften, von den Vor- und Nachteilen (Vorteilen, Nachteilen) der verschiedenen Bauweisen hat. Man kann ja heute auf gleichwertige Weise unterschiedlich bauen.
    Nur sollte man sich auch darüber im Klaren sein, dass eben der eine Architekt gern mit Kalksandsteinen baut, der andere mit Ziegeln und ein dritter mit Holz. Und dass die drei auch unterschiedliche Handwerker empfehlen, mit denen sie gern zusammenarbeiten. Hat man sich also aus bestimmten Gründen, ruhig auch aus emotionalen Gründen auf eine bestimmte Bauweise festgelegt oder sympathisiert man stark mit ihr, dann wäre es folgerichtig, sich einen Architekten zu suchen, der darauf spezialisiert ist, oder gegebenenfalls direkt zu einem Spezialanbieter zu gehen. Ich denke dabei typischerweise an den Fall, dass jemand ein Blockhaus bauen möchte. Zur Beruhigung bestimmter Leser: Wir bauen keine Blockhäuser. Aber in dem Fall sollte der angehende Bauherr eben auch genau hinsehen, wie die betreffende Firma arbeitet, wie sie den Bau organisiert und betreut oder betreuen lässt. Man kann ja auch z.B. selber einen Baukontrolleur einsetzen. Diese Erfahrung hatten wir bei einem unserer letzten Bauten gemacht. Das tut dem Fertighausunternehmer gar nicht weh, wenn er ordentlich arbeitet. Im Gegenbteil, er wird vielleicht schneller auf Fehler aufmerksam, die irgendein Handwerker gerade macht oder im Begriff ist zu machen. Und der Bauherr kann sich von vornherein sicherer fühlen.
  6. @B. Kuner

    Ihre Bemerkung ist ziemlich überflüssig, denn ich verstecke meine berufliche Identität ja nicht, siehe Link! Wir verkaufen außerdem nicht seit 10 Jahren, sondern seit 1992 schwedische Markenhäuser. Und wir verkaufen sie nicht nur, sondern sind auch für den Bau verantwortlich. Wobei die meisten (leider) keine typisch schwedischen Häuser geworden sind, sondern verklinkert wurden. Das ist in unserer Gegend eben so.
    Strenggenommen beschäftige ich mich aber schon seit 1988 intensiv mit dem Thema Hausbau/Holzbau, weil ich damals unser eigenes Wohnhaus geplant hatte.
  7. evtl. falsch Versanden

    @Torsten Stodenberg
    Da haben wir sie mich evtl. falsch verstanden  -  die Gespräche mit den Architekten haben zu nichts geführt (wir wollten definitiv keine Glaskuppen in unserm Haus) und deshalb haben wir uns verschiedenen Generalübernehmer zugewendet. Und gegen eine Fertighaus haben wir uns aus Kostengründen entschieden, da Massivbauweise ca. 20  -  30 % preisgünstiger war.
    Und da ich jetzt einige Statements geschrieben habe für die es Haue geben könnte (ohne Architekt, Massivhaus günstiger), muss ich noch folgendes klarstellen:
    Das ist unser rein persönlicher Eindruck!
    Aus den Erfahrung die wir durch da Bauen (unser Objekt, Bekannte und in unser Neubaugebiet) gewonnen haben, würden wir ggf. jetzt mit einen Architekten bauen  -  aber wie wir diesen finden sollen, dass weiß ich bis heute noch nicht (auch durch intensives Lesen dieses Forums). Und deshalb würde es evtl. wieder auf einen guten Generalübernehmer rauslaufen ...
    Und die Aussage Massivhaus ist günstiger als Fertighaus, bezieht sich auf den Vergleich von jeweils ca. 5 Anbietern von Objekten die genau unseren Vorgaben enstprachen (aus steuerlichen Gründen 2. Fam. Haus).
  8. Käse ist das ...

    Käse ist das was haben Sie denn verglichen? 5-fach Verriegelung gegen U-Wert? . Oh man, bin ich froh, dass ich mir diesen Sch ... nicht mehr antun muss ... :-)) )
  9. Nochmal

    Unser rein persönlicher Eindruck und wirklich keine allgemeingültige Weisheit!
    Verglichen haben wir einen bestimmten Platzbedarf bei identischer Ausstattung. Ich hatte auch den Eindruck dass speziell unsere Wünsche eher für Massivbauweise sprachen. Wir wollten 1 1/2 Geschosse mit Kniestock bauen. Oben dann eine Dachgaube mit Balkon. Laut Bebauungsplan ist aber kein Quergiebel erlaubt (deshalb sagte ich wir haben Punkt 2 vergessen), der Sachbearbeiter meinte nun eine Dachgaube mit Balkon ist ein Quergiebel (ohne Balkon wäre es erlaubt). Also haben wir nun 2 Geschosse gebaut und oben noch eine tollen Raum dazu gewonnen (war quasi ein Glücksfall, auf den ca. 60 m² habe ich nun meine Rennbahn aufgebaut :-)) ). Interessanterweise ist das Massivhaus fast günstiger geworden (angeblich ist die Dachgaube teurer wir noch ein Meter hoch zu maueren) und bei den Fertighausanbietern wurde es wirklich deutlich teurer.
    Bei uns kam nun mal diese Preisdifferenz zustande und ich möchte hier wirklich keine Fertighäuser angreifen.
  10. Einiges verstehe ich nicht ganz, Herr Weinand:

    Sie schreiben: ". Ich hatte auch den Eindruck dass speziell unsere Wünsche eher für Massivbauweise sprachen. Wir wollten 1 1/2 Geschosse mit Kniestock bauen. "
    Wieso spricht dies eher für Massivbauweise? Meiner Meinung nach ist das Gegenteil der Fall, da sich der Holzbau für Gauben sehr anbietet. Wie sie vielleicht wissen, haben z.B. typische Schwedenhäuser sehr oft größere Gauben, und die sind dabei nicht teurer als 1 m Kniestock, weil sie ganz normal sind und kein Luxusextra. Die Preisgestaltung bei Gauben deutscher Hersteller vermag ich nicht als kostenbedingt nachzuvollziehen.
    Dann stört mich die laxe Formulierung "noch ein Meter hochzumauern". Ja, das glaube ich wohl, ein paar Steine aufeinander zu Schichten ist nicht teuer. Aber ist es auch eine Wand? Jedenfalls keine Außenwand nach heutigen energetischen Kriterien, um sie mit einer modernen Wand in Holzrahmenbauweise vergleichen zu können. Wie ist denn Ihre Wand in dem Bereich aufgebaut? Ist Ihnen der U-Wert bekannt? Und mit welchen U-Werten von Fertighausherstellern vergleichen Sie da?
    Ich frage so penetrant, weil es zwar sein kann, dass der eine oder andere Massivhausanbieter etwas billiger kann als die meisten Fertighaushersteller. Aber 20-30 %? Das glaube ich nicht bei vergleichbaren Leistungen.
  11. Passt doch

    Hallo Hr. Stodenberg,
    wir "wolten" 1 1/2 geschossig bauen  -  der örtliche Bebauungsplan ließ dies allerdings nicht zu  -  zumindest nicht so, dass wie einen Balkon im OGAbk. bekommen. Deshalb musste die Gaube (n) wegfallen und "noch ein Meter hochgemauert" werden. Diese laxe Formulierung stammt tübrigens vom Generalübernehmer  -  nicht von mir. D.h. Aufgrund des Bebauungsplans wurde hochgemauert und die Gauben sind weggefallen. Durch diese Änderung wurde das Massivhaus günstiger und das Fertighaus deutlich teurer (jeweils verschiedenen Anbieter). Wir haben dann übrigens nur die Südseite 2 geschossig gebaut und auf der Nordseite 1,20 m Kniestock. Heute sind wir dankbar für den Bebauungsplan, denn wir haben im OG tolle Räumen und einen wirklich Klasse Raum im Spitzbogen (offene Galerie).
    Die Wand wurde mit einem SX11 Ziegel erstellt. Dann haben wir noch unsere Doppelgarage ca. 1 , 5 m tiefer wie das EGAbk. gebaut, damit wir auf diese Hausseite ein Fenster bekommen (Badezimmer). Von der Garage dann direkt ein Zugang zum Keller. Bei den Fertighausanbieter war sdas ehr schwierig, da dort Keller, Haus und Garage quasi 3 Gewerke waren.
    Wir waren übrigen nur mit deutschen Fertighausherstellern im Gespräch.
  12. Diese Festlegung auf den Baustoff ist doch Quatsch.

    Jeder soll bauen, wie er mag. Der Baumeister hat anhand der Wünsche der Bauherren eine passende Lösung vorzulegen und liebe Verkäufer (bei NEIN beginnt das Verkaufen erst an) liefert dem Kunden, was er mag und bezahlen will.
    • Name:
    • Reg2023-Herr Rog-2149-Kan

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