Bitte um Hilfe beim Grundriss für EFH
BAU-Forum: Grundriss-Diskussionen

Bitte um Hilfe beim Grundriss für EFH

Liebe Forumsmitglieder,
meine Eltern planen den Bau eines EFHs. Bei der Planung des Grundrisses geht es im Wesentlichen um vier Aspekte:
  1. die Baukosten möglichst gering zu halten
  2. die späteren Betriebskosten möglichst gering zu halten
  3. eine möglichst optimale Raumaufteilung zu erhalten
  4. eigene Grundrisswünsche zu verwirklichen

Meine Eltern haben mir daraufhin einen Grundriss vorgelegt, mit dem ich überhaupt nicht einverstanden bin. Seitdem ist bei uns ein schrecklicher Streit entbrannt *heul* und die Nerven liegen auf beiden Seiten blank.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mal über den Grundriss schauen könntet und eure Meinungen postet. Vielleicht liege ich ja auch total falsch und meine Eltern haben alles richtig gemacht. Ich bin der Meinung, dass man auf jeden Fall seine eigenen Vorstellungen in einen Grundriss einbringen soll, dass man aber trotzdem gewisse Grundregeln beachten muss, um die Aspekte 1.-3. zumindest etwas zu erfüllen.
Der Norden ist im Grundriss oben zu finden.
Vielen Dank im Voraus!

  • Name:
  • I. Leipold
  1. Kritik

    Hallo,
    mir sind schon einige Punkte aufgefallen, die mich stören würden oder die in meinen Augen nicht optimal gelöst sind.
    Bevor ich darauf eingehe würde mich interessieren, was Dir am Grundriss nicht gefällt, da Du Deine Eltern besser kennst und einschätzen kannst, ob der Grundriss ihre Bedürfnisse und Wünsche berücksichtigt.
    Viele Grüße
  2. Ja, da

    ist eine ganze Menge zumindest "ungewöhnlich". Auch bei mir tauchen aber zuerst einmal viele Fragen auf.
    Wie alt sind denn die Eltern? Wie leben sie? Warum ein so riesiges Wohnzimmer? Warum Küche und Essen vom Wohnen getrennt? Lange Wege vom Haupt- und Nebeneingang zur Küche (Einkäufe!).
    Wenn ich an meine eigenen Eltern denke, die inzwischen gern weniger laufen (vor allem Treppen), würde mich schon sehr interessieren, welche Gedanken sich Deine Eltern bei dieser Planung gemacht haben.
    Bin gespannt auf Deine Antworten.
    Lb. Grüße und nicht verzweifeln!
  3. Am Besten raushalten

    CAD Programme in den Händen von Laien sind das Ende jedes freien Gedankens. Das Ergebnis sieht man hier. Da passt ja gar nichts. Allein die Situation des Hauseingangs, schnurstracks auf eine Stützmauer zu um dann in einem Seitenloch zu verschwinden. Von der Garage durch den Heizungskeller ins Haus? Wohnzimmer im DGAbk., weitab von Küche und Esszimmer? Schlafzimmer 11,5 m²?
    Da hält man sich wirklich besser raus!
  4. Zusätzliche Informationen

    Liebe Marion,
    liebe Ute,
    Mir gefällt auf dem ersten Blick (!) und als völliger Laie (!) an diesem Grundriss nicht:
    a.) architektonische Aspekte:
    1. Wohnen von Kochen und Essen getrennt (Folge: Wohnen wird kaum genutzt werden; lange Wege für Essen + Trinken; wenn im Wohnzimmer gefeiert wird, dann kann keiner Schlafen, da zu laut; großer Besuch wird sich immer auf zwei Etagen verteilen; man muss dort immer extra Heizen => Raum wird in Realität nur sehr wenig genutzt)
    2. Gästezimmer im Erdgeschoss m.E. wenig sinnvoll (Geruch, Lärmbelästigung)
    3. Schlafen keine Ost-Ausrichtung
    4. Essen keine Süd/Osten Ausrichtung
    5. der Eingang ist falsch: was man am Grundriss nicht sehen kann: rechts vom geplanten Einfamilienhaus wird an ein bestehendes Gebäude angebaut, was halb so hoch und halb so tief ist (50 % des hinteren Erdgeschosses wird verdeckt) => dort sind keine Fenster möglich => diese Seite für Eingang nutzen

    b.) Baukosten/Betriebskosten:

    1. Bad, Gäste-WC und Kochen sind zu weit voneinander entfernt => höhere Kosten für Zu- und Ableitungen (Zuleitungen, Ableitungen) + Zirkulationsleitung für Warmwasser nötig
    2. überdimmensioniertes Wohnzimmer im DGAbk. => höhere Heizkosten als notwendig, wenn Wohnen mal genutzt wird
    3. Eingang auf der falschen Seite (siehe oben) => Windfang muss extra gebaut werden anstatt den vorhandenen Windfang zu nutzen
    4. auf dem Bild nicht ersichtlich: Satteldoch und nicht-nutzbarer Dachboden statt Pultdach/Satteldach mit stumpfen Winkel und ohne Dachboden
    5. der Heizraum ist überdimensioniert

    Die Wünsche meiner Eltern sind:

    1. Küche und Wohnzimmer mit Ofen (Problem des Schornsteins und daher vermutlich auch das Wohnzimmer im DG)
    2. Anordnung der Schlaf + Gästezimmer anhand von "Erdstrahlen" und "Elektrosmog" => ich bin völlig verzweifelt
    3. alle Räume mit Fenster

    Meine Eltern sind Anfang 50 und noch sehr sportlich. Sie sind sehr naturverbunden und leben anonsten normal. Das Wohnzimmer ist u.a. von Essen und Kochen getrennt, weil Kochen und Wohnen einen Ofen haben müssen. Ich habe bisher über 100 Grundrisse von EFHs gesehen aber niemals war Kochen, Essen und Wohnen getrennt.
    Ich bin schon ziemlich verzweifelt, da sie sich um architektonische Grundlagen und Kostenoptimierungen überhaupt keinen Kopf machen und sie ihre obersten Prioritäten bei "Elektrosmog", "Erdstrahlen" und einen Ofen in der Küche (vermutlich da natürliche Flamme = gesünderes Essen) setzen. Leider ist unser Budget sehr beschränkt und wir müssen jeden Cent sparen. Wenn ich etwas gegen ihre Planungen einwende, dann argumentieren sie, dass es "ihr Wunsch" ist, so zu bauen und dass "ich nicht darin leben muss" usw. usf. Ich befürchte leider, dass wir mit dieser Vorgehensweise eine Bauruine erstellen und uns die Baukosten aus dem Ruder laufen.
    Wenn ich sehe, dass sich meine Eltern schon monatelang mit diesem Thema beschäftigen und dann sowas dabei rauskommt, dann habe ich schon ernsthafte Bedenken, dass dieses Projekt ein Erfolg werden kann. :-(

  5. @ Timo

    Zum Hauseingang muss man aber auch sagen, dass es wohl nicht sinnvoll ist, diesen auf die Südseite des Hauses zu verlegen. Da im Norden ein Hang ist, bleibt nur noch links oder rechts.
    Rechts steht übrigens keine Garage, sondern ein Nebengebäude. Die Tür dient nur dazu, dass die dort gelagert Brennstoffe in den Heizraum gebracht werden können.
    Ist das Schlafzimmer mit 11,5 m² zu groß oder zu klein?
  6. Ohne ...

    jetzt näher auf den Grundriss eingehen zu wollen.
    Wenn die elterliche Argumentation bzgl. des Ofens in Küche und Wohnen besteht, dann liegt ein planerischer Gau vor. In der Annahme, dass beide Öfen mit Holz befeuert werden sollen, braucht Ihr bei dieser etagenmäßigen Splittung von Wohnen und Küche zwei Kaminzüge (+ denjenigen für die Hauptheizung!) also drei Züge! => nahezu doppelte Kosten. Muss in diesem Falle Herrn Bertrams in sofern recht geben, so ein Hanghaus impliziert geradezu eine Splitt-Level-Lösung => gute Planung notwendig => nichts für Laien!
    Dolles Argument sind übrigens Erdstrahlen und Elektrosmog (meine eigene Meinung hierüber behalte ich lieber für mich) => maßgebliche Hauptaufenthaltsräume des Hauses d.h. Kochen und Essen ausgerechnet in dem vermutlich als Betonkonstruktion auszuführenden EGAbk.-Etage! Danke für den HAR-Raum (mit der Elektrohauptverteilung) direkt neben der Küche und der netten Bewehrung im Beton, die garantiert einen elektromagnetischen Einfluss auf die bösen Erdstrahlen hat ...
    Gruß
  7. Wer plant denn

    das Ganze bisher  -  die Eltern selbst?
    Gibt es noch keinen Kostenplan, der vielleicht manche Vorstellungen automatisch gerade rücken könnte? Abgesehen von der eigentümlichen Anordnung der Zimmer ist das Projekt für zwei Personen doch auch recht großzügig.
    Wenn die Sache zwischen Euch schon so zerfahren ist und Du Deine Eltern nicht ins Unglück rennen lassen möchtest (was ich gut verstehen kann), solltest Du vielleicht noch Verwandte, Freunde Deiner Eltern um Unterstützung bitten.
    Wem vertrauen Deine Eltern, auf wessen Urteil würden Sie evtl. hören? Da muss es doch noch jemanden jenseits von Erdstrahlen und Wasseradern mit gesundem Menschenverstand geben!
    Kann mir gut vorstellen, wie schwierig das Ganze für Dich ist.
    Es ist ja nicht nur ein schlechter Grundriss zu diskutieren, sondern zusätzlich die Eltern-Kind-Problematik.
    Es kann gut sein, dass Du Dich zum Wohle Aller aus dem Bauvorhaben raushalten musst, je mehr Du gegen ihre Pläne vorbringst, desto stärker werden sie sie verteidigen. Damit nimmst Du ihnen evtl. die Chance, den "Blödsinn" selbst einzusehen.
    Sorry, länger geworden als geplant.
    Ich drück Dir die Daumen.
  8. @ Timo

    Zum Hauseingang muss man aber auch sagen, dass es wohl nicht sinnvoll ist, diesen auf die Südseite des Hauses zu verlegen. Da im Norden ein Hang ist, bleibt nur noch links oder rechts.
    Rechts steht übrigens keine Garage, sondern ein Nebengebäude. Die Tür dient nur dazu, dass die dort gelagert Brennstoffe in den Heizraum gebracht werden können.
    Ist das Schlafzimmer mit 11,5 m² zu groß oder zu klein?
  9. Schlafzimmer ...

    i.d.R. 2 m Bett+2*75 cm re. u. li. (Beistellkommode u. Bewegungsfläche) = 3,50 m Breite.
    Länge 2,00 (Bett) + 1,00 m (Bewegungsgfläche mit Berücksichtigung der Tür zum Raum) + 85 cm Schrankwand= 3,85 m
    => mind. 13,48 m² und dass ist schon recht eng (und garantiert nichts für Deine Herrschften wenn die irgendwann mal in ferner Zukunft mit dem Rollstuhl bis ans Bett müssen) ...
    Gruß
  10. Zum Eingang

    Mein Fehler zur Argumentation Garage  -  Eingang, aber wie schon in anderen Threads mehrfach gesagt: Lageplan bei Grundrissdiskussionen immer mit hochladen, da man sonst im Trüben fischt. Größe des Schlafzimmers durch Herrn Mantel geklärt. Zur Grundrissdiskussion: Wenn ich für eine Kunden ein Haus plane, dann interessiere ich mich doch erst einmal für seine Lebensumstände, was ihm im Leben wichtig ist, wo und wie er seine Urlaube verbringt, wie seine Familienverhältnisse sind usw. Dann beschäftige ich mich mit seinen Vorstellungen von einem Haus, vom Budget, vom Zeitrahmen und dann, wenn vorhanden mit dem Grundstück, dessen Lage, dessen Eigenheiten und Möglichkeiten und seiner Nachbarbebauung usw. Je nach dem entwickelt sich dann ein Haus von Außen nach Innen oder von Innen nach Außen. Hier können dann Vorstellungen aus der Esoterik, wie auch sachlichere Dinge wie Erdwärmepumpe, Solarkollektoren und alles Andere mit in den Vorentwurf einfließen. Wenn man nun Bedürfnisse, Prioritäten und Notwendigkeiten sauber geordnet in einem Entwurf Ausdruck gibt so kommt man unabhängig vom Budget zu funktionsgerechten Lösungen und zum Schluss zum eigenen Haus. Bringt man diese Schritte der Entwicklung durcheinander, lässt sie einfach aus oder will sich gar nicht damit und somit auch nicht mit sich selbst auseinandersetzen, geht man halt zum Bauträger oder in die Fertighausausstellung.
    Grüße
  11. Vielen Dank

    Hallo Leute,
    vielen Dank erst einmal für eure großartige Hilfe. Falls ihr noch Anregungen habt, dann postet dies bitte.
  12. Persönlicher Tipp

    wir haben neben den Eltern gebaut, inzwischen funktioniert das Verhältnis nicht mehr. Bei uns war es eher umgekehrt, mein Vater wollten Ratschläge zum Grundriss einbringen (Eingangsbereich). Wäre zwar eine gute Idee gewesen, war wir wollten halt was anderes, weil wir wussten wie WIR leben wollen. Er hat es aber dann aktzeptiert.
    Trotz alle, kann ich nur sage: Lass machen und halte dich ganz ganz raus.
    Tue Ihnen gutes, kaufe einen PC und lass die Eltern BAU.DE und ähnliches Lesen.
    Hart und Brutal hört sich das an, aber es gibt Situationen, wo man das machen muss, sonst wird man selber reingezogen.
    PS: Ist Eigenleistung geplant. Sollten Sie auch mithelfen (müssen)?
  13. Split the level!

    Moin!
    Wenn das wirklich ein Hanggrundstück ist, dann schreit das ja förmlich nach einem Split-Level-Haus (= versetzte Ebeben). Hier müsste man das Grundstück erstmal nivellieren (Höhen vermessen) und dann mit der Topographie "spielen". Das kann ungemein reizvoll und spannend sein, schafft zum Teil wirklich spekatakuläre Raumverbindungen (Galerien, offene Räume, Zugänge in den Garten ohne Niveauunterschiede), bedeutet aber eine wirklich sehr sorgfältige Planung.
    Versuchen Sie sich ruhig darin ... viel Spaß! Ist wirklich nicht so einfach, glauben Sie mir das einfach mal.
    Aber das Wohnzimmer im Dachgeschoss ... dazu fällt mir nicht viel ein. Aber wer's mag ...
    Schönes Wochenende
    Thomas Bock

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