Dielenboden komplett zerfressen
BAU-Forum: Estrich und Bodenbeläge

Dielenboden komplett zerfressen

Hallo,
wir haben in unserem Haus im EGAbk. drei Zimmer mit alten Holzdielen. Das Holz ist wohl über Jahrzehnte hinweg komplett zerfressen worden. Jetzt wollte ich die Dielen rausbrechen und habe gesehen, dass die Unterkonstruktion mit Schlacke/ Splitt gefüllt ist. Darunter ist die Kellerdecke (sieht aus wie Beton mit Stroh vermischt und zwei I-Träger.
Kann ich eigentlich bedenkenlos Estrich verlegen lassen oder muss ich erst einen Statiker holen. Der Estrichleger sagt zwar, alles kein Problem, aber das Haus ist schon rech alt ...
Danke und Gruß
Harry
  • Name:
  • Harry
  1. Fragen sie jemanden der sich auskennt

    Auf den Estrichleger würde ich mich in Fragen der Statik nicht verlassen. Nach ihrer Beschreibung nehme ich mal an, dass das Haus zwischen 1910 und 1930 gebaut wurde. Ob die Decke die zusätzlichen Lasten des Estrichs tragen kann, sollte man einen Statiker fragen. Aber warum verlegen Sie nicht einen neuen Dielenboden auf Lagehölzern mit Wärmedämmung dazwischen. das ist meiner Ansicht nach die beste Lösung für die Renovierung eines solchen Altbaus.
  2. Wenn man Geld hat!

    dann entnimmt man die alte Schüttung und ersetzt es z.B. durch Rockwool. Durch die Entnahme der Schüttung hat man statisch gesehen, die Chance Estrich aufzubringen. Doch sollte man die alte Balkendecke sich ansehen. Meist sind sie gebogen bzw. am Kopf (eingelassener Teil im Mauerwerk) zerfressen. Auch Anobienschäden gehören schon dem Alltag an.
    Was möchten Sie?
    Die preiswerte Lösung: alte Dielen rausreißen, PE-Folie aufsetzen und die Holzbalkendecke ausgleichen und neue Dielen setzen.
    Die Schüttung hat mindestens 60 Jahre gehalten und wird noch weitere 30 Jahre halten, solange Sie nicht feucht ist.
    Quadratmeter ca. 34 €
    Die teuere Lösung!
    Schüttung entfernern, Holzbalken ersetzen bzw. mit Stahlträgern verbinden, Rockwool rein, Spannplatte rauf, Trittschalldämmung rauf, billig Laminat verlegt.
    Quadratmeter ca. 86 €
    Was man damals gebaut wurde entstand aus einfachen und effektiven Mittel, hielt nach Aussagen des Statikers mindesten 60-100 Jahre und sollte nach 40-60 Jahren saniert werden.
    In Prag saniert man Häuser aus dem Jahre 1213 für die nächsten mindestens 60 Jahre. Schüttung rausnehmen? solange es keine Probleme gibt auf gar keinen Fall ... man will doch Kosten sparen?
    Welche Bedeutung hatte die damalige Lehm- / Schlackenschüttung?
    Feuchtigkeit, Wärmeausgleich, Trittschall- / Wärmedämmung (Trittschalldämmung, Wärmedämmung)
    Welche Bedeutung hat Rockwool?
    Wärmedämmung und Trittschall ... was ist mit Wärmeausgleich und Feuchtigkeit? Ist der Enderfolg Schimmel an der Wand!
    Wir haben im letzten Monat in Prag ein Denkmalgeschütztes Objekt der UNESCO saniert. Vor der Apostelkirche links entsteht ein neues Hotel aus einem Gutbürgerlichen Haus. Die Schüttung aus dem Baujahre 1213 bzw. spätere Sanierungen ist in Ordnung. Der Ausgleich der Schüttung durch moderne Dämmethoden ist nicht gewünscht ... denn die Schüttung hat sich über Jahre bewiesen und wird solange sie nicht beschädigt ist (Feuchtigkeit, krabbelnde Tiere usw.) noch weitere Jahre halten, denn verrotten kann sie nicht, kompostieren ist Aufgrund der feuchtigkeitsrelevanten Zusammensetzung nicht möglich. Setzt man die Schüttung der Natur aus, z.B. Komposthaufen, so wird diese Schüttung sehr schnell kompostiert. Wichtiger Aspekt der Entsorgung!
    Anzumerken ist meist der Austausch der Zwischenlagenbretter in der Schüttung: denn damals hatten die Leute wenig Geld, um haben Zwischenlagebretter mit Borke verwendet. Die Borke hat den Holzbock importiert und war meist nicht ausgelagert. Daher empfiehlt sich ein Austausch. Hier eignet sich an den Balken die Auflage durch neue Leisten zuersetzen und eine Zwischenlage aus unbehandeltert Spannplatte bzw. noch besser OSBAbk. zu schneiden.
    Anfragen bzgl. alter Schüttung beantworte ich gerne auch persönlich per email.
  3. Betondecke

    Der Fragesteller hat angegeben, dass es sich um einen alten Dielenboden auf einer Betondecke mit zwischen den Lagerhölzern befindlicher Schüttung handelt! Keine Holzbalkendecke!

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