Neubau: Aufsparren oder Zwischensparrendämmung?
BAU-Forum: Dach

Neubau: Aufsparren oder Zwischensparrendämmung?

Hallo Forum,
nachdem ich in der Forumssuche schon einiges gelesen habe, möchte ich aber trotzdem diese konkrete Frage stellen.
Ich befinde mich gerade in der Ausschreibungsphase meines zukünftigen Einfamilienhaus.
Ich habe Zwischensparrendämmung ausgeschrieben mit der Alternativposition Aufsparrendämmung (PURAbk.).
Nachdem ich nun die Angebote erhalten habe, Stelle ich fest, dass die Aufsparrendämmung um ca. 4-5000 € teurer kommt als die Zwischensparrendämmung. Soweit in Ordnung.
Auf Nachfrage bei einer Zimmerei, die nichts zurückgeschickt hat, erhielt ich die Antwort, dass sie grundsätzlich keine Aufsparrendämmung mehr anbieten, da es damit "immer" Ärger bzgl. der Dichtigkeit gibt. " ... Man bekommt so ein Dach nur mit großem finanziellen Aufwand dicht.. "
Auf mein Argument, dass die Wärmedämmung besser sei als bei Zwischensparrendämmung, entgegnete man mir, dass dies nicht stimmt, und dass die Zimmerei bei der Zwischensparrendämmung einen besseren Wert erreicht!
Nun bin ich schon etwas verwirrt  -  ist teurer nicht auch besser?
Da es mir auf die Optik eher weniger ankommt, könnte ich mir mit der Zwischensparrendämmung einiges an Geld sparen. Zudem könnte ich das auch noch selber machen.
Was ist also dran an dem Argument der Zimmerei?
Wäre eine Zwischensparrendämmung mit Isofloc auch möglich und damit die sinnvollere Alternative?
Daten zum Haus:
Freistehend, absolut kein Lärm, 42 Grad Dach mit Tonziegel, Ziegel-massiv.
Schönen Dank schon mal für die Antworten.
Stephan
  • Name:
  • Stephan S.
  1. hmm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    SIE schreiben aus oder lassen Sie ausschreiben?
    So ganz Unrecht hat m.E. der Zimmermann nicht. Aufsparrendämmungen KÖNNEN problematischer hinsichtlich der Luftdichtheit sein.
    Bei der Zwischensparrendämmung die Mauerkronen nicht vergessen.
    Innen an die Installationsebene denken.
    Grüße
    Stefan Ibold
  2. Aufsparrendämmung..

    ... macht doch wohl wirklich nur Sinn, wenn Wert auf die Optik (von innen) gelegt wird. Wen das nicht interessiert und auch noch selber Hand anlegen will (was bei Aufsparrendämmung schon schwieriger ist), für den kommt doch wohl nur Zwischensparrendämmung in Frage.
  3. Richtig, teurer ist immer besser!

    Auch ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein Zimmermann mit der Luftdichtigkeit einer Aufsparrendämmung überfordert sein kann. Neben guten handwerklichen Fähigkeiten und äußerster Sorgfalt bei der Ausführung ist darüber hinaus bereits im Vorfeld exzellentes planerisches Know How gefragt, vor allem für die Detailpunkte. Kritisch sind hierbei vor allem Ortgang, Traufe und Dachdurchdringungen. Und dafür ist halt nun mal ein Bauingenieur oder meinetwegen auch ein Architekt der richtige Ansprechpartner.
    Dass man so ein Dach nur mit großem finanziellen Aufwand dicht bekommen soll, ist natürlich Quatsch. Dieser Zimmermann hat sich in meinen Augen selbst disqualifiziert.
    Unsere Aufsparrendämmung hat übrigens nicht der Zimmermann montiert, sondern der Dachdecker und die USB habe ich ganz alleine selber abgeklebt, so konnte ich sicher gehen, dass auch wirklich alles passt und funktioniert ...
    @ Andreas: Die "Optik" (manche sagen auch Ästhetik) ist doch mit das wichtigste überhaupt, auch beim Bau eines Einfamilienhaus. Es gibt doch wohl kaum Bauherren, die das NICHT interessiert. Wenn ich für ein Teil so immens viel Geld ausgebe, dann muss es mir doch wenigstens auch gefallen. Oder liege ich da völlig falsch?
    MfG Ortwin
  4. genau das

    ... sag ich doch. Aber der Fragesteller schreibt ja, dass ihn die Optik weniger interessiert. Und dann macht es keinen Sinn, über eine Aufsparrendämmung nachzudenken. Es bleibt ja nicht nur bei der teureren Dämmung. Der ganze Dachstuhl wird erheblich teurer, weil sichtbar. Gehobelte KVH-Hölzer, Sichtschalung, sauberste Ausführung ... Unseren hat ebenfalls der Dachdecker isoliert. Und wir sind immer noch begeistert von unserem "optisch- ästhetischen Sichtdachstuhl". Guten Rutsch!
  5. Was steht denn ...

    Werter Fragesteller
    in Ihrem Bauantrag zur Gebäudehöhe?
    Aufsparrendämmung macht das Haus höher  -  oder die Räume niedriger! Und so ganz unrecht hat Ihr Zimmerer nicht. Aufsparrendämmung ist anfälliger für Schwachpunkte als "normale" Dämmung, nicht nur in Punkto Luftdichtigkeit.
  6. ot  -  nur zur Klärung:

    Andreas + Ortwin: Aufsparrendämmung inkl. Sichtdachstuhlmehrungen kann (!)
    weniger kosten, als Zwischensparrendämmung.
    das muss nicht in allen belangen die Optimallösung sein, aber wenn's
    für die "ich bin blöd"-Markt fangemeinde ist das das richtige.
    wenn, wie in der Fragestellung, Äpfel mit stachelbeeren verglichen werden -
    was soll es?
    wer es sich leisten kann, auf qualifizierte Planung und Ausschreibung zu
    verzichten, der kann auch ein paar tausender mehr zahlen für eine ein paar
    tausender weniger Werte Ausführung.
    pu-billigst-Aufdachdämmung um 5000 € teurer .. teurer als was?
    viel Spaß beim Geld verschleudern.
  7. PU Aufsparrendämmung  -  teurer?

    Foto von Josef Spritzendorfer

    Ich kann mich nur der Frage von Herrn Sollacher anschließen. welche "noch billigere Variante als PU" in Erwägung steht?
    Auch die Aussage in einem Beitrag,
    der Betrieb habe sich durch seine Aussage, Aufsparrendämmung seien nur schwer dicht zu bekommen absolut fachlich disqualifiziert-X1234Xkann ich nur bestätigen.
    (Bestätigt durch die weitere Aussage, Zwischensparrendämmung ergäbe bessere Dämmwerte: bei Zwischensparrendämmung haben Sie nämmlich gegenüber der Aufsparrendämmung Materialien unterschiedliche Dämmwerte = a) Sparren b) Dämmstoff  -  und damit sicherlich keine "besseren" Gesamtwerte).
    Im Hinblick auf den sommerlichen Wärmeschutz kann ich ohnedies  -  jede andere Dämmung außer PU befürworten  -  obwohl ich generell der Überzeugung bin, die wirksamste Sommer- und Winterdämmung ist  -  natürlich fachlich richtig ausgeführt  -  eine Aufsparrendämmung  -  dann aber mit Holzweichfaser. (Qualität kostet sowohl bei Planung/Ausführung und Material aber natürlich Geld)
    Gerne empfehlen wir  -  bei Bekanngabe Ihrer Postleitzahl  -  einen qualifizierten Fachbetrieb in Ihrer Nähe, der Ihnen eine Aufsparrendämmung nicht "ausreden" wird.
  8. nicht ganz

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    wenn der Zimmermann das nicht kann, ist es auch gut, wenn er es nicht ausführt.
    Ich für meinen Teil bin auch kein großer Fan der Aufsparrendämmungen. Es gibt Dachlandschaften, die sind eben schwierig luftdicht zu bekommen. Und schalltechnisch sind die PU-, oder Polystyroldämmungen auch nicht die Krönung.
    Was aber nicht ganz stimmt, ist die Aussage, dass der sommerliche Hitzeschutz bei Holzfaserplatten der beste sei. Die Unterschiede sind eher marginal.
    Grüße
    Stefan Ibold
  9. nix marginal!

    es gibt nüchterne theoretische und empirische Erkenntnisse, die diesbzgl.
    tendenzen (z.B. in der druckschrift des ivpu ...) relativieren  -  vorsichtig ausgedrückt ;-)
  10. Vorteile Holzweichfaser

    Foto von Josef Spritzendorfer

    Die Aussagen zum sommerlichen Wärmeschutz (maßgeblicher Faktor von der Phasenverschiebung) stammen aus ernthaften Untersuchungen  -  beispielsweise:
    Dr. Andreas H. Holm
    Fraunhofer-Institut für Bauphysik, Holzkirchen

    Gegenüberstellung von Materialien z.B. auf Seite 28; weitere Untersuchungsquellen sind bekannt.

  11. hmm

    Foto von Stefan Ibold

    Moin,
    @ Markus, der IVPU beschreibt  -  sicherlich nicht ganz uneigennützig :)  -  eher das Gegenteil dessen, was Holm von sich gibt und mit Graphiken der Energieagentur NRW untermauert.
    Nach Holm wären bei einer schlechten WLG andererseits tatsächlich 15,8 Stud Phasenverschiebung bei Holzfaserdämmungen drin. Bei Polystyrolen hingegen nur etwas über 7 Stunden.
    Die Flocker wollen mit eigenen Berechnungen an sich ja auch immer besser davonkommen, tun das aber nach den Tabellen von Holm nicht :) oder nur unwesentlich.
    Trotzdem vermag ich den Worten des IVPU Glauben schenken, vor allem dann, wenn es um die Fenster geht. Die sind ja offenbar das größte Potential in Sachen sommerlicher Wärmeschutz.
    Und es stellt sich für mich wirklich die Frage, ob ich die Tabelle richtig lese. Die nämlich, in der gezeigt wird, dass die Temperatur sich im Rauminnern lediglich um 3 ° Differenz bewegt, scheinbar unabhängig vom Dämmstoff.
    Wenn das so ist, dann ist die Diskussion eher unnütz.
    Nach der Tabelle habe ich dann gegen 2 Uhr Nachts die höchsten Temperaturen im Haus.
    Wo ich ja noch zustimmen mag, ist der Umstand, dass Masse raumseitig der Dämmung etwas zusätzlich bringen kann.
    Grüße
    si
    • Name:
    • si
  12. Anmerkungen

    erstmal vielen Dank für die bisher eingegangenen Antworten.
    die Registrierung hat bis heute gedauert, sonst hätte ich längst geantwortet.
    zu 1. : ich lasse durch meinen Architekten ausschreiben.
    zu 5. : Höhe der Aufsparrendämmung ist uninteressant, da das Haus schildgiebel bekommt, die eh Höher als das Dach sind.
    zu 6. : ziemlich unqualifiziertes polemisieren; die ca. 5000 € mehr kommen raus, wenn man die beiden Angebote (aufsparren mit PURAbk. +Zwischensparren mit Mineralwolle) gegeneinander aufrechnet und hierbei die Ersparnis durch das selber machen der Zwischensparrendämmung berücksichtigt. können sie mir jetzt folgen?
    ich überlege inzwischen, ob ich einen Blower-Door-Test (BDT) in die Verträge mit aufnehmen lasse. die Kosten dafür werden auf die Firmen aufgeteilt, bei denen die Mängel festgestellt werden.
    wie groß ist der kostenunterschied zwischen Holzfaser und pur?
    Grüße,
    Stephan s.

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