Brüstung in Fensterrahmen gebort?
BAU-Forum: Fenster und Außentüren

Brüstung in Fensterrahmen gebort?

Hallo,
wie ich gerade (beim Fensterputzen :-( ) feststellen musste, wurde bei mir im 1. Stock bei den franz. Fenstern (bis zum Boden) die Brüstung IN DIE FENSTERRAHMEN gebohrt bzw. angeschraubt.
Meine Frage (n): Gehört das so (hätte das nicht an den Außenmauern angeschraubt gehört)? Verändert das nicht die Dämm- / Geräuschwerte etc. (ist da nicht ein "Luftpolster" in den Rahmen)?
Danke!
lg,
Christian
PS: Sollte das nicht so gehören  -  was kann ich dann tun?
  • Name:
  • Christian
  1. Brüstungsbefestigung

    Foto von Josef Schrage

    Guten Tag Christian,
    da Sie von "Luftpolstern" in den Fensterrahmen sprechen, gehe ich davon aus das es sich um Kunststoff- oder Aluminium Fenster handelt.
    Die Befestigungsschrauben des Brüstungsgeländers an den Fensterrahmen müssen somit mehrere Kammern des Fensterprofiles durchdringen um einen ausreichenden Halt zu finden.
    Diese Befestigungsart halte ich nicht für optimal, da die Möglichkeit bestehen kann, dass u.a. Feuchtigkeit in die Fensterprofile eindringen kann.
    Die Befestigung am Mauerwerk ist natürlich besser.
    Wer hat denn das geplant? Wurden Sie vorher nicht informiert?
    Sprechen Sie Ihren Planer und die Montagefirma darauf an und reklamieren Sie diese Befestigugsart schriftlich.
    freundliche Grüße
  2. Verzeihung

    Verzeihung  -  natürlich sind es Kunststofffenster (als Leihe vergisst man auf die wichtigsten Details) ...
    Geplant hat es der Bauträger  -  und gebaut ein Generalunternehmer  -  ist in der Stadt ... gefragt wird man hier selten (da man das Haus ja "nur" vom Bauträger fertig kauft ...).
    Die Frage ist, ob man so etwas überhaupt reklamieren kann (es steht natürlich in keiner Bauausführung "die Brüstungen werden an den Außenmauern befestigt ...)?
    • Name:
    • Christian
  3. Ihr Ansprechpartner

    Foto von Josef Schrage

    Christian, ist also der Generalunternehmer.
    Eine sichere Befestigung des Brüstungsgeländers in einen Kunststoffrahmen kann ich mir nur vorstellen wenn die Befestigungsschrauben durch das Profil hindurch nach innen geführt werden.
    Dadurch werden jedoch alle Kammern des Profils angebohrt.
    Wird dann die Schraube an der Außenseite nicht fachgerecht und dauerhaft sicher abgedichtet kann wie schon beschrieben, Feuchtigkeit in das Fensterprofil eindringen, und zu Schäden führen.
    Befindet sich jedoch nur eine Schraube an der Außenseite und wird diese nur im Fensterprofil gehalten, bezweifle ich stark, dass diese Verbindung Absturzsicher ist.
    Reklamieren Sie schriftlich und verweigern Sie die Abnahme.
    Der Unternehmer hat Ihnen zu beweisen das die Verbindung sicher und dicht ist.
    freundliche Grüße
  4. Leidet da nicht die Statik

    der Verstärkungsrahmenkonstruktion, wenn da plötzlich unerwartete Horizontalkräfte in etwa der Mitte des "Knickstabes" auftreten?
  5. @ Hr. Taschner

    Was denn für ein Knickstab? Das versteh ich nicht so af die Schnelle. Ist so ein französisches Fenster nicht ein in regelmäßigen Abständen von max. 70 cm rundum gehaltener Rahmen, der sowieso Horizontallasten (Wind) (er) tragen muss?
    Das oben beschriebene Problem tritt übrigens häufiger auf, wenn der Bauträger die Absturzsicherung der franz. Fenster in der Planung verpennt hat und das Haus ein bereits fertiges Wärmedämmverbundsystem aufweist. Da ist guter Rat teuer (wenn das Bauamt Druck macht) und die Lösung ist billig. Wenn der Fensterrahmen ausreichend steif ist, wird die absturzsichernde Umwehrung kurzerhand in selbigen geschraubt. Natürlich sollte die Verschraubung durch Gummischeiben abgedichtet werden, dann sollte eigentlicch alles klar gehen. Mal eine Frage: Bitte wie soll der Generalunternehmer nachweisen, dass die Schraube im Fensterrahmen hält? Durch einen Versuch mit einer genormten Horizontallast von 0,5 kN oder soll er was vorrechnen?
  6. genau so, ..

    hr. Kollege :-)
    Absturzsicherung ist schließlich kein pippifax, oder?
  7. Befestigung am Fensterrahmen ist möglich

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    Die Befestigung eines Geländers an einem Kunststoff-Rahmen ist durchaus möglich und  -  wie schon beschrieben  -  bei Wärmedämmsystemen auf der Außenwand gängig.
    Sehr häufig werden auch Fensterläden auf diese weiße am Rahmen befestigt und dort treten in der Regel höhere Zug- und Scheerkräfte auf als bei einem Geländer.
    Wichtig bei diesen Befestigungen ist, das erstens die Bohrlöcher gegen Schlagregen abgedichtet werden, das wird in aller Regel mit einer Gummi-Unterlagsscheibe durchgeführt. Zweitens muss die Schraube im Stahlkern des Fensters verankert werden. Ist dies der Fall besteht eines saubere mechanische Verbindung, gegen die nichts einzuwenden ist.
    MfG
    Jürgen Sieber
  8. *gleichenfallhab*

    Riesenfenster (4 m)
    Geländer soll am Blendrahmen befestigt werden.
    Annahme: Statisch in-den-Griff-kriegbar
    Rahmen: Schüco Corona CT 70-AS
    Unterschied zu den Ausführungen von Herrn Sieber:
    Metallbauer will durchbolzen! (M8x90, DINAbk. 603)
    Fensterbauer meldet Bedenken hinsichtlich Feuchtigkeitsanfall (Tauwasser) an.
    Was sagen die Experten?
  9. @"Durchbolzen"

    Foto von Glasermeister u. ö.b.u.v.Sachverständiger Jürgen Sieber

    De facto stellt ein Durchbohren des Rahmens eine Wärmebrücke dar und könnte an dieser Stelle im Extremfall zu einem Tauwasserausfall führen.
    In der Praxis kenne ich dieses "Durchbolzen" bei jedem Sicherheitsbeschlag an Haustüren, ohne dass mir bisher verstärkt Klagen wegen Tauwasser zu Ohren gekommen sind.
    OK Haustüren liegen meist in einem Hausgang und dort fällt Tauwasser am Beschlag nicht so schnell auf. Trotzdem glaube ich, dass das Durchbohren beim Kunststoff-Rahmen möglich ist, wenn sich keine andere Befestigungsart anbietet.

    Frage an JDB: "Sag' mal, "Durchbolzen" ist das deutsch? Wir hier im Süden sagen durchboohren (mit zwei oh ) " *schmunzel*
    MfG
    Jürgen Sieber

  10. "Durchbolzen"

    is durchaus üblich hier ...
    Natürlich wird vorher "durchgeboohrt".
    :-)
    Zur Konstellation:
    Architekt plant wie beschrieben.
    Statiker wird gefragt, der gibt sein OK (hinsichtlich Statik) und macht entsprechende Vorgaben bezüglich der Anschlüsse.
    Metallbauer fertigt Detailskizze und übergibt sie dem Architekten.
    Der Architekt leitet sie auch dem Fensterbauer weiter, mit der Bitte um Absegnung.
    Der lehnt ab: "Dafür kann ich keine Gewährleistung übernehmen"
    Architekt ist verärgert und sucht nun eine Möglichkeit die grundsätzliche Unbedenklichkeit nachweisen zu lassen um den Fensterbauer nicht aus der Gewährleistung zu entlassen.
    Wie geht das aus?
  11. wie das ausgeht?

    is doch klar. der Statiker macht das schon irgendwie ;-)

Hier können Sie Antworten, Ergänzungen, Bilder etc. einstellen

  • Keine Rechtsberatung in diesem Forum - dies ist Rechtsanwälten vorbehalten.
  • Zum Antworten sollte der Fragesteller sein selbst vergebenes Kennwort verwenden - wenn er sein Kennwort vergessen hat, kann er auch wiki oder schnell verwenden.
  • Andere Personen können das Kennwort wiki oder schnell oder Ihr Registrierungs-Kennwort verwenden.

  

Zur Verbesserung unseres Angebots (z.B. Video-Einbindung, Google-BAU-Suche) werden Cookies nur nach Ihrer Zustimmung genutzt - Datenschutz | Impressum

ZUSTIMMEN