Tauwasser im nicht gedämmten Spitzbogen
BAU-Forum: Dach

Tauwasser im nicht gedämmten Spitzbogen

Guten Tag!
Folgende Ausgangssituation liegt bei uns vor:
Neubau, Obergeschoss bestehend aus Schlafzimmer, Kinderzimmer, Bad, Flur, Wärmedämmung der Kehlbalkendecke im Obergeschoss 18 cm Glaswolle (ISOVER) mit Dampfbremse, Dampfbremse je Raum, d.h. jeweils unterbrochen durch Zwischenwände (massiv), darunter Rigipsplatten, Decken ca. 8  -  10 cm abgehängt, in Flur und Bad jeweils 10 Halogeneinbauleuchten, im Bereich der Einbauleuchten an Dampfsperre spezielle Alufolie angebracht zum Schutz der Dampfsperre vor Hitze, in Bad 1 Dachfenster, Flur 2 Dachfenster, Spitzbogen ungedämmt mit Bodenbelag Spanplatten, Dachbodentreppe gedämmt, rundum mit Gummidichtung, Fertigstellung Oktober 2003.
Nach Abschluss der o.g. Arbeiten wurde im Januar 2004 festgestellt, dass sich Feuchtigkeit (Kondenswasser) in verschiedenen Bereichen des nicht gedämmten Spitzbogen gebildet hat. Es handelt sich hierbei um folgende Bereiche:
° Sparrenfelder oberhalb der Dachflächenfenster Bad und gegenüberliegendes Dachfenster Flur (Tauwasserbildung an Unterspannbahn und Oberseite Dämmung)
° Verschiedene Stellen im Randbereich des Bodenbelages (Spanplatten) sowie Unterhalb der Spanplatten
Aufgrund möglicher Rest-Baufeuchtigkeit wurde beschlossen, einige Zeit abzuwarten um festzustellen, ob sich die Situation ändert. Zusätzlich wurde im Frühjahr 2004 für 14 Tage ein Bautrockner aufgestellt.
Im Winter 2004/2005 wurde erneut Feuchtigkeit in den o.g. Bereichen festgestellt, woraufhin vom Bauherrn diverse Bodenbelag-Spanplatten entfernt wurden. Hierbei wurde festgestellt, das insbes. oberhalb des Bades und an der Zwischenwand zum Schlafzimmer starke Feuchtigkeit und Schimmel unterhalb der Spanplatten vorhanden war. Dies wurde auf möglicherweise nicht abgetrocknete Baufeuchtigkeit zurückgeführt (Anmerkung: Im Flur wurden die Wände mit Baumwollputz im Spritzverfahren beschichtet, dessen Anmischung mit einer großen Menge Wasser erfolgt). Es wurde beschlossen, die Spanplatten zunächst nicht wieder anzubringen um ein besseres Austrocknen der Bereiche zu ermöglichen.
Darüber hinaus wurde bezüglich der Dachfenster vereinbart, mit dem Dachdecker von Außen zu überprüfen, ob dort eine Ursache für das Kondenswasser oberhalb der Dachfenster festgestellt werden kann.
Ab September 2005 wurde vom Bauherrn erneut Feuchtigkeit im Spitzbogen oberhalb der Dachfenster festgestellt (kalte Nächte). Daraufhin wurde nun am 05.09.05 von der Trockenbaufirma und dem Dachdecker das Dachfenster von Außen überprüft. Es konnte hier keine Ursache für eine Feuchtigkeitseinfall im Spitzbogen gefunden werden.
Die Trockenbaufirma geht von einer sachgemäßen Ausführung ihrerseits aus, bot jedoch an, die Decke von innen zu öffnen, was aber mit einem großen Aufwand (Verschmutzung, Beschädigungen) verbunden ist und daher von uns nach Möglichkeit verhindert werden soll.
Kann es auch sein, das z.B. im Bad im Zwischenbereich Rigipsplatten  -  Dampfbremse durch die Halogenleuchten (10x35 Watt) eine sehr hohe Temperatur entsteht und hierdurch eine Kondenswasserbildung im Spitzbogen entsteht?
Für Antworten wären wir sehr dankbar!
M f G
Jürgen
  • Name:
  • Jürgen
  1. Kondensatschaden

    Ich tippe mal auf nicht luftdichten Anschluss der Dampfbremse an die Umfassungswände und möglicherweise auch bei den Kabeldurchführungen.
    Auch nicht auszuschließen, mögliche Schädigung der Folie durch die Wärmeentwicklung der Halo-Strahler.
  2. Danke für die schnelle Antwort

    Hallo!
    Ein nicht luftdichter Anschluss wird vom Trockenbauer ausgeschlossen, ebenso haben wir bei den Halogenstrahlern spezielle Alufolie verklebt zum Schutz der Folie  -  Stichprobenkontrolle zeigte auch keine Beschädigung dort.
    • Name:
    • Jürgen
  3. was er will und was er kann

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    klar schließt der Trockenbauer die Ursache bei seiner Leistung aus. Feuchtigkeit im Bereich des ungedämmten Spitzbodens lässt aber nun wirklich auf Feuchtezufuhr von innen und nicht von außen schließen.
    Mein Tipp: bei ruhigem Wetter einen Blower-Door-Test mit Theaternebel durchführen lassen. Dabei sollte sich eine Person im Spitzbogen aufhalten und die Luken geschlossen halten.
    Es riecht danach, als wenn die Dachflächenfenster (DFFAbk.) nicht korrekt angeschlossen wurden.
    Aus was sind denn die Trennwände erstellt?
    Grüße
    Stefan Ibold
  4. Hallo Herr Ibold! Erstmal danke für Ihre Antwort ...

    Hallo Herr Ibold!
    Erstmal danke für Ihre Antwort. Die Trennwände sind gemauert, 11 cm Hohlblocksteine, vertikal mit Dünnbettmörtel.
    • Name:
    • Jürgen
  5. Nachtrag

    Kann der Blower-Door-Test (BDT) auch in bewohnten Räumen durchgeführt werden?
    Des weiteren: Selbst wenn die Folie Undichtigkeiten hätte, würden die Rigipslatten (wurden im Bad zusätzlich mit Sperranstrich versehen, Ränder sind mit Styroporleisten versehen, Dachfenster rundherum mit Silikon abgedichtet) nicht als Dampfbremse allein schon ausreichen?
    Sehen Sie die Möglichkeit, das im Zwischenbereich Rigipsplatten  -  Dampfbremse/Dämmung durch die durch Halogenleuchten erzeugte Temperatur Kondensat entstehen kann?
    M f G
    Jürgen
    • Name:
    • Jürgen
  6. hauaha

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    zu Ihrer ersten Frage: ja, kann er und der Theaternebel ist das Zeug, das in Diskos verwendet wird.
    Was nutzt der Sperranstrich? Bei Diffusion wenig, da der gegen großmolekulares Wasser schützen soll.
    Was nutzen Styroporleisten? Wenig, denn über die Fugen gelangt trotzdem kleinmolekulares Wasser (gasförmig) in die Konstruktion.
    Was nutzt das Silikon? Wenig, denn das löst sich u.U. vom Rahmen und wenn da die Folie nicht eingeklemmt ist, nutzt es gar nichts mehr.
    Wir reden hier auch nicht über Diffusionsschäden, wir reden hier über Konvektion.
    Und wenn z.B. die Halos nicht luftdicht sind, feucht-warme Luft in die Konstruktion gelangen kann, dann haben wir es.

    Vielleicht hilft Ihnen der Artikel zum besseren Verständnis.
    Grüße
    Stefan Ibold

  7. Trockenbauer und Luftdichtigkeit ...

    Mal eine Erfahrung eines Bauherren:
    Unser Innenausbauer (Trockenbauer mag er nicht genannt werden :-)) ist sehr gewissenhaft vorgegangen und hat vieles doppelt und dreifach abgedichtet (naja ich übertreibe ein wenig). Alle Tackernadeln mit Sicral abgeklebt, Anschlüsse am Boden mit Primur usw. usf. Ich habe zusätzlich den Trockenausbau nochmals überprüft (vier Augen sehen mehr als 2) und ein paar kleinere Fehlstellen nachgebessert.
    Und trotzdem hat der Blower-Door-Test noch ein paar Fehlstellen ans Licht gebracht. Nichts weltbewegendes (<0,2 m/s) außer einem Leck in der pro clima dBAbk. (4,9 m/s!).
    Also Blower-Door-Test lohnt immer und oftmals viel günstiger als man denkt. Bei uns 110 € für 2 Stunden Leckage suchen inkl. Anfahrt.

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